Beispiel 1 - Studien Erfolg

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Thema:
Das Konzept für eine kognitive Verhaltenstherapie für EIN spezifisches
Störungsbild entwickeln, mithilfe der Nutzung der neuen Medien
Inhalt
1.
Einleitung ........................................................................................................................................2
2.
Module der Verhaltenstherapie ...................................................................................................2
3.
Besonderheiten der Online-Therapie .........................................................................................4
4.
Fazit .................................................................................................................................................7
Literaturverzeichnis ...............................................................................................................................8
1. Einleitung
Der technologische Fortschritt hat immer weiter zugenommen. Immer mehr
fällt es den Menschen schwer, sich selbst in diesem hektischen Lebenslauf nicht zu
verlieren. Die eigentlich zarte Substanz der menschlichen Natur, die im psychischen
Ausdruck als „Psycho“ verstanden und vorgestellt wird, leidet immer öfter unter dem
permanenten Druck der sozialen und persönlichen Herausforderungen. Die
Menschen fühlen sich immer häufiger überfordert. Der Lernprozess der Menschen ist
ständig erforderlich; in der Wissenschaft müssen immer öfter verschiedene
Modifikationen und Abwandlungen der psychischen Erkrankungen untersucht
werden, da das Arsenal der praktischen Ansätze und Heilmittel als ungenügend
effektiv eingeschätzt wird.
In dieser Arbeit wird der Fokus auf das depressive Grübeln der Menschen
gerichtet. Die Menschen werden durch die innere Verbindung der Denkprozesse
und den externen Einfluss auf das Bewusstsein motiviert. Dieses spezifische
Störungsbild soll untersucht werden. Es erscheint notwendig,
diesbezüglich die
praktischen Auswirkungen der neuen Medien auf den psychologischen Zustand der
Menschen einzubeziehen und folglich zu veranschaulichen.
2. Module der Verhaltenstherapie
Was bedeutet „depressives Grübeln“? Es gibt verschiedene Auslegungen zu diesem
Begriff,
die nächstliegende ist: „Die grüblerische Auseinandersetzung mit der
eigenen Person, bezogen auf vergangene bzw. gegenwärtige Entscheidungen,
Begegnungen und Geschehnisse … Verwandeln des Grübelns während einer langen
Zeit zum Epiphänomen bzw. zum symptomatischen Ausdruck der depressiven
Stimmung“.1
Die kognitive Verhaltenstherapie hat sich auf folgende Lösung der
psychologischen Probleme der Persönlichkeit konzentriert, ausgehend von der
Errichtung der inneren Lebenswelt und der dort sich ergebenden Verzerrungen der
externen Wirklichkeit. Das Selbstgefühl ist als Bühne für die Explikation der weiteren
1
Teismann Hannig von Brachel Willutzki: Kognitive Verhaltenstherapie depressiven Grübelns,
Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 2012, S. 4
abgeleiteten Gefühle und Emotionen zu betrachten, die sich im Grunde bei jeder
Aktivität und Tätigkeit ergeben.
Die kognitiv-verhaltenstherapeutische Depressionsbehandlung besteht aus
einer Vielzahl von Techniken, die auf die Aktivierung des kognitiven Umlernens
ausgerichtet und auf die Emotionsregulation bezogen sind, und die sich mit der
Problemlösung und dem Fertigkeitstraining befassen. Eine solche Ansammlung der
psychotherapeutischer Ansätze bewirkt die Verbesserung der Stimmung, das
Positive des Denkens, Fühlens und das Verringern der depressiven Laune kann
dadurch erreicht werden, auch das Vermeiden der negativen grüblerischen
Auseinandersetzungen. Es gibt mehrere Ansatzpunkte bezüglich der Aufbauweise
der Verhaltenstherapie; eine Ansicht ist in der Abbildung 1 veranschaulicht worden.
Alltagsstruktur,
Aktivierung,
verstärkende
Tätigkeit
Exploration und
Verändung
disfunktionaler
Kognition
Kontakt- und
Kommunikationstraining,
Selbstsicherheitstraining,
Konfliktlösetraining
Psychoeducation,
Problem- und
Zielanalyse,
Selbstbeobachtung
Zusammenhang
zwischen Emotionen,
Kognitionen und
Verhalten
Abb. Module der Verhaltengstherapie2
Richard C. Harrington hat dagegen eine andere Vorstellung über die Module
der Verhaltenstherapie entwickelt, die er als Übungseinheiten empfohlen hat3:
2
•
Erkennen der Emotionen
•
Selbstbeobachtung
Ulrike Abel, Martin Hautzinger: Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen in Kindes- und
Jugendalter , Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2013, S. 42
3 Vgl. Richard C. Harrington: Kognitive Verhaltenstherapie bei depressive Kindern und Jugendlichen,
Hogrefe Verlag, Göttingen, 2013
•
Selbstverstärkung und Aktivitätsaufbau
•
Kommunikation und interpersonale Fertigkeiten
•
Soziale Problemlösungsmöglichkeiten
•
Kognitive Umstrukturierung
•
Rückschauende Bewertung .4
Aber im Allgemeinen sind beide Standpunkte ähnlich geartet, da das
Verständnis der eigenen Emotionen, die Selbstbeobachtung, Kommunikation,
kognitive Umstrukturierung in beiden Modellen enthalten sind.
Die Umsetzung dieser Module mithilfe der Medien ist heutzutage schon keine
Utopie mehr. Die kognitive Verhaltenstherapie ist mittlerweile mit den gewöhnlichen
Internet-Kommunikationsmitteln möglich: die Medien bieten den unmittelbaren
Kontakt zu den fachlich fundierten Empfängern – damit kann ein Therapeut oder eine
andere diesbezüglich engagierte Person gemeint sein. Damit wird das Hauptziel, den
emotionalen
Hintergrund des Patienten zu stabilisieren, erreicht. Bei einer
psychologischen Online-Beratung ist es also möglich, das Problem zu identifizieren,
den Zusammenhang zwischen den Gefühlen und dem Verhalten festzustellen, die
Laune des Patienten eingehend zu verstehen. Weitere Module, zum Beispiel das
Kommunikations-
und
Selbstsicherheitstraining,
„Problemlöser“
und
kognitive
Umstrukturierungen bleiben im Kompetenzbereich des Therapeuten, der demnach
distanziert bleibt.5
3. Besonderheiten der Online-Therapie
Die wissenschaftlichen Experten und Forscher haben festgestellt, dass
bezüglich der
Depression die traditionellen Methoden, die verfügbar sind,
angewendet werden, die der kognitiven Verhaltenstherapie unterliegen. Dies erfolgt,
ohne dass der Patient einen Arzt aufsuchen und ein Gespräch mit ihm führen muss.
Obwohl die Ausführung der kognitiven Verhaltenstherapie per Internet noch
4
Vgl. Richard C. Harrington: Kognitive Verhaltenstherapie bei depressive Kindern und Jugendlichen,
Hogrefe Verlag, Göttingen, 2013, S. 51
5 Vgl. Th. R. Payk: Chekliste Psychiatrie und Psychotherapie, Druckhaus Götz GmbH, Ludwigsburg,
2007, S. 12
umstritten ist, insbesondere bei den Therapeuten, sind die Ergebnisse der
Experimente durchaus als effektiv zu bewerten.6
In der Studie von David Kessler und seinen Mitarbeitern ging es darum, die
Wirksamkeit der Kommunikation mit dem Online-Therapeuten zu ermitteln. Es waren
insgesamt 297 Patienten aus 55 Hausarztpraxen in Bristol, London und Warwickshire
an dieser Studie beteiligt. Alle Patienten litten unter Depressionen und hatten mit
einer
therapeutischen
Behandlung
begonnen.
Um
die
Ergebnisse
besser
veranschaulichen zu können, wurden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt. 149
Patienten, die zu der Behandlungsgruppe gehörten, nahmen parallel zu ihrer
normalen ärztlichen Versorgung an einer Online-KVT teil. Im Gegensatz zu ihnen
bekamen 148 Patienten der Kontrollgruppe die normale Behandlung seitens ihrer
Hausärzte, und nach nur acht Monaten auf der Warteliste konnten sie eine OnlineKVT beginnen. Als Indikator des Erfolgs diente die Genesung der Patienten nach vier
Monaten. 113 Teilnehmer der Behandlungsgruppe waren bis zur Nachuntersuchung
nach vier Monaten in der Studie engagiert, aus der Kontrollgruppe waren es nur 97
Patienten. In der Behandlungsgruppe hatten nach vier Monaten 38 % der Patienten
ihre depressive Stimmung überwunden, im Vergleich zu 24 % in der Kontrollgruppe.
Acht Monate später war dieses Kennzeichen in der Behandlungsgruppe 42 % und in
der Kontrollgruppe 26 %. Man kann behaupten dass solche Unterschiede statistisch
signifikant sind.7
Die Online-Kommunikation mit einer Fachkraft kann sich also durchaus noch
effektiver positionieren als eine traditionelle Behandlung, da dem Patienten größere
Chancen für das Verständnis seines Zustandes angeboten werden. Darüber hinaus
können sie die Infos im Chat immer wieder lesen. Durch das Internet ist demnach
eine größere Verfügbarkeit bezüglich der psychologischen Beratung gegeben, auch
die reduzierten Kosten spielen eine Rolle, die für zusätzliche, dringend benötigte
Upgrades während der Psychotherapie benötigt werden.8
Trotz aller aufgelisteten Vorteile der kognitiven Verhaltenstherapie durch die
Medien, die die effektivere Realisation der praktischen Therapiemodule belegen,
können viele Verbesserungen bei der Internet-Behandlung vorgenommen werden,
beispielsweise:
6
Vgl. Werner Stangl: Arbeitsblätter Elektronischer Zugang: http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/PSYCHOTHERAPIE/eTherapie.shtml
7Vgl.
Werner Stangl: Arbeitsblätter Elektronischer Zugang:
http://arbeitsblaetter.stangltaller.at/PSYCHOTHERAPIE/eTherapie.shtml
8
Vgl. Sebastian Scherr: Depression-Medien-Suizid, Springer Verlag, Wiesbaden, 2016, S. 12ff
1) Ergänzung der Online-Kommunikation mit Offline-Inhalten, zum Beispiel
mit
Testverfahren,
thematischen
Artikeln,
die
dem
Patienten
die
Selbsterforschung ermöglichen.
2) Die
Möglichkeit
eines
Video-Tagebuches
mit
bestimmten
Herausforderungen seitens des Therapeuten (z. B. eigene Emotionen und
Gedanken direkt nach dem Zeichenereignis zu fixieren, oder Videos mit
einer bestimmten Periodizität aufzunehmen, auch auf bestimmte Themen
bezogen).
3) Als besonders wirksam betrachtet man die Heranziehung anderer
Personen zur Besprechung bestimmter Probleme. Dabei gilt am besten
das Modul der sozialen Kommunikation und Problemlösung, wenn es sich
um eine Diskussion handelt. Die Form kann unterschiedlich erfolgen, per
Online-Chatting, Web-Konferenz, Offline- Briefwechsel usw.9
Das Erlernen, aufgrund vorhandener Erfahrungen, des Einsatzes dieser
therapeutischen Praktik mithilfe der Medien diente als Basis für die Erarbeitung eines
eigenen Konzepts. Die Realisation des Konzepts wird durch die unkonventionellen
Social Medien
verkörpert.
Behandlungsprozesses.
Die
Dabei
Hauptidee
entsteht
besteht
der
in
der
Charakter
Gestaltung des
der
informellen
Kommunikation, in der die Unterstützung und Beratung nicht nur von der Seite des
Therapeuten ausgehen kann. Gegenüber den Menschen mit einem depressiven
Denken
treten
unabhängige
Personen
und
Gutachter
auf,
in
fremden,
möglicherweise mit Problemen belasteten Situationen. Auf diese Weise kann bei den
Patienten das Verständnis überfordert werden, er kann mit Übertreibungen reagieren
und eine Eskalation der eigenen Schwierigkeiten kann erfolgen. Es kann die
Besinnung bzw. das Bewusstsein aufkommen, dass manche Menschen ähnliche
Probleme haben. Diese Social Medien ermöglichen einen Blick auf sich selbst und
auf andere Menschen, und als Folge wird das Maß der Subjektivität bei der
Selbsteinschätzung und Reflexion gesenkt. 10
Zu
den
wichtigsten
Attributen
und
Bausteinen
der
progressiven
psychotherapeutischen Social Medien gehören:
-
Spezialisierung der Social Medien, Absonderung bestimmter Zielgruppen
von den „normalen“ Nutzern;
9
Vgl. Ulrike Abel, Martin Hautzinger: Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen in Kindes- und
Jugendalter , Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2013
10 Vgl. Wielant Machleid, Manfred Bauer, Friedhelm Lamprecht, Hans K. Rose, Christa RohdeDachser: Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York,
2011, S. 123
-
freier Zugang für alle Menschen, die Hilfe bezüglich ihrer Depression
benötigen (es kann ein geringer Beitrag vorgesehen werden, um die
Beteiligung der Ärzte ständig garantieren zu können, aber die Frage der
Kommerzialisierung bleibt offen);
-
Anwesenheit einer Reihe von „gewöhnlichen“ Usern, die als Therapeuten
tätig sind, und die sowohl eine qualifizierte als auch eine einfache Beratung
anbieten können;
-
Kontrolle über die Inhalte in den Social Medien, Ergänzung der Web-Seite
mit dem positiven und motivierenden Kontent;
-
die Möglichkeit, Freunde in diesen Social Medien zu finden.11
4. Fazit
Die Nutzung der progressiven Formen der Kommunikation kann auf jeden Fall
positiv eingeschätzt werden. Die Bereicherung des Behandlungsinstrumentariums
führt vor allem zur Steigerung des Umfangs der behandelten Patienten; demzufolge
steigt der Nutzen der kommunikativen Verhaltenstherapie insgesamt. Auch die
Effektivität der Medien-Kanäle ist bewiesen worden. Die Wissenschaftler stehen jetzt
vor der Aufgabe, eine wirksame Symbiose
beider Formen der kognitiven
Verhaltenstherapie herauszuarbeiten, um demgemäß die Vorteile der beiden
Verfahrenswege zu vereinigen und die Therapiemodule somit zu vervollständigen.
11
Vgl. Tilo Kircher Kompendium der Psychotherapie, Springer Verlag, Berlin-Heidelberg, 2012, S.
42ff.
Literaturverzeichnis
Anil Batra, Reinhard Wassmann, Gerhard Buchkremer Verhaltenstherapie,
Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2013
Gerd
Rudolf
Strukturbezogene
Psychotherapie:
Leitfaden
zur
psychodynamischen Therapie strukturellen Störungen, Schattauer GmbH, Stuttgart,
New York, 2006
Richard C. Harrington Kognitive Verhaltenstherapie bei depressive Kindern
und Jugendlichen, Hogrefe Verlag, Göttingen, 2013
Sebastian Scherr Depression-Medien-Suizid, Springer Verlag, Wiesbaden,
2016
Teismann
Hannig
von
Brachel Willutzki
Kognitive
Verhaltenstherapie
depressiven Grübelns, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 2012
Th. R. Payk Chekliste Psychiatrie und Psychotherapie, Druckhaus Götz
GmbH, Ludwigsburg, 2007
Tilo Kircher Kompendium der Psychotherapie, Springer Verlag, BerlinHeidelberg, 2012
Ulrike Abel, Martin Hautzinger Kognitive Verhaltenstherapie bei Depressionen
in Kindes- und Jugendalter , Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2013
Werner
Stangl:
Arbeitsblätter
Elektronischer
Zugang:
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOTHERAPIE/eTherapie.shtml
Wielant Machleid, Manfred Bauer, Friedhelm Lamprecht, Hans K. Rose,
Christa Rohde-Dachser Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Georg
Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2011
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