Bremische Nachwuchskampagne 2011 Mit neuen Kommunikationsinstrumenten etwas andere Mitarbeiter/innen finden Gliederung 1. Einleitung: Wen suchen wir? 2. Demografisches Spannungsfeld 3. Gründe für eine Nachwuchskampagne 4. Kommunikationsinstrumente: crossmediales Marketing 5. Ergebnisse • Entwicklung der Bewerber/innenlage • Ergebnisse einer Bewerber/innenbefragung 6. Fazit 1. Einleitung Wen suchen wir? „Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung Zugang zu jedem öffentlichen Amte.“ Art. 33 (2) Grundgesetz Generieren wir mit diesen Auswahlkriterien einen stetig gleich bleibenden Typus eines Beschäftigten? • gesellschaftliche Verhältnisse in Veränderung • Verwaltung im Wandel kontinuierliche Anpassung der Merkmale, die den o. g. Kriterien zugrunde liegen Kriterien im Wandel: • Ende 70-er Jahre bis Mitte 90-er Jahre: Schwerpunkt „fachliche Leistung“ • Danach: Verwaltungsreformprozesse führen zu Konkretisierungen bei der Einschätzung von „Eignung“ – persönliche und soziale Kompetenzen Heutige gesellschaftliche Herausforderungen, u. a.: • Prekariat: geringere (Aus-)Bildungschancen • Menschen mit Migrationshintergrund: ungleiche Chancen bei der Ausbildungsplatzsuche 2. Demografisches Spannungsfeld • Altersstruktur in der bremischen öffentlichen Verwaltung (Stand: 2010)1 19 – 24 Jahre: 25 – 34 Jahre: 35 – 44 Jahre: 45 – 54 Jahre: 55 Jahre und älter: • 1,5 % 11,0 % 24,1 % 32,3 % 31,1 % Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Altersgruppen (Stand 2011)2 unter 6 Jahren: 53,5 % 6 – 18 Jahre: 45,3 % 18 – 25 Jahre: 33,8 % 3. Gründe für eine Kampagne Probleme: • Arbeitgeber „Öffentlicher Dienst“: unbekannt und abstrakt • besondere Situation: Schüler/innen mit Migrationshintergrund • steigende Konkurrenz um geeignete Auszubildende • unbesetzte Ausbildungsplätze (Beispiel: Feuerwehr) Senatsbeschluss im Januar 2009: ressortübergreifende Ausbildungskampagne 4. Kommunikationsinstrumente crossmediales Marketing • Wettbewerb für die Gestaltung des Kampagnendesigns Anforderungen: - Zielgruppe ansprechen (Wer ist die Zielgruppe?) - Fotos einbinden (Identifikation erleichtern) - Bezug zur Freien Hansestadt Bremen Sieger: „Du bist der Schlüssel – für deine Zukunft und deine Stadt“ • Casting von Auszubildenden, die ihre Berufe repräsentieren • Entwicklung von umfangreichen Materialien zur Darstellung der Ausbildungsberufe des öffentlichen Dienstes Broschüre mit Beschreibungen von Ausbildungsplätzen (DIN A5) Kleinformatige Broschüre für Eltern von Migrant(inn)en, (türkisch) Kleinformatige Broschüre für Eltern von Migrant(inn)en (russisch) Dienstwagen mit Kampagnenaufkleber Plakat Ankündigung der Rathausbörse 2011 QR-Code mit Abreißzetteln für Schulen Servietten für Schulmensen Ausbildungsplattform Bremen – Herzlich willkommen 5. Ergebnisse Entwicklung der Bewerber/innenlage Entwicklung der Bewerbungen (Verwaltungsfachangestellte): 2009: 2010: 2011: 2012: 301 Bewerbungen 509 Bewerbungen 545 Bewerbungen 493 Bewerbungen (19,6 % MH) (25,4 % MH) (24,6 % MH) (28,0 % MH) Einstellungen (Verwaltungsfachangestellte): 2009: 2010: 2011: 2012: 20 VFA 25 VFA 22 VFA 22 VFA (20,0 % MH) (36,0 % MH) (18,2 % MH) (27,3 % MH) Ergebnisse einer Befragung von Bewerber/innen - Verwaltungsinspektoranwärter/innen und Verwaltungsfachangestellte - VIA VFA gesamt Befragte davon weiblich davon männlich o. A. 195 132 56 7 100% 67,69% 28,71% 3,60% 286 205 75 6 100% 71,68% 26,23% 2,09% 481 337 131 13 100% 70,06% 27,23% 2,71% Wie haben Sie von der Freien Hansestadt Bremen als Arbeitgeberin erstmalig erfahren? 3% 2% 8% 8% Internet 36% Zeitung Familienkreis Ausbildungsmesse 11% Arbeitsagentur Freundeskreis Sonstiges Präsentation in der Schule 15% 17% Kennen Sie die Ausbildungskampagne „Du bist der Schlüssel… “? 21,3% 46,4% ja schon mal gehört nein 32,2% Die Kampagne weckt Interesse an einer Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung und motiviert, sich zu bewerben. 7,4% 0,4% ja 48,3% eher ja eher nein 43,8% nein Die Kampagne spricht Bewerber/innen aus allen Bereichen der Gesellschaft und unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund an. 2,1% 20,0% 37,2% ja eher ja eher nein nein 40,6% Was ist Ihnen im Beruf / beim Arbeitgeber wichtig? 40 Sonstige 21,4 28,2 Fortbildungsmöglichkeit 35,6 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 30,5 34,1 38,3 38 Aufstiegsmöglichkeiten m (n = 131) w (n = 337) 37,4 41 interessante Aufgaben 40 Arbeit mit Menschen 46,4 64,1 gutes Arbeitsklima 68,6 71,8 sicherer Arbeitsplatz 67,1 0 10 20 30 40 50 60 70 80 % 6. Fazit „Etwas andere Mitarbeiter/innen“ gewinnen durch a) Ausbau der Kommunikationswege • vermehrte Nutzung von Internet-Portalen • Ausbau der Präsenz auf Börsen, in Schulen und bei Migrantenorganisationen – nach Möglichkeit jährlich eine Ausbildungsbörse für den öffentlichen Dienst • Praktika: „Schnuppertage“ in der öffentlichen Verwaltung b) permanente Überprüfung der Auswahlkriterien Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ), Referat 40 Dr. Kirsten Schüller Banuja Apputhurai, Franziska Reese und die „VIA 2010“ Doventorscontrescarpe 172 B 28195 Bremen [email protected], 0421/361-59944 Quellen 1. Senatorin für Finanzen, Ref. 32 (2012): bislang noch nicht veröffentlichte Daten 2. Statistisches Landesamt, Bremen Kleinräumig Infosystem (2012): http://www.statistikbremen.de/soev/abfrage.cfm?tabelle=17355&baumstruktur=ja&netscape=nein&t itelname=Bremen Kleinräumig Infosystem, abgerufen am 15.02.2012