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I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l
v o m
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Endlich besser sehen!
Es ist kaum zu glauben, aber schon im Mutterleib können Ungeborene zwischen hell
und dunkel unterscheiden. Wenn durch die
Bauchdecke Licht einfällt, nimmt der Fötus
dies als rosa oder violette Tönung wahr.
Obwohl der Sehsinn nach der Geburt voll
entwickelt ist, müssen Babys das Sehen erst
lernen. Zunächst sind sie nämlich kurz- und
weitsichtig zugleich. Nur in einem Bereich
von circa 25 bis 30 Zentimetern Entfernung
sehen sie scharf.
Erst nach circa drei Jahren ist die Sehkraft
voll ausgebildet. Bereits ab dem 40. Lebensjahr nimmt sie wieder ab. Dieser Prozess
geschieht oft so schleichend, dass es viele
Jahre dauern kann, bis Betroffene merken,
dass ihre Sehkraft merklich nachgelassen
hat.
Tipp
Über 55-Jährige sollten einmal im Jahr ihre Augen beim Augenarzt kontrollieren lassen. Jüngere
circa aller zwei bis drei Jahre.
Der Berufsverband der Augenärzte rät bei folgenden Symptomen zu einem sofortigen
Arztbesuch:
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Plötzliche Sehverschlechterung, die nicht innerhalb von einer Stunde zurück geht
Plötzlicher Verlust des Sehvermögens
Starke Augenschmerzen
Wahrnehmen von Lichtblitzen oder farbigen Ringen um Lichtquellen
Wahrnehmen von „Rußregen“: Schwarze Flocken rieseln von oben nach unten durch
das Gesichtsfeld
Fremdkörper im Auge
Verätzungen und Verbrennungen im Auge
Verletzungen durch Schnitt, Stoß oder Schlag
Plötzlich aufgetretenes Doppeltsehen
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Bildung macht kurzsichtig
Mittlerweile beobachten Augenärzte aber
eine viel frühere Veränderung der Sehgewohnheiten. Permanente Schreibtischarbeit,
Computer, Tablet oder Smartphone zwingen die Augen in eine permanente Kurzsichtigkeit. Und diese passen sich an.
Kurzsichtig ist ein Auge, bei dem der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft von
Hornhaut und Linse zu lang ist. Klingt kompliziert, bedeutet aber ganz einfach, dass
weit entfernte Gegenstände auf der Netzhaut nicht scharf abgebildet werden können.
Da unser Augapfel bis zum 30. Lebensjahr
wächst, steigen sowohl Risiko, als auch
Stärke der Kurzsichtigkeit. Und je länger
man täglich über mehrere Stunden auf nahe
Gegenstände, wie Bücher oder Monitore
blickt, desto größer ist die Gefahr einer drohenden Kurzsichtigkeit.
Das konnten Wissenschaftler der Universität
Mainz in einer großen Studie deutlich zeigen. Sie untersuchten 4.658 Personen zwischen 35 und 74 Jahren. Dabei zeigte sich,
dass 53 Prozent aller Kurzsichtigen einen
Hochschulabschluss hatte, während nur 24
Prozent der Kurzsichtigen keinen oder einen
niedrigen Schulabschluss hatte.
Kurzsichtigkeit und die Folgen
Starke Kurzsichtigkeit ist die Hauptursache
für zahlreiche Folgeerkrankungen des Auges, wie Netzhautablösung, Makuladegeneration, einem Glaukom oder vorzeitigem
Grauen Star. Da man Kurzsichtigkeit nicht
heilen kann, bleibt nur eine Korrektur mit
Sehhilfen, wie Kontaktlinsen oder Brille oder
ein chirurgischer Eingriff, wie Lasern.
Lasern – Pro und Contra
„Brille war gestern“ – so werben Operationszentren und Laserkliniken für eine bessere Sicht ohne Sehhilfe. Mehr als 100.000
Menschen in Deutschland entscheiden sich
Jahr für Jahr für das Lasern ihrer Augen.
Dahinter verbirgt sich mittlerweile ein boomender Markt der Medizinbranche mit vielen Anbietern. Wie aber erkennt man die
Fachkompetenz von Anbietern? Sandra Hein
von der Unabhängigen Patientenberatung
Magdeburg rät Patienten in den Kliniken
nach der Erfahrung der Ärzte zu fragen:
„Idealerweise sind das nicht nur Augenärzte, sondern auch ausgebildete Augenchirurgen, welche diese Eingriffe nicht nur zweimal die Woche machen, sondern die entsprechende Erfahrung mitbringen.“
Femto-Lasik
Je nachdem, ob man Kurz- oder Weitsichtigkeit behandeln will, stehen auch verschiedene Verfahren zur Option. FemtoLasik heißt ein Verfahren, welches
für Patienten im Anwendungsbereich von
minus acht bis plus drei Dioptrien Fehlsichtigkeit geeignet ist – also auch Weitsichtigkeit korrigiert. Das Verfahren ist seit 20 Jahren Standard bei der operativen Behandlung
von Weit- und Kurzsichtigkeit. Femto-Lasik
kostet pro Auge circa 800 bis 1.200 Euro.
Doch das Verfahren hat auch Nebenwirkungen:
Bei einigen Patienten treten Missempfindungen wie trockene Augen auf. Das heißt,
bis zu einem halben Jahr nach der Operation müssen die auf diese Weise gelaserten
Patienten permanent Augentropfen benutzen. Außerdem kann es eine Zeit lang zu
Problemen beim Nacht- und Dämmerungssehen kommen.
Femto-Lasik
Aus der Hornhautoberfläche wird mit einem Laser ein kleiner Deckel geschnitten und aufgeklappt. Danach wird mit einem zweiten Laser die Hornhautschicht, die die Fehlsichtigkeit verursacht, abgetragen und der Deckel wieder geschlossen.
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Relex-Smile
Ein noch recht junges Verfahren ist RelexSmile. Dabei sollen die Augen nach der
Operation nicht mehr trocken sein und da
der gelaserte Bereich noch kleiner ist, als bei
der herkömmlichen Methode, gilt diese Variante als schmerzärmer und sanfter. Sie ist
allerdings nur bei Kurzsichtigkeit anwendbar. Ihr Nachteil besteht darin, dass es bislang keine Langzeiterfahrungen gibt.
Hinzu kommen Kosten von circa 2.200 bis
2.500 Euro pro Auge.
Die Krankenkasse übernimmt auch hierfür
keine Kosten.
Relex-Smile
Ohne Schnitt am Auge trennt der Laser in der inneren Hornhaut die Schicht heraus, welche für
die Kurzsichtigkeit verantwortlich ist. Anschließend wird am Rand eine winzige Öffnung geschnitten und die vom Laser abgetrennte Schicht in einem Stück herausgezogen.
Die Brille – für jede Gelegenheit eine
Da auch gelaserte Augen mit ihrer Sehkraft
nachlassen, steht nach ungefähr zehn Jahren eine weitere Entscheidung an. Noch
einmal Lasern oder doch eine Brille?
Mittlerweile gibt es zwischen Lesebrille und
Fernbrille ein breites Spektrum von Sehhilfen, die sich ganz konkret einer jeweiligen
Tätigkeit anpassen.
Für den Alltag bevorzugen die meisten
Menschen eine Gleitsichtbrille. Dort sind
verschiedene Schärfebereiche in die Linse
eingeschliffen. Der Vorteil: Das macht die
Brille universal einsetzbar – egal ob zum
Autofahren, beim Lesen oder im Kino.
Doch es gibt Brillen für ganz bestimmte
Tätigkeiten und Situationen: Schwimmbrillen, Nachtfahrbrillen für Autofahrer und
Computerarbeitsplatzbrillen.
Letztere unterscheiden sich von einer gewöhnlichen Gleitsichtbrille durch den größeren Schärfebereich, der genau auf den Abstand zwischen Augen und Monitor abgestimmt ist.
Die Computer-Arbeitsplatzbrille
Wer mit einer normalen Gleitsichtbrille täglich mehr als drei Stunden vor dem Bildschirm sitzt, klagt schnell über Kopfschmerzen, tränende und gerötete Augen oder
über Rückenprobleme. Die Ursache ist meist
nicht das stille Sitzen, sondern die falsche
Brille.
Durch den schmalen Schärfebereich muss
ein Gleitsichtbrillenträger die Schärfe des
Monitors ständig durch das Bewegen des
Kopfes ausgleichen. Mit einer speziellen
Computerarbeitsplatzbrille können Kopf-,
Nacken- und Rückenschmerzen innerhalb
kürzester Zeit verschwinden. Die Spezialbrille hat einen breiteren Bereich auf der Linse,
so dass sich die Augen ohne Bewegung des
Kopfes zwischen Bildschirm und Tastatur
bewegen können. Manche Brillen bieten
noch einen dritten Schärfebereich für Kollegen oder Kunden hinter dem Monitor.
Doch auch trotz passender Brille und orthopädisch korrekter Sitzhaltung sollte man den
Augen ab und an eine Pause gönnen. Dabei
hilft ein gelegentlicher Blick weg vom Monitor in die Ferne oder Augen-Yoga.
Augen-Yoga für die Mittagspause
Übung 1: Der Kopf ist aufrecht. Die Gesichtsmuskeln entspannt. Der Unterkiefer
ganz locker. Jetzt beide Augenlider 10 bis
20mal öffnen und schließen. Versuchen Sie
sich einen Schmetterling vorzustellen. So
wie er seine Flügel bewegt, sollen sich die
Augen öffnen und schließen. Nach einer
kurzen Pause das Ganze dreimal wiederholen.
Der Effekt: Mit jedem Augenzwinkern produzieren wir Tränenflüssigkeit. Wer lange
auf den Bildschirm starrt, vergisst zu Blinzeln. Das Auge trocknet aus, wird gereizt
und müde.
Übung 2: Die Hände hohl machen und dann
vorsichtig über die Augen legen, so dass
kein Lichtstrahl hereinfällt. Sie dürfen aber
weder Augen, noch Augenbrauen berühren. Jetzt zehnmal tief ein- und ausatmen.
Die Augen bleiben geschlossen, die Hände
jetzt wegnehmen. Einen Moment warten
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und jetzt blinzeln. Danach die Augen richtig
aufmachen.
Der Effekt: Die Kombination aus Dunkelheit
und Atmung schaffen eine tiefe Entspannung – für Augen und Körper!
Übung 3:
Halten Sie Ihren Zeigefinger in Armlänge
mittig vor die Nase. Fixieren Sie mit den
Augen die Spitze des Fingers und führen Sie
nun die Hand langsam auf Ihr Gesicht zu.
Lassen Sie den Finger kurz auf der Nasenspitze ruhen und strecken Sie langsam den
Arm wieder vom Körper weg. Die Augen
folgen. Wiederholen Sie die Übung dreimal.
Der Effekt: Die Muskeln, welche für das
Fokussieren von Gegenständen verantwortlich sind, werden trainiert.
Das Bildschirmlesegerät – Hoffnung für
Sehschwache
Für Menschen mit einer fortgeschrittenen
Makuladegeneration oder einer anderen
Sehschwäche, bezahlen Krankenkassen je
nach Einzelfall ein sogenanntes Bildschirmlesegerät. Dabei muss die Sehleistung mit
dem besseren Auge unter 20 Prozent liegen.
Eine Kamera wird an einen Monitor geklemmt und diese sendet ein stark vergrößertes Bild auf den Bildschirm. Damit können stark sehbehinderte Menschen wieder
Zeitung, Bücher oder Kochrezepte lesen,
Sudoku machen oder Socken stopfen.
Lassen Sie sich dazu von einem Augenoptiker oder einem Augenarzt beraten.
Hornhautspende – ein kleiner Eingriff
für ein neues Leben
Rund 5.000 Hornhautoperationen werden
pro Jahr in Deutschland durchgeführt. Doch
der Bedarf ist doppelt so hoch. Dabei kann
so eine Spende den Betroffenen ein völlig
neues Lebensgefühl vermitteln.
Peter C. hat das erlebt. Der 53-Jährige leidet
seit seiner Geburt an einer erblichen Erkrankung, bei der die Hornhaut nicht mehr in
der Lage ist, Wasser abzutransportieren.
Dieses eingelagerte Wasser verursacht die
Trübung des Blicks. Peter C. sieht seine
Umwelt wie durch eine Milchglasscheibe.
Mit Fortschreiten der Erkrankung trübt sich
der Blick immer mehr. Dank einer Hornhautspende konnte ihm geholfen werden. In der
Mitteldeutschen Hornhautbank Halle fand
man eine passende Spenderhornhaut. Diese
wurde operativ gegen seine defekte Hornhaut ausgetauscht.
Jeder, der einen Organspendeausweis entsprechend ausfüllt, kann seine Hornhaut
überlassen. Im Gegensatz zu anderen Organen spielt auch das Alter des Spenders keine
Rolle, selbst 90-Jährige kommen noch infrage.
Nach der Entnahme werden die Spenden in
der Hornhautbank auf Infektionen untersucht und die noch aktiven, lebendigen Zellen gezählt.
Anschließend werden sie deutschlandweit
an spezialisierte Operationszentren vermittelt.
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ISBN: 978-3-86244-756-5, 19,99 Euro, Christian Verlag, 224 Seiten.
Erhältlich im Buchhandel und im MDR-Shop.
Gäste im Studio
Dr. Laszlo Kiraly, Facharzt für Augenheilkunde, Leipzig
Tim Findeisen, Augenoptiker Leipzig
Anschrift
MDR FERNSEHEN, Redaktion Wirtschaft und Ratgeber „Hauptsache Gesund“
Internet: www.mdr.de/hauptsache-gesund;
E-Mail: [email protected]
Thema der Sendung am 22.10.2015: “Alarm im Darm“
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