Kurzsichtigkeit und ihre Zunahme bei Ungleichsichtigkeit - Versuch einer Erklärung Kurzsichtigkeit und ihre Zunahme bei Ungleichsichtigkeit Versuch einer Erklärung In der Evolutionsgeschichte des Auges und seiner Datenverarbeitung traten stets nur (rotations)symmetrische Veränderungen des Augapfels ein, nie spielte die Verzeichnung eine Rolle. Verzeichnungsfreiheit wurde für die Augenhintergrund-Datenverabeitung stets vorausgesetzt. Erst die Neuzeit des Menschen brachte mit seiner Brille, und auch da nur mit einer Ungleichsichtigkeit, den Faktor Verzeichnung in die Augenhintergrund-Datenverarbeitung hinein. Nie berücksichtigt wurde meines Wissens für die Augenheilkunde das unbewußte Sehen, das Sehen außerhalb des sehr kleinen scharfen Bildfeldes. Ich beschäftige mich seit fast 20 Jahren nebst der Propagierung und Nutzung der Ultrahochauflösung für die Photographie auch mit ihrer Weiterentwicklung sowie mit Formen des Unbewußten und seiner Signalverarbeitung. Eine vorläufige Annahme ist: Werden bei Ungleichsichtigkeit zur Korrektur Gläser gleichen Brechungsindexes (wie seit jeher üblich) verwendet, so entsteht dadurch vorrangig am fehlsichtigeren Auge am Augenrand die erheblich stärkere Verzeichnung. Die im Unbewußten ! ablaufende (autonome) Augenhintergrund-Datenverarbeitung / Organisation versucht langfristig durch Aussteuern des fehlsichtigeren Auges (bizentrale Korrespondenz) auf noch höhere Nahsichtigkeit ! eine (geometrischausgleichende) Deckung der aus beiden Augen stammenden unterschiedlichen Daten (für die Augenrand-Korrespondenzareale) zu erzielen (Diplopie des unbewußten Augenhintergrunds). Sie verstärkt deshalb die Kurzsichtigkeit des fehlsichtigeren Auges, da die durch nervöse Reizungen stärker gestörte Augenmuskulatur viel einfacher ! zu einer weiteren Kontraktion anzuregen ist als das weniger gestörte Auge. Mit anderen Worten: es entsteht ein verhängnisvoller Kreislaufprozess. Nicht die Augen wurden schlechter, sondern ihre Hilfsmittel wurden immer unvollkommener (je höher die Dioptrien, je höher die Randverzeichnung) und setzten diesen Prozess in Gang. (1) Diese Annahme könnte auch den Weg aufweisen, wie sich vielleicht eine zu hohe Anisometropie wieder abbauen ließe, nämlich a) das stärkere Glas habe denselben Verzeichniswert wie das schwächere Glas: eine über die Jahre sonst zunehmende Verschlechterung würde vielleicht aufhören. Die Kurzsichtigkeit bliebe bei ihren Werten konstant, was auch schon ein Fortschritt wäre! Ferner dürfte für ein anspruchvolles Publikum (Welness-Markt: sich besser fühlen, etc.) dies vielleicht ein innovatives Produkt sein. Dafür wäre ein mögliches Sortiment auf gleiche Verzeichnung abgestimmter Brillenlinsen aus Glasindex- / Dioptrien-Abstufung eine erste Lösung. Vor allem für Brillen-Erstkunden, die durch negative Erfahrung (Internetforen) von einer Brille abgeschreckt werden. b) das stärkere Glas hat einen geringere Verzeichnis als das schwache Glas, dann würde b1) vielleicht das bislang bessere Auge sich verschlechtern?, oder b2) vielleicht das bislang schlechtere Auge sich langsam verbessern und das bessere Auge bliebe konstant? Sollte etwas daran sein, so müßten, um Placebo-Effekte auszuschließen, bei einer großen Untersuchung die üblichen Doppelblind-Studien gemacht werden. Es kann auch sein, das der von mir vermutete katalytische Prozeß der Zunahme einer Ungleichsichtigkeit sich aufgrund jeglicher Differenz (egal ob tonnen- oder kissenförmig, selbst für minimale Werte) einstellt. Statistiken bisheriger Praxis gäben Aufschluß. c) der Verzeichnisverlauf kann je nach Bildwinkel und Rechnung unterschiedlich ansteigend verlaufen, mit nur einem Glas und 2 Radien sind nur begrenzte Maßnahmen machbar. © Gigabitfilm, März 2005 1 Kurzsichtigkeit und ihre Zunahme bei Ungleichsichtigkeit - Versuch einer Erklärung Kritisch ist natürlich das Messen einer Verzeichnung, denn da gäbe es zwei Hauptmessungen: a) das Feststellen einer Verzeichnung eines kompletten Gestells ist durch volles Verdrehen des Augendrehpunktes einfach machbar. b) das Erfassen der Randverzeichnung bei einem unbewegten Augapfel, dies habe ich auf die schnelle versucht und es klappt: Bei großen Leuchtbändern „bemerkt“ man bei dem schnellen Bewegen des ganzen Kopfes (Kopf herauf und herunter, nicht der Augen: die bleiben starr) am völlig unscharfen Augenrand zumindest ein Größer-Kleiner-Werden dieses Lichtbalkens, ohne Brille tritt natürlich keine Größenänderung auf. Noch günstiger dürfte ein solches Meßverfahren auf der Basis von verschieden gefärbten Stroboskopblitzen (Nachleucht- u. Farbmischeffekte) sein. Sollte zu diesem unbewiesenen, aber, wie ich meine, doch begründeten Verdacht auch nur zu 20 % etwas daran sein, so könnte das interessant genug sein für die Augenheilkunde und die sie beliefernde Industrie. Mir eilt es nicht bei diesen Fragen, Hauptsache es kommt etwas Gescheites heraus. Anmerkungen (1) Es sei angemerkt, das ich nach einer erstmaligen Erfahrung einer vom Augenarzt verschriebenen schwachen Astigmatismus-Korrektur stets die ausführenden Optiker darauf hinwies, den vom Augenarzt angegebenen stets schwachen Astigmatismus wegzulassen, da der sich ja eh ständig nach Tagesform ändert. Diese kontinuierliche Änderung im Laufe eines Tages hatte ich einmal im Studium nachgemessen. Nach 30 Jahren ist auch bis heute bei mir der Astigmatismus unbedeutend -oder auch nicht- vorhanden. Vielleicht deshalb, weil ich ihn nie habe korrigieren lassen. Persönliche Anmerkungen: Vorrangig geht es mir darum, das meine Kurzsichtigkeit nicht noch weiter zunimmt. Es ist meine persönliche Erfahrung seit der Kindheit, wo ich ab ca. 12 Jahren meine erste Brille mit Ungleichsichtigkeit bekam, sich von da ab sich nach jedem weiteren halben Jahr die Werte weiter verschlechterten. Die Verschlechterung minimierte ich durch Reduzieren der Dioptrienstärke und Vermeidens des Tragens einer Brille. Die Aussagen von Medizinern wie „Die Augen werden halt schlechter.“ zu der deutlichen Kritik ihrer Patienten, wie etwa in Internetforen, stellen keinen wissenschaftlichen Beitrag dar. Das soll nicht heißen, das nicht eventuell eine sehr schwache Form einer Aniseikonie bei mir vorhanden wäre, aber nur als Folge eines Wechsels der persönlichen Tagesform. Vollkommen ist keiner. Eine Heterophorie gemäß Haase bei mir ist nicht auszuschließen, eine korrekte Messung meinerseits würde mich sehr interessieren. © Gigabitfilm, März 2005 2