Abschlussbericht Alina Begley, Universität Leipzig Auslandspraktikumstipendium Chemie: Fuel Cell Center Korea Institute of Science and Technology (KIST), Seoul, Südkorea August 2015 - Oktober 2015 1. Allgemeines: Visum und Einreise Für einen vier-monatigen Aufenthalt in Südkorea kann man als Student ein D4Visum (kurzfristiges Studium) in der koreanischen Botschaft (je nach Amtsbezirk in Berlin oder Bonn) beantragen. Dazu benötigt man folgende Dinge: - ein vollständig ausgefülltes Antragsformular - einen für die Dauer des Aufenthaltes gültigen Reisepass - 1 Passbild (Farbphoto, 3.5 X 4.5 cm) - Zulassungsbescheid von der koreanischen Universität - Nachweis, dass der Aufenthalt in Korea finanziell gesichert ist - den Ü berweisungsbeleg der eingezahlten Bearbeitungsgebühr (72 Euro) - einen ausreichend frankierten Rückumschlag Das Visum beantragt man frühenstens drei Monate vor Einreise. Zu kurzfristige Bewerbungen sollten vermieden werden, da ein Bearbeitungszeitraum von zwei bis vier Wochen anfällt. In Korea muss eine Rückmeldung beim Immigration Office innerhalb der ersten 90 Tage erfolgen. Ausführliche Informationen www.koreaemb.de. und das Antragsformular findet man unter Wohnsituation und Verkehrsmittel Das Institut bot mir eine Wohnung im Guest House mit 36m 2 für 300,000 Won im Monat (das entspricht zur Zeit 225 Euro). Dieses war direkt auf dem Campus, also kam ich innerhalb zehn Minuten zu Fuß an der Arbeit an. Hier, wie auch in fast allen Universitäten gibt es aber auch ein Studentenwohnheim, was etwas günstiger ist. Seoul ist eine der größ ten Städte der Welt und hat ein sehr gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Es empfiehlt es sich eine aufladbare Karte (T-money-card, etwa 2500 Won) zu besorgen, diese kann man für Bus und U-Bahn benutzen und spart sich 100 Won für jede Fahrt. Alle U-Bahn Stationen sind auch in Englisch ausgeschildert, für die Busse gilt dies allerdings nicht. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind nur bis Mitternacht in Betrieb, jedoch sind die Taxis nicht auß erordentlich teuer. Kulturangebot Seoul ist eine Stadt groß er Vielfalt. Korea hat eine mehr als 4000 Jahre alte Geschichte, und obwohl eine Groß teil der kulturellen Reliquien durch die Japanische Besetzung und den Koreanischen Krieg zerstört worden sind, hat sich die Stadt bemüht Paläste neu aufzubauen. Gyeongbokgung, Deoksugung, Changdeokgung, und Changgyeonggung sind die vier Paläste in der Innenstadt an denen man auch kostenfrei an einer Englischen Tour teilnehmen kann. Kunstmuseen, wie das kostenfreie Seoul Art Museum (SEMA), oder das Seoul History Museum, erlauben auch ein Vergnügen bei Regen. Es gibt kein Ende an Veranstaltungen, die man über die Website http://english.visitkorea.or.kr/ erfahren kann. 2. Das Praktikum: Ich arbeitete am Korea Institute of Science and Technology, ein Institut das in den 1960er mit Hilfe der US-Amerikanischen Regierung als joint project eröffnet wurde. Vor einigen Jahren wurde es in zwei geteilt, sodass das berühmte Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) in Daejon gegründet wurde. Mein Praktikumsleiter war selber Deutscher, aber als ich am Institut arbeitete war er für ein Sabbatjahr abwesend. Deswegen arbeitete ich eng mit einer seiner Postdocs, die aus Polen stammte, zusammen. Wir arbeiteten im Auftrag einer Firma dadran Membranen herzustellen, die für die Ionenleitung optimiert werden sollten, mit dem Ziel diese in der Elektrolyse einzusetzen. Zum größ ten Teil führte ich organische Synthesen durch und lernte aber auch einige Methoden zur Herstellung von Membranen kennen. Diese analysierte ich dann mit unterschiedlichen Methoden, unter anderem Thermogravimetric Analysis (TGA), Infrarotspektroskopie (FT-IR), NMR, Scanning Electron Microscopy (SEM). Ich bereitete einmal wöchentlich Präsentationen mit den Resultaten der Woche vor, und hatte alle zwei Wochen mit der Firma einen conference call. Dazu habe ich noch Papers für KollegenINNEN korrigiert. Die gemeinsame Gruppe des Labors hatte einmal wöchentlich ein Meeting um ihre Ergebnisse zu besprechen, an denen ich leider nicht aktiv teilnehmen konnte, da fast alles in Koreanisch durchgeführt wurde. Die meisten meiner MitarbeiterINNEN waren KoreanerINNEN, die nicht alle so gut Englisch sprechen konnten, aber die meisten haben für mich ihr bestes gegeben. Es gab innerhalb des Institutes doch einige Seminare von Wissenschaftlern von auß erhalb des Institutes die auf Englisch waren, die ich besuchen konnte.