Poster-1.26 R0-Resektion eines multipel metastasierten myxoiden Liposarkoms nach partieller Remission infolge Addition des selektiven Cyclooxygenase-2-Inhibitors Celecoxib zur systemischen Chemotherapie mit Adriamycin und Dacarbazin K. Homayounfar1, M. Wolf2, H. Becker1, J. Rüschoff3 1 Universitätsmedizin, Georg August Universität Göttingen, 2Klinikum Kassel GmbHl, 3Institut für Pathologie Kassel Einleitung: Myxoide Liposarkome (MLS), welche ca. 40% aller Liposarkome ausmachen, treten vor allem bei jüngeren Menschen auf. Zytogenetisch werden MLS durch die Translokation t(12;16)(q13;p11) charakterisiert. Insbesondere solche MLS, welche einen rundzelligen Anteil von >5% aufweisen, tendieren zu einem multifokalen Metastasierungsmuster. Während die Resektion vor allem bei Patienten mit lokal begrenzter Erkrankung indiziert ist, steht in metastasierten Stadien bisher nur die palliative Chemotherapie als Behandlungsoption zur Verfügung. Fallbericht: Eine 22jährige Patientin stellte sich im Mai 2003 mit Schmerzen und Parästhesien im linken Oberschenkel vor. Kernspintomografisch fand sich ein 14cm großer Tumor im dorsalen Muskelkompartiment. Es erfolgte die weite Exzision des Tumors; die histopathologische Aufarbeitung ergab ein MLS. Sechs Wochen später erfolgte die Resektion zweier neu diagnostizierter Metastasen subhepatisch sowie rechts gluteal. Die Patienten erhielt daraufhin von 07-09/2003 eine systemische Chemotherapie mit Adriamycin und Ifosfamid. Im August 2004 wurde ein Lokalrezidiv am linken Oberschenkel reseziert; aufgrund einer R1Situation erfolgte die postoperative Radiatio mit 66Gy. Über einen Zeitraum von fünf Monaten entwickelte die Patientin 17 weitere Metastasen des MLS paratracheal, in der Bauchwand und retroperitoneal. Unter der daraufhin eingeleiteten systemischen Chemotherapie mit Gemcitabine zeigte sich zunächst ein Tumorprogress. Immunhistochemische Untersuchungen am Primärtumorgewebe zeigten eine starke zytoplasmatische Überexpression von COX-2 im rundzelligen Tumoranteil. Die Patientin erhielt daraufhin ab 10/2005 eine systemische Chemotherapie mit Adriamycin und Dacarbazin unter Addition des COX-2-Inhibitors Celecoxib. Bereits nach drei Zyklen zeigte sich kernspintomografisch eine partielle Remission; nach 15 Zyklen verblieben drei residuale Metastasen paratracheal, in der Bauchwand sowie in Höhe der rechten Nebenniere, welche 03/07 bzw. 07/07 reseziert werden konnten. 10/07 wurde drei zwischenzeitlich neu aufgetretene Metastasen in der Bauchwand erneut vollständig reseziert. Diese Metastasen zeigten histologisch im Vergleich zu den zuvor resezierten Metastasen einen deutlich größeren Anteil vitaler Tumorzellen. Ergebniss: Die Hinznahme des COX-2-Inhibitors Celecoxib hat zu einer Tumorregression mit nachfolgender Möglichkeit der R0-Resektion geführt. Darüber hinaus scheint diese Therapie aber auch zu einer Selektion resistenter Zellklone zu führen.