Die Ohren und die Nase - Klinikum Braunschweig

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Patientenuniversität
städt. Klinikum Braunschweig
Welt der Wahrnehmungen
Die Nase und die Ohren
Prof. Dr. Heinz-Georg Schroeder
Hals-Nasen-Ohren-Klinik
25.09.2012
24.09.2012
Seite 1
Hans Makert
1840-1884
DIE FÜNF SINNE
24.09.2012
Seite 2
Die klassischen fünf Sinne
nach Aristoteles
1. Tastsinn
2. Hörsinn
3. Sehsinn
4. Riechsinn
5. Schmecksinn
24.09.2012
Seite 3
Definition SINN
Physiologische Wahrnehmung der Umwelt
mit Hilfe spezieller Organe:
SINNESORGANE
24.09.2012
Seite 4
Die „ neuen “ Sinne
6. Temperatursinn
7. Schmerzsinn
8. Gleichgewichtssinn
9. Tiefensensibilität
10. Visceralsinn
24.09.2012
Seite 5
Die Nase und die Ohren
24.09.2012
Seite 6
24.09.2012
Seite 7
Der Weg des Schalls
Schallwellen Luft
Schwingungen Trommelfell
Schwingungen Gehörknöchelchen
Wanderwelle Innenohrflüssigkeit
Schalltransformation – elektr. Potential
(Umwandlung mechan.-elektr. Energie,
mechano-elektrische Transduktion)
Nervenpotentiale
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Seite 8
Funktion der Mittelohres
24.09.2012
Seite 9
Das Labyrinth
24.09.2012
Seite 10
Schnitt durch die Hörschnecke ( Cochlea)
24.09.2012
Seite 11
Die Sinneszellen (Haarzellen) in der Hörschnecke
24.09.2012
Seite 12
Wanderwelle
Frequenzverteilung in der Schnecke
24.09.2012
Seite 13
subjektive Hörprüfungen
Stimmgabelprüfung
Tonschwellenaudiometrie
Sprachhörprüfung
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Seite 14
Hörtestbefunde
Tonschwellenaudiogramme
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Seite 15
objektive Hörprüfungen
Messung des Schallwellenwiderstandes
(Impedanz)
OAE ( otoakustische Emissionen)
ERA ( electric response audiometry)
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Seite 16
Messung otoakustischer Emissionen (OAE)
24.09.2012
Seite 17
Einteilung der Schwerhörigkeiten
nach Sitz der Schädigung
Äußeres Ohr
SCHALLLEITUNGSSCHWERHÖRIGKEIT
Mittelohr
Innenohr
SCHALLEMPFINDUNGSSCHWERHÖRIGKEIT
Zentrale Hörbahn
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Ursachen von Schwerhörigkeit
äußeres Ohr (Gehörgangsverschluss)
Cerumen
Entzündung
Tumore
Fremdkörper
Verletzungen
Fehlbildungen
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Seite 19
Ursachen von Schwerhörigkeit
Mittelohr
Störungen des Druckausgleiches über die Ohrtrompete
(Eustachische Röhre)
Unterdruck in der Paukenhöhle
Trommelfellschwingung eingeschränkt
Bildung Paukenerguss
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Seite 20
Gründe für Tubenfunktionsstörung
Entzündungen in der Nase , den Nebenhöhlen
Rachenmandelvergrößerung („Polypen“) beim
Kind
Tumore im Nasenrachen
Nasale Sonden / Tuben / Tamponaden
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Seite 21
24.09.2012
Seite 22
Ursachen von Schwerhörigkeit
Mittelohr
Mittelohrentzündung
Akut
Schleimhauteiterung
Chronisch
Knocheneiterung
(Cholesteatom)
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Seite 23
Ursachen von Schwerhörigkeit
Mittelohr
Trommelfellverletzungen (mit / ohne Gehörknöchelchenverl.)
Ursachen:
Druckwelle ( Ohrfeige , Explosion )
Mechan./ therm. Verletzung ( Q-Tip , Schweißperle)
Schädelbasisbrüche
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Trommelfellperforation
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Seite 25
Kettendefekt
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Seite 26
Ursachen von Schwerhörigkeit
Mittelohr
Otosklerose
Erkrankung mit Fixierung des Steigbügels
durch Knochenumbauprozesse
kombinierte Schwerhörigkeit
( SLS/SES)
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Schallempfindungsschwerhörigkeit
Lokalisationen
Hörschnecke ( Kochlea )
Hörnerv
Zentrale Hörbahn
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Seite 28
Kochleäre Schwerhörigkeit
Schädigung der Haarzellen in der Hörschnecke
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Seite 29
Kochleäre Schwerhörigkeit
häufigste Ursachen
Alter
Lärm
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Seite 30
Verschiedene Formen von Lärmschäden
Knalltrauma ( Schüsse, Airbags, Knallkörper )
Explosionstrauma ( mit Trommelfellverletzung )
reversibel
Akute Lärmschwerhörigkeit
( Rockkonzert, Disco, Maschinen-, Motoren-Lärm)
Chronische Lärmschwerhörigkeit
irreversibel
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Lärmquellen und Hörschädigung
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Seite 32
Lärmschwerhörigkeit
Lärmbelastung und Expositionszeit
zulässige wöchentliche Einwirkungszeit
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Ohrschädigende Medikamente
Auswahl
Antibiotika
Streptomycin
Gentamycin (z.B. Refobacin )
Zytostatika
Cisplatin
Diuretika
Furosemid
sonstige
ASS ( z.B. Aspirin )
Chinin
( z.B. Lasix )
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Seite 34
Apparative Hörhilfen
konventionelle Hörgeräte
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Seite 35
Apparative Hörhilfen
implantierbare Hörhilfen
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Seite 36
Anatomie des Labyrinthes
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Seite 37
Gleichgewichtssystem
Das Gleichgewichtssystem ist kein geschlossenes Sinnessystem
(wie Hörsinn oder Riechsinn)
sondern Teil eines an verschiedenen Orten lokalisierten Systems.
Zur Orientierung im Raum
werden Meldungen verschiedener Sinnessysteme koordiniert
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Orientierung im Raum
Information
peripheres
vestibulär
( Labyrinth )
Gleichgewichtsorgan
zentrales
( Gehirn )
visuell
( Auge )
propriozeptiv
( Rezeptoren an Muskeln und Sehnen )
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Peripheres Vestibularorgan
Bogengänge :
Registrierung der Drehbeschleunigung
Macula-Organ : Registrierung der Linearbeschleunigung
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Bogengangsystem
Drei Bogengänge sind in den drei Dimensionen des Raumes angeordnet.
Auslenkung der Cupula bei Drehung durch Trägheit der Endolymphe.
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Macula-Organ mit Otolithen
Die Sinneshaare der Macula werden durch Verlagerung der
Otolithen bei linearer Beschleunigung verlagert.
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Vestibularorgan
Enge Nervenverbindung zu den
Augenmuskeln
Kopf-, Hals- und Körpermuskeln
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Nystagmus
rhythmische, zweiphasige Augenbewegung
Reizung des Vestibularorganes
reflektorische, unwillkürliche Augenbewegung
Frenzel-Brille
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Seite 44
Nystagmus
wichtiges Kriterium in der Schwindeldiagnostik
Spontannystagmus
( pathologisch )
provozierter Nystagmus
Kopfschütteln
Lageprüfung ( statisch )
Lagerungsprüfung ( dynamisch )
induzierter Nystagmus
rotatorische ( physiologische) Reizung ( Drehstuhl )
thermische ( unphysiologische ) Reizung
(Gehörgang-Spülung mit Wasser von 44°und 30°)
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Schwindel
Symptom , keine eigenständige Erkrankung
Definition:
Zustand von Benommenheit und Taumeligkeit mit dem subjektiven Gefühl, die
Umwelt bewege sich.
Wissenschaftliche Definition:
Subjektive Integritätsstörung
durch
widersprüchliche sensorische Informationsverarbeitung
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Schwindel bei Wilhelm Busch
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Seite 47
Schwindel bei Wilhelm Busch
24.09.2012
Seite 48
Schwindelentstehung 1
Störung der Funktion eines Sinnesorganes
vestibuläres System
visuelles System
Tiefensensibilität
(propriozeptives System)
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Seite 49
Schwindelentstehung 2
Störung der zentralen Verarbeitung
Stoffwechselstörung
Kreislaufstörung
Entzündungen
Trauma
Vergiftung ( Alkohol, Drogen)
Tumore
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Schwindel
Symptom verschiedenster Erkrankungen
Abklärung durch:
HNO-Arzt
Neurologen
Internist
Orthopäden ( HWS )
Radiologen ( CT / MRT )
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Die Nase
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Seite 52
24.09.2012
Seite 53
24.09.2012
Seite 54
24.09.2012
Seite 55
24.09.2012
Seite 56
Funktionen der Nase
Atmung
Atemrohr, Reinigung , Erwärmung, Befeuchtung
Abwehr
physikalisch , immunologisch
Sinnesorgan
Riechen , Schmeckriechen
Resonanz
Näseln ( offen , geschlossen )
Prägung der Sprache
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Seite 57
Anatomie der Nase (1)
24.09.2012
Seite 58
Anatomie der Nase (2)
24.09.2012
Seite 59
Nasenschleimhaut und Nasenschwellkörper
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Seite 60
Riechfeld der Nase
auf ca 2cm2 befinden sich 20 Mio. Sinneszellen
Riechsystem reagiert auf ca. 10.000 versch. Duftstoffe
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Riechorgan = olfaktorisches System
Ältestes Sinnesorgan ( Fernsinn )
Direkte Verbindung zu Hirnanteilen,in denen Erinnerung und Emotion
sitzen ( Hippocampus, corp. amygd.)
Beim Tier wichtig für Nahrungsbeschaffung, Orientierung, Verteidigung
Beim Menschen verkümmert: Durchschnittsmensch unterscheidet
ca 20 verschiedene Duftstoffe
Hauptsächliche Verwendung : Nahrungskontrolle, Genuss,
selten Gefahrwarnung (z.B. Rauch)
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Riechvorgang
Duftstoffe ( wasser- o. fettlöslich ) erreichen Riechfeld
lösen sich im Riechschleim
Verbinden sich mit spezifischen Rezeptorproteinen an den Sinneszellen
lösen Nervenpotentiale aus
Weiterleitung zum Großhirn ( Wahrnehmung)
zu den vegetativen Zentren ( emotionale / affektive Begleitersch.)
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Riechvorgang
Weg der Duftstoffe:
Einatmung – Nase- Riechfeld
Ausatmung oder Kauen / Schlucken – Nasenrachen- Riechfeld
Gustatorisches Riechen ( Schmeck-Riechen )
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Ursachen von Riechstörungen-Riechverlust
Häufigkeit: 5% der Bevölkerung, >50% Pers. >50J.
Behinderung der Nasenatmung:
Entzündungen der Nase / NNH
Nasenpolypen
Tumore
Schädigung der Sinneszellen / Nerven:
Virusinfektionen
Toxische Dämpfe / Gase
Medikamente
Strahlentherapie
Schädel-Hirn-Trauma ( mit / ohne Fraktur )
Tumore
Alterung
Neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Alzheimer, Parkinson)
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Diagnostik von Riechstörungen
Subjektive Olfaktometrie („sniffing sticks“)
Erkennung von Riechstoffen
Erfassung der Riechschwelle
Objektive Olfaktometrie
olfaktorisch evozierte Potentiale
(aufwändig, nur spez. Zentren)
Bildgebende Verfahren
CT , MRT
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Seite 66
Schmecken
chemosensorischer Sinn
Schmeckmoleküle von Sinneszellen erkannt
Gruppenweise Anordnung in Geschmacksknospen ,Papillen
Lokalisation:
Zungenrücken
Vereinzelt auch:
Rachen
Kehldeckel
obere Speiseröhre
24.09.2012
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Schmeckqualitäten
Süß
( kalorienreiche Nahrung )
Salzig
( Elektrolythaushalt aufrecht erhalten )
Sauer
( Bekömmlichkeit der Nahrung )
Bitter
( Warnung vor evtl. Giften )
Umami
(Glutamat)
( Fett )
( Eiweißreiche Nahrung )
( nur für Tiere nachgewiesen )
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Geschmackswahrnehmung
aller Qualitäten
auf dem ganzen Zungenrücken
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Seite 69
Ergänzung der „ Schmeckwahrnehmung“
durch:
thermische
( heiß – kalt )
sensible
( hart – weich )
olfaktorische
( Riechstoffe )
Reize
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Drei beteiligte Nerven
n. Lingualis – chorda tympani – n. facialis
( VII. Hirnnerv )
( zieht durch das Mittelohr )
n. Glossopharyngeus
( IX. Hirnnerv )
( hintere Zunge, nahe Tonsille )
n. Vagus
( X. Hirnnerv )
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Schmeckstörungen
Physiologisch im Alter
Schädigung der Sinneszellen in der Schleimhaut:
Entzündungen
Bestrahlung
Chemotherapie
Medikamente / tox. Substanzen
Stoffwechselerkrankungen
( Alkohol, Tabak , Mundwasser )
( Diabetes, Schilddrüsenunterfkt.)
24.09.2012
Seite 72
Schmeckstörungen
Nervale Schädigung:
Mittelohrerkrankungen / -operationen
Rachenoperationen ( Mandel-, Gaumen-OP )
Endoskopien mit starren Endoskopen
Verletzungen
Zentrale Ursachen:
Tumore
bei systemischen Nerven- Erkrankungen
z.B. Epilepsie, Schizophrenie, Depression,
24.09.2012
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit
24.09.2012
Seite 74
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