In vitro und in vivo Charakterisierung der angeborenen Immunantwort gegen bakterielle Infektionen im Mensch und Tier Maren von Köckritz-Blickwede, Arbeitsgruppe Infektionsbiochemie, Institut für Physiologische Chemie & Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ) Das weltweit gehäufte Auftreten von resistenten Bakterien limitiert die Effizienz von Antibiotika-basierten Behandlungskonzepten. Neue vielversprechende Therapieansätze werden benötigt wie zum Beispiel die Stärkung der wirtseigenen Abwehr durch Stimulation des Immunsystems als Unterstützung der konventionellen Antibiotika-basierten Therapie. Jedoch sind die komplexen Wirt-Pathogen-Interaktionen nach wie vor unzureichend aufgeklärt. Detailliertes Wissen ist erforderlich, um therapeutischen Strategien, die auf der angeborenen Immunabwehr basieren, anzuwenden. Aufgrund mangelnder Komplexität, eines falschen Zelldifferenzierungsstatus und fehlender physiologischer Bedingungen simulieren in vitro-Systeme jedoch nicht immer präzise die in vivo-Situation während einer Infektion oder Entzündung. Ergebnisse aus konventionellen in vitro-Experimenten, die die Wirt-Pathogen-Interaktion oder therapeutische Ansätze untersuchen, widersprechen häufig Daten aus in vivo-Studien und können daher schwer übertragen werden. Tierversuchsfreie Testsysteme sowohl für Infektions- und Interaktionsstudien als auch für Drug-screenings sind nur dann eine echte Alternative, wenn sich die erhaltenen Ergebnisse verlässlich auf eine in vivo Situation übertragen lassen. Unser Ziel ist es daher, verbesserte in vitro-Modellsysteme zu etablieren, die die angeborene Immunantwort gegen bakterielle Erreger verlässlich simulieren. Eine erhöhte Komplexität des Modellsystems ermöglicht die Annäherung des in vitro-Systems an die in vivo Situation und hilft dadurch die Versuchstieranzahl zu reduzieren. Modellsysteme: Primäre Neutrophile (Human, Schwein, Rind, Pferd, Maus) Primäre Lungenepithelzellen (Human, Maus, Schwein) Choroid-Plexus-Epithelzellen (Human, Schwein) Darmepithel (Human) Primäre Mastzellen (Human, Maus) Eine erhöhte Komplexität, die der in vivo Situation näher kommen soll, wird durch physiologisch relevante Sauerstoffbedingungen und durch 3D-Co-Kultivierung von Epithelzellen und Neutrophilen ermöglicht. Für definierte hypoxische Bedingungen steht eine hypoxia glove box zur Verfügung. Ausgewählte Publikationen:(1) M. von Köckritz-Blickwede, et al., Blood,114(25), 2009.(2) O. A. Chow, [ ] M. von Köckritz-Blickwede, Cell Host Microbe, 8(5), 2010.(3) K. Branitzki-Heinemann, [ ] M. von Köckritz-Blickwede, Front Immunol, 7, 2016.(4) N. de Buhr, [ ] M. von Köckritz-Blickwede, Cell Microbiol, doi: 10.1111/cmi.12649, 2016. Sie sind hier: Kliniken & Institute > Zentren > Ersatz- und Ergänzungsmethoden > VZET Symposium 2017 Dieses PDF-Dokument wurde dynamisch auf www.tiho-hannover.de erstellt. Letzte Aktualisierung dieses Dokumentes:23. März 2017 © Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 2, 30559 Hannover, Tel.: +49 511 953-60