Kapitel 16: Preisniveaus und Wechselkurs in langer Frist

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Kapitel 16:
Preisniveaus und Wechselkurs
in langer Frist
© 2006 Pearson Studium
Folie 15-1
Preisniveaus und Wechselkurs
in langer Frist Kapitelübersicht
 Einführung
 Das Gesetz der Preiseinheitlichkeit
 Kaufkraftparität
 Ein langfristiges Modell des Wechselkurses auf der


Grundlage der KKP
Empirische Belege für die KKP und die
Preiseinheitlichkeit
Weshalb trifft die KKP nicht zu?
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Folie 15-2
Kapitelübersicht
 Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines Modell




der Wechselkurse in langer Frist
Internationale Zinssatzdifferenzen und realer
Wechselkurs
Reale Zinsparität
Zusammenfassung
Anhang: Der Fisher-Effekt, der Zinssatz und der
Wechselkurs im monetären Ansatz flexibler Preise
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Folie 15-3
Einführung



Das Modell der langfristigen Wechselkursentwicklung gibt
den Rahmen wieder, an dem die Akteure der
Vermögensmärkte ihre Wechselkursprognosen orientieren.
Prognosen über die langfristige Wechselkursentwicklung
spielen auch in kurzer Frist eine wichtige Rolle.
In langer Frist spielen die nationalen Preisniveaus eine
Schlüsselrolle bei der Bestimmung sowohl der Zinssätze als
auch der relativen Preise, zu denen die Produkte eines Landes
gehandelt werden.
• Die Theorie der Kaufkraftparität (KKP) führt Veränderungen
des Wechselkurses zweier Währungen auf veränderte
Preisniveaus in ihren Ursprungsländern zurück.
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Folie 15-4
Gesetz der Preiseinheitlichkeit
 Gesetz der Preiseinheitlichkeit
• Identische Güter werden in verschiedenen Ländern
zum selben Preis verkauft, wenn ihre Preise in
derselben Währung ausgedrückt sind.
– Dieses Gesetz gilt nur für Märkte mit vollständigem
Wettbewerb, in denen es weder Transportkosten noch
offizielle Handelsbeschränkungen gibt..
– Beispiel: Wenn der Dollar/Pfund-Wechselkurs bei $1,50 pro
Pfund liegt, dann muss ein Pullover, der in New York $45
kostet, in London für £30 verkauft werden.
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Folie 15-5
Gesetz der Preiseinheitlichkeit
– Es impliziert, dass der Dollarpreis des Guts i
unabhängig von seinem Verkaufsort immer gleich ist:
PiUS = (E$/€) x (PiE)
wobei gilt:
PiUS ist der Dollarpreis von Gut i
in den USA
PiE ist der entsprechende Europreis
in Europa
E$/€ ist der Dollar/Euro-Wechselkurs
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Folie 15-6
Kaufkraftparität

Die Theorie der Kaufkraftparität (KKP)
• Der Wechselkurs zwischen den Währungen zweier Länder gibt
deren Preisniveauverhältnis wieder.
• Sie vergleicht die länderspezifischen Durchschnittspreise.
• Sie prognostiziert einen Dollar/Euro-Wechselkurs von:
E$/€ = PUS/PE
(16.1)
wobei gilt:
PUS ist der Dollarpreis des Warenkorbs der USA
PE ist der Europreis desselben Warenkorbs in Europa
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Folie 15-7
Kaufkraftparität
 Durch
Umformung von Gleichung (16.1) erhalten
wir:
PUS = (E$/€) x (PE)
 Die KKP besagt, dass die Preisniveaus sämtlicher
Länder gleich sind, wenn sie in derselben Währung
gemessen werden.
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Folie 15-8
Kaufkraftparität
 Die Beziehung zwischen KKP und dem Gesetz der
Preiseinheitlichkeit
• Das Gesetz der Preiseinheitlichkeit gilt für einzelne
•
•
Waren, während sich die KKP auf das allgemeine
Preisniveau bezieht.
Wenn das Gesetz der Preiseinheitlichkeit für jede
einzelne Ware gilt, muss KKP gegeben sein, sofern der
gleiche Warenkorb zugrunde gelegt wird.
Die Befürworter der KKP-Theorie argumentieren, dass
sie auch dann zutrifft, wenn das Gesetz der
Preiseinheitlichkeit nicht uneingeschränkt gilt.
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Folie 15-9
Kaufkraftparität

Absolute und relative KKP
• Absolute KKP
– Die Wechselkurse sind gleich dem relativen Preisniveau.
• Relative KKP
– Innerhalb einer beliebigen Zeitspanne ändert sich der Wechselkurs
zweier Währungen um den gleichen Prozentsatz wie die
Preisniveaudifferenz zwischen ihren Ländern.
– Die relative KKP zwischen den USA und Europa wäre demzufolge:
(E$/€,t - E$/€, t –1)/E$/€, t –1 = US, t - E, t
(16.2)
wobei gilt:
t = die Inflationsrate
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Folie 15-10
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP

Der monetäre Ansatz der Wechselkursbestimmung
• Eine Theorie über die Interaktion von Wechselkursen
und monetären Faktoren in langer Frist.

Die grundlegende Gleichung des monetären Ansatzes
• Die Preisniveaus können aus der Geldnachfrage und
dem Geldangebot im Inland abgeleitet werden:
– In den USA gilt:
PUS = MsUS/L (R$, YUS)
– In Europa gilt:
PE = MsE/L (R€, YE)
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(16.3)
(16.4)
Folie 15-11
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP
• Der monetäre Ansatz trifft spezifische Prognosen über die langfristigen
Wechselkursveränderungen verursacht durch:
– die Geldmenge: Eine Erhöhung der US-amerikanischen (europäischen)
Geldmenge verursacht (bei unveränderter Produktion) eine proportionale
langfristige Abwertung (Aufwertung) des Dollars gegenüber dem Euro.
– die Produktion: Eine Zunahme der Produktion in den USA (Europa)
führt (bei unveränderter Geldmenge) zu einer Aufwertung (Abwertung)
des Dollars gegenüber dem Euro.
– die Zinssätze: Ein höherer Zinssatzes für in Dollar (Euro) bewertete
Vermögenswerte verursacht eine Abwertung (Aufwertung) des Dollars
gegenüber dem Euro.
(vgl. kurzfristiger Effekt bei konstanten WK-erwartungen)
Grund: Liquiditätsnachfrage geht zurück => Realkasse steigt =>
Preisniveau steigt. Jedoch: langfristige Zinsen sind endogen!!
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Folie 15-12
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP
 Laufende Inflation, Zinsparität und KKP
• Ein Geldmengenwachstum mit konstanter Rate führt
zu einer laufenden Preisinflation mit derselben Rate.
– Veränderungen dieser langfristigen Inflationsrate haben
keinen Einfluss auf das Produktionsniveau bei
Vollbeschäftigung oder auf die langfristigen Preise von
Gütern und Dienstleistungen.
• Der Zinssatz ist in langer Frist nicht unabhängig von
der Wachstumsrate der Geldmenge.
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Folie 15-13
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP
• Die internationale Zinssatzdifferenz entspricht der
Differenz zwischen den erwarteten nationalen
Inflationsraten:
R$ - R€ = eUS - eEU
(16.5)
Vgl. Fisher-Gleichung:
Nominalzins = Realzins + erwarteter Inflationsrate
R€ = r + eEU
R$ = r + eUS ,
Bei gleichem Realzins folgt daraus (16.5)
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Folie 15-14
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP
 Der Fisher-Effekt
• Ein Anstieg (Rückgang) der erwarteten Inflationsrate
eines Landes verursacht einen proportionalen Anstieg
(Rückgang) des Zinssatzes auf Einlagen in seiner
Währung.
– Abbildung 16.1 zeigt den beispielhaften Fall, dass die
Federal Reserve zum Zeitpunkt t0 unerwartet die
Geldmengenwachstumsrate der USA beschleunigt.
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Folie 15-15
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP
Abbildung 16.1: Langfristige zeitliche Entwicklung von ökonomischen Variablen der USA nach
einer bleibenden Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate der USA
(a) US-Geldmenge, MUS
(b) Dollar-Zinssatz, R$
R$2 = R$1 + 
Steigung =  + 
MUS, t0
R $1
Steigung = 
t0
(c) US-Preisniveau, PUS
Zeit
Zeit
t0
(d) Dollar/Euro-Wechselkurs, E$/€
Slope =  + 
Steigung = 
t0
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Steigung =  + 
Steigung = 
Zeit
t0
Zeit
Folie 15-16
Ein langfristiges Modell des Wechselkurses
auf der Grundlage der KKP
• In diesem Beispiel steigt der Dollarzinssatz, weil die
•
•
Erwartung eines rascheren Geldmengenwachstum in
der Zukunft und damit einer Abwertung des Dollars
geweckt wird.
Die Zinssatzerhöhung geht mit einer gesteigerten
Inflationserwartung und einer unmittelbaren Abwertung
der Währung einher.
Abbildung 16.2 bestätigt die langfristigen Prognosen
des Fisher-Effekts.
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Folie 15-17
Empirische Belege für die KKP
und die Preiseinheitlichkeit
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Folie 15-18
Empirische Belege für die KKP
und die Preiseinheitlichkeit
 Jüngere Daten bieten jedoch wenig empirische
Belege für die KKP und das Gesetz der
Preiseinheitlichkeit.
• Die in die gleiche Währung umgerechneten Preise
•
identischer Warenkörbe weichen von Land zu Land
erheblich voneinander ab.
Die relative KKP kommt den empirischen Daten
manchmal näher, schneidet insgesamt aber ebenfalls
schlecht ab.
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Folie 15-19
Weshalb trifft die KKP nicht zu?
 Das Scheitern des empirischen Nachweises der KKP
und der Preiseinheitlichkeit hat seine Ursachen in:
• Handelsbeschränkungen und nichthandelbaren Gütern.
• Abweichungen vom freien Wettbewerb.
• Internationalen Unterschieden bei der Messung des
Preisniveaus.
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Folie 15-20
Weshalb trifft die KKP nicht zu?
 Handelshemmnisse und nichthandelbare Güter
• Transportkosten und staatliche
Handelsbeschränkungen verteuern den Handel und
führen gelegentlich zur Entstehung nichthandelbarer
Güter.
– Je höher die Transportkosten, desto größer die Spanne,
innerhalb derer sich der Wechselkurs bewegen kann.
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Folie 15-21
Weshalb trifft die KKP nicht zu?
 Abweichungen vom freien Wettbewerb
• Wenn Handelsbeschränkungen und von unvollständigem Wettbewerb
geprägte Marktstrukturen zusammentreffen, werden die Verbindungen
zwischen den nationalen Preisniveaus zusätzlich gelockert.
• Marktbezogene Preisfestsetzung
– Ein Unternehmen verkauft dasselbe Produkt auf verschiedenen
Märkten zu verschiedenen Preisen.
– Sie widerspiegelt die unterschiedliche Nachfragesituation in
verschiedenen Ländern
– Beispiel: Je geringer die Preiselastizität der Nachfrage eines Landes,
desto höher kann ein Monopolist den Preis über die
Produktionskosten heben.
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Folie 15-22
Weshalb trifft die KKP nicht zu?

Internationale Unterschiede bei der Messung des Preisniveaus
• Die von staatlicher Seite durchgeführten Messungen des
Preisniveaus sind von Land zu Land verschieden, weil die
Einwohner verschiedener Länder ihr Einkommen
unterschiedlich verwenden.

Die KKP in kurzer und in langer Frist
• In der kurzen Frist können die Abweichungen von der KKP noch
größer ausfallen als in der langen Frist.
– Beispiel: Eine plötzliche Abwertung des Dollars gegenüber
Fremdwährungen verändert den Preis von Landmaschinen in den
USA gegenüber dem Ausland so lange, bis sich die Märkte an die
Wechselkursveränderungen angepasst haben.
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Folie 15-23
Weshalb trifft die KKP nicht zu?
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Folie 15-24
Balassa-Samuelson-Effekt
Preisniveau ist korreliert mit Produktivitätsniveau
=> Volkswirtschaften mit hohen Wachstumsraten
haben höhere Inflationsraten
Erklärung: Warenkorb setzt sich zusammen aus handelbaren
und nicht-handelbaren Gütern.
Handelbare Güter haben international einen einheitlichen
Preis. E Ph* = Ph
Kaufkraftparität gilt nur für handelbare Güter!
dE dPh dPh*

 *   h   h*
=>
E
Ph
Ph
Die Änderung des Wechselkurses entspricht der Differenz
der Preissteigerungsraten bei handelbarer Gütern.
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Folie 15-25
Balassa-Samuelson-Effekt
1. In schnell wachsenden Volkswirtschaften steigt die Produktivität
stärker als in bereits entwickelten Volkswirtschaften
(Aufholeffekt).
2. Produktivitätsfortschritt wirkt sich auf handelbare Güter stärker
aus als auf nicht-handelbare Güter
(z.B. Industrieprodukte versus Dienstleistungen).
Produktivitätsfortschritt verbilligt Produktion.
Folge: In schnell wachsenden Volkswirtschaften sind die
Preissteigerungen bei handelbaren Gütern geringer als bei
nicht-handelbaren Gütern.
 h   nh
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Folie 15-26
Balassa-Samuelson-Effekt
 h   nh
Inflationsrate ist ein gewichtetes Mittel aus Preissteigerungen
handelbarer und nicht handelbarer Güter.
    h  (1   ) nh   h
Dieser Unterschied ist um so größer, je schneller die
Produktivität steigt.
Sei „Inland“ das schnell wachsende Schwellenland.
Dann gilt
   h   *   h*
    *   h   h*  dE
E
Inflationsdifferenz ist größer als Abwertungsrate
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Folie 15-27
Balassa-Samuelson-Effekt
reale Wachsstumsraten und Inflation in den Ländern der EWU
Durchschnittswerte der Jahre 1997-2006
Inflation
4,0%
GR
3,5%
IRL
P
3,0%
E
2,5%
NL
I
2,0%
EWU-Durchschnitt
1,5%
B
F
A
LUX
SF
D
1,0%
0,5%
0,0%
0%
1%
2%
3%
4%
5%
6%
7%
8%
reale Wachstumsrate
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Folie 15-28
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist

Der reale Wechselkurs
• Er ist ein breites summarisches Maß für die Preise der Güter und
Dienstleistungen des einen Landes im Verhältnis zum anderen.
• Er definiert sich durch die nominalen Wechselkurse und die
Preisniveaus.
• Der reale Dollar/Euro-Wechselkurs ist der Dollarpreis des
europäischen Warenkorbs im Verhältnis zum amerikanischen:
q$/€ = (E$/€ x PE)/PUS
(16.6)
– Beispiel: Wenn der europäische Warenkorb €100 kostet und der
US-amerikanische $120, wobei der nominale Wechselkurs $1,20
pro Euro beträgt, dann ist der reale Dollar/Euro-Wechselkurs 1 USWarenkorb pro europäischem Warenkorb.
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Folie 15-29
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
• Eine reale Abwertung des Dollars gegenüber dem
Euro
– Ein Anstieg des realen Dollar/Euro-Wechselkurses
– Ein Rückgang der Kaufkraft eines Dollars innerhalb Europas
gegenüber seiner Kaufkraft in den USA
– Anders ausgedrückt, die generelle Kaufkraft amerikanischer
Produkte gegenüber europäischen Produkten sinkt.
• Eine reale Aufwertung des Dollars gegenüber dem
Euro ist das Gegenteil einer realen Abwertung.
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Folie 15-30
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
• Es gibt zwei wesentliche Ursachen für langfristige
Änderungen der realen Wechselkurse:
– Eine Veränderung der relativen Nachfrage nach USamerikanischen Produkten
– Ein Anstieg (Rückgang) der relativen Weltnachfrage nach USProdukten führt zu einer langfristigen realen Aufwertung
(Abwertung) des Dollars gegenüber dem Euro.
– Eine Veränderung des relativen Produktionsangebots
– Eine relative Ausdehnung der US-amerikanischen
(europäischen) Produktion führt zu einer langfristigen realen
Abwertung (Aufwertung) des Dollars gegenüber dem Euro.
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Folie 15-31
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
 Nominale und reale Wechselkurse im langfristigen
Gleichgewicht
• Veränderungen von Geldangebot und Geldnachfrage
•
führen in langer Frist zu denselben proportionalen
Veränderungen der Wechselkurse und der
Preisniveauverhältnisse, wie sie von der relativen
KKP-Theorie prognostiziert werden.
Gleichung (16.6) liefert uns den nominalen
Dollar/Euro-Wechselkurs als Produkt aus dem realen
Dollar/Euro-Wechselkurs und dem
Preisniveauverhältnis zwischen den USA und Europa:
E $/€ = q$/€ x (PUS/PE)
(16.7)
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Folie 15-32
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
Abbildung 16.4: Bestimmung des realen Wechselkurses in der langen Frist
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Folie 15-33
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
• Aus Gleichung (16.7) geht hervor, dass bei einem
gegebenen realen Dollar/Euro-Wechselkurs
Veränderungen von Geldangebot oder Geldnachfrage
in Europa oder den USA dieselben Auswirkungen auf
den langfristigen nominalen Dollar/Euro-Wechselkurs
haben wie nach dem monetären Ansatz.
– Veränderungen des langfristigen realen Wechselkurses
wirken sich aber auch auf den langfristigen nominalen
Wechselkurs aus.
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Folie 15-34
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
 Unter der Annahme, dass sich alle Variablen in der
Ausgangslage auf ihrem langfristigen Niveau finden,
sind die wichtigsten Determinanten langfristiger
Veränderungen der nominalen Wechselkurse:
• Eine Veränderung des relativen Geldmengenniveaus
• Eine Veränderung der Wachstumsraten der relativen
•
•
Geldmenge
Eine Veränderung der relativen Produktionsnachfrage
Eine Veränderung des relativen Produktionsangebots
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Folie 15-35
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist

Wenn alle Störungen ausschließlich monetären Charakter
haben, folgen die Wechselkurse in langer Frist der KKP.
• In langer Frist wirkt sich eine monetäre Störung nur auf die
allgemeine Kaufkraft einer Währung aus.
– Diese Veränderung der Kaufkraft ändert den Wert der Währung in
Bezug auf inländische und ausländische Güter in gleichem Maße.
• Bei Störungen in den Güter- und Dienstleistungsmärkten
hingegen ist es selbst in langer Frist unwahrscheinlich, dass der
Wechselkurs der relativen KKP folgt.
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Folie 15-36
Jenseits der Kaufkraftparität: Ein allgemeines
Modell der Wechselkurse in langer Frist
Tabelle 16.1: Die Auswirkungen von Veränderungen des Geldmarkts und des Gütermarkts
auf den langfristigen nominalen Dollar/Euro-Wechselkurs, E$/€
Veränderung
Auswirkung auf den langfristigen nominalen
Dollar/Euro-Wechselkurs, E$/€
Geldmarkt
1. Erhöhung der Geldmenge in den USA
Proportionaler Anstieg (nominale Abwertung des Dollars)
2. Erhöhung der Geldmenge in Europa
Proportionales Sinken (nominale Abwertung des Euros)
3. Steigerung der Wachstumsrate der
Geldmenge in den USA
Anstieg (nominale Abwertung des Dollars)
4. Steigerung der Wachstumsrate der
Geldmenge in Europa
Sinken (nominale Abwertung des Euros)
Gütermarkt
1. Steigerung der Nachfrage nach US-Produkten
Sinken (nominale Aufwertung des Dollars)
2. Steigerung der Nachfrage nach EU-Produkten
Anstieg (nominale Aufwertung des Euros)
3. Steigerung des Güterangebotes in den USA
Uneindeutig
4. Steigerung des Güterangebotes in Europa
Uneindeutig
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Folie 15-37
Internationale Zinssatzdifferenzen
und realer Wechselkurs
 Im Allgemeinen hängen Zinssatzdifferenzen nicht nur
von den erwarteten Inflationsratendifferenzen, sondern
auch von den erwarteten Veränderungen des realen
Wechselkurses ab.
 Die Beziehung zwischen der erwarteten Veränderung
des realen Wechselkurses, der erwarteten Veränderung
des nominalen Wechselkurses, und der erwarteten
Inflation:
(qe$/€ - q$/€)/q$/€ = [(Ee$/€ - E$/€)/E$/€] – (eUS - eE) (16.8)
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Folie 15-38
Internationale Zinssatzdifferenzen
und realer Wechselkurs

Aus der Verbindung von Gleichung (16.8) mit der Zinsparität
ergibt sich für die internationale Zinsdifferenz:
(16.9)
R$ - R€ = [(qe$/€ - q$/€)/q$/€] + (eUS - eE)
• Die Dollar/Euro-Zinsdifferenz ist die Summe zweier
Komponenten:
– Der erwarteten realen Dollarabwertungsrate gegenüber dem Euro
– Der erwarteten Inflationsdifferenz zwischen den USA und Europa
• Wenn der Markt die relative KKP voraussetzt, dann ist die
Zinsdifferenz zwischen Dollar und Euro genau gleich der
erwarteten Inflationsdifferenz zwischen den USA und Europa.
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Folie 15-39
Reale Zinsparität
 Die Wirtschaftswissenschaften unterscheiden zwei
Zinsarten:
• Nominalzins
– Die in Geldgrößen gemessene Verzinsung
• Realzins
– Die in realen Größen (der Produktion eines Landes)
gemessene Verzinsung
– In der Regel bezeichnet als erwarteter Realzins
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Folie 15-40
Reale Zinsparität
 Der erwartete Realzins (re) ist der Nominalzinssatz


(R) abzüglich der erwarteten Inflationsrate (e).
Die Differenz der erwarteten Realzinsen zwischen
den USA und Europa ist also gleich:
reUS – reE = (R$ - eUS) - (R € - eE)
Durch die Verbindung dieser Gleichung mit
Gleichung (16.9) erhalten wir die reale Zinsparität:
reUS – reE = (qe$/€ - q$/€)/q$/€
(16.10)
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Folie 15-41
Reale Zinsparität
 Die reale Zinsparität erklärt die erwarteten

Differenzen des Realzinses verschiedener Währungen
mit erwarteten Veränderungen der realen
Wechselkurse.
Die Realzinsen verschiedener Länder müssen selbst
in langer Frist nicht unbedingt gleich sein, wenn
anhaltende Veränderungen der Gütermärkte erwartet
werden.
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Folie 15-42
Zusammenfassung



Die absolute KKP besagt, dass die Kaufkraft jeder
beliebigen Währung in jedem beliebigen Land gleich ist.
Sie impliziert die relative KKP.
Die relative KKP besagt, dass prozentuale Veränderungen
der Wechselkurse gleich den Differenzen zwischen den
nationalen Inflationsraten sind.
Das Gesetz der Preiseinheitlichkeit ist Bestandteil der
KKP-Theorie.
• Es besagt, dass unter Bedingungen des freien Wettbewerbs und
bei Abwesenheit von Handelsbeschränkungen ein Gut überall
auf der Welt zum selben Preis verkauft werden muss.
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Folie 15-43
Zusammenfassung

Der monetäre Ansatz der Wechselkursbestimmung stützt sich
auf die KKP, um langfristige Entwicklungen des
Wechselkurses ausschließlich aufgrund des Geldangebots und
der Geldnachfrage zu erklären.
• Aus dem Fisher-Effekt folgt die Prognose, dass sich langfristige
internationale Zinsdifferenziale aus den von Land zu Land
unterschiedlichen laufenden Inflationsraten ergeben.

Jüngere Daten bieten kaum empirische Belege für die KKP
und das Gesetz der Preiseinheitlichkeit.
• Das Versagen dieser Thesen angesichts der Realität hängt
zusammen mit Handelsbeschränkungen, Abweichungen vom
freien Wettbewerb und unterschiedlichen Definitionen des
Preisniveaus in verschiedenen Ländern.
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Folie 15-44
Zusammenfassung
 Abweichungen von der relativen KKP kann man als


Veränderungen des realen Wechselkurses eines
Landes auffassen.
Eine stufenweise Erhöhung der Geldmenge eines
Landes führt schließlich zu einem proportionalen
Anstieg seines Preisniveaus und einer proportionalen
Wertminderung seiner Währung gegenüber
Fremdwährungen.
Die (reale) Zinsparität setzt internationale
Differenzen der Nominalzinsen (Realzinsen) mit der
erwarteten prozentualen Veränderung des nominalen
(realen) Wechselkurses gleich.
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Folie 15-45
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