10.3 Stoffwechsel Der Weg der Nahrung [SB S. 176/177] So können Sie mit dem Thema arbeiten Einstieg/Motivation Leitfrage Welchen Weg nimmt die Nahrung durch unseren Körper und welche Aufgaben haben die beteiligten Organe? Methodenauswahl • Impuls: Gummibärchen mitbringen. Frage: Auf welche Reise begibt sich das Gummibärchen, wenn ich es esse? • Vorwissen zum Verdauungsvorgang abfragen und an der Tafel festhalten. Erarbeitung • Text im Schülerbuch S. 176/177 lesen. • Arbeitsblatt „Der Weg der Nahrung“, s. Lehrerband S. 403 bearbeiten. • Ein menschliches Torsomodell als Anschauungsobjekt (s. Praktische Tipps „Demonstration: Modell eines menschlichen Torsos”, Lehrerband S. 402). • Arbeitsteilige Gruppenarbeit: Die Schüler und Schülerinnen erarbeiten die Aufgaben der einzelnen Organe und halten die Ergebnisse mit Zeichnungen und Stichpunkten auf Plakaten fest. Sicherung • Die Schülerinnen und Schüler erklären mündlich anhand des Torsomodells den Weg der Nahrung und die Aufgaben der einzelnen Organe. • Zeichnen des Weges der Nahrung mit Pfeilen in die Abbildung des Arbeitsblattes. • Präsentation der Plakate und Zusammenführen der Ergebnisse aus der Gruppenarbeit. Vertiefung • Im Schülerbuch S. 241 die Aufgabe 2 bearbeiten. • Bestandteile der Nahrung durch z. B. Stärketest nachweisen. • Den menschlichen Verdauungstrakt mit dem von Pflanzenfressern, z. B. des Pferdes, vergleichen. • Versuch zur Oberflächenvergrößerung des Dünndarms (s. Praktische Tipps „Versuch zur Oberflächenvergrößerung, Lehrerband S. 402). Kompetenzerwerb Kompetenzbereiche: Der Schwerpunkt liegt auf dem Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung. Die Schülerinnen und Schüler können Hypothesen formulieren und Texten Informationen entnehmen. In der Erarbeitungs- und Sicherungsphase wird vor allem der Kompetenzbereich Kommunikation geübt. Sie erweitern ihr Fachwissen zum Thema „Der Weg der Nahrung”. Gegenstandsbereich: Stoff- und Energieumwandlung, Struktur und Funktion, insbesondere das Prinzip der Oberflächenvergrößerung Lösungen [zu SB S. 176/177] $ 2 Beschreibe den Zusammenhang zwischen dem Bau und der Funktion der Speiseröhre. wandert, und gib jeweils ihre Aufgabe an. Die Aufgabe der Speiseröhre besteht darin, Mund: Zerkleinerung der Nahrung, Einspeiden Nahrungsbissen vom Mund in den Magen cheln der Nahrung zu befördern. Hierzu eignet sich der röhrenSpeiseröhre: Transport in den Magen förmige Bau. Zusätzlich dienen zum Transport Magen: Sammeln der Nahrung, Zerkleinerung die Muskeln. Durch den Schleim, der in der der Eiweiße Speiseröhre gebildet wird, kann der NahrungsDünndarm: Zerlegung aller Nährstoffe in die brei außerdem besser gleiten. kleinsten Bausteine, Aufnahme dieser Bausteine ins Blut $ 3 Beschreibe die Funktion der VerdauungsDickdarm: Aufnahme von Wasser und Mineralsäfte. stoffen in den Körper Die Verdauungssäfte teilen die langen und Mastdarm: Sammeln des Kots großen Bestandteile der Nährstoffe in kleinere Bausteine, sodass sie über die Darmschleimhaut in den Körper übertreten können. 0 1 Nenne die Organe, die die Nahrung durch- NATURA_LB_5_Bayern_049403 10 Der Mensch als Lebewesen Praktische Tipps Demonstration: Modell eines menschlichen Torsos Damit sich die Schülerinnen und Schüler den Weg der Nahrung durch den Körper besser vor Augen führen können, sollten Sie mit dem menschlichen Torso aus der Biologiesammlung arbeiten. Zum einen motiviert es die Schülerinnen und Schüler und zum anderen können sie die einzelnen Organe haptisch und optisch wahrnehmen und sich so den Weg der Nahrung leichter vorstellen. Handtuch ausgebreitet Handtuch gefaltet einzelne Webschlaufen Es sollte den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden, dass erst ein Zusammenspiel aller beteiligten Organe die Verdauung ermöglicht. handtuchs her. Ein geeignetes Bild des Darms finden Sie auf der Seite 240 im Schülerbuch. Die Schülerinnen und Schüler werden erkennen, dass die Webschlaufen des Handtuches den Darmzotten entsprechen und ein faltig gelegtes Handtuch den Falten der Darmwand. Zerlegung von Nährstoffen Bei der Nährstoff-Zerlegung im Dünndarm werden die Verdauungssäfte im Schülerbuch auf Seite 241 in ihrer Funktion mit einer Schere verglichen. Sie können diesen Vergleich aufgreifen und eine aufgemalte Eiweiß- oder Kohlenhydratkette zerschneiden. Dadurch werden die Nährstoffbausteine für die Schülerinnen und Schüler sichtbar und es wird klarer, dass Nährstoffe erst zerlegt werden müssen, damit sie klein genug sind, um über die Darmwand in das Blut aufgenommen werden zu können. Stellen Sie kurz den Versuchsablauf vor, indem Sie den Schülerinnen und Schülern zwei Schalen mit ca. 500 ml Wasser zeigen und die Frage stellen, welches Handtuch ihrer Meinung nach mehr Wasser aufsaugt und warum. Lassen Sie von den Schülerinnen und Schülern Hypothesen zum Ergebnis formulieren. Anschließend tauchen Sie beide Tücher in die Schüsseln mit Wasser. Das Frotteehandtuch wird aufgrund seiner Struktur wesentlich mehr Wasser aufsaugen. Anschließend schaffen Sie den Transfer zum Aufbau der Innenwand des Dünndarms. Versuch zur Oberflächenvergrößerung In diesem Zusammenhang beschreibt das Schülerbuch die Aufgabe des Dünndarms. Damit die Stoffaufnahme im Dünndarm gewährleistet ist, ist die Oberfläche des Dünndarms vergrößert. Dies können Sie mithilfe eines Versuches veranschaulichen: Sie können diesen Versuch auch von den Schülerinnen und Schülern in einer Gruppenarbeitsphase selbstständig durchführen lassen. 4 cm Überprüfen Sie abschließend die zuvor formulierten Hypothesen. a Sie brauchen hierfür ein Frottee- und ein Baumwollhandtuch und zwei Schalen mit 500 ml Wasser. Stellen Sie zuerst einen Bezug zwischen dem Aufbau des Dünndarms und des Frottee- 280 cm An dem Beispiel der Oberflächenvergrößerung 0,35 m2 1 kann das Basiskonzept Struktur und Funktion nachvollzogen werden. 4 cm Zusatzinformation Zum Dünndarm Der menschliche Dünndarm liegt gewunden in der Bauchhöhle und nimmt mit seinen ca. 3 Metern Länge dadurch nur relativ wenig Raum ein. Die innere Oberfläche des Dünndarms4 cm ist nicht glatt, sondern ringförmig gefaltet. Diese Falten sind mit ungefähr 4 Millionen Zotten versehen. a Auf den Zotten sind weitere Ausstülpungen, die 280 cm 0,35 m2 1 a den280 Bürstensaum bilden. Durch diese Struktur cm kommt um 0,35 m2es1zu einerbOberflächenvergrößerung 1 m2 3 mehr als das 6000-Fache, die für die regelmäßige Aufnahme von Nährstoffen unabdingbar ist. Die Oberfläche des Darms beträgt 2000 m2. Bei einem Durchmesser des Darms von 3–4 cm hätte eine glatte Oberfläche nur 0,33 m2. b 1 m2 3 c 10 m2 30 c 10 m2 30 4 cm a 280 cm 0,35 m2 1 b 1 m2 3 NATURA_LB_5_Bayern_049403 b 1 m2 3 c 10 m2 30 d 200 m2 600 d 200 m2 600 Der Weg der Nahrung Wenn du morgens ein Brötchen frühstückst, zerkleinerst du es mit deinen Zähnen, damit du es herunterschlucken kannst. Anschließend wird die Nahrung von deinem Körper noch weiter in kleinste Bausteine (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) zerlegt. Kohlenhydrate und Fette werden für den Energiestoffwechsel des Körpers genutzt. Für den Aufbau von zum Beispiel Muskeln oder Haaren verwendet der Körper die Eiweiße. Die Bausteine werden aus dem Dünndarm in das Blut aufgenommen und dadurch im Körper verteilt. Damit die Nahrung optimal für deinen Körper genutzt werden kann, hat jedes Verdauungsorgan ganz spezielle Aufgaben. Zahl Aufgabe Dieser Muskelschlauch befördert die Nahrung in den Magen. 1 2 3 Hier wird die Verdauung aller Nährstoffe abgeschlossen. Die Nahrungsbausteine werden in das Blut aufgenommen. Zerkleinern der Nahrung. 4 Sammeln von Kot. Nahrungsbrei kann geschluckt werden. Stärke wird zerlegt. 5 8 Der Nahrungsbrei wird hier gesammelt und mit Magensaft durchmengt. Eiweiße werden zerlegt. 9 Ausscheiden des Kots. 6 7 10 11 12 Die unverdaulichen Reste werden hier gesammelt. Wasser und Mineralstoffe werden vom Körper aufgenommen. 13 Geben Verdauungssäfte ab. 14 15 0 1 Beschrifte die Abbildung und gib mithilfe eines Pfeils den Weg der Nahrung durch den Körper an. $ 2 Ordne den Organen die richtigen Aufgaben zu. Schreibe dazu die passende Zahl der obigen Abbildung in das richtige Feld der Tabelle. (Tipp: Manchmal sind es auch mehrere Zahlen in einem Feld.) © Als Kopiervorlage für den eigenen Unterrichtsgebrauch freigegeben. Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2017 NATURA_LB_5_Bayern_049403 10.3 Stoffwechsel ARBEITSBLATT Der Weg der Nahrung Lösungen 1 1 Mundhöhle 2 Zunge 3 Speicheldrüsen 4 Speiseröhre 5 Leber 6 Magen 7 Bauchpeicheldrüse 8 Gallenblase 9 Zwölffingerdarm 10 Dünndarm 11 Dickdarm 12 Blinddarm 13 Wurmfortsatz 14 Mastdarm 15 After 2 Zahl Aufgabe Zahl Aufgabe 4 Dieser Muskelschlauch befördert die Nahrung in den Magen. 6 10 Hier wird die Verdauung aller Nährstoffe abgeschlossen. Die Nahrungsbausteine werden in das Blut aufgenommen. Der Nahrungsbrei wird hier gesammelt und mit Magensaft durchmengt. Eiweiße werden zerlegt. 15 Ausscheiden des Kots. 11 Die unverdaulichen Reste werden hier gesammelt. Wasser und Mineralstoffe werden vom Körper aufgenommen. 7, 8, 6 Geben Verdauungssäfte ab. 1, 6 Zerkleinern der Nahrung. 14 Sammeln von Kot. 1 Nahrungsbrei kann geschluckt werden. Stärke wird zerlegt. Praktische Tipps Zum Arbeitsblatt Es bietet sich an, vor der Bearbeitung des Arbeitsblattes „Der Weg der Nahrung” (s. Lehrerband S. 403) mit den Schülerinnen und Schüler die Bestandteile der Nahrung und die Zerlegung in ihre Bausteine zu besprechen. Kompetenzerwerb Kompetenzbereich „Schwerpunkt Fachwissen”: Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Weg der Nahrung bei der Verdauung und benennen die daran beteiligten Organe. Gegenstandsbereich„Stoff- und Energieumwandlung”: Mithilfe des Arbeitsblattes erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass Organe und Organsysteme Bestandteile des menschlichen Organismus sind. Sie lernen, dass die menschliche Verdauung nur im Zusammenwirken aller beteiligten Organe funktionieren kann. NATURA_LB_5_Bayern_049403