Leberblümchen

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Leberblümchen
Ihre gewählte Kategorie: Kräutergarten Pflanzen
Das Leberblümchen Hepatica nobilis (früher unter den wissenschaftlichen Namen Anemone
hepatica oder Hepatica triloba bekannt) verdankt seinen deutschen Namen der typischen Blattform.
Da die Blätter den Umrissen einer Leber ähneln, nahm man früher an, dass das Leberblümchen
eine wirksame Heilpflanze bei Lebererkrankungen sei. Das Leberblümchen ist mit diversen
Unterarten und geographischen Rassen in unterschiedlichen Regionen Europas, Nordamerikas und
Ostasiens zu finden. Die Nominatform Hepatica nobilis nobilis kommt in Laubwäldern der
Bergregionen Europas vor. Es besiedelt kalkreiche Lehmböden bis in Höhenlagen von 2.200m ü.
NN. In Ostasien sind gleich 4 Unterarten vertreten: Hepatica nobilis asiatica mit dem größten
Verbreitungsgebiet, den Wälder und Hänge der Gebirge Ostchinas in Höhenstufen zwischen 700
und 1.100m ü. NN, sowie H.n.insularis, H.n.japonica und H.n.pubescens. Im Osten Nordamerikas
gibt es 2 Subspeceis: Heptica nobilis acuta besiedelt kalkhaltige, basische Böden, H.n.obtusa
dagegen saure, kalkfreie Böden. Das europäische Leberblümchen ist ein mehrjähriges,
immergrünes Pflänzchen, das meist nicht viel höher als 10cm wächst. Es überwintert mit Hilfe der
Dauerknospen an der Pflanzenbasis. Das Rhizom liegt schräg im Erdreich und hat schuppenförmige
Blättchen. Die Wurzeln können bis zu 30cm lang sein. Erst nach der Blüte wachsen aus dem
unterirdischen Rhizom die neuen grundständigen Blätter. Die neuen Blätter haben Stiele, die dicht
mit weißglänzenden und weichen Härchen besetzt sind. Später verkahlen die langen Blattstiele. Die
Blattspreite ist in unverwechselbarer Weise in drei Lappen geteilt und erinnert in den Blattumrissen
entfernt an die Form einer menschlichen Leber. Die Blattoberseite ist grün und kahl, die
Blattunterseite dunkel purpurrot bis violett gefärbt und mit Härchen besetzt. Direkt unter den Blüten
sitzen drei kelchartige, grüne Hochblätter. Die Einzelblüten sind in der Regel leuchtend hell-blau,
etwas seltener weiß oder rötlich gefärbt. Sie haben einen Durchmesser von 1,2 bis 2cm. Es gibt
auch Sorten mit gefüllten Blüten. Die Blütezeit reicht von März bis April, wobei die individuelle
Blütezeit aber nicht mehr als 1 Woche lang dauert. Es blüht, solange die Bäume noch kein Laub
tragen und genügend Licht bis auf den Waldboden vordringt. Der blaue Farbstoff Anthocyan der
Blüte schützt die Pflanze vor Frost, indem er die Lichtstrahlung teilweise in Wärmeenergie
umwandelt. Das Leberblümchen bildet Sammelfrüchte mit mehreren Achänen. Die Samen werden
vor allem von Ameisen verbreitet. Als Pflanze, die im Frühjahr aus der Falllaubschicht der Wälder
hervorbricht, braucht das Leberblümchen auch im Garten einen schattigen bis halbschattigen Platz
mit einem kalkhaltigen Boden, der mit etwas Laub gemischt und feucht gehalten werden sollte. Es
verträgt aber weder Staunässe noch längere Trockenheit. Das Leberblümchen wächst ungestört zu
größeren Polstern heran. Es lässt sich aber nach der Blütezeit durch Teilung vegetativ vermehren.
Dabei sollte man aber äußerst vorsichtig vorgehen, da die empfindlichen Wurzeln sehr leicht
abbrechen können. Die Pflanze sät sich aber mit der Zeit auch selbst aus. Die Samen sind Lichtund Kaltkeimer, d.h. Die Samen dürfen nicht mit Erde bedeckt werden dun die Keimdauer kann
recht lange dauern. Man kann es im Steingarten anpflanzen oder am Rande von hecken und
Gehölzen ? aber nicht in die Nähe von Koniferen, da durch ihre Nadelstreu der Boden allmählich
versauert; Leberblümchen brauchen aber einen kalkhaltigen und damit alkalischen Boden (pH>7).
Es hat in etwa die gleichen Ansprüchen an Boden- und Lichtverhältnissen wie Märzveilchen,
Bärlauch und Schneeglöckchen und lässt sich daher auch mit diesen Frühblühern wirkungsvoll zu
einer gemeinsamen Rabatte zusammen pflanzen. Das Leberblümchen hat als Toxin das
Protoanemonin, das giftig ist und eine starke Reizung der Haut und Schleimhäute verursachen
kann. Daher sollte man im Umgang mit dem Leberblümchen im Garten stets Schutzhandschuhe
tragen. Das Leberblümchen ist zumindest in Deutschland in seinem Fortbestand stark gefährdet und
steht daher unter Naturschutz. Es darf daher in der freien Natur weder ausgegraben noch gepflückt
werden. Gärtnereien bieten jedoch eine Vielzahl von Sorten und Zuchtformen an. Besonders beleibt
ist das Japanische Leberblümchen Hepatica nobilis japonica. Es hat dicht egfüllte Blüten mit
zahlreichen weißen, violette umrandeten Blütenblättchen. Hepatica nobilis Red Forest ist dagegen
eine leuchtend purpur-violett blühende Sorte. Hepatica nobilis Blue Jewel hat dunkel blau-violette
Blüten.
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