Aufklärungsbogen

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ECHOTHERAPIE
Behandlung von gutartigen Schilddrüsenknoten
Schilddrüsenknoten kommen relativ häufig vor. Auch wenn die Diagnose
in den seltensten Fällen ein Grund zur Sorge ist, haben Patienten
dennoch viele Fragen. Bevor die Echotherapie erklärt wird, bekommen
Sie die Gelegenheit anhand von Fragen etwas mehr über
Schilddrüsenknoten zu erfahren.
FRAGEN UND ANTWORTEN
Was sind normal aktive, heiße und kalte Knoten?
Heiße und kalte Knoten haben nichts mit der Temperatur zu tun. Vielmehr geht es darum, wie aktiv
die Knoten sind: ob sie Schilddrüsenhormone produzieren oder nicht.
Normal aktive Knoten kommen am häufigsten vor. Sie produzieren immer die gewünschte Mengen
Hormon.
Bei einem „heißen Knoten“ arbeiten die dort liegenden Zellen quasi im Akkord. Sie produzieren
ungehemmt Hormone und können dadurch zu einer Überfunktion führen. Heiße Knoten treten oft
auf und sind immer gutartiger Natur.
Von einem „kalten Knoten“ spricht man, wenn dieser Bereich sozusagen inaktiv sind. Sie
produzieren keine Hormone und nehmen kein oder kaum Jod auf. Ein kalter Knoten kann in
seltenen Fällen ein Hinweis auf Schilddrüsenkrebs sein und sollte genauer untersucht werden. Es
ist jedoch nur ein minimaler Teil der kalten Knoten wirklich bösartig. Zysten zählt man übrigens
auch zu den „kalten Knoten“, da sie keinerlei Funktion besitzen.
Können Knoten gefährlich werden?
Viele Menschen denken: Ein Knoten bedeutet Krebs. Sie können beruhigt sein,
Schilddrüsenknoten sind fast immer gutartig. Maximal fünf Prozent der Knoten sind bösartig. Heiße
Knoten sind sogar immer gutartig. Sie können allerdings zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen,
was den Stoffwechsel durcheinanderbringt und sich negativ auf den ganzen Körper auswirkt.
Muss ein Schilddrüsenknoten behandelt werden?
Schwitzen Sie viel, sind Sie gereizt oder haben Sie in letzter Zeit ungewollt abgenommen? All dies
können Hinweise auf einen heißen Schilddrüsenknoten sein.
Darüber hinaus können Knoten wachsen und Probleme beim Schlucken, Heiserkeit, ein
Druckgefühl am Hals oder sogar Atemnot verursachen. In all diesen Fällen sollte der Knoten
behandelt werden. Die Entscheidung für eine Behandlung muss individuell getroffen werden.
Sprechen Sie dazu mit Ihrem Arzt. Die Sicherheit, dass Knoten wachsen und dass eine Operation
in einem höheren Alter problematisch werden kann, ist bei der Abwägung der Behandlung äußerst
wichtig. Umso früher man behandelt, desto geringer die Belastung und Spätfolgen für Sie sind.
Aber keine Panik: Die meisten Schilddrüsenknoten sind harmlos. Wenn Ihre SchilddrüseHormonwerte normal sind, der Knoten klein und gutartig ist und Sie keine Beschwerden haben, ist
keine weitere Behandlung nötig. Wichtig ist aber, dass Sie den Knoten regelmäßig kontrollieren
lassen.
Welche Aufgabe hat die Schilddrüse?
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ mit großer Wirkung. Sie ist der
Treiber und Taktgeber unseres Körpers. Die Schilddrüse produziert das lebenswichtige Hormon,
das unseren Stoffwechsel und Energiehaushalt anregt. Schilddrüsenhormone wirken
beispielsweise auf Herz und Kreislauf, unsere Verdauung, unseren Schlaf, die Psyche, das
Wachstum und den Fettstoffwechsel. Gerät die Schilddrüse selbst aus dem Takt, kann sich dies
auf viele Vorgänge im Körper auswirken. Warum bilden sich Knoten in der Schilddrüse?
Zuerst einmal können Sie ganz beruhigt sein: Schilddrüsenknoten sind fast immer gutartig.
Nur etwa fünf Prozent der Knoten sind bösartig, d.h.sind Schilddrüsenkrebs.
Meist entstehen Schilddrüsenknoten aufgrund von Jodmangel. Bekommt die Schilddrüse zu wenig
Jod, wächst sie und vergrößert ihr Gewebe, um so als Ausgleich größere Mengen Jod aus dem
Blut aufnehmen zu können. In der Folge vermehren sich die Schilddrüsenzellen und
Gewebeknoten entstehen. Auch eine Entzündung, eine genetische Veränderung oder ein Fehler
im Erbgut kann zu einer Knotenbildung führen. Das ist allerdings sehr selten.
Wie häufig sind Schilddrüsenknoten?
Mit einem gutartigen Schilddrüsenknoten sind Sie nicht allein: Bei etwa 30 Prozent der
Erwachsenen treten diese Gewebeveränderungen auf. Bei Menschen über 65 Jahren steigt der
Anteil sogar auf über 50 Prozent. Sie kennen daher sicher auch persönlich viele Menschen, die
ebenfalls Knoten haben, viele sogar, ohne es zu wissen. Neben älteren Patienten sind Frauen
besonders häufig betroffen. Sie entwickeln viermal häufiger einen Knoten als Männer.
Wie werden Schilddrüsenknoten entdeckt?
Schilddrüsenknoten wachsen langsam. Viele bemerken den Knoten daher meist überhaupt nicht.
Sie werden oft bei Routineuntersuchungen entdeckt oder manchmal auch vom Patienten selbst
ertastet.
Wie stellt die Diagnose gestellt?
Bei der Untersuchung tastet der Arzt die Schilddrüse ab und führt eine Ultraschalluntersuchung
durch. Dann wird eine Blutprobe abgenommen. Sind die Knoten groß genug, wird eine Szintigrafie
gemacht. Mit Hilfe dieses bildgebenden Verfahrens kann der Arzt nach Verabreichung von einer
schwach radioaktiven Mittel prüfen, ob es sich um einen so genannten kalten, normal aktiven oder
heißen Knoten handelt. Manchmal ist auch eine zusätzliche Szintigraphie oder Feinnadelbiopsie–
eine Gewebeprobe – hilfreich. Diese zeigt, ob der Knoten eventuell bösartig sein kann.
BEHANDLUNGMÖGLICHKEITEN
BEOBACHTUNG OHNE BEHANDLUNG
Bei einem gutartigen kleineren Knoten, der keine Beschwerden bereitet, ist zunächst keine
Therapie nötig. Er sollte jedoch regelmäßig kontrolliert werden. Allerdings gilt, dass umso früher
man behandelt, desto geringer die Belastung und Spätfolgen für Sie sind.
MEDIKAMENTE
Heiße Knoten
Heiße Knoten sind immer gutartiger Natur und „überaktiv“. Heiße Knoten werden, wenn sie zu
aktiv sind, zunächst mit Medikamenten, den so genannten „Schilddrüsenblockern“, behandelt.
Diese vermindern die Bildung der Schilddrüsenhormone oder blockieren sie ganz. Diese
sogenannten Thyreostatika lindern die Symptome. Doch das Problem wird nicht beseitigt, weshalb
diese Medikamente immer nur als Überbrückung bis zu einem definitiven Eingriff (Operation oder
Radiojodtherapie) dienen.
Kalte Knoten
Kalte Knoten kann man mit Medikamenten nicht behandeln.
Normal aktive (indifferente) Knoten
Es gibt Studien die behaupten, dass diese Knoten mit Schilddrüsenhormonen und Jodid etwas
kleiner werden können.
RADIOJODTHERAPIE
Bei heißen Knoten kommt eine Radiojodtherapie in Frage. Man bekommt ein Kapsel mit
radioaktivem Jod. Die Schilddrüsenzellen des Knotens nehmen das Jod auf und sterben dann ab.
Bei vielen Patienten funktioniert die Schilddrüse nach der Radiojodtherapie wieder normal.
Manchmal kann die Behandlung aber zu einer Unterfunktion führen. Dann muss das fehlende
Schilddrüsenhormon lebenslang durch Tabletten ersetzt werden.
SCHILDDRÜSEN-OPERATION
Knoten werden bei einem Verdacht auf Bösartigkeit oder bei anderen Problemen (Überfunktion,
Größe) operiert. Das bedeutet bisher eine Operation unter Vollnarkose. Dabei entfernt der Arzt je
nach Situation entweder die gesamte Schilddrüse, einen Schilddrüsenlappen oder nur den Knoten
selbst.
Zu den Risiken einer Schilddrüsen-OP zählen Blutungen und Entfernung der Nebenschilddrüsen.
Auch Schädigung der Stimmbandnerven, die eine Stimmbandlähmung zur Folge haben kann.
Diese kommen aber alle selten vor. Oft wird so viel Gewebe entnommen, dass nicht mehr
genügend Hormone produziert werden. Die lebenslange tägliche Einnahme von
Schilddrüsenhormonen ersetzt dann die fehlenden Hormone.
THERMOABLATION
Seit wenigen Jahren gibt es auch die Option der Thermoablation. Hier werden die Knoten
„eingeschmolzen“. Dies ist der Fall z. B. bei der Radiofrequenzablation und der
Mikrowellenablation, wo jeweils durch einen kleinen Schnitt eine Sonde in die Schilddrüse
eingeführt wird. Der Stimmbandnerv kann auch bei diesen minimal-invasiven Verfahren verletzt
werden, wenn auch sehr viel seltener als bei einer Operation.
Die Thermoablation ist nicht für bösartige Knoten geeignet, aber bietet eine sanftere Alternative zur
Operation bei gutartigen Knoten.
ECHOTHERAPIE
Therapeutischer Ultraschall ist wird schon seit vielen Jahren erfolgreich zur Tumorbehandlung
eingesetzt. Dabei wird krankes Gewebe abgebaut ohne das Gesunde zu beeinträchtigen.
Echotherapie nutzt diese Technik für die Behandlung gutartiger Knoten in der Schilddrüse und bei
Fibroadenomen in der Brust.
Echotherapie ist eine Behandlung mit therapeutischem Ultraschall. Stellen Sie sich eine Lupe vor,
durch die Sonnenstrahlen hindurchscheinen. Die Strahlen werden gebündelt und kommen mit
starker Intensität an einem Punkt an. Die Echotherapie arbeitet im Prinzip genauso:
Dabei wird der gutartige Knoten mittels den gebündelten Ultraschallwellen „eingeschmolzen“. Das
durch die Ultraschallwellen zerstörte Gewebe wird nach und nach vom Körper abgebaut.
Wann ist eine Echotherapie sinnvoll?
Die Behandlung eines gutartigen Knotens mit Echotherapie bietet sich immer dann an, wenn auch
ein chirurgischer Eingriff angebracht wäre. Also wenn der Knoten wächst, Sie Beschwerden haben
oder wenn Medikamente keinen Therapieerfolg mehr zeigen.
Die Echotherapie kann insbesondere sinnvoll sein, wenn man weiterem Knotenwachstum
vorbeugen möchte.
Vorab muss mit einer Ultraschalluntersuchung vom behandelnden Arzt beurteilt werden, ob die
Lage des Knotens für die Echotherapie geeignet ist.
Wie läuft die Behandlung mit Echotherapie ab?
Die Behandlung erfolgt ambulant. Sie kommt gänzlich ohne Schnitt aus, so dass Narbenbildung,
Narkoserisiken und ein operationsbedingtes Infektionsrisiko entfallen.
Der Hauptvorteil: Die Schilddrüse behält ihre normale Funktion und der Eingriff in den
Hormonhaushalt ist sehr viel geringer.
In der Regel kommen Sie zu Ihrem Termin und können direkt nach der Behandlung wieder nach
Hause gehen. Während der Behandlung liegen Sie auf dem Rücken mit getrecktem Hals. Neben
der eigentlichen Therapie wird ein Ultraschall zur Kontrolle eingesetzt, hierdurch sind die
Therapiewellen exakt steuerbar.
Der erste Teil der Echotherapie ist die Planung. Dabei werden die empfindlichen Bereiche in der
Nähe des Knotens Computer gestützt genau ausgegrenzt und nur der Knoten selbst eingegrenzt.
Danach wird der Knoten Punkt für Punkt (10-30) behandelt.
Nebenwirkungen. Ist die Behandlung sicher?
Bei jeder Stelle spürt man für 4-5 Sekunden ein mehr oder weniger starkes Ziehen und/oder
brennendes Gefühl im Hals und/oder in den Schultern.
Um dieses Gefühl zu lindern ist es ratsam zu überlegen vorab ein Schmerzmedikament oder
Beruhigungsmittel einzunehmen.
Sollte dies für Sie zu unangenehm werden, wird die Intensität der Behandlung dementsprechend
anpassen.
Je nach Größe des Knotens dauert eine Sitzung zwischen 20 Minuten und 1,5 Stunden.
Durch eine ungewöhnliche Lage der Stimmbandnerven ist es trotz ausführlichen
Sicherheitsmassnahmen möglich, dass meist vorübergehende Heiserkeit und Schluckprobleme
auftreten.
Nach der Echotherapie behält man für 1-2 Tage ein etwas dumpfes Gefühl an der behandelten
Stelle.
Große Knoten sind nicht immer komplett zu behandeln. Eine zweite Sitzung folgt dann nach ca. 6
Monaten.
Was für Ergebnisse zeigt die Echotherapie bei
Schilddrüsenknoten?
Zur Anwendung der Echotherapie im Bereich der Schilddrüse gibt es für gutartigen
Schilddrüsenknoten wissenschaftliche Studien, die den Effekt belegen.
Innerhalb von sechs Monaten nach der Therapie reduziert sich die Größe durchschnittlich um die
Hälfte. Auch nach der Behandlung bleibt die Wirkung der Echotherapie über einen bestimmten
Zeitraum erhalten, so dass der Knoten sich weiter verkleinert.
Was muss ich nach der Behandlung zu Hause beachten?
Tatsächlich können Sie sofort Ihren Alltag wie gewohnt wieder aufnehmen. Da Echotherapie ohne
Schnitte auskommt, gibt es auch keine Wunden oder andere Beeinträchtigungen.
Welche Vorteile hat die Echotherapie?
Die Echotherapie kommt ganz ohne Operation, Schnitte und Narben aus. Die Behandlung erfolgt
ambulant und es treten im Vergleich zur Operation oder Radiojodtherapie so gut wie keine
Nebenwirkungen auf. Es wird ausschließlich der Schilddrüsenknoten zerstört, das gesunde
Schilddrüsengewebe wird geschont und behält seine normale Funktion. Das ist wichtig, denn
Patienten, denen die gesamte Schilddrüse oder große Teile davon entfernt wurden, müssen meist
ihr Leben lang Hormone nehmen.
Einverständniserklärung
Ich habe die Patienteninformation aufmerksam gelesen und bin mit der Behandlung einverstanden.
Unterschrift Patient
Unterschrift Arzt
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