Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene Kolonisation mit MRSA Methicillin- resistenter Staphylococcus aureus Informationsblatt für Patienten und Angehörige MRSA steht als Abkürzung für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das bei manchen Menschen auf der Haut- oder Schleimhaut vorkommt. Es kann unbemerkt vorhanden sein (Kolonisation, Besiedelung), oder auch Ursache für verschiedene Erkrankungen (Infektionen) sein. Der MRSA unterscheidet sich von einem gewöhnlichen Staphylococcus aureus durch seine Resistenz auf verschiedene Antibiotika, die am häufigsten verwendeten Antibiotika sind nicht wirksam. MRSA werden vor allem über Körperkontakt (Hände) von Person zu Person weitergegeben, deshalb spielt die Händehygiene eine wichtige Rolle. Behandlung Das Ziel ist, bei allen Patienten und Angehörigen, die mit MRSA besiedelt sind, das Bakterium durch gezielte Massnahmen zu beseitigen. Dies nennt man Dekolonisation. Die Dekolonisation wird während 5 Tagen durchgeführt und wird Ihnen von den Mitarbeitern der Abteilung für Infektiologie und Spitalhygiene genau erklärt. Der Behandlungserfolg wird durch Abstriche an verschiedenen Körperstellen kontrolliert. Situation im Spital Im Spital kann MRSA leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden, da sich hier viele pflegebedürftige, z.T. schwer kranke Menschen mit Wunden oder geschwächter Abwehr aufhalten. Deshalb sind in einem Spital einige Vorsichtsmassnahmen notwendig. Dazu zählen: Unterbringung im Einzelzimmer Kein Besuch von anderen Patienten oder bei anderen Patienten Schutzkleidung für Mitarbeiter im Spital Händedesinfektion beim Verlassen des Patientenzimmers Der Aufenthalt in Restaurants des Spitals sowie in den öffentlichen Wartezonen des Spital ist untersagt Weitere erforderliche Massnahmen werden individuell mit Ihnen besprochen. Besucher melden sich vor dem Betreten des Zimmers beim Pflegepersonal. Sie werden über die hygienischen Vorsichtsmassnahmen im Isolationszimmer (Händedesinfektion) instruiert. Nach Verlassen des Isolationszimmers sind Besuche bei anderen Patienten oder in der Cafeteria nicht gestattet. Situation zu Hause für MRSA besiedelte Patienten Das Risiko einer MRSA-Übertragung ist zuhause weniger von Bedeutung, da die hier lebenden Personen meist nicht abwehrgeschwächt sind. Zuhause sind deshalb nicht so strenge Vorsichtsmassnahmen notwendig wie im Spital Folgende Vorsichtsmassnahmen sollten befolgt werden: Händewaschen, besonders nach dem Nasen putzen Einweg Taschentücher benutzen Erstellt: 07.06.2010, Überarbeitung: 16.01.2015/BM