Pharma-News Zeitschrift für Gefäßmedizin 2016; 13 (2), 24 Homepage: www.kup.at/ gefaessmedizin Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Offizielles Organ der Österreichischen Gesellschaft für Internistische Angiologie (ÖGIA) Offizielles Organ des Dachverbandes der Gefäßmedizinischen Gesellschaften Österreichs Member of the www.kup.at/gefaessmedizin P . b . b . 0 4 Z 0 3 5 8 5 0 M , V e r l a g s p o s t a m t : Indexed in EMBASE/COMPENDEX/GEOBASE/SCOPUS 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z Medizintechnik Neues aus der Medizintechnik Medizintechnik Jetzt in 1 Minute Früh­ erkennung der PAVK: boso ABI­system 100 PAVK – Die unterschätzte Krankheit Die periphere arterielle Verschlusskrank­ heit (PAVK) ist weitaus gefährlicher und verbreiteter als vielfach angenommen. Die getABI­Studie [1] zeigt, dass 20 % der > 60­Jährigen eine PAVK­Prävalenz aufweisen. Die PAVK wird oft zu spät diagnostiziert. Das liegt vor allem da­ ran, dass die Betroffenen lange Zeit be­ schwerdefrei sind und eine entsprechen­ de Untersuchung daher meist erst in akuten Verdachtsfällen erfolgt. Mit dem Knöchel­Arm­Index („ankle­brachial index“ [ABI]) ist die Diagnose einer PAVK durchführbar. Der Knöchel­Arm­ Index (ABI) ist ein wesentlicher Marker zur Vorhersage von Herzinfarkt, Schlag­ anfall und Mortalität. PAVK­Früherkennung mit dem boso ABI­system 100: Ein Gewinn für alle. Eine präzise und schnelle, vaskulär orientierte Erstuntersuchung. Der entscheidende Wert für die Dia­ gnose der PAVK ist der Knöchel­Arm­ Index („ankle­brachial index“ [ABI]). Das boso ABI­system 100 ermittelt die­ sen Wert zeitgleich und oszillometrisch an allen 4 Extremitäten. Die eigentliche Messung dauert dabei nur ca. 1 Minu­ te. Ein ABI­Wert < 0,9 weist im Ver­ gleich mit dem Angiogramm als Gold­ standard mit einer Sensitivität von bis zu 95 % auf eine PAVK hin und schließt umgekehrt die Erkrankung mit nahezu 100 % Spezifität bei gesunden Perso­ nen aus. Das boso ABI­system 100 wurde wei­ terentwickelt und ist jetzt optional mit der Messung der Pulswellenge­ schwindigkeit ausgestattet. Optional ist das boso ABI­system 100 ab sofort auch mit der Möglichkeit zur Messung der Pulswellengeschwindig­ keit (ba) verfügbar. Mit der Messung der Pulswellengeschwindigkeit („pulse wave velocity“ [PWV]) kann eine arteri­ elle Gefäßsteifigkeit diagnostiziert wer­ den. Die Steifigkeit der arteriellen Ge­ fäße nimmt mit einer fortschreitenden Arteriosklerose zu, was sich durch eine Erhöhung der Pulswellengeschwindig­ keit darstellt. PWV und ABI­Wert er­ möglichen eine noch fundiertere Risi­ kostratifizierung von kardiovaskulären Ereignissen. Literatur: 1. http://www.getabi.de Weitere Informationen: Boso GmbH und Co. KG Dr. Rudolf Mad A-1200 Wien Handelskai 94–96/23. OG E-Mail: [email protected] Pharma-News NEU: Praluent® (Alirocumab) Kombinations- oder Monotherapie Hypercholesterinämie: Antikörper als neue Therapieoption Praluent® ist indiziert, begleitend zu einer Diät, zur Behandlung bei Erwachsenen mit primärer Hypercholesterinämie (heterozygote familiäre und nicht-familiäre) oder gemischter Dyslipidämie: – in Kombination mit einem Statin oder mit einem Statin und anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien bei Patienten, die mit einer maximal verträglichen Statintherapie die LDL-CZielwerte nicht erreichen. – als Monotherapie oder in Kombination mit anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien bei Patienten mit einer Statin-Unverträglichkeit oder wenn Statine kontraindiziert sind. ® Praluent (Alirocumab) ist eine innovative Therapieoption, mit der eine bislang unerreichte zusätzliche LDLCholesterin- (LDL-C-) Senkung erzielt werden kann. Der PCSK9-Inhibitor ermöglicht kardiovaskulären Hochrisikopatienten mit nicht-kontrollierbarem LDL-Cholesterin, ihre Zielwerte zu erreichen. Hohes LDL-Cholesterin gilt nachweislich als maßgeblicher Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse, die nach wie vor auch in Österreich führende Todesursache sind [1, 2]. Trotz cholesterinsenkender Therapie hat in Österreich ein Großteil der Hochrisikopatienten ein unzureichend kontrolliertes LDL-Cholesterin [3]. Hochaffiner PCSK9-Inhibitor Praluent® ist ein vollhumaner monoklonaler Antikörper, der in zwei Dosierungen (75 mg und 150 mg) erhältlich ist. Das Wirkprinzip des Antikörpers kurz zusammengefasst: PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin Kexin Typ 9) fördert den Abbau von LDL-Rezeptoren in der Leber. Praluent® bindet mit hoher Affinität und Spezifität an PCSK9. Die PCSK9-Hemmung führt zu einer verstärkten Expression von LDL-Rezeptoren auf der Leberoberfläche, wodurch LDL-Cholesterin verstärkt gebunden und aus dem Blut eliminiert werden kann [4]. Starke und anhaltende LDL-C-Senkung Das klinische Studienprogramm von Praluent® umfasst weltweit > 23.500 Patienten in > 2000 Studienzentren. Darin wurden vor allem Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko untersucht, die unter Standardtherapie (Statine ± z. B. Ezetimib) ihre LDL-C-Werte nicht erreichten. Mit Praluent® konnte, verglichen mit lipidsenkender Standardtherapie, eine starke zusätzliche Senkung des LDL-C erreicht werden: – eine Senkung des LDL-C > 60 % zusätzlich zu maximal tolerierten Statin± anderen lipidsenkenden Therapien im Vergleich zum Ausgangswert [5] – bis zu 80 % der Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko erreichten bereits mit der geringeren Dosis von 75 mg ihren LDL-C Zielwert [6]. Bei Patienten, die eine stärkere LDL-C-Senkung benötigten, wurde die Dosis auf 150 mg erhöht. Darüber hinaus zeigte Praluent® in klinischen Studien ein gutes Sicherheitsprofil vergleichbar mit Placebo [7]. Post-hoc-Analyse: Weniger kardiovaskuläre Ereignisse unter Praluent® Die ODYSSEY LONG TERM-Post-hocAnalyse lässt erwarten, dass Praluent® das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse (tödliche koronare Herzerkrankung, nicht-tödlicher Myokardinfarkt, tödlicher und nicht-tödlicher Schlaganfall, Hospitalisierung aufgrund von instabiler Angina pectoris; 48 % RRR; 1,7 % vs. 3,3 %, nominaler p-Wert = 0,02) reduzieren kann. Diese Ergebnisse sollen die derzeit laufende ODYSSEY OUTCOMES-Studie bestätigen. Zwei Wirksamkeitslevel Praluent® ist der einzige PCSK9-Inhibitor, der in 2 Dosierungen (75 mg und 150 mg; Packungsgrößen zu 1 oder 2 Stück) zur Verfügung steht, um Hochrisikopatienten individuell therapieren zu können. Praluent® ist in Form eines vorgefüllten Einzeldosis-Pens verfügbar. Die Handhabung des Pens ist einfach, sodass sich die Patienten Praluent® alle 2 Wochen selbst verabreichen können. Literatur: 1. Martin MJ et al. Serum cholesterol, blood pressure, and mortality: implications from a cohort of 361,662 men. Lancet 1986; 2: 933. 2. Statistik Österreich. Gesundheitsstatistik: http:// www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_ gesellschaft/gesundheit/index.html. Zuletzt gesehen: 19.1.2016. 3. Drexel H, et al. Persistent dyslipidemia in Austrian patients treated with statins for primary and secondary prevention of atherosclerotic events – Results of the DYSlipidemia International Study (DYSIS). Wien Klin Wochenschr 2011; 123: 611–7. 4. Lambert G, et al. The PCSK9 decade. J Lipid Res 2012; 53: 2515–24. 5. Robinson JG, et al. Efficacy and safety of alirocumab in reducing lipids and cardiovascular events. N Engl J Med 2015; 372: 1489–99. 6. Cannon CP, et al. Efficacy and safety of alirocumab in high cardiovascular risk patients with inadequately controlled hypercholesterolaemia on maximally tolerated doses of statins: the ODYSSEY COMBO II randomized controlled trial. Eur Heart J 2015; 36: 1186–94. 7. Praluent® Fachinformation, Stand der Information: September 2015. Abbildung 1: © sanofi-aventis GmbH, Österreich 24 Weitere Informationen: sanofi-aventis GmbH, Österreich SATURN Tower A-1220 Wien, Leonard-Bernstein-Str. 10 Tel.: 01/80 185-0 Fax: 01/80 185-8000 E-Mail: [email protected] www.lipidmanagement.at Z GEFÄSSMED 2016; 13 (2) For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH. SAAT.ALI.16.01.0016 Zur Fachkurzinformation Fachkurzinformation Praluent® 75 mg Injektionslösung in einem Fertigpen; Praluent® 150 mg Injektionslösung in einem Fertigpen. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnele Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8. der Fachinformation. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Ein Fertigpen zur einmaligen Anwendung enthält 75 mg/150 mg Alirocumab in 1 ml Lösung. Alirocumab ist ein humaner monoklonaler IgG1-Antikörper, der mittels rekombinanter DNA-Technologie aus Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen) gewonnen wird. Liste der sonstigen Bestandteile: Histidin, Saccharose, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Praluent ist, begleitend zu einer Diät, angezeigt zur Behandlung bei Erwachsenen mit primärer Hypercholesterinämie (heterozygote familiäre und nicht familiäre) oder gemischter Dyslipidämie: – in Kombination mit einem Statin oder mit einem Statin und anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien bei Patienten, die mit einer maximal verträglichen Statintherapie die LDL-C-Zielwerte nicht erreichen, oder – als Monotherapie oder in Kombination mit anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien bei Patienten mit einer Statin-Unverträglichkeit oder wenn Statine kontraindiziert sind. Die Wirkung von Praluent auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität ist bisher noch nicht belegt. Gegenanzeige: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile Inhaber der Zulassung: sanofi-aventis groupe, 54, rue La Boétie, F–75008 Paris, Frankreich. Örtlicher Vertreter des Zulassungsinhabers: sanofi-aventis GmbH, 1220 Wien, Österreich. Abgabe: Rezept- und Apothekenpflichtig. Pharmakotherapeutische Gruppe/ATC-Code: noch nicht zugewiesen. Stand der Information: September 2015. Weitere Angaben zu den besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie den ggf. Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. ¦ Zurück Haftungsausschluss Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorgfaltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. 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Einsatz einer perioperativen Blockertherapie zur Reduktion von Morbidität und Mortalität J Kardiol 2015; 22 (1–2): 38–40. Diagnostik der Synkope J Kardiol 2015; 22 (5–6): 132–4. Kardiologische Rehabilitation nach akutem Koronarsyndrom (ACS) J Kardiol 2015; 22 (9–10): 232–5.