Elektromagnetische Wellen, Licht Übersicht

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Basiswissen | Skripte
◮ Elektromagnetische Schwingungen | Elektromagnetische Wellen, Licht
Skript
Elektromagnetische Wellen, Licht
Übersicht
1 Einführung
1
2 Allgemeines
1
2.1 Ausbreitungsgeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Beispielhafte Brechungsindices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
©
2
2
3 Entstehung elektromagnetischer Wellen
2
4 Polarisation
4
5 Kohärenz
4
6 Anwendungsbeispiele
6.1 Mikrowelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
5
6.2 Datenübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
Karlsruhe 2014 | SchulLV | Laura Schnepf
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◮ Elektromagnetische Schwingungen | Elektromagnetische Wellen, Licht
Skript
1 Einführung
Was haben Licht, Radios, Handys und die Mikrowelle in deiner Küche gemeinsam? Auf den
ersten Blick nichts. Schaut man jedoch genauer hin und hinterfragt die Funktionsweise der
technischen Geräte, fällt die Gemeinsamkeit dieser Gegenstände auf: Alle haben etwas mit
elektromagnetischen Schwingungen zu tun.
Bei der Mikrowelle steckt der Wellencharakter schon im Namen, aber auch Radios empfangen den Sender über elektromagnetische Wellen, den sogenannten Ultra-Kurz-Wellen
Daher der alternative Name UKW-Radio.
Auch die Strahlung von Licht besitzt Wellencharakter. Dies kann man durch Interferenz belegen: Scheint Licht auf einen Doppelspalt, zeigt sich, dass das Licht an manchen Stellen
intensiver, und an manchen weniger intensiv ist. Grund dafür sind die Wellen des Lichts:
Treffen zwei Maxima aufeinander, verstärken sich die Wellen, die Lichtintensität nimmt zu.
Treffen allerdings ein Maxi- und ein Minimum aufeinander, dann löschen sich die beiden
Wellen gegenseitig aus, diese Stelle scheint dunkel.1
Nun haben wir die Gemeinsamkeit zwischen Licht, Radios, Handys und Mikrowelle gefunden. Doch warum klingelt das Handy nicht, wenn die Suppe in der Mikrowelle erwärmt wird?
Und warum können wir mit unserer Schreibtischlampe keine Musik empfangen?
Alle Geräte funktionieren zwar durch elektromagnetische Schwingungen, allerdings unter-
-15
λ = 3∙10 m
f = 1023 Hz
λ = 3∙10-13 m
f = 1021 Hz
λ = 3∙10-8 m
f = 1016 Hz
technischer
Wechselstrom
Ultrakurzwellen
Mikrowellen
sichtbares Licht
γ-Strahlung
Röntgenstrahlung
scheiden sich die verschiedenen Wellen in ihre Wellenlänge und ihrer Frequenz.
λ = 3 dm
f = 109 Hz
λ = 3∙10-4 m
f = 1012 Hz
λ = 3∙107 m
f = 101 Hz Wellenlänge
Frequenz
An dieser Grafik kannst du erkennen, welche Strahlung mit welcher Wellenlänge und mit
welcher Frequenz zu welchem Zweck dient.
Sichtbares Licht hat beispielsweise eine Wellenlänge im Bereich von 380 bis 780 nm. Die
unterschiedlichen Farben, die wir in unserer Umgebung wahrnehmen, haben jeweils eine
andere Wellenlänge innerhalb des sichtbaren Bereichs. Radiowellen dagegen sind wesentlich länger. Je nach verwendeter Technik (Ultrakurz-, Langwellenfunk, GPS, ...) haben diese
Wellen eine Länge im Zentimeter- bis Kilometerbereich.
2 Allgemeines
Genau wie eine mechanische Welle handelt es sich auch bei der elektromagnetischen Welle
um eine Schwingung, die sich räumlich und zeitlich ausbreitet.
Im Gegensatz zu anderen Wellen brauchen elektromagnetische Wellen kein Medium, um
1
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Genaueres zu Interferenz von Wellen kannst du im PhysikLV-Skript „Interferenz“ nachlesen!
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sich auszubreiten, da sie aus aus dem Wechselspiel elektrischer und magnetischer Felder
entstehen.
2.1 Ausbreitungsgeschwindigkeit
Im Vakuum breiten sich die Wellen mit Lichtgeschwindigkeit c0 aus.
c0 = 299792458
m
s
In einem Medium verringert sich die Geschwindigkeit, sodass gilt c = cn0
n ist dabei der Brechungsindex des Mediums.
2.2
Beispielhafte Brechungsindices
Medium
Brechungsindex n
Der Lichtbrechungsindex von Wasser
beträgt n = 1, 33
Vakuum
exakt 1
Luft (bodennah)
1,000292
Wasser
1,33
menschl. Augenlinse
1,35
Kunststoffglas für Brillen
bis 1,76
Quelle: pixabay.com – David Mark (Public Domain).
◮ Ausbreitungsgeschwindigkeit c berechnen
Eine Welle schwingt während einer Periode mit der Schwingungsdauer T genau einmal. Jede Phase der Wellenlänge ist dabei um die Wellenlänge λ mit der konstanten Geschwindigkeit c weitergewandert.
Für die Geschwindigkeit c gilt also: c =
λ
Δs
λ
=
Δt
T
Die Frequenz einer Schwingung ist definiert als ƒ =
1
T
, also gilt für die
Geschwindigkeit c = λ · ƒ
3 Entstehung elektromagnetischer Wellen
Alle Ladungsträger, die beschleunigt oder abgebremst werden, senden elektromagnetische
Felder aus, die sich mit Lichtgeschwindigkeit c im Raum ausbreiten.
Bisher kennst du nur das elektrische und das magnetische Feld. Im elektromagnetischen
Feld sind diese beiden Felder, wie der Namen vermuten lässt, miteinander kombiniert.
Wird zum Beispiel die Stromrichtung in einem langen geraden Draht periodisch geändert,
so werden die Elektronen im Draht ständig in die eine Richtung beschleunigt, abgebremst,
in die andere RIchtung beschleunigt, wieder abgebremst, ...
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−
→
Um einen stromdurchflossenen Draht wird das Magnetfeld B induziert, das von der Stromrichtung abhängt.2 Da sich die Stromstärke periodisch ändert, ändert sich auch das Magnetfeld in einem periodischen Zyklus. Skizziert man diese Magnetfeldänerdung ergibt sich
folgende Welle:
λ
B
-q
k
+q
Steigt die Stromstärke, beginnen die Ladungsträger zu einer Seite des Stabes zu wandern.
Erreicht die Stromstärke den Wer  = 0, sind die Ladungen so weit wie möglich von einander
getrennt. Das eine Ende des Stabes ist nun positiv, das andere negativ geladen. Der Draht
ist nun ein sogenannter Dipol.
Zwischen den positiv und negativ geladenen Polen verlaufen die Linien des elektrischen
Feldes.
- - -
+ + +
Wird die Stromstärke umgepolt, fließen die Ladungsträger wieder in die entgegengesetzte
Richtung zurück, die Stärke des elektrischen Feldes nimmt ab.
Während der Strom durch einen Leiter fließt, baut sich andauert ein elektrisches und ein
magnetisches Feld auf- und wieder ab. Diese Felder breiten sich dann - wie es oben schon
beschrieben ist - mit Lichtgeschwindigkeit c0 durch den Raum aus.
Die Wellen des elektrischen und des magnetischen Feldes stehen sowohl zur Ausbreitungsrichtung als auch zueinander senkrecht.
λ
E
-q
B
k
+q
k
Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen
Quelle: wikipedia.org – SuperManu (Creative Commons).
In einem Medium verringert sich die Geschwindigkeit, sodass gilt c =
2
©
c0
.
n
Genaueres zur Induktion von Magnetfeldern kannst du im Skript „Induktion“ nachlesen
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4 Polarisation
Die obige Abbildung zeigt genau eine elektromagnetische Welle. In der
Praxis schwingen allerdings viele Wellen gleichzeitig. Die Schwingungsebenen der Wellen sind dabei nicht parallel, sondern zueinander verdreht.
Hierbei handelt es sich um unpolarisierte Strahlung.
Im Gegensatz dazu wird Strahlung mit gleichgerichteten Schwingungsebenen polarisierte Strahlung genannt. Um diese Art der Strahlung
zu erhalten, muss die Strahlung durch einen sogenannten Polarisator verlaufen.
Den Polarisator kannst du dir wie ein Gitter vorstellen, durch das nur eine bestimmte
Schwingungsebene hindurchgelangt:
Der Polarisator lässt nur Schwingungen in eine Richtung durch!
5 Kohärenz
Im Skript „Interferenz“ haben wir einige Interferenzbilder betrachtet. Derartige sehende
Bilder erhält man nur, wenn die beiden interferierenden Wellen die gleiche Frequenz und
die gleiche Phase besitzen.
Wellenlänge λ
Wellen mit gleicher Phase und gleicher Frequenz nennt man
zueinander kohärent.
Besitzen zwei Wellen nicht die gleiche Phase, nennt man
sie dennoch kohärent, solange sie mit konstanter Phasendifferenz schwingen.
Die rechts abgebildeten Schwingungen sind kohärent zueinander, das sie mit der selben Phase und mit einer konstanten Phasendifferenz schwingen.
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Phasendifferenz
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6 Anwendungsbeispiele
6.1 Mikrowelle
Fast in jeder Küche deutscher Haushalte befindet sich ein
Mikrowellen-Ofen zum erwärmen von Speisen, Getränken, und anderen geeigneten Materialien.
Doch wie funktioniert ein solches Küchengerät?
Die elektromagnetischen Strahlen der Mikrowelle durchdringen die Speise und geben dabei einen Teil ihrer Strahlungsenergie an die Wassermoleküle im Essen in Form
von Wärme ab.
Ein Wassermolekül besteht aus zwei Wasserstoff- und ei-
Mikrowellen funktionieren mit elektromagnetischen Wellen
Quelle: wikipedia.org – Ellywa (Creative Commons).
nem Sauerstoffatom. Wenn du neben Physik auch Chemie belegt hast, hast du vielleicht schon gelernt, dass Sauerstoff elektronegativer ist als
Wasserstoff. Falls das nicht der Fall ist, hier noch einmal in vereinfachter Form:
Die Bindung im Wassermolekül zwischen Wasser- und Sauerstoff be-
δ-
steht aus einem Elektronenpaar, also aus zwei Elektronen. Das Sauerstoffteilchen zieht die Elektronen etwas stärker an sich als das
O
Wasserstoffatom.3
Diese Fähigkeit, Elektronen einer Bindung an sich zu ziehen, nennt
man Elektronegativität.
Durch diese asymmetrische Verteilung der Elektronen in der Bindung ist das Wassermolekül auf der Seite des Sauerstoffs etwas negativer geladen als auf der Wasserstoff-Seite. Man schreibt dafür die
sogenannten Formalladungen δ+ und δ− .
H
+
δ
H
δ+
Ein Wassermolekül ist
aufgrund der Formalladungen δ + und δ − ein
sogenannter Dipol.
Ein Molekül mit solchen Formalladungen nennt man Dipol.
Aufgrund dieses Dipolcharakters werden die Wassermoleküle durch die elektromagnetischen Wellen ständig hin und her gedreht. Die Reibung der Moleküle bei dieser Rotationsbewegung erzeugt Wärme - das Essen wird warm!
Nicht nur Wassermoleküle werden durch die Strahlung zum Rotieren gebracht. Jedes DipolMolekül fängt an, um sich selber zu rotieren und dadurch Reibung und Wärme zu erzeugen.
Wie bei der Interferenz von Licht und Wasserwellen überlagern sich auch die elektromagnetischen Wellen in der Mikrowelle. An manchen Stellen verstärken sie sich, an manchen
löschen sie sich aus. Deshalb entstehen im Essen, das erwärmt werden soll, sogenannte
hot- und coldspots. Durch den Drehteller in der Mikrowelle oder durch Umrühren befinden
sich diese sports immer an unterschiedlichen Stellen und die Speise wird gleichmäßig erwärmt.
3
Warum das Sauerstoff die Elektronen der Bindung stärker anzieht, kannst du im ChemieLV-Skript „Die Elemente des Periodensystems“ nachlesen!
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6.2 Datenübertragung
In der heutigen Zeit ist es nichts besonderes mehr, Daten und Informationen über eine
drahtlose Verbindung zu übertragen. Egal ob Mobiltelefone, WLAN oder Bluetooth: Alles
funktioniert nach dem gleichen Prinzip, nämlich durch elektromagnetische Wellen mit einer
bestimmten Amplitude und einer bestimmten Frequenz.
In der heutigen Informationstechnik werden alle Informationen durch zwei unterschiedliche
Signale übermittelt, man bezeichnet diese Signale mit den Werten 1 und 0. Ein Buchstabe,
eine Zahl und jede andere Information wird durch eine Kombination aus diesen beiden
Werten angegeben.
Wenn ein Gerät zum Beispiel den Code 000101 empfängt, weiß es, wofür diese Kombination
steht. Die Kombination 11011001 bedeutet dagegen eine andere Information, eine andere
Zahl oder einen anderen Buchstaben.
Diese beiden Werte können durch elektromagnetische Wellen auf zwei unterschiedliche
Weisen übertragen werden.
Bei der Übertragung durch die sogenannte Amplitudenmodulation gibt die Amplitude
der Welle an, ob es sich um den Wert 1 oder 0 handelt.
0
1
0
0
1
1
Die andere Möglichkeit der Übertragung ist die Frequenzmodulation. Dabei variiert die
Frequenz der Schwingung, um 1er und 0er zu übertragen.
1
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