Ratgeber für Patienten Kampf dem Magenkrebs Auch Sie können selbst dazu beitragen Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber und Stoffwechsel sowie von Störungen der Ernährung e.V. Die Fakten: Der Magenkrebs zählt weltweit zu den häufigsten bösartigen Tumoren. Er ist neben dem Dickdarmkrebs der zweithäufigste Tumor des Verdauungskanals. In der Bundesrepublik Deutschland sterben daran pro Jahr etwa 14.000 Menschen. Die gute Nachricht: Ich kann mich schützen. Der Magenkrebs hat viele Ursachen. Im Vordergrund stehen Umwelteinflüsse: Ganz wichtig ist die Ernährung; aber auch Erbanlagen spielen eine Rolle. Vermutlich ist das Zusammentreffen beider Faktoren für die Entstehung verantwortlich. 2 Achten Sie auf Ihre Ernährung! Essen Sie mehr: 1. Frisches Obst. 2. Frisches Gemüse. 3.Vitamine (vor allem Vit. C) Halten Sie sich zurück bei: Salzhaltiger Kost, z. B. bei gepökeltem Fleisch. Kalorienreicher und fetter Nahrung. Der positive Einfluß einer gesunden Ernährung auf die Krebsentwicklung gilt allgemein als gesichert. 3 Sie wissen bereits: Rauchen ist schädlich! Das Rauchen hat einen ungünstigen Einfluß auch auf das Magenkarzinom. Die Hauptursache des Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüres ist der Magenkeim Helicobacter pylori. Dieser spielt unter bestimmten Bedingungen auch bei der Entstehung des Magenkrebses eine Rolle. Er ist aber nur einer von vielen Faktoren, die für diesen Tumor verantwortlich zu machen sind. Die bisherigen Erkenntnisse reichen noch nicht aus, um im Falle einer Infektion, die bei 35-40 % der Mitteleuropäer vorliegt, generell eine Behandlung mit einer 3er Kombination von Medikamenten zu empfehlen, da die allermeisten Infizierten keine der dadurch möglichen Folgekrankheiten entwickeln. Wenn Ihr Magen einen solchen unerwünschten Gast beherbergt - reden Sie mit Ihrem Hausarzt: Der weiß Rat! 4 Wichtig ist die Früherkennung! Die Entstehung des Magenkrebses läßt sich bei Beachtung der genannten Hinweise zwar günstig beeinflussen, jedoch nicht vermeiden. Die Früherkennung dieses Tumors ist daher ein wichtiges Ziel. Nur im Frühstadium des Krebses, d.h. ohne Tiefenausdehnung in der Magenwand und ohne Absiedlungen in andere Organe (Metastasen), kann der Magenkrebs durch einen operativen Eingriff geheilt werden. 5 Beachten Sie die Frühsymptome: ➡ Oberbauchschmerzen, die länger als 4 Wochen bestehen. ➡ Druck und Völlegefühl. ➡ Appetitlosigkeit. Alarmsymptome sind: ➡ Gewichtsverlust. ➡ Häufiges Erbrechen. ➡ Blutung (Bluterbrechen, schwarzer Stuhl). ➡ Blutarmut. Gibt es Krebserkrankungen in Ihrer Verwandtschaft? Waren oder sind Verwandte I. Grades (auch frühere Generationen) an einem Magen- oder Darmkrebs erkrankt, so haben Sie ein mehrfaches Risiko, einen dieser Tumoren zu bekommen, im Vergleich zu denjenigen, die keine familiäre Belastung haben. Großeltern gesund 3 Geschwister gesund Bruder 2 Geschwister gesund Sohn Großmutter Vater Mutter gesund Sohn Bruder 2 Töchter 3 Geschwister gesund Tochter Magenkrebs Darmkrebs Legende: Beispiel einer Familie mit Krebsbelastung Alter bei Tumordiagnose 43 - 61 Jahre Sog. Lynch-Syndrom 6 Dies trifft auch für bösartige Tumoren anderer Organe, z. B. der weiblichen Brust, des Dickdarms und der Gebärmutter, zu. Was kann ich selber tun, um gesund zu bleiben? Haben Sie ein oder mehrere der oben erwähnten Früh- oder Alarmsymptome, suchen Sie umgehend Ihren Arzt auf. Das gleiche gilt für den Fall, daß Verwandte an einem Krebs erkrankt waren oder erkrankt sind. Keine Angst vor einer Magenspiegelung! Nur mit dieser Methode lassen sich auch Frühformen des Magenkrebses erkennen und entfernen. 7 Merke: Der Magenkrebs muß nicht in jedem Falle Beschwerden hervorrufen. Bei Beschwerdefreiheit kann man sich nicht darauf verlassen, daß der Magen gesund ist. Verfasser für die Gastro-Liga: Prof. Dr. Otmar Stadelmann ehemaliger Chefarzt der II. Medizinische Klinik, Klinikum Fürth Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm, Leber und Stoffwechsel sowie von Störungen der Ernährung e.V. Friedrich-List-Straße 13 . 35398 Giessen . Germany Tel. +49-6 41- 9 74 81 - 0 . Fax +49-6 41-9 74 81 - 18 Internet: www.gastro-liga.de