Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion K. C. Kersebaum Biopark Ackerbautagung Bernburg 1.2.2011 Das Klima wandelt sich Globale Trends Prognosen Szenarien Entwicklung von Temperatur und Spurengaskonzentrationen IPCC 2007 IPCC 2001 Beobachtungen der jüngsten Klimaveränderung Wärmste 12 Jahre: Abweichung vom Mittel 1961-1990 [°C] Der Anstieg der mittleren globalen1998,2005,2003,2002,2004,2006, Temperatur scheint sich zu beschleunigen 2001,1997,1995,1999,1990,2000 Globale mittlere Temperatur Jahresmittel Linearer Trend Geglättete Serien 5-95% Dekadenfehler Period Rate 50 0.128±0.026 100 0.074±0.018 Years °/decade IPCC 2007 Beobachtete Veränderungen der phänologischen Jahreszeiten in verschiedenen deutschen Bundesländern Phänologische Jahreszeit Zeigerpflanze (phän. Phase) Trend (Tage/10 Jahre) - Verfrühung/ + Verspätung Hessen Sachsen Sachsen-Anhalt Vollfrühling Apfel (Blüte) -2,2 -2,1 k. A. Frühsommer Schw. Holunder (Blüte) -3,1 -3,1 -4,0 Hochsommer Sommerlinde (Blüte) -2,8 -2,0 -2,2 Frühherbst Schw. Holunder (Reife) -2,8 -2,5 -2,8 Spätherbst Stieleiche (Blattfärbung) +0,5 +0,6 +1,6 Schäden durch extreme Wetterereignisse nehmen weltweit zu. Wetterbedingte Schäden weather induced damages Germany in der Landwirtschaft 4.8 4.5 0.5 13 51 26.1 drought Dürre hail Hagel storm Sturm winter damage Auswinterung heavy rain Starkregen Frost frost Auswirkungen des Hitzesommers 2003 auf die landwirtschaftliche Produktion in Europa Beobachtete Ertragstrends in Mitteleuropa Weizen Körnermais Am Anfang der Klimaszenarien stehen die Annahmen zu den zukünftigen Emissionen nach IPCC A1. Die A1-Modellgeschichte bzw. -Szenarien-Familie beschreibt eine zukünftige Welt mit sehr raschem Wirtschaftswachstum, einer Mitte des 21. Jahrhunderts kulminierenden und danach rückläufigen Weltbevölkerung, und rascher Einführung neuer und effizienterer Technologien. B1. Die B1- Modellgeschichte bzw. -Szenarien-Familie beschreibt eine sich näher kommende Welt, mit der gleichen, Entwicklung der Weltbevölkerung wie in der A1-Modellgeschichte, jedoch mit raschen Änderungen der wirtschaftlichen Strukturen in Richtung einer Dienstleistungs- und Informationswirtschaft, bei gleichzeitigem Rückgang des Materialverbrauchs und Einführung von sauberen und ressourcen-effizienten Technologien. Projektionen der künftigen Klimaänderungen (IPCC 2007) Emissionsszenario B1 (gering): Emissionsszenario A1FI (hoch): 1.8°C (1.1°C to 2.9°C), 4.0°C (2.4°C to 6.4°C). Die Modellierung der vielfältigen Wechselwirkungen im System Boden-Pflanze-Atmosphäre erfordert relativ hohe zeitliche Auflösung CO2, N2O, N2 CH4 Auflösung globaler Klimamodelle Räumliche und zeitliche Auflösung für die Analyse von Folgewirkungen zu gering Herunterbrechen auf kleinere Raum und Zeiteinheiten notwendig: „Downscaling“ Modellauflösung T42: 2.8°, 250 km DKRZ Hamburg Regionalisierungsverfahren in Deutschland Globales Klimamodell ECHAM5 … (andere in D. kaum genutzt) Dynamisches Downscaling REMO … Europa und D (10km) CLM … Europa und D (20km) (Quelle: Hamburger Bildungsserver) Statistisches (dyn.) Downscaling nach Enke (UBA) bzw. Gerstengarbe (PIK) Ergebnisse - stationsbezogen Regionalisierung - GIS Mögliche klimatische Änderungen für 2031-2050 (Basis WETTREG, A1B) (Referenzzeitraum 1961-1990) Allgemeine Trends: 0.3 Frühjahr 1.0 2.1 [°C] Sommer -20 Frühjahr 0 +25 [%] Sommer Temperatur: wärmer Vegetationsperiode etwa 1°C Niederschlag: jahreszeitl. Änderung -20 bis +25% mit räumlichen Mustern Herbst Winter Lufttemperatur [°C] www.landcare2020.de Herbst Winter Niederschlag [%] Welche Rolle spielt die Landwirtschaft? • Betroffener des Klimawandels – – – – – Klimaabhängigkeit von Phänologie und Pflanzenwachstum Klimatische Beeinflussung von Bodenprozessen Klimasensitivität von Nutztieren Klimatische Beeinflussung von Schaderregern Exponiert bei Extremereignissen • Beteiligter durch Quellen und Senken klimarelevanter Spurengase – CO2 – CH4 – N 2O Risiken im Pflanzenschutz Wildkräuter Ausdehnung wärmeliebender Arten (z. B. Hirsen) Zuwanderung neuer Arten (z. B. Ambrosie) Schlechtere Wirkung von Herbiziden Krankheiten Begünstigung von Pilzkrankheiten durch warm-feuchte Witterung Hemmung feuchtigkeitsbedürftiger Krankheiten durch zunehmende Trockenheit Stärkere Verbreitung von Viruserkrankungen durch tierische Vektoren (z. B. Blauzungenkrankheit) Tierische Schaderreger Beschleunigung der Generationszyklen durch höhere Temperatur Begünstigung wärmeliebender Arten (z.B. Maiszünsler) Zuwanderung neuer Arten (z. B. Heuschrecken, Gnitzen) Zukünftig mögliche Risiken durch Wildkräuter Eitzinger, Kersebaum, Formayer 2009 Zukünftig mögliche Risiken durch Krankheiten Eitzinger, Kersebaum, Formayer 2009 Zukünftig mögliche Risiken durch tierische Schaderreger Eitzinger, Kersebaum, Formayer 2009 Temperaturabhängigkeit Pflanzenwachstum Veränderung der Fotosynthese bzw. der Nettoassimilation Erwärmung begünstigt eher C4 Pflanzen Erwärmung führt zu Verlängerung der Vegetationszeit und Verschiebung der Phänologie Simulierte Veränderung phänologischer Eintrittstermine in Sachsen im B2 Szenario (2040-50 gegenüber 1981-2000) nach Chmielewski et al. 2005 Wechselwirkungen im System Boden-Pflanze-Atmosphäre • Zentrale Bedeutung: Wasser- und Kohlenstoffhaushalt Klimatische Faktoren bestimmen das Fließgleichgewicht (Quellen und Senkenfunktion für CO2 ) Nach Jenny, 1980 Welche Auswirkungen hat der mögliche Klimawandel und die geänderte CO2 Konzentration der Atmosphäre auf die Pflanzenproduktion Wachstumsbedingungen verändern sich durch • höhere Temperaturen • veränderte Niederschlagshöhe bzw. -verteilung • höhere CO2-Konzentration Ertragserwartungen und Produktionsrisiken verändern sich regional und standortspezifisch unterschiedlich. Der Effekt von CO2 scheint im Freilandversuch (FACE) geringer als in den frühen Kammerversuchen. Bisherige Regionalstudien berücksichtigen den CO2 Effekt meist nicht oder sehr pauschal Die Studien sind uneinheitlich hinsichtlich der verwendeten Szenarien und Modelle Direkte und indirekte CO2-Wirkung auf die Pflanze Das FACE-Experiment (Mais 2007/08) 550 ppm CO2 500 Errorbars = SD n=4 380 ppm CO2 550 ppm CO2 CO2–Einfluss auf die Transpiration Wasserverbrauch [g/d] 400 300 200 100 Datum 08.08.07 07.08.07 06.08.07 05.08.07 04.08.07 03.08.07 E. Nozinski, R. Manderscheid, vTI, Braunschweig 0 02.08.07 Saftmessung in Mais Vergleich der simulierten Brutto-C-Assimilation an einem klaren Sommertag ohne Wasserstress -1 -1-1d-1] Brutto C-Assimilation [kg ha gross carbon assimilation [kgCO CO22ha d ] 950 900 850 800 750 700 650 Nonhebel Hoffmann Mitchel 600 550 300 350 400 450 500 550 600 650 700 atmospheric CO2 concentration [ppm] [ppm] CO2-Konzentration der Atmosphäre 750 800 Simulation der oberirdische Biomasse 374 ppm CO2Æ IoA: 0.98 Barley Sugar beet Wheat Mean Aboveground dry matter - ambient CO2 Barley Sugar beet Wheat Barley Maize 2006 2007 Predicted Maize Aboveground dry matter [kg ha -1] 25000.0 20000.0 15000.0 10000.0 5000.0 0.0 1999 2000 2001 2002 550 ppm CO2 Æ IoA: 0.98 Barley Sugar beet Wheat 2003 2004 2008 2009 Aboveground dry matter - ambient CO2 Barley Sugar beet Wheat Barley Maize Maize Aboveground dry matter [kg ha -1] 30000.0 Mean Predicted 25000.0 20000.0 15000.0 10000.0 5000.0 0.0 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Simulation der Bodenfeuchte Ambient CO2Æ IoA: 0.90 Barley Sugar beet Mean Soil moisture 0.0 - 0.6 m - ambient CO2 Wheat Barley Sugar beet Wheat Predicted Barley Maize Maize Soil moisture 0.0 - 0.6m [% FC] 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 1999 2000 2001 2002 550 ppm CO2 Æ IoA: 0.85 Barley Sugar beet Wheat 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Soil moisture 0.0 - 0.6 m - ambient CO2 Mean Barley Sugar beet Wheat Barley Maize Maize Predicted Soil moisture 0.0 - 0.6m [% FC] 1.6 1.4 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Vergleich des Wasserverbrauchs von Winterweizen unter derzeitiger und erhöhter CO2 Konzentration Gemessene und simulierte Wassergehalte 130 Simulierte kumulative Evapotranspiration 2005 Kersebaum et al. 2009 07 08 [month] 500 0 23/12/2006 06 23/06/2006 05 23/12/2005 04 23/06/2005 03 23/12/2004 02 23/06/2004 01 1000 23/12/2003 30 1500 23/06/2003 40 2000 23/12/2002 measured 550 ppm CO2 measured 374 ppm CO2 simulated 374 ppm CO2 simulated 550 ppm CO2 2500 23/06/2002 50 3000 23/12/2001 60 550 ppm CO2 3500 23/06/2001 70 374 ppm CO2 4000 23/12/2000 80 4500 23/06/2000 90 23/12/1999 100 23/06/1999 110 kumulative Evapotranspiration [mm] mm H2O Wassergehalt 0-60 cm[mm] [mm] water content 0-60 cm 120 Abschätzung der regionspezifischen Auswirkungen des Klimawandels anhand von Beispielstandorten Grundlagen der Studie • GCM Modell ECHAM5/MPI-OMT63L31 • Scenario A1B • Tageszeitreihen des statistischen downscaling Modells WETTREG für Wetterstationen in Deutschland (Zeitraum 1961-2050) (SPEKAT et al. 2007) • 3 repräsentative Realisationen (feucht, trocken, normal) aus insgesamt 8 statistisch generierten Zeitreihen von Wetterlagen • Referenzzeitraum 1970-1989 (350 ppm CO2), • projizierter Zeitraum 2031-2050 (550 ppm CO2) • Simulierte Kultur: Winterweizen, jeweils 19 N-Düngungsstufen • Modellläufe mit und ohne CO2 Effekt (Kombination Hoffmann/Allen/Yu) Ausgewählte Regionen mit jeweiligen Wetterstationen des DWD Schleswig Rotenburg Ackerland nach Corine 2000 Eutin Greifswald N Hannover Osnabrück Müncheberg Gütersloh Magdeburg Elsdorf Torgau Leinefelde Aachen Hof Erfurt Alzey Würzburg Worms Metten Weihenstephan s r e t e m o l i K 0 0 3 0 4 2 0 8 1 0 2 1 Dillingen 0 6 0 s r e t e m o l i K 0 0 3 0 4 2 0 8 1 0 2 1 0 6 0 Freiburg Datenbasis: Bodenkarte 1:1.000.000 für Deutschland mit 71 Bodenklassen N Soil classification (acc. to FAO) Fluvisols / Gleysols from rapidly alternating sandy to clayey fluviatile sediments Gleyic Chernozems from calcareous clayey and silty sediments in the river valleys of the chernozem area Fluvisols / Gleysols from loamy to clayey fluviatile sediments Fluvisols / Gleysols from sandy to loamy fluviatile sediments Calcaric and Umbric Regosols / Luvic Arenosols from sandy to loamy end moraine deposits (alternating patches) Haplic Luvisols / Eutric Podzoluvisols / Eutric Cambisols from sandy loess overlying sand or loam Eutric Cambisols from basic and intermediate igneous rocks Dystric Cambisols from sandy river-terrace deposits Dystric Cambisols/Stagnic Gleysols from metamorphic rocks; sandstone; quartzite; acid to intermediate igneous rocks Spodic Cambisols from hard argillaceous and silty slates with greywacke; sandstone; quartzite; and phyllite Eutric Cambisols / Luvic Arenosols from eutrophic sand deposits Dystric Cambisols from quartzitic sandstones and conglomerates with low base status Dystric Cambisols from acid igneous and metamorphic rocks Alternating Rendzic & Umbric Leptosols / Spodic & Vertic Cambisols / Haplic Luvisol / Stagnic Gleysols various origins Alternating Rendzic & Umbric Leptosols / Spodic & Vertic Cambisols / Haplic Luvisol / Stagnic Gleysols various origins Cambic and Haplic Podzols from sandstone and quartzite with low base status Cambic Podzols / Spodic Arenosols from dry dystrophic sand deposits Haplic Chernozems / Eutric Cambisols from loess alternating with Rendzic Leptosols from marlstone and limestone Haplic Podzols / Dystric Regosols from dry dystrophic sand deposits Haplic Luvisols / Eutric Podzoluvisols / Stagnic Gleysols from loess or loessic loam overlying various rocks Dystric Podzoluvisols / Luvic Arenosols / Dystric Cambisols from sandy sediments overlying boulder clay Surface water Gleysols from sandy sediments of the ice-marginal valleys and lowlands Haplic Luvisols from loess-covered loamy to sandy river-terrace deposits Haplic Podzols / Cambic Podzols / Gleyic Podzols from sandy fluviatile sediments Dystric Histosols Eutric Histosols Haplic Luvisols / Eutric Podzoluvisols / Stagnic Luvisols from boulder clay Altern. Dystric and Spodic Cambisols/Rendzic Leptosols/Haplic Luvisols from slate; greywacke etc. over various rocks Eutric Cambisols / Haplic Luvisols / Calcaric Regosols from Tertiary loess-bearing sediments Haplic Luvisols from silty to loamy periglacial sediments overlying glacial gravels Phaeozemic and Haplic Luvisols from sandy loess overlying sandy glacial sediments or boulder clay Calcaric Regosols / Calcaric Fluvisols from calcareous sandy to loamy sediments of river terraces Calcaric Regosols from loess alternating with Rendzic Leptosols from marlstone and limestone Sealed areas in larger cities (Urbic Anthrosols) Eutric Cambisols / Stagnic Gleysols from calcareous loamy and sandy to gravelly morainic deposits mixed with loess Spodic Cambisols from acid igneous and metamorphic rocks Spodo-Stagnic Cambisols / Stagnic Podzoluvisols from loamy to sandy deposits overlying boulder clay Stagnic Gleysols from boulder clay with a loamy to sandy cover Stagnic Gleysols / Eutric Cambisols / Haplic Luvisols from loess or loessic loam Stagnic Chernozems from boulder clay with a loamy to sandy cover Rendzic Leptosols from slope deposits over limestone; marlstone etc. alternating with Chromic Cambi- and Luvisols Haplic Chernozems from loess of the central German low-rainfall area Phaeozemic Luvisols / Luvic Phaeozems from loess or loessic loam 0 100 200 300 Kilometers Simulierte Änderungen der Winterweizenerträge mit und ohne CO2 Effekt (2031-2050 im Vergleich zu 1970-1989) 5 2 > 0 2 5 2 - 5 1 0 2 - 0 1 5 1 5 0 1 - 5 2 > 5 2 > 2 5 - yield change (%) yield change (%) mit CO2 effect N ohne CO2 effect N Ertragsänderung yield change (%)% 0 2 5 2 - 5 1 0 2 - 5 1 0 2 - 0 1 5 1 - 0 1 5 1 - 5 0 1 - 5 0 1 - 2 5 - 2 5 - 50 012 251 ---05 22 511 - s r e t e m o l i K 0 4 2 0 8 1 0 2 1 0 6 0 5 2 -5 02 2> 5 2 -5 02 2> 0 0 6 0 2 1 0 8 1 s r e t e m o l i K 0 4 2 5 2 -5 02 2> 50 012 251 ---05 22 511 - 50 012 251 ---05 22 511 - 0 2 5 2 - Einfluss des Standorts auf den Weizenertrag in der Region Müncheberg 1970 – 1989 2031 – 2050 Jahresmitteltemperatur 8.8 9.4 (+7%) Sommerniederschlag 280 mm 266 mm (-4.7 %) Winterniederschlag 253 mm 239 mm (-5.5 %) Auenböden aus tonig lehmigen Flußsedimenten Braunerde/Parabraunerde aus Sand 5 2 > Weizenertrag Änderung (%) 0 2 5 2 50 115 505 2 0122 02 - -0 -52 1 1 55 1 - 505 5 05 50 22 05 10 22 2 01 22 1152 -5 -> -5 511-2 -5 0502 0502 22115225112> >- yield change (%) Podsole aus Trockenen Sanddablagerungen Pararendzinen aus sandigen und lehmigen Moränen s r e t e m o l i K 0 6 0 5 0 4 0 3 0 2 0 1 0 Fahlerden/braunerden aus sandigen deckschichten über Geschiebelehm Einfluss des Standorts auf den Weizenertrag in der Region Hannover 1970 – 1989 2031 – 2050 Jahresmitteltemperatur 9.3 10.1 (+8.8%) Sommerniederschlag 326 mm 307 mm (-5.9 %) Eisenhumuspodsol aus trockenen nährstoffarmen Sanden BÜK 1000 Winterniederschlag 303 mm 290 mm (-4.3 %) Simulation Braunerde-Podsol aus trockenen nährstoffarmen Sanden Weizenertrag Änderung (%) 5 2 > Auenböden aus sandigen Flusssedimenten 0 2 5 2 5 1 0 2 0 1 5 1 5 0 1 - Auenböden aus lehmig/ tonigen Flusssedimenten 2 5 50 012 2 5 1---05 22 511 5 2 -5 02 2> Fahlerde aus Löß Einfluss des Standorts auf den Weizenertrag in der Region Magdeburg 1970 – 1989 2031 – 2050 Jahresmitteltemperatur 9.2 9.8 (+7.2%) Sommerniederschlag 253 mm 244 mm (-3.6 %) Winterniederschlag 225 mm 212 mm (-5.6 %) Auenböden aus lehmig tonigen Flußsedimenten Tschernozem-Parabraunerde Aus Löß und Lößlehm 5 1 0 2 0 1 5 1 5 0 1 2 5 50 012 2 5 1---05 22 511 - Schwarzerden aus Löß der mitteldeutschen Trockenregion 0 2 5 2 - Vergleyte Schwarzerde aus tonig schluffigen Sedimenten in Flußtälern 5 2 > Pseudogley Schwarzerde aus Geschiebelehm mit lemig sandiger Deckschicht Weizenertrag Änderung (%) 5 2 -5 02 2> Auswirkungen des möglichen Klimawandels auf die Variabilität der Erträge mit und ohne CO2-Effekt (WETTREG Szenario A1B) 1970-1989 ohne CO2-Effekt 2031-2050 ohne CO2-Effekt 1970-1989 mit CO2-Effekt 2031-2050 mit CO2-Effekt 60 50 40 30 20 10 M et W te ei n he ns te ph an Fr ei bu rg of H eb er g rg eb u M ag d ov er H an n M ue nc h R ot en b ur g W . 0 A ac he n Ertragsvariabilität [%] 70 Grenzen von Ertragsmodellen Keine Berücksichtigung von Extremereignissen Kaum Berücksichtigung von Schädlingen und Krankheiten Wenig sensitiv auf Bodenbearbeitung Begrenztes Kulturartenspektrum hinzu kommt die Unsicherheit der Eingabedaten, vor allem der Klimaszenarien KLIWAS 2007 Welche Anpassungsoptionen in der Pflanzenproduktion bieten sich an Veränderung der Fruchtfolge neue wärmeliebende und ggf. trockenresistente Kulturarten Anpassung der Bestelltermine Bodenbedeckung zur Vermeidung von Erosion und Nährstoffauswaschungsverlusten Streuung des Risikos durch vielfältige Fruchtfolge Verwendung angepasster Sorten Bodenbearbeitung Minimalbodenbearbeitung zur Wasserkonservierung (Konflikt ökol. Landbau?) Düngung Erhaltung der organischen Substanz durch organische Düngung Weitgehend ausgeglichene N-Bilanz (Berücksichtigung der veränderten Nachlieferung) Beregnung Reduzierung von Trockenstressrisiken unter der Voraussetzung von ausreichend verfügbarem Wasser) Pflanzenschutz Anpassungsoption Beregnung Maisfeld Müncheberg im Juni 2006 beregnet 100 Simulierte Wirkung unterschiedlicher N-Düngung Standort Magdeburg mit und ohne Beregnung 90 Kornertrag [dt/ha ] 80 70 60 50 1970-1989 ohne Beregnung 2031-2050 ohne Beregnung 1970-1989 mit Beregnung 2031-2050 mit Beregnung 40 30 0 50 100 150 N-Düngung [kg N/ha] 200 unberegnet Auswirkungen des möglichen Klimawandels auf den Zusatzwasserbedarf von Winterweizen mit und ohne CO2-Effekt (WETTREG Szenario A1B) mit CO2-Effekt Periode 1970-1989 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Häufigkeit (%) Häufigkeit (%) ohne CO2-Effekt 0 Periode 1970-1989 40 35 30 25 20 15 10 5 0 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400 0 Beregnungsbedarf [mm/Jahr] Periode 2031-2050 Häufigkeit (%) Häufigkeit (%) Beregnungsbedarf [mm/Jahr] 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400 Beregnungsbedarf [mm/Jahr] 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400 Periode 2031-2050 40 35 30 25 20 15 10 5 0 0 40 80 120 160 200 240 280 320 360 400 Beregnungsbedarf [mm/Jahr] Veränderung Grundwasserneubildung (WETTREG A1B 2031-2050 vs. 1970-1889) N ohne CO2 -Effekt Grundwasserneubildung Änderung (mm) mit CO2 -Effekt Grundwasserneubildung Änderung (mm) s r e t e m o l i K 0 4 2 0 8 1 0 2 1 0 6 -120 - -85 -85 - -65 -65 - -45 -45 - -25 -25 - -5 -5 - 5 5 - 25 25 - 45 45 - 65 0 s r e t e m o l i K 0 4 2 0 8 1 0 2 1 0 6 0 -120 - -85 -85 - -65 -65 - -45 -45 - -25 -25 - -5 -5 - 5 5 - 25 25 - 45 45 - 65 N Auswirkungen des möglichen Klimawandels auf die N-Düngung auf 2 Standorten (WETTREG Szenario A1B) 100 90 Kornertrag [dt/ha ] 80 70 60 50 40 1970-1989 Müncheberg 2031-2050 Müncheberg 1970-1989 Aachen 2031-2050 Aachen 30 20 0 50 100 150 N-Düngung [kg N/ha] 200 Eitzinger, Kersebaum & Formayer 2009 Summarische Effekte des Klimaszenarios auf verschiedene Größen des Wasser- und Nährstoffkreislaufs und Ertrag an 2 Standorten (Änderung 2031-2050 gegen über 1970-1989, WETTREG Szenario A1B) Ertrag Hannover 120 Denitrifikation ETA 100 80 Hof Ertrag 60 120 Denitrifikation Mineralisation ETA/ETP ETA 100 80 N-Austrag 60 Mineralisation ETA/ETP N-Austrag Grundwasserneubildung Grundwasserneubildung Schlussfolgerungen • Durch die Berücksichtigung des CO2 Effekts wird der Einfluß des Klimawandels auf die Erträge von Weizen meist vom Negativen ins Positive gedreht. • Dies differenziert jedoch zwischen, aber auch innerhalb von Regionen auf Grund der regional unterschiedlichen Ausprägung des Klimawandels und den kombinierten Effekt von Klima, Boden und hydrologischen Randbedingungen. • Grundwasser beeinflußte Gebiete, wie z. B. Flußniederungen und Böden mit hoher Wasserspeicherfähigkeit profitieren überwiegend vom Klimawandel während auf armen Sandböden das Risiko von Trockenschäden zunimmt. • Höher gelegene Regionen profitieren von der Erwärmung. • Der CO2 Effekt auf die Transpiration reduziert den klimatisch bedingten Rückgang der Grundwasserneubildung und mindert den Anstieg des Bewässerungsbedarfs. • Das Wasser- und Nährstoffmanagement wird sich standortspezifisch anpassen müssen. Zunehmende Trockenheit wird die Nährstoffverfügbarkeit und Stickstoffausnutzungseffizienz mindern. • Die für die Regionen ermittelten Auswirkungen bewegen sich überwiegend in einem Bereich, der innerhalb der Unsicherheit, die durch verschiedene Aussagen von globalen und regionalen Klimamodellen, der standörtlichen Rahmenbedingungen und der Modellunsicherheit bedingt ist, liegt. • Zahlreiche Effekte wie Extremereignisse und Schaderreger bleiben unberücksichtigt. Danke für Ihre Aufmerksamkeit Alle Modelle sind falsch, Manche sind nützlich Wir danken dem BMBF für die Förderung innerhalb des „Klimazwei“ Programms