Die Suche nach der zweiten Erde

Werbung
Astronomiefreunde Waghäusel
Die Suche nach der
zweiten Erde
Planeten um fremde Welten
Astronomiefreunde Waghäusel
Ein Exoplanet, was ist das?
• Ein extrasolarer Planet, kurz Exoplanet,
ist ein Planet außerhalb (griech. ἔξω)
des vorherrschenden gravitativen
Einflusses der Sonne (lat. sol).
• Extrasolare Planeten gehören also nicht
unserem Sonnensystem an, sondern einem
anderen Planetensystem bzw. umkreisen einen
anderen Stern.
Astronomiefreunde Waghäusel
Ist unser Sonnensystem etwas
besonderes?
• Der Blick an den
Nachthimmel ist ein
Blick in die Weiten des
Weltalls.
• Jeder einzelne Stern,
den wir sehen ist eine
Sonne, ähnlich unserer
Sonne.
• Haben diese Sterne
auch Planeten?
• … und wenn ja, gibt es
Leben dort?
Astronomiefreunde Waghäusel
Ist unser Sonnensystem etwas
besonderes?
• Diese Fragen beschäftigen Astronomen und NichtAstronomen seit Anfang des 20. Jahrhunderts, als
das Wesen der Sterne erkannt wurde.
• Etwa zur gleichen Zeit stellten Astronomen fest,
dass alle Sterne,
die wir am Nachthimmel sehen, Teil
unserer Heimatgalaxis, der Milchstraße sind …
Astronomiefreunde Waghäusel
Ist unser Sonnensystem etwas
besonderes?
• Diese besteht aus mehreren hundert Milliarden
Sterne
• … und es gibt unzählige weitere solcher Galaxien
in den Tiefen des Universums.
Astronomiefreunde Waghäusel
Ist unser Sonnensystem etwas
besonderes?
Vermutlich gibt es
mehr Sterne im
Universum, als
Sandkörner in den
Wüsten der Erde.
Astronomiefreunde Waghäusel
Ist unser Sonnensystem etwas
besonderes?
• Ist es da nicht wahrscheinlich, dass wenigstens um
einige dieser unzähligen Sterne Planeten ihre
Bahnziehen?
• Aber kann man solche Planeten überhaupt
nachweisen?
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
• Die Fragestellung Ausgangs des 20.
Jahrhundert war:
• Angenommen, es gäbe Planeten auch in
anderen Sternsystemen, wie ließen sich
diese beobachten bzw. nachweisen?
• Prinzipiell gibt es dafür mehrere
Möglichkeiten
– durch indirekte Beobachtung
– durch direkte Beobachtung
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Direkte Beobachtung
• Sterne sind sehr weit von uns entfernt.
• Der Abstand zum nächsten Nachbarn
beträgt 4,3 Lichtjahre.
• Die Bahn eines Planeten erscheint uns
daher sehr klein und ein Planet stünde
deshalb immer sehr nahe des Sterns.
• Die Hauptschwierigkeit eines Nachweises
besteht darin, dass der helle Stern den nahe
stehenden Planeten völlig überstrahlt.
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Direkte Beobachtung
• Mittels dieser Methode kann man bevorzugt
folgende Planetentypen nachweisen:
– Planeten mit großer Bahnhalbachse
– Große Planeten
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Indirekte Beobachtung
• Für die Indirekte Beobachtung stehen
folgende Methoden zur Verfügung:
– Transit-Methode oder Durchgangs-Methode
– Radialgeschwindigkeits-Methode
– Astrometrische Methode
– Gravitationslinsen-Methode
– Berechnung gestörter Planetenbahnen
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Transit-Methode
• Ist die Umlaufbahn eines
Planeten von der Erde
betrachtet im Weltraum so
gelagert, dass der Planet hin
und wieder vor seinem Stern
vorbeizieht, so verfinstert er
ein kleines Stück des Sterns.
• Der Stern wird dann bei
seiner Beobachtung für
die Dauer des Transits
etwas lichtschwächer.
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Transit-Methode
• Schwierigkeiten beim Nachweis:
– Planet oder „Sonnenfleck“?
– Ereignis ist nur kurz zu sehen.
– Geringe Wahrscheinlichkeit
der exakten Bahnlage.
– Geringer Helligkeitsabfall, der
noch dazu von anderen
Störungen überlagert ist
(Erdatmosphäre, Variabilität
des Sterns).
Corot
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Transit-Methode
• Mittels dieser Methode können bevorzugt
folgende Planetentypen nachgewiesen
werden:
– Planeten mit kleiner Bahnhalbachse
– Planeten mit kurzen Umlaufdauern
– Große Planeten
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Radialgeschwindigkeits-Methode
• Hat ein Stern einen planetaren Begleiter, so
umkreisen beide Körper einen gemeinsamen
Schwerpunkt.
• Der Planet zieht also an seinem Stern.
• Dies bewirkt, dass der Stern
je nach Bahnlage des Planeten sich rhythmisch auf uns
zu und dann wieder von uns
weg bewegt.
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Radialgeschwindigkeits-Methode
• Analysiert man dabei das Licht das Sterns, so
kann man im selben Rhythmus eine rot- bzw.
eine Blauverschiebung seiner Spektrallinien
erkennen.
• Aus dieser indirekten Beobachtung kann auf
das Vorhandensein eines Begleiters
geschlossen werden, ohne diesen selbst zu
beobachten.
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Radialgeschwindigkeits-Methode
• Schwierigkeiten beim Nachweis:
– Spektroskope mit hoher Auflösung sind
notwendig, da der Effekt gering ist.
– Effekt ist abhängig von der Bahnlage des
Planeten relativ zur Erde.
– Massebestimmung des Planeten setzt
Kenntnis der Bahnlage voraus.
– Planet oder Pulsation des Sterns?
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Radialgeschwindigkeits-Methode
• Mittels dieser Methode können bevorzugt
folgende Planetentypen nachgewiesen
werden:
– Planeten mit kleiner Bahnhalbachse
– Massereiche Planeten
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Astrometrische-Methode
• Der selbe Effekt wie bei der RadialgeschwindigkeitsMethode führt je nach Banlage zu einer
Ortsveränderung des Sterns.
• Durch hochgenaues Vermessen der Sternposition
kann dadurch auf die
Existenz eines Planeten
geschlossen werden.
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Astrometrische-Methode
• Schwierigkeiten beim Nachweis:
– Setzt extrem gute Positionsbestimmung und
Ortsauflösung der Messanordnung voraus.
(Die Sonne „wackelt“ z. B. durch die
Anziehungskraft der Erde um ca. 500 km hin
und her)
– Begrenzung auf sehr nahe Sterne
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Astrometrische-Methode
• Mittels dieser Methode können bevorzugt
folgende Planetentypen nachgewiesen
werden:
– Planeten mit großer Bahnhalbachse
– Massereiche Planeten
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Gravitationslinsen-Methode
• Unter Microlensing versteht man die Verstärkung
des Lichts eines Hintergrundobjekts durch
Gravitationslinsenwirkung eines
Vordergrundsterns.
• Die Verstärkung nimmt zu und wieder ab, während
sich der Stern vor dem
Hintergrundobjekt
vorbeibewegt.
• Dieser Helligkeitsverlauf
kann durch einen Planeten
des Vordergrundsterns eine
charakteristische Spitze
erhalten.
Astronomiefreunde Waghäusel
Nachweis von Exoplaneten
Berechnung gestörter Planetenbahnen
• Diese Methode setzt voraus, dass in einem
Sternsystem bereits mindestens ein Planet
bekannt ist.
• Durch Einflüsse eines weiteren Planeten
kann dessen Bahn gestört sein.
• Das Erkennen einer solchen Störung wäre
ein Indiz für einen weiteren Planeten.
Astronomiefreunde Waghäusel
Entdeckungen
• Der erste Exoplanet in einem Orbit um
einen sonnenähnlichen Stern wurde 1995
von Michel Mayor und Didier Queloz mit
Hilfe der Radialgeschwindigkeitsmethode
entdeckt.
• Der Planet 51 Pegasi b kreist im 4,2-TageTakt um den ca. 40 Lichtjahre von der Erde
entfernten Stern 51 Pegasi (Sternbild:
Pegasus) und hat 0,46 Jupitermassen.
Astronomiefreunde Waghäusel
Entdeckungen
• Die allermeisten der heute bekannten fast
500 Exoplaneten wurden mittels der
Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt.
• Die Auflösung der Spektrographen Mitte der
90er Jahre lag bei einer Radialgeschwindigkeit von rund 1 m/s.
• Um bei unserer Sonne diese Geschwindigkeit hervorzurufen, müsste ein Planet auf
Erdbahn 11 Erdmassen haben.
Astronomiefreunde Waghäusel
Entdeckungen
• Heute sind die Methoden deutlich
ausgereifter und empfindlicher.
• Dadurch lassen sich mit der RGM heute
sehr viel leichtere Planeten nachweisen.
• Der leichteste bisher nachgewiesene Planet
hat nur 1,9 Erdmassen und ist nicht viel
größer als die Erde.
Astronomiefreunde Waghäusel
Entdeckungen
Astronomiefreunde Waghäusel
Entdeckungen
Neben Einfach-Systemen konnten in mittlerweile 47
Systemen mehr als ein Planet nachgewiesen werden.
Darunter 1 System mit 5 Planeten.
Das Modell „Sonnensystem“ scheint also mitnichten
ein Einzelfall zu sein.
Astronomiefreunde Waghäusel
Entdeckungen
Direkte Beobachtung
• Am 10. September 2004
gab das ESO bekannt, dass möglicherweise erstmals
eine direkte Aufnahme eines Planeten beim 225
Lichtjahre entfernten Braunen Zwerg 2M1207
gelungen ist.
• Nachfolgemessungen mit dem HubbleWeltraumteleskop 2006 konnten dies bestätigen.
Astronomiefreunde Waghäusel
Erkenntnisse
• Die bisher entdeckten Planetensysteme
zeigen zumeist riesige Gasplaneten, die oft
in unmittelbarer Nähe zu ihrem Zentralstern
stehen.
• Sie werden wegen ihrer Größe und den
herschenden Temperaturen von teils über
1000 °C gerne „Hot Jupiter“ genannt.
• Dies ist jedoch ein Effekt, der durch die
technischen Möglichkeiten heutiger
Beobachtung begünstigt ist.
Astronomiefreunde Waghäusel
Erkenntnisse
• Aber auch kleinere Planeten wurden bereits
entdeckt, die sich teilweise sogar in der sog.
habitablen Zone, also dem bewohnbaren
Bereich, ihres Zentralsterns bewegen.
Astronomiefreunde Waghäusel
Erkenntnisse
Astronomiefreunde Waghäusel
Erkenntnisse
Astronomiefreunde Waghäusel
Erkenntnisse
Astronomiefreunde Waghäusel
Erkenntnisse
Astronomiefreunde Waghäusel
Quo Vadis Planetologie?
Direkte Beobachtung!
• Man versucht natürlich für die direkte
Beobachtungen optimale Bedingungen zu
schaffen.
• Im sichtbaren Licht strahlt beispielsweise
der Zentralstern millionenmal heller als ein
umkreisender Planet.
• Im Infrarotlicht erscheint der Zentralstern
„nur“ einige tausend mal heller.
• So geht der Trend für die direkte
Beobachtung zur Infrarotbeobachtung.
Astronomiefreunde Waghäusel
Quo Vadis Planetologie?
Direkte Beobachtung!
• Selbst der Abstand von millionen von
Kilometern vom Zentralstern erscheint über
eine Strecke von Lichtjahren winzig klein.
• Eine hohe Auflösung ist daher gefordert,
wie sie nur durch riesige Teleskope oder
die Interferometrische Zusammenschaltung
mehrerer Teleskope möglich ist.
Astronomiefreunde Waghäusel
Quo Vadis Planetologie?
Direkte Beobachtung!
Ein Ansatz dafür ist das in Planung befindliche
europäische Riesenteleskop
E-ELT mit 42 Metern Spiegeldurchmesser.
Es soll 2018 in Betrieb gehen.
Astronomiefreunde Waghäusel
Quo Vadis Planetologie?
Direkte Beobachtung!
Ein anderer Ansatz der
ESA ist die in Planung
befindliche Anordnung
aus mehreren
Einzelteleskopen, welche
auf synchron laufenden
Satelliten montiert sind
(DARWIN, ca. 2014), oder
der NASA (Planet
Imager), mit denen
Planeten direkt
abgebildet werden sollen.
Astronomiefreunde Waghäusel
Was werden uns die neuen Teleskope
bringen?
• Direkte Abbildung extrasolarer Planeten(systeme).
• Höhere Messgenauigkeiten, die genauere Aussagen
über die Geometrien zulassen.
(Größe, Masse, Temperatur der Planeten)
• Spektroskopische Beobachtungen extrasolarer
Planeten, welche das Aufspüren von möglichen
Hinweisen auf Lebensformen ermöglicht
(Signaturen von Ozon, Wasser und CO2).
Herunterladen