Zebra | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI`s Wilde

Werbung
Zebra | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Zebra
Equus quagga
Zebras mit ihrem typischen Streifenmuster sind unverwechselbar.
Wegen ihrem Fell werden sie manchmal auch "Tigerpferd" genannt.
Aussehen
Zebras sehen aus wie kleine Pferde. Sie werden 106 bis 155 Zentimeter
groß. Ihr Körper ist stämmiger als der eines Pferdes und sie haben keine
lange, sondern eine kurze, stehende Mähne.
Die Verwandtschaft zwischen Pferden und Zebras sieht man auch daran,
dass manche Wildpferde an den Beinen Zebrastreifen haben.
Das typische Streifenmuster der Zebras dient
übrigens dazu, dass sie aus der Entfernung
kaum zu sehen sind:
Durch die Streifen scheint sich der Umriss ihres Körpers aufzulösen. So
sind sie für Raubtiere schwerer zu erkennen. Aber Streifen ist nicht gleich
Streifen. Jedes Tier hat sein ganz eigenes Muster, das sich ein bisschen
von dem der anderen Tiere unterscheidet.
Heimat
Zebras leben in Afrika südlich der Sahara, im Sudan und in den Bergregionen Südwest-Afrikas.
Lebensraum
Zebras leben vor allem in den Steppen und Savannen, wo sie genug Gras und Kräuter finden.
Rassen und Arten
Das bekannteste Zebra ist das Steppenzebra (Equus quagga). Sie leben
in großen Herden in den Steppen Afrikas. Außerdem gibt es das
Bergzebra (Equus zebra). Wie der Name schon sagt, lebt es in den Bergen
und klettert dort auf steile Felsen.
Das Grevyzebra (Equus grevyi) ist das größte Zebra. Seine Streifen sind
schmaler und stehen enger als die der übrigen Zebra-Arten. Anders als
die Steppen- und Bergzebras, die keine Territorien haben, verteidigen die
Hengste der Grevyzebras ihr Territorium energisch.
Lebenserwartung
Zebras können 20 bis 40 Jahre alt werden. In Gefangenschaft leben sie meist 20 bis 25 Jahre.
Alltag
Die meisten Zebras leben in kleinen Gruppen von bis zu 20 Tieren. Die
Gruppe besteht aus einem Hengst, etwa sechs Stuten und den Fohlen.
Der Hengst verteidigt seine Gruppe gegen andere Zebra-Hengste. Zu
ernsten Kämpfen kommt es aber nie. Meist begrüßen und beschnuppern
sich die Hengste gegenseitig und gehen dann wieder ihrer Wege.
http://www.olis-wilde-welt.de
Junge Männchen ohne Familie leben in
eigenen Gruppen.
Da Zebras keine eigenen Territorien haben, schließen sich in der
Regenzeit oft mehrere Gruppen zusammen. Sie bilden große Herden mit
1 von 3
Zebra | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
mehreren hundert oder sogar tausend Tieren.
Manchmal vermischen sich Zebra-Herden sogar mit Antilopen und
Straußen und ziehen in gemischten Gruppen umher.
Wird der Leit-Hengst einer Herde zu alt oder stirbt er, bleiben die Weibchen
mit ihren Jungen trotzdem zusammen und ein anderes Männchen nimmt
den Platz ein.
Die Zebras einer Herde wechseln sich als Wächter untereinander ab.
Dadurch bietet das Leben in der Gruppe den Tieren einen großen Schutz.
Zebras wissen übrigens genau, welche Tiere zu ihrer Familie gehören: Sie
erkennen sich am Geruch, an der Stimme und auch an der Zeichnung ihrer Streifen.
Ein wichtiges Zeichen dafür, dass eine Herde zusammengehört, ist die
gegenseitige Pflege: Sie putzen sich Hals, Rücken und Mähne mit den
Zähnen. Zur Körperpflege gehören auch ein regelmäßiges Staub- und
Schlammbad.
Den größten Teil des Tages verbringen Zebras mit Fressen. Zur heißen
Mittagszeit ruhen sie dicht beieinander stehend im Schatten. Denn Zebras
schlafen wie Pferde im Stehen, nur die Fohlen legen sich auf die Erde.
Freunde und Feinde
Die natürlichen Feinde der Zebras sind die Löwen. Diese leben gern in der Nähe von Zebra-Herden
und halten nach schwachen, alten oder kranken Tieren Ausschau. Aber auch Leoparden und Hyänen
manchen Jagd auf Zebras.
Ganz schutzlos sind die Zebras jedoch nicht: Sie können unheimlich schnell sein! Zwar haben sie
nicht viel Ausdauer, aber auf der Flucht vor Feinden erreichen sie sogar ein Tempo von 80 Kilometer
pro Stunde.
Und wenn sie einem Raubtier nicht davonlaufen können, verteidigen sie
sich mit Bissen und heftigen Tritten. Manchmal können sie mit einem
gezielten Tritt ihrer harten Hufe sogar den Kiefer eines Löwen brechen.
Doch der beste Schutz vor Feinden sind ihre Augen: Zebras können weit
entfernte und Raubtiere sehr gut sehen und so rechtzeitig fliehen.
Leider zählt auch der Mensch zu den Feinden der Zebras. Früher wurden
sie oft gejagt und in manchen Gebieten fast ausgerottet.
Nachwuchs
Nach einem Jahr Tragzeit wird immer nur ein einzelnes Fohlen geboren.
Es wird etwa achteinhalb Monate von der Mutter gesäugt.
Meist kommen die jungen Zebras in der Regenzeit zwischen November
und April zur Welt.
Die ersten Tage bleibt die Mutter allein mit dem Jungen etwas abseits der
anderen. Erst dann schließen sie sich wieder der Herde an.
Schon nach einer Woche knabbern die Kleinen die ersten Grashalme,
doch erst nach etwa einem Jahr werden sie gar nicht mehr gesäugt.
Etwa zwei Jahre bleiben sie bei der Herde, dann werden die jungen
Männchen von den Hengsten vertrieben.
Sprache
Die Rufe der Zebras sind mit denen der Pferde oder Esel überhaupt nicht zu vergleichen: Sie geben
helle, fast keuchende Laute von sich, die an ein Bellen erinnern.
http://www.olis-wilde-welt.de
2 von 3
Zebra | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Ernährung
Zebras leben von karger Kost: Sie rupfen nur Gras und Kräuter, sind also
reine Pflanzenfresser. Am liebsten mögen sie die weichen Spitzen der
Gräser. Bergzebras sowie Zebras, die in der Savanne oder im Busch
leben, knabbern aber auch Blätter und Rinde.
Zebras gehen fast jeden Tag zur Tränke, um ausgiebig Wasser zu trinken.
Sie können maximal drei Tage ohne Wasser auskommen.
Haltung
Zebras werden oft in Zoos gehalten, weil sie etwa so leicht zu halten sind wie ein Pferd. Allerdings
brauchen sie viel Auslauf.
http://www.olis-wilde-welt.de
© Südw estrundfunk 2016
3 von 3
Herunterladen