ZEBRA

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ZEBRA (Equus quagga)
Für Lehrkräfte
1. Daten und Zahlen
Kopf-Rumpf-Länge: 230-240 cm, Schwanzlänge: 50 cm, Schulterhöhe: 125-135 cm,
Gewicht: 230-300 kg, Tragzeit: 370-380 Tage, Anzahl der Jungen: 1
Geburtsgewicht: 30-35 kg, Entwöhnung: mit 6-8 Monaten
Geschlechtsreife: mit 2 Jahren, Lebenserwartung in Menschenobhut: ca. 20 Jahre
natürliche Feinde: Löwe, Hyäne
2. Lebensweise
Zebras sind die einzigen grasfressenden Tiere der Savanne, die sowohl obere als
auch untere Schneidezähne besitzen (Paarhufer wie Antilopen und Rinder besitzen
im Oberkiefer nur eine Hornleiste), wodurch sie Gräser eher abbeißen als abpflücken
können. Dies ist sicher einer der Gründe, weshalb sie höhere und rauere Grassorten
abweiden.
Steppenzebras leben in Familiengruppen, die aus einem Hengst, mehreren Stuten
und ihren Fohlen bestehen, meist sind es nur 5 Tiere. Daneben kommen noch reine
Hengstgruppen (2-15 Tiere) vor. Innerhalb der Familie gibt es eine Rangordnung, an
deren Spitze der Hengst steht. An zweiter Stelle folgt eine Stute, meist ein älteres
Tier, das gleichzeitig das Leittier der Gruppe ist. Danach folgen die übrigen Stuten.
Bei den täglichen, regelmäßigen Wanderungen zur Tränke, zum Schlafplatz oder zur
Weide führt die Leitstute die Gruppe an. Sie bestimmt auch die Marschrichtung und
die Geschwindigkeit. Der Hengst geht am Ende oder etwas seitlich der Gruppe.
Die erwachsenen Stuten bleiben Zeit ihres Lebens zusammen. Junge Stuten werden
im Alter von 1 bis 2,5 Jahren von fremden Hengsten gegen den Widerstand des
Familienhengstes aus der Gruppe entführt. Ernsthafte Kämpfe in der Natur finden
wohl nur zwischen erwachsenen Hengsten um junge, rossige Stuten statt. Die
verschiedenen Kampfphasen wie Kreiseln, Halskampf, Beißkampf im Stehen und
Sitzen, Steigen mit Schlagen und Beißen, wechseln unregelmäßig miteinander ab.
Alte Hengste werden von jüngeren verdrängt und finden sich in den Hengstgruppen
wieder. Der Kontaktruf der Zebras ist ein wieherndes Bellen.
Fohlen können während des ganzen Jahres geboren werden, die meisten Geburten
erfolgen aber während der Monate Oktober bis März, also in Zusammenhang mit der
Regenzeit in Afrika. Direkt nach der Geburt beleckt die Stute ihr Fohlen. Erst
während des Beleckens kommt die Mutter-Kind-Beziehung zustande. Dabei lernt
auch die Stute ihr Fohlen kennen. Das junge Fohlen zeigt eine deutliche
Nachfolgereaktion, sobald es stehen kann. Eine Prägung auf Artgenossen erfolgt
während der sensiblen Phase nach der Geburt. Junge Fohlen erkennen also
Artgenossen nicht angeborenermaßen.
Während der Regenzeit gibt es (vor allem in der Serengeti) Ansammlungen von sehr
vielen Tieren, da diese Herden immer nur für Tage oder maximal drei Wochen
zusammenbleiben, ist zu vermuten, dass es sich dabei nur um Ansammlungen in
günstigen Weidegebieten handelt. Steppenzebras sind nicht territorial. Die einzelnen
Familiengruppen besitzen Aktionsräume, deren Größe beträchtlich schwanken kann.
Die Aktionsräume verschiedener Gruppen überlappen sich und sind auch nicht von
Jahr zu Jahr stabil.
Bei Steppenzebras findet man also ein Sozialgefüge. Eine wesentliche
Voraussetzung hierfür dürfte die individuelle Zeichnung der Zebras sein, die ein
individuelles Kennen und Erkennen der Mitglieder einer Gruppe auch inmitten
größerer Ansammlungen von Tieren ermöglicht. Da die Steppenzebras keine Terri-
torien besitzen, können gute Weidegebiete von der ganzen Population genutzt
werden. Tägliche und jahreszeitliche Wanderungen werden dadurch überhaupt erst
ermöglicht. Dadurch und wegen ihrer geringen ökologischen Spezialisierung waren
die Steppenzebras in der Lage, vom südlichen Sudan bis nach Südafrika (mit
Ausnahme der dichten Regenwaldgebiete und Sandwüsten) alle Lebensräume zu
besiedeln und sich zu riesigen Populationen zu entwickeln, wie sie bei anderen
Einhufern niemals aufgetreten sind.
4. Besondere Merkmale
Die Familie der Pferde (Equidae) besteht nur aus einer einzigen Gattung, der
Gattung Equus. Diese Gattung umfasst folgende Arten: Zebras, Esel, Halbesel und
das eigentliche Pferd. Normalerweise können Individuen verschiedener Arten
miteinander keine Nachkommen haben. Tatsächlich gibt es aber immer wieder
Kreuzungen zwischen ihnen. Die bekanntesten sind die zwischen Pferd und Esel,
also Maultier (Mutter = Pferd, Vater = Esel) und Maulesel (Mutter = Esel, Vater =
Pferd). Diese Kreuzungen sind aber in der Regel unfruchtbar.
Der Name „Zebra“ leitet sich vermutlich von dem amharischen oder semitischen Wort
„zigra“ bzw. „zigora“ ab, einer Bezeichnung für Perlhühner, womit ursprünglich ein
schwarzweißes Streifenmuster gemeint war. Das Wort „Zebra“ könnte sich auch aus
dem hebräischen Wort „tzebi“ ableiten, womit Glanz und Schönheit gemeint sind.
Zebras sind wie alle Unpaarhufer mesaxonisch, das heißt, die gewichtstragende
Achse verläuft durch die mittlere Zehe, die immer am längsten und kräftigsten
entwickelt ist. Der Schwerpunkt im Körper der Zebras liegt über den Vorderfüßen,
was eine Anpassung an das schnelle Laufen darstellt. Zebras können ihre
Gliedmaßen praktisch nur in einer Ebene bewegen, und zwar vor und zurück. Die
Verschmelzung von Elle und Speiche und von Schien- und Wadenbein schränkt die
Beweglichkeit zur Seite weiter ein. Das äußere Segment des dritten Fingers ist
verbreitert und trägt den Huf. Wegen der besonderen Gewichtsverteilung sind die
Vorderhufe etwas breiter als die Hinterhufe. Kurze, kräftige Muskeln, die hoch an den
Extremitäten ansetzen, machen den Fuß selbst leicht und erhöhen so die
Geschwindigkeit beim Laufen. Eine komplizierte Anordnung der Bänder in den Füßen
sorgt dafür, dass die Sehnen wie kleine Sprungfedern wirken und somit die
Fortbewegung erleichtern. Der breite Brustkorb und der relativ starre Rücken sind
weitere Anpassungen an das schnelle Laufen. Die Form der Hufe variiert mit dem
Lebensraum. Grevy- und Steppenzebras besitzen Hufe mit breitem, abgerundetem
Rand. Bergzebras haben dagegen hohe und schmale Hufe, die ihnen in einem
hügeligen oder felsigen Gelände einen sicheren Tritt erlauben.
Zebras variieren sehr stark in ihrer Zeichnung. Man teilt Zebras in Steppenzebras,
Bergzebras und Grevy-Zebras ein, wobei Steppenzebras am häufigsten in Zoos
anzutreffen sind. Beim Steppenzebra werden heute 6 Unterarten anerkannt, wobei
eine, das Quagga, vom Menschen ausgerottet wurde. Die Unterarten unterscheiden
sich hauptsächlich durch ihre Streifung. Immer wieder wurde den Streifen der Zebras
eine tarnende Funktion nachgesagt. Aber Tiere mit Tarnfarben verfügen meist auch
über die entsprechenden Verhaltensweisen und "erstarren" bei Gefahr. Zebras
benehmen sich dagegen eher auffällig. Allerdings könnten die Streifenmuster einer
fliehenden Herde eventuell ein Raubtier verwirren. Ein anderer Aspekt ist, dass die
Streifung vielleicht (auch) eine thermoregulatorische Funktion erfüllt (Luftzug
zwischen schwarz und weiß). Eine weitere Theorie betrifft die Tsetsefliege, die die
Schlafkrankheit überträgt. Das Facettenauge der Insekten kann die Streifung der
Zebras nicht als ganzen Körper wahrnehmen, wodurch die Zebras vor den Stichen
der Insekten und somit vor der Krankheit geschützt wären.
ZEBRA (Equus quagga)
Für Schülerinnen und Schüler
Zebras gehören zu den bekanntesten Zootieren. Der Name stammt vermutlich aus
dem Hebräischen und bedeutet etwa Glanz und Schönheit. Zebras sind an ihrem
Fellmuster eindeutig zu erkennen.
Kreuze das richtige Fell an!
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O
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Das Fellmuster ist übrigens individuell so verschieden, dass sich Zebras (vor allem
am Kopf) an ihren Fellzeichnungen erkennen können.
Schreibe einen weiteren Grund für das Muster auf! Denke dabei daran, dass in der
Heimat der Zebras, in den Steppen Afrikas, die Luft durch die große Hitze flimmert.
.......................................................................................................................................
Zebras sind mit anderen Tierarten verwandt.
Nenne weitere Verwandte: .......................................................................
Als typische Steppentiere, die an das schnelle Laufen angepasst sind, treten Zebras
nicht mit der ganzen Fußsohle auf.
Beschrifte das Bein des Zebras in der folgenden Zeichnung!
1 = ..................................
2 = ....................................
3 = ....................................
Kreuze den Fuß des Zebras an!
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Tiere mit dieser Hufform heißen ...................................hufer. Daneben gibt es eine
zweite Gruppe von Huftieren. Es sind die ...................................... . Nenne zu dieser
Gruppe von Huftieren ein Tierbeispiel! .............................................
Menschen und Bären treten mit der ganzen .......................................... auf.
Man nennt sie ........................................... . Katzen und Hunde treten nur mit den
............................................. auf. Es sind .............................................. .
Zebras treten nur mit den ................................................ auf.
Es sind ................................................. .
Zebras sind keine Wiederkäuer. Der bekannteste Wiederkäuer ist .............................
Wiederkäuer umgreifen Pflanzenbüschel mit der Zunge und rupfen sie mit einer
ruckartigen Bewegung des Kopfes ab.
Beschrifte die Zeichnung des Schädels des Zebras!
1: ....................................
2: ....................................
3: ....................................
4: ....................................
5: ....................................
6: ....................................
7: ....................................
Zebras haben ein
.................................. gebiss.
Zur Nr. 6 in der Zeichnung gibt es noch eine Besonderheit. Schreibe sie auf!
........................................................................................................................................
Beschreibe die Nahrungsaufnahme bei Zebras und ihren Verwandten im Unterschied
zu den Wiederkäuern!
........................................................................................................................................
Lösungen von oben nach unten
Fellmuster: Nr. 1
Durch das Flimmern der Luft verwischt die Kontur des Körpers, also Tarnung
Weitere Verwandte: Pferd, Esel, Halbesel
Zeichnung Zebra: 1 = Unterschenkel, 2 = Ferse, 3 = Fuß
Zeichnung Füße: Nr. 3 (1 = Schwein, 2 = Giraffe, 4 = Kamel)
Tiere mit dieser Hufform heißen Unpaarhufer (Einhufer). Daneben gibt es eine zweite
Gruppe von Huftieren. Es sind die Paarhufer.
Tierbeispiele: Rinder, Schafe, Ziegen, Antilopen, Schweine
Menschen und Bären treten mit der ganzen Fußsohle auf. Man nennt sie
Sohlengänger. Katzen und Hunde treten nur mit den Zehen auf. Es sind
Zehengänger.
Zebras treten nur mit den Zehenspitzen auf. Es ist Zehenspitzengänger.
Bekannte Wiederkäuer: Rinder, Schafe, Ziegen, Antilopen
Zeichnung Gebiss:
1 = Nasenbein, 2 = Oberkiefer, 3 = Unterkiefer, 4 = Zahnlücke, 5 = Schneidezähne,
6 = Eckzahn, 7 = Backenzahn
Zebras haben ein Pflanzenfressergebiss
Besonderheit zur Nr. 6: Die Eckzähne sind nur bei männlichen Tieren, den Hengsten,
vorhanden (vgl. Pferd)
Nahrungsaufnahme: Pflanzenbüschel werden mit den schräg nach vorn gerichteten
Schneidezähnen abgebissen.
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