Hegel: Phänomenologie des Geistes

Werbung
Joachim Stiller
Hegel: Phänomenologie des
Geistes
Materialien zur Phänomenologie des
Geistes von Hegel
Alle Rechte vorbehalten
Wiki: Phänomenologie des Geistes von
Hegel
Die Phänomenologie des Geistes ist das 1807 veröffentlichte erste Hauptwerk des
Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Es stellt den Ersten Theil seines Systems der
Wissenschaft dar. Der „Phänomenologie“ sollte sich die Darstellung der „Realen
Wissenschaften“ anschließen – die „Philosophie der Natur“ und die des „Geistes“.
Hegel entwickelt in dieser Wissenschaft von den Erscheinungsweisen des Geistes das
Emporsteigen des Geistes von der einfachen, naiven Wahrnehmung über das Bewusstsein, das
Selbstbewusstsein, die Vernunft, Geist und Geschichte, die Offenbarung bis hin zum
absoluten Wissen des Weltgeistes. Dabei untersucht er das Werden der Wissenschaft als
Einheit von Inhalt und Methode sowie die Erscheinungen des Geistes als Verwirklichung
unseres Selbst, als Einheit von Sein und Nichts ebenso wie als absolute Ganzheit. Ort der
Wahrheit ist dabei der Begriff im wissenschaftlichen System und nicht die Anschauung. Die
Erkenntnis der Wahrheit liegt in der Einsicht, dass die Gegensätzlichkeit von Subjekt und
Objekt dialektisch auf einem höheren Niveau aufgehoben wird, da das eine nicht ohne das
andere existiert, beide also eine Einheit bilden.
Das Werk setzt sich sowohl mit erkenntnistheoretischen als auch ethischen und
geschichtsphilosophischen Grundfragen auseinander. Von besonderer Bedeutung ist die
Rezeption des Kapitels über das Selbstbewusstsein, das die dialektische Betrachtung von
Herrschaft und Knechtschaft enthält und ein wesentlicher Ausgangspunkt für Marx'
Beschäftigung mit der Analyse der Klassenverhältnisse in der bürgerlichen Gesellschaft war.
Die Phänomenologie des Geistes gilt als das erste typische Werk Hegels, auf das er später
auch immer wieder Bezug nimmt. Hegel versucht hier, alle wichtigen Themen, die ihn zuvor
beschäftigten, systematisch auszuarbeiten. Er setzt sich darin mit den Positionen auseinander,
die den damaligen philosophischen Diskurs beherrschten: der Kantische Dualismus, das
Unmittelbarkeitsdenken Jacobis und die Identitätsphilosophie Schellings. Das Werk wurde
von Hegel zunächst als eine systematische Einführung in sein philosophisches System
konzipiert. Die ersten drei Teile (Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Vernunft) wurden von ihm
später in abgekürzter Form, als das zweite Moment des subjektiven Geistes, in das System der
Enzyklopädie (1817) aufgenommen.
1812 veröffentlichte Hegel die Wissenschaft der Logik, die sich in der Vorrede auf die
Phänomenologie bezieht. In der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (zuerst
1817 erschienen) arbeitete er viele ihrer Fragestellungen in die „Wissenschaft des Geistes“
ein.
Inhaltsverzeichnis
•
•
•
•
1 Inhaltlicher Überblick
2 Selbstanzeige Hegels zur Phänomenologie des Geistes
3 Vorrede und Einleitung
o 3.1 Vorrede
o 3.2 Einleitung
4 Bewusstsein
•
•
•
•
•
•
•
5 Selbstbewusstsein
o 5.1 Herrschaft und Knechtschaft
6 Absolutes Wissen
7 Standpunkt des Idealismus
8 Ausgaben
9 Literatur
10 Einzelnachweise
11 Weblinks
Inhaltlicher Überblick
Einen Überblick bietet das Inhaltsverzeichnis. Bereits die erste Auflage hatte zwei
Inhaltsgliederungen, ursprünglich I-VII sowie später von Hegel hinzugefügt A-C,DD.
•
Vorrede
Das Programm der Phänomenologie wird dargestellt.
•
Einleitung
Was heißt Erkennen?
•
•
•
I. Die sinnliche Gewißheit; oder das Diese und das Meinen / (A.) Bewusstsein
II. Die Wahrnehmung; oder das Ding, und die Täuschung / (A.) Bewusstsein
III. Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt / (A.) Bewusstsein
Bewusstsein: Seine Stufen sind sinnliche Gewissheit, Wahrnehmung und Verstand.
•
IV. Die Wahrheit der Gewißheit seiner selbst / (B.) Selbstbewusstsein
Das Selbstbewusstsein macht die Erfahrung von Selbständigkeit und Unselbständigkeit, trägt
den Konflikt von Herr und Knecht aus und erlangt ein erstes Gefühl von Freiheit. Das
unglückliche Bewusstsein der römischen Kaiserzeit, das in das Christentum mündet, ist die
Vorstufe der Vernunft.
•
V. Gewißheit und Wahrheit der Vernunft / (C.) (AA.) Vernunft
Über die Naturbeobachtung gelangt sie zu ersten Formen der Selbsterkenntnis, verwirklicht
ihr Selbstbewusstsein und bildet Individualität heraus.
•
VI. Der Geist / (BB.) Der Geist
Die Sittlichkeit bildet die wahre Substanz des Geistes. Als Recht ist der Geist in seiner
objektiven Form. In seiner entfremdeten Form erscheint er als Bildung und Aufklärung. Die
Moralität ist die reflektierte Einheit von Recht und Sittlichkeit. In ihr erscheint das
Bewusstsein, dass der Geist die einzige Substanz ist als reines Wissen.
•
VII. Die Religion / (CC.) Die Religion
Im Christentum, der geoffenbarten Religion, tritt das Bewusstsein in Form der Vorstellung
auf, dass Gott im Grunde Geist ist.
•
VIII. Das absolute Wissen / (DD.) Das absolute Wissen
Der absolute Geist ist im Grunde nur in Form des Wissen von sich selbst und nicht von etwas
ihm Äußerlichen. Der Geist ist so Subjekt und Objekt zugleich. Indem dies zu Bewusstsein
kommt wird es zum absoluten Wissen.
Selbstanzeige Hegels zur Phänomenologie des Geistes
Auszug aus dem Intelligenzblatt der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung vom 28. Oktober
1807:
„Dieser Band stellt das werdende Wissen dar. Die Phänomenologie des Geistes soll an die
Stelle der psychologischen Erklärungen oder auch der abstrakten Erörterungen über die
Begründung des Wissens treten. Sie betrachtet die Vorbereitung zur Wissenschaft aus einem
Gesichtspunkte, wodurch sie eine neue, interessante, und die erste Wissenschaft der
Philosophie ist. Sie faßt die verschiedenen Gestalten des Geistes als Stationen des Weges in
sich, durch welchen er reines Wissen oder absoluter Geist wird. Es wird daher in den
Hauptabteilungen dieser Wissenschaft, die wieder in mehrere zerfallen, das Bewußtsein, das
Selbstbewußtsein, die beobachtende und handelnde Vernunft, der Geist selbst, als sittlicher,
gebildeter und moralischer Geist, und endlich als religiöser in seinen unterschiedlichen
Formen betrachtet. Der dem ersten Blick sich als Chaos darbietende Reichtum der
Erscheinungen des Geistes ist in eine wissenschaftliche Ordnung gebracht, welche sich nach
ihrer Notwendigkeit darstellt, in der die unvollkommenen sich auflösen und in höhere
übergehen, welche ihre nächste Wahrheit sind. Die letzte Wahrheit finden sie zunächst in der
Religion und dann in der Wissenschaft, also dem Resultate des Ganzen.
In der Vorrede erklärt sich der Verfasser über das, was ihm Bedürfnis der Philosophie auf
ihrem jetzigen Standpunkte zu sein scheint; ferner über die Anmaßung und den Unfug der
philosophischen Formeln, der gegenwärtig die Philosophie herabwürdigt, und über das,
worauf
es
überhaupt
bei
ihr
und
ihrem
Studium
ankommt.
Der zweite Band wird das System der Logik als spekulativer Philosophie und der zwei übrigen
Teile der Philosophie, die Wissenschaften der Natur und des Geistes enthalten.“
Vorrede und Einleitung
Vorrede
Die Vorrede zur Phänomenologie des Geistes ist nicht nur von großem Umfang, sondern auch
inhaltlich vielschichtig. Daher sollen hier nur zentrale Gedanken dargestellt werden.
Besonders versucht er den kantischen Dualismus, der damals in Deutschland vorherrschte, zu
überwinden. Alle bisherigen Philosophien findet Hegel ungenügend, weil sie in
gegensätzlichen Standpunkten verharren. Sie fallen in widersprüchliche Positionen
auseinander und begreifen den zwischen ihnen auftretenden Widerspruch nicht als ein
wesentliches Moment der Wahrheit. Sein Programm ist es, die Philosophie als Wissenschaft
zu begründen. Dieser wissenschaftliche Standpunkt muss aber, so lautet Hegels Diagnose, erst
gewonnen werden.[1] So versteht er sie als eine Hinführung zur Wissenschaft oder als
Wissenschaft, die sich noch in ihrem Werden befindet.
„Dies Werden der Wissenschaft überhaupt, oder des Wissens, ist es, was diese
Phänomenologie des Geistes darstellt.“[2]
Er untersucht das Bewusstsein, wie es sich unmittelbar vorfindet, um von ihm aus zum
wahren oder absoluten Wissen vorzudringen. Um dies zu erreichen muss der Geist einsehen,
was das Wissen selbst ist.[3] Das Bewusstsein, so wie es sich unmittelbar vorfindet, ist für
Hegel der erscheinende Geist. Er ist der Gegenstand der Phänomenologie. Sein Grundsatz ist:
„Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich
vollendende Wesen. Es ist von dem Absoluten zu sagen, dass es wesentlich Resultat, dass es
erst am Ende das ist, was es in Wahrheit ist; und hierin eben besteht seine Natur, Wirkliches,
Subjekt oder Sichselbstwerden zu sein.“[4]
Hegel spielt hier auf Kants transzendentale Dialektik in dessen Kritik der reinen Vernunft an,
in der die Vernunft auf die Totalität der Bedingungen des Erkennens und damit einhergehend
auf das bedingte Unbedingte zielt. Seiner Prognose nach bringt es Kant nur zu einer
subjektiven Reflexionsphilosophie, weil bei ihm das Unbedingte kein Gegenstand objektiv
gültigen Wissens sein kann und sie dadurch, wie Hegel sagt, in einem unendlichen Gegensatz
zum Absoluten bleibt. Für Hegel ist die Totalität nicht nur Gegenstand der Vernunft, kein nur
übergeordnetes Prinzip, sondern die „Bewegung der Vernunft selbst in ihrer Selbsterfassung,
die zugleich die Erfassung ihrer Bedingung ist.“[5] Er sagt also, dass Wahrheit nicht im
Festhalten eines starren Ergebnisses besteht, sondern erst das Zusammenspiel des Resultats
und der Entwicklung des Ganzen die Wahrheit konstituiert. Das Wahre ist für ihn nur als
System wirklich und es muss allein das Geistige als das Wirkliche aussprechen. Im Wissen
des Geistes um sich scheint für Hegel das Wissen seinen absoluten Standpunkt gewonnen zu
haben. Nur der Geist bleibt, indem er aus sich herausgeht, zugleich in sich selbst.[6] Um dieses
Insichgehen des Geistes gewährleisten zu können und nicht in der empirischen Anschauung
zu verweilen oder diese kritiklos zu übernehmen, muss Philosophie die Anstrengung des
Begriffes auf sich nehmen. Die Methode dieser Wissenschaft muss in der Lage sein, die
Bewegung der Sache selbst darzustellen.
Einleitung
Gegenstand der Einleitung zur Phänomenologie des Geistes ist zuerst eine Kritik an Kants
Unterscheidung zwischen den Dingen an sich und den Dingen für uns. Hegel meint, dass
diese Unterscheidung uns den Weg zur Erkenntnis des Absoluten versperrt und dass sie
sinnlos sei. Hegel bevorzugt einen völligen anderen Weg und zwar einen solchen, den er Weg
der Verzweiflung nennt. Damit meint er, dass der Philosoph den Gang des sog. natürlichen
Selbstbewusstseins nur zu beschreiben hat, ohne sich einzumischen. Das Bewusstsein muss
dabei unterschiedliche Gestalten annehmen, deren Unzulänglichkeiten es einzusehen hat und
dadurch zu einer anderen Gestalt gelangen kann. Ziel dieser Bewegung sei laut Hegel der
absolute Geist, wo das Bewusstsein sich endlich als Ende und Anfang seiner eigenen
Bewegung begreift.
Bewusstsein
Ausgangspunkt der Phänomenologie des Geistes ist die Transzendentalphilosophie Kants, in
der die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis im Zusammenwirken von Anschauung,
Verstand und Selbstbewusstsein (Synthetische Einheit der Apperzeption) untersucht wird.
Hegel will nunmehr das Selbstbewusstsein nicht als von Kant lediglich Vorgegebenes
betrachtet sehen, sondern seinen geschichtlichen Prozess des Werdens nachvollziehen, um
hierbei den Nachweis zu führen, wie Bewusstsein zum Bewusstsein seiner selbst
voranschreitet, um sich in dieser rückbezüglichen Selbstüberschreitung als Geist zu
realisieren.
Der Mensch offenbart in seinem Denken nicht nur die Logik des Seins, sondern auch sein
Ichsein.
Das elementarste Bewusstsein der Daseinserkenntnis ist die „sinnliche Gewissheit“. Durch die
„Begierde“ erscheinen dem Subjekt die Dinge als äußere von ihm abgespaltene Wirklichkeit.
Als aktiv tätiges Selbst negiert der Mensch durch sein Handeln das Dasein, und mit der
Verwandlung des Daseins verändert er sich selbst. Mit diesem Nichts, der Negation in sich, ist
er ein Werdender in Zeit und Geschichte. Mit der animalischen Begierde entwickelt er
lediglich ein körperliches Selbstgefühl, erst insoweit sich seine Begierde nicht bloß auf einen
vorgegeben konsumierbaren Gegenstand, sondern auf ein Nichtseiendes bezieht, transzendiert
sein Dasein zum Selbstbewusstsein, das sich von der Befangenheit im Dasein befreien kann
und zu Autonomie und Freiheit gelangt.
Selbstbewusstsein
Herrschaft und Knechtschaft
Siehe auch: Die Dialektik von Herr und Knecht
In der Vielzahl der Begierden, die sich gegenseitig ausschließen können, kommt der Mensch
in Konflikt mit seinen Mitmenschen. Im Kampf um Anerkennung gerät der Unterlegene
gegenüber dem Sieger in ein Abhängigkeitsverhältnis, das ihn in die Knechtschaft führt.
Durch die Arbeit des Knechts gewinnt der Herr die Freiheit über die Natur. Doch die Arbeit
des Knechts bringt eine Steigerung des Denkens, Technik, Wissenschaft und Kunst hervor
und einen Fortschritt hin zu einer Idee der Freiheit, die den Knecht auf revolutionäre Art von
der Abhängigkeit von seinem Gebieter befreien kann.
Die Geschichte ist ein Prozess der Arbeit und des Kampfes um Anerkennung, eine Geschichte
der Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft, die in eine Synthese von Herrschaft und
Knechtschaft mündet.
Absolutes Wissen
Das „absolute Wissen“ wird am Ende des Werkes dargestellt. Dies ist nicht etwa
allumfassendes oder perfektes Wissen, in dem Sinne, dass nun nichts weiter gewusst werden
kann. Das Denken ist am Ende nach Hans Friedrich Fulda eher „ein ‚Tätigkeitswissen' oder
ein Wissen in der Bewegung der Reflexion, weil es nur an seinem Anderen, d. h. an
Bestimmungen des Gegenstandes zum Ausdruck kommt.“[7] Im absoluten Wissen fallen
Subjekt und Objekt zusammen. Nicht so, dass es keinen Unterschied mehr zwischen dem
Bewusstsein und dem Gegenstand des Bewusstseins gäbe; so, dass die Bewegung der
Selbstvermittlung vollständig zu Bewusstsein tritt und sich der Geist dadurch als die Substanz
oder der Grund ebendieser Vermittlung erkennt. Die Formen des absoluten Wissens bestehen
als geoffenbarte Religion und Philosophie. Erst in der geoffenbarten Religion entsteht das
Bewusstsein, dass Gott in Wahrheit Geist ist. „Der Inhalt des Vorstellens ist der absolute
Geist“.[8]
„Die Wissenschaft enthält sich in ihr selbst diese Notwendigkeit, der Form des reinen
Begriffes sich zu entäußern, und den Übergang des Begriffs ins Bewusstsein. Denn der sich
selbst wissende Geist, eben darum, dass er seinen Begriff erfasst, ist er die unmittelbare
Gleichheit mit sich selbst, welche in ihrem Unterschiede die Gewißheit vom Unmittelbaren
ist, oder das sinnliche Bewußtsein,– der Anfang von dem wir ausgegangen; dieses Entlassen
seiner aus der Form seines Selbsts ist die höchste Freiheit und Sicherheit seines Wissens von
sich.“[9]
Der absolute Geist wird in der geoffenbarten Religion als das vorgestellt, was dem
historischen Prozess zugrunde liegt. Es zeigt sich, dass es möglich ist die Wirklichkeit als
Substanz zu fassen. So geht die Religion in das absolute Wissen über. „Es stellt sich deshalb
heraus, dass die als Substanz gedachte Wirklichkeit als Subjekt verstanden werden muss.“[10]
Standpunkt des Idealismus
Hegels Phänomenologie des Geistes ist vom Standpunkt des Idealismus vorgezeichnet, wie er
bereits in Fichtes Denken zum Ausdruck kommt, indem dort alles Wissen auf die spontane
Selbstgewissheit des absolut gesetzten Ichs (dem Selbstbewusstsein) zurückzuführen ist.
Danach ist alle Gewissheit über die Welt im Absoluten unseres Selbstbewusstseins angelegt,
sie ist die erste Ursache und der absolute Grund der Welt.
Nach Hegel sind Wahrnehmung und Empfindung in ein sprachlich formuliertes Allgemeines,
also auf allgemeine Begriffe zu bringen, nur insoweit ist ihre Erfassung möglich; und hier
erfahren sie ihre dialektische Bewegung. In dem von Hegel im gleichnamigen Oberkapitel als
„Vernunft“ Bezeichneten wird schließlich das Denken mit dem Sein identifiziert. „Die
Vernunft ist die Gewissheit des Bewusstseins, alle Realität zu sein: so spricht der Idealismus
ihren Begriff aus.“ (Hegel, Werke 3, a.a.O. Seite 179)
Als „Geist“ wird die „absolute Identität“ zum moralischen Selbstbewusstsein. In der
christlichen Religion schließlich wird auch die „Menschwerdung des göttlichen Wesens“ in
ein Allgemeines gedeutet: als Offenbarung der Einheit des menschlichen Selbstbewusstseins
mit dem Göttlichen.
Ausgaben
•
•
•
•
•
•
•
(1807): Erstausgabe. Bamberg/Würzburg: Verlag Joseph Anton Goebhardt (System
der Wissenschaft. Erster Theil, die Phänomenologie des Geistes), Digitalisat und
Volltext im Deutschen Textarchiv
(1832, 2. Auflage 1841): Werke, Bd. 2. Hg. vom Verein der Freunde des Verewigten
(1907, 2. Auflage 1920, 3. 1928, 4. 1937, 5. 1949, 6. 1952): Philosophische
Bibliothek, Bd. 114. Hg. von G. Lasson, ab 4. Auflage hg. von J. Hoffmeister, Leipzig,
ab 6. Auflage Hamburg: Felix Meiner
(1970): Theorie Werkausgabe, Bd. 3. Hg. von E. Moldenhauer und K.M. Michel,
Frankfurt/M.: Suhrkamp (heute als stw603), ISBN 3-518-28203-4)
(1970, 2. Auflage 1973): Mit einem Nachwort von Georg Lukács sowie ausgewählte
Texte und Kommentar zur Rezeptionsgeschichte v. Gerhard Göhler, Frankfurt/M.:
Ullstein Nr. 35505. ISBN 3-548-35055-0
(1980): Gesammelte Werke (historisch-kritische Ausgabe), Bd. 9. Hg. RheinischWestfälische Akademie der Wissenschaften, Hamburg: Felix Meiner
(1988): Philosophische Bibliothek, Bd. 414. Hamburg: Felix Meiner, ISBN 3-78730769-9
Literatur
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Andreas Arndt (Hrsg.): Phänomenologie des Geistes. XXIII. Internationaler HegelKongress 2000 in Zagreb. 2 Bde. Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-0036133, ISBN 3-05-003712-1
Eugen Fink: Hegel. Phänomenologische Interpretation der „Phänomenologie des
Geistes“, Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1977, ²2007, ISBN 3-465-012828, ISBN 3-465-03519-4, ISBN 978-3-465-03519-0
Hans Friedrich Fulda, Dieter Henrich (Hrsg.): Materialien zu Hegels
„Phänomenologie des Geistes“. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-51827609-3
Frank-Peter Hansen: G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes. Ein einführender
Kommentar. Paderborn 1994, ISBN 3-8252-1826-0
Thomas Sören Hoffmann (Hrsg.): Hegel als Schlüsseldenker der modernen Welt.
Beiträge zur Deutung der „Phänomenologie des Geistes“ aus Anlaß ihres 200-JahrJubiläums, Meiner, Hamburg 2009. (online einsehbar bei Google Books)
Klaus Erich Kaehler / Werner Marx: Die Vernunft in Hegels Phänomenologie des
Geistes, Frankfurt am Main 1992, ISBN 978-3-465-02537-5
Alexandre Kojève: Hegel. Eine Vergegenwärtigung seines Denkens. Kommentar zur
Phänomenologie des Geistes. Mit einem Anhang: Hegel, Marx und das Christentum
(hrsg. von Iring Fetscher), Frankfurt/M.: Suhrkamp 1975, erweiterte Neuausgabe 2005
Ralf Ludwig: Hegel für Anfänger – Phänomenologie des Geistes. Eine LeseEinführung. 4. Aufl. Dtv, München 2003, ISBN 3-423-30125-2
Werner Marx: Hegels Phänomenologie des Geistes. Die Bestimmung ihrer Idee in
„Vorrede“ und „Einleitung“, Frankfurt am Main 2006 (3), ISBN 978-3-465-03494-0
Tom Rockmore: Cognition: An Introduction to Hegel's Phenomenology of Spirit,
University of California Press, Berkeley 1997
Ludwig Siep: Der Weg der Phänomenologie des Geistes, Suhrkamp Taschenbuch,
Frankfurt am Main 2000, ISBN 978-3-518-29075-0
Klaus Vieweg / Wolfgang Welsch (Hrsg.): Hegels Phänomenologie des Geistes. Ein
kooperativer Kommentar zu einem Schlüsselwerk der Moderne, Suhrkamp
Taschenbuch Wissenschaft 1876, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-518-29476-5
Yirmiyahu Yovel: Hegel's Preface to the Phenomenology of Spirit, Princeton 2005,
ISBN 0-691-12052-8 (Übersetzung der Vorrede ins Englische bei paralleler
Kommentierung fast jeden Satzes)
Einzelnachweise
1. G.W.F. Hegel: Wissenschaft der Logik I, Bd. 5/20, stw, Frankfurt am Main, 1986,
S. 42: „In der Phänomenologie des Geistes habe ich das Bewusstsein in seiner
Fortbewegung von dem ersten unmittelbaren Gegensatz seiner und des Gegenstandes
bis zum absoluten Wissen dargestellt. Dieser Weg geht durch alle Formen des
Verhältnisses des Bewusstseins zum Objekte durch und hat den Begriff der
Wissenschaft zu seinem Resultate.“
2. G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, Bd. 3/20, stw, Frankfurt am Main 1986,
S. 33. sowie: S. 26, nach Ullstein, siehe Literaturverzeichnis
3. G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, S. 33.
4. G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, S. 24.
5. vgl. und siehe Andrews Arndt:Totalität, in: Paul Cobben [et al.] (Hg.): Hegel-Lexikon.
WBG, Darmstadt 2006, S. 446f.
6. G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, S. 28.
7. Paul Cobben [et al.] (Hg.): Hegel-Lexikon. WBG, Darmstadt 2006, S. 499.
8. G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, S. 575.
9. G.W.F. Hegel: Phänomenologie des Geistes, S. 579f.
10. Paul Cobben [et al.] (Hg.): Hegel-Lexikon. WBG, Darmstadt 2006, S. 54.
Weblinks
Textausgaben der Phänomenologie des Geistes
•
•
•
•
•
Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: System der Wissenschaft. Erster Theil: Die
Phänomenologie des Geistes. Bamberg u. a., 1807. Digitalisat und Volltext im
Deutschen Textarchiv
Phänomenologie des Geistes im Volltext bei Zeno.org. Der Text folgt bis S. 35 der
von Hegel kurz vor seinem Tod begonnenen Revision.
Phänomenologie des Geistes bei Gutenberg
Phänomenologie des Geistes im Marxists Internet Archive (besser HTMLisiert als bei
Gutenberg)
Phänomenologie des Geistes bei The Internet Archive
Joachim Stiller
Münster, 2014
Ende
Zurück zur Startseite
Herunterladen