ESCCAP Schweiz – ESCCAP Suisse Bekämpfung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten bei Hunden und Katzen Adaption der ESCCAP-Empfehlung Nr. 5 für die Schweiz, Februar 2012 1 2 Bekämpfung von durch vektoren übertragenen krankheiten bei Hunden und katzen adaption der eSccaP-empfehlung nr. 5 für die Schweiz, Februar 2012 INHALT 1. EINLEITUNG ......................................................................................................... 6 2. PrävENTIoN UNd BEkämPfUNG voN dUrcH vEkTorEN üBErTrAGENEN krANkHEITEN ............................................................................9 2.1. Von Zecken übertragene erkrankungen 2.1.1. Babesiose (Piroplasmose)..........................................................................................9 2.1.2. Ehrlichiose ...............................................................................................................12 2.1.3. Anaplasmose .......................................................................................................... 16 2.1.4. Borreliose.................................................................................................................19 2.2. Von Mücken und SandMücken übertragene erkrankungen 2.2.1. Leishmaniose ..........................................................................................................21 2.2.2. Dirofilariose und andere Filarien-Infektionen ......................................................27 2.3. Von Flöhen übertragene erkrankungen 2.3.1. Bartonellose ............................................................................................................34 2.4. Von Vektoren übertragene Virale erkrankungen .................................36 ANHANG 1: Hintergründe von ESCCAP ........................................................................................38 3 4 PRÄAMBEL Die ESCCAP-Empfehlung Nr. 5 (Bekämpfung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten bei Hunden und Katzen) befasst sich mit folgenden Erkrankungen: Babesiose (Piroplasmose), Ehrlichiose, Anaplasmose, Borreliose, Leishmaniose, Dirofilariose, anderen Filarien-Infektionen sowie Bartonellose. Die ESCCAP-Empfehlungen • Nr.1zurBekämpfungvonWürmern(Helminthen), • Nr.3zurBekämpfungvonEktoparasiten(Flöhe,Zecken,Läuse,Haarlinge, Sandmücken und Stechmücken) sindbereitsalsAdaptionenfürdieSchweizveröffentlichtundstehenzumHerunterladenauf www.esccap.ch zur Verfügung. Inhalt der vorliegenden Veröffentlichung ist die Adaption der europäischen ESCCAPEmpfehlung Nr. 5 zur Bekämpfung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten bei Hunden und Katzen, erstellt für die Schweiz in Kooperation von ESCCAP und dem nationalen Partner: •SchweizerischeVereinigungfürKleintiermedizinSVK-ASMPA An der vorliegenden schweizerischen Adaption der europäischen ESCCAP-Empfehlung waren folgende Autoren beteiligt: • Prof.Dr.PeterDeplazes,Dip.EVPC,LeiterInstitutfürParasitologie,VetsuisseFakultät, UniversitätZürichundVertreterESCCAPEuropa • Prof.Dr.BrunoGottstein,LeiterInstitutfürParasitologie,VetsuisseFakultät,UniversitätBern • Prof.Dr.RegulaHofmann-Lehmann,Vet.Med.Labor,VetsuisseFakultät, UniversitätZürich • Dr.med.vet.JeanC.Pfister,PräsidentSchweizerischeVereinigungfürKleintiermedizin SVK-ASMPA • Dr.med.vet.CarolineF.Frey,Dip.EVPC,InstitutfürParasitologie,VetsuisseFakultät, Universität Bern • Dr.med.vet.ManuelaSchnyder,Dip.EVPC,InstitutfürParasitologie,VetsuisseFakultät, UniversitätZürich 5 1. EINLEITUNG Durch Vektoren übertragene Krankheiten werden von zahlreichen Erregern verursacht, durch Viren, Bakterien und Parasiten (Protozoen und Helminthen). Diese Erreger werden von diversen ArthropodenwieZecken,Dipteren(Culiciden=Stechmücken,Phlebotomen=Sandmücken/Schmetterlingsmücken),LäusenundFlöhenübertragen.EinigedertypischerweisevonVektorenübertragenen Erreger (z. B. Leishmania, Anaplasma, Babesia, Ehrlichia)könnenauchdirektüberBlutübertragen werden,wasimRahmenvonBlutspendenund-transfusionenfürdietierärztlichePraxisrelevantist. Durch Vektoren übertragene Krankheiten sind von Bedeutung, da: • siebeiHundenundKatzenschwereErkrankungenverursachenkönnen, • ihreDiagnosestellungundTherapiekomplexundschwierigseinkönnen, • verschiedensteklinischeSymptomenachlangenInkubationszeitenauftretenkönnenunddiese oft nicht pathognomonisch sind, • persistierendeInfektionenvorkommenundinfizierteTieresomiteinErregerreservoirdarstellen können, • einigederErkrankungenwiez.B.dieLeishmaniose,Borreliose,Rickettsiose,Bartonelloseund DirofilarioseZoonosensind. KlimatischeundökologischeVeränderungenkönnenimZusammenhangmiteinemsteigenden ReiseaufkommenundderUmsiedlungvonHaustierendieepidemiologischeSituationvielerKrankheitenbeeinflussen.SokönnenselteneErkrankungenineinigenGebietenaufgrunddesImportesinfizierterTierezunehmen.Möglichistesauch,dasssichErregerundihreVektoreninnichtendemische Gebiete ausbreiten und dort ansässig werden. Eine solche Ausweitung endemischer Gebiete wurde für verschiedene Erkrankungen wie die Dirofilariose, Babesiose und Leishmaniose beobachtet. Die BabesiosebeispielsweisehatsichimLaufederletztenJahrequerdurchZentraleuropaausgebreitet. DurchVektorenübertrageneKrankheitenkönnennurkontrolliertwerden,wennihreVektoren bekannt und sachgerecht bekämpft werden. In dieser Empfehlung werden folgende Erkrankungen und ihre Vektoren dargestellt: Babesiose (Piroplasmose), Ehrlichiose, Anaplasmose, Borreliose, Leishmaniose, Dirofilariose, andere Filarien-Infektionen sowie die Bartonellose. WeiteredurchVektorenübertrageneKrankheiten/ErregerwerdenindieserEmpfehlunginden Tab.1aundberwähnt,abernichtimDetaildargestellt,z.B.Rickettsiose(z.B.Rickettsia conorii, R. slovaca, R. felis), Hepatozoonose (Hepatozoonspp.),InfektionenmithämotrophenMykoplasmen undThelaziose(Thelazia callipaeda). 6 tabelle 1a: Übersicht von durch Insekten übertragenen Erregern in Europa Erkrankung Ursächliche/r Erreger Vektor/en Wirt/e Geografische Verbreitung in Europa Hund, Katze südliches Europa ERKRANKUNGEN DURCH PROTOZOEN Leishmaniose Leishmania infantum Phlebotomen ERKRANKUNGEN DURCH HELmINTHEN Dipylidiose Dipylidium caninum Flöhe,Haarlinge Hund, Katze ubiquitär Filariose Dirofilaria immitis Culicidae Hund, Katze südlichesundöstliches Europa Dirofilaria repens Culicidae Hund, Katze südlichesundöstliches Europa Acantocheilonema resp. reconditum FlöheundLäuse Hund südliches Europa Thelazia callipaeda Drosophilidae (Fruchtfliegen) Hund, Katze Italien, Frankreich, Südschweiz Thelaziose BAKTERIELLE INFEKTIONEN ODER KRANKHEITEN Rickettsiose Rickettsia felis und andere Flöhe Hund, Katze, Igel Europa Bartonellose (Katzenkratzkrankheit) Bartonella henselae und andere Flöhe,Zecken Katze (Reservoirwirt) ubiquitär Bartonellose Bartonella vinsonii und andere Arthropoden Hund ubiquitär Tularämie Francisella tularensis Culicidae,Tabanidae Katze (Hund) Mittel-undSüdeuropa Culicidae Pferd,Menschen, Rumänien,Tschechische (Hund, Katze), Republik,Italien,Frankreich, Reservoir:Vögel Portugal und andere Länder VIRALE INFEKTION West-Nil-Virus West-Nil-Virus (Flavivirus) tabelle 1b: ÜbersichtvondurchZeckenübertragenenErregerninEuropa(Teil1) Erkrankung Ursächliche/r Erreger Vektor/en Wirt/e Geografische Verbreitung in Europa Grad der klinischen Symptome Babesia canis Dermacentor reticulatus Hund Süd-undZentraleuropa bis zum Baltikum mittel- bis hochgradig B. vogeli Rhipicephalus sanguineus Hund Südliches Europa, entsprechend der Verbreitung des Vektors gering- bis mittelgradig B. gibsoni und -artige Haemaphysalis spp., Dermacentor spp. Hund sporadisch und selten in Europa mittel- bis hochgradig Babesia (Theileria) annae Ixodes hexagonus 2 Hund Nordwest-Spanien mittel- bis hochgradig Hepatozoon canis 1 Rhipicephalus sanguineus Hund Südeuropa meist milde Infektionen, subklinisch Hepatozoon spp. unbekannt Katze Spanien subklinisch ERKRANKUNGEN DURCH PROTOZOEN Babesiose (Piroplasmose) Hepatozoonose Übertragung von Hepatozoonspp.erfolgtdurchoraleAufnahmeeinerinfiziertenZeckeundnichtdurchZeckenstich nochnichtexperimentellnachgewiesen 1 2 7 tabelle 1b: ÜbersichtvondurchZeckenübertragenenErregerninEuropa(Teil2) Erkrankung Ursächlich/er Erreger Vektor/en Wirt/e Geografische Verbreitung in Europa Grad der klinischen Symptome Hund Südliches Europa geringgradig ERKRANKUNGEN DURCH NEmATODEN Filariose Acanthocheilonema Rhipicephalus (Dipetalonema) sanguineus dracunculoides, Cercopithifilaria spp. ERKRANKUNGEN DURCH BAKTERIEN Bartonellose Bartonella spp. Zeckenvermutet zahlreiche Tierarten, Hund, Katze,Mensch ganz Europa häufig subklinische Infektion, chronische Endokarditis Borreliose (Lyme-Krankheit) Borrelia-burgdorferiKomplex(besonders B. garinii und B. afzelii in Europa) Ixodes ricinus I. hexagonus I. persulcatus Dermacentor reticulatus zahlreiche Tierarten besonders Nager, Hund, Katze,Mensch ganz Europa meist subklinisch, gelegentlich klinische Symptome,typischerweise Unwohlsein und Lahmheit bei Hunden Ehrlichiose (kanine monozytäre Ehrlichiose) Ehrlichia canis Rhipicephalus sanguineus Hund (Katze) südliches Europa mittel- bis hochgradig entsprechend der Verbreitung des Vektors Anaplasmose (kanine granulozytäre Ehrlichiose) Anaplasma phagocytophilum Ixodes ricinus (I. trianguliceps) zahlreiche Tierarten, Hund, Katze,Mensch in ganz Europa Anaplasmose (zyklische Thrombozytopenie) Anaplasma platys Rhipicephalus sanguineus 1 Hund südliches Europa häufigasymptomaentsprechend tisch der Verbreitung des Vektors Rickettsienin- Rickettsia conorii fektionen(Mittelmeerfieber) Rhipicephalus sanguineus Hund südliches Europa subklinische Infekensprechend der tion oder mittelVerbreitung des gradig Vektors Ixodes spp.2 Dermacentor spp.2 Nager, Hund, Katze,Mensch in ganz Europa Coxiellose (Q-Fieber) Coxiella burnetti Tularämie LagomorFrancisella tularensis Ixodes spp.2 Dermacentor spp.2 pha, Katze Haemaphysalis spp.2 Rhipicephalus sanguineus 2 vermutlich häufig mild und subklinisch, auch mittel- bis hochgradig subklinische Infektion Mittel-undSüd- subklinische Infektion, europa gelegentlich mittelgradig bis schwer bei jungen Katzen ERKRANKUNG DURCH VIREN Europäische Zeckenenzephalitis Zeckenenzephalitis- Ixodes ricinus Virus (Flavivirus) I. persulcatus Louping Ill Louping-Ill-Virus (Flavivirus) Ixodes ricinus vieleTierarten, Nager, Hund Mittel-,Ost-und klinischeSymptome Nordeuropa neurologischer Art, könnenmittelgradig sein, werden aber nur selten gemeldet viele Tierarten, vorwiegend Schafe, Hunde Großbritannien, Irland Bedeutung als Vektor wird vermutet, ist noch nicht gesichert ZeckensindnichtdieeinzigenArthropodenvektorenfürdieseErkrankungen 1 2 8 klinischeSymptome neurologischer Art, könnenmittelgradig sein, werden aber nur selten gemeldet 2. PrävENTIoN UNd BEkämPfUNG voN dUrcH vEkTorEN üBErTrAGENEN krANkHEITEN 2.1. Von Zecken übertragene erkrankungen 2.1.1. babesiose erreger und Vektoren Babesiaspp.sindHaemoprotozoen,dieausschliesslichErythrozytenbefallenunddurchSchildzecken übertragenwerden.EineÜbersichtderfürHundeundKatzenwichtigstenSpeziesfindetsichinTab.1b (Seiten7/8). biologie und übertragung Babesien sind bezüglich ihres Vektors und ihrer Säugetierwirte im Allgemeinen hoch wirtsspezifisch. Babesia-StadiendurchdringeninderZeckenachoralerAufnahmedesErregersbeieinerBlutmahlzeitdasDarmepitheldesVektors,vermehrensichundwanderninverschiedeneOrganederZecke, darunterOvarienundSpeicheldrüsen.DaaucheinetransovarialeÜbertragungvoninfiziertenadulten WeibchenaufihreNachkommenvorkommt,könnensomitauchLarvenstadienderZeckenBabesien übertragen. Schildzecken-WeibchenmüsseninderRegelzunächst24Stundenlangsaugen,bevorBabesiaSporozoitenimSpeichelderZeckenfürdieÜbertragungaufdenHundverfügbarsind.Eshatsichgezeigt,dassauchmännlicheZeckenBabesiaspp.übertragenkönnen,jedochistdieepidemiologische BedeutungmännlicherZeckenbeiderÜbertragungnochunklar. DieBabesien-SporozoitenbefallenimSäugetierwirtnurErythrozyten,differenzierensichindiesenzu Merozoiten,teilensichmittelsbinärerSpaltungundführenschliesslichzurZelllyse. Verbreitung in europa Endemische Gebiete der kaninen Babesiose sind an die Verbreitung der Überträgerzecken gebunden. Tab.1bfasstdieHauptverbreitungsgebietezusammen.InderSchweizkommtdiecanineBabesiose, verursacht durch B. canis und von Dermacentor reticulatusübertragen,inderWestschweizundfokal imMittellandvor.WeitereInformationensieheauchinderESCCAP-EmpfehlungNr.3:Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen. Bei Katzen wird die Babesiose nur gelegentlich beobachtet. klinische Symptome beim hund Die Babesiose kann beim Hund subklinisch auftreten oder einen perakuten, akuten oder chronischen Verlaufnehmen.WeiterunterscheidensichverschiedeneArtenundUnterartenoderIsolateinihrer Virulenz.DieSymptomerichtensichnachderVirulenzdesErregersundderSchweredesKrankheitsverlaufes. MeististderVerlaufakut.NachFieber(bis42oC)folgenAppetitlosigkeit,Mattigkeit,Konditions- undGewichtsverlust.TypischsindAnämieundIkterus,Hämoglobinurie,Bilirubinurie,evtl.Ödeme undAszites.MöglichsindauchBlutungeninHautundSchleimhäutendurchThrombozytopenieund disseminierteintravasaleGerinnungsowieNasenausfluss,Atemnot,Stomatitis,GastritisundMyosi9 tis.BeiZNS-Beteiligung(cerebraleBabesiose)kanneszuParesen,epileptischenAnfällenundBewegungsstörungenkommen.AlsFolgeneinerakutenBabesiosekönnenakutesNierenversagenund hämorrhagische Enteritis auftreten. Bei der chronischen Babesiose zeigen die Patienten Apathie und Schwäche, Abmagerung und eine oftnurvorübergehendeErhöhungderKörpertemperatur.EineAnämieistmeistdeutlich,einIkterus weniger stark ausgeprägt. klinische Symptome bei der katze AusverschiedenenTeilenderWelt,insbesondereSüdafrika,wurdevonBabesia-Infektionen bei Katzen berichtet. Aus Europa ist darüber wenig bekannt. Bei Katzen geht die Babesia-Infektion vor allem mitLethargie,Anorexie,SchwächeundDurchfalleinher.DiemeistenanBabesioseerkranktenKatzen wiesengleichzeitigInfektionenmitanderenErregern(z.B.Retroviren,Mykoplasmen)auf. diagnose ImRahmenderDiagnosehateineDifferenzierungderIsolatevorallemRelevanzfürdieTherapie. Mikroskopische blutuntersuchung: Die Diagnose einer akuten Babesiose kann mit hoher Sensitivität durch die Untersuchung dünner Blutausstriche (Giemsa-Färbung oder Diff-Quick) auf intrazelluläreBabesienerfolgen.PeripheresKapillarblut,dasausderOhrmuscheloderSchwanzspitzeentnommenwurde,enthältmeisteinehöhereAnzahlvonbefallenenZellen.BeichronischenInfektionenist die Parasitämie sehr gering ausgeprägt. Serologie: SpezifischeAntikörpersinderstabetwazweiWochennachErstinfektionnachweisbar (IFAT,ELISA),sodassakuteInfektionennochnichterfasstwerdenkönnen.BeiTieren,diegegendie Babesiose geimpft wurden, sind positive Ergebnisse nicht aussagekräftig. Molekulare diagnostik:DiePCRistsensitiveralsdiemikroskopischeBlutuntersuchung,wasbesondersbeiderDiagnosechronischerInfektionenentscheidendseinkann.ImRahmeneinerPCRkönnen jedochauchfalsch-negativeErgebnissevorkommen.MittelsPCRisteinBabesia-NachweiszurDifferenzierungderArtmöglich,wasfürTherapieundPrognosevonBedeutungseinkann. bekämpfung: Prophylaktische Massnahmen DieProphylaxederBabesioseumfasstdreigrundsätzlicheMassnahmen: 1. Zeckenprophylaxe DasRisikoeinerBabesien-InfektionlässtsichdurcheinesachgerechteZeckenprophylaxe reduzieren (siehe ESCCAP-Empfehlung Nr. 3: Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen). 2. Impfung In einigen europäischen Ländern sind kommerzielle B. canis-Impfstoffe verfügbar. In der Schweiz sind zwei Impfstoffe zugelassen, Pirodog® und Nobivac®Piro.ZurVerfügungstehendeImpf stoffeverhindernzwarnichteineInfektion,geimpfteTiereerkrankennacheinerInfektion jedoch weniger schwer. 3. Chemoprophylaxe EineChemoprophylaxemiteinemBabesizidkannfürHunde,diesichnurvorübergehendin einemEndemiegebietaufhalten,inBetrachtgezogenwerden.ImHinblickaufdieprophylak tischeAlternativemittelsZeckenschutzistjedocheineRisikoabwägungvorzunehmen,inder 10 Schema 1: Diagnose der Babesiose Verdacht auf babesiose Chronische Patienten bzw. Infektionszeitpunktliegtmehrals2Wochenzurück Akute Fälle bzw. Infektionszeitpunkt liegt wenigerals2Wochenzurück SerologischeUntersuchungaufAntikörper gegen Babesia 1 MikroskopischeBlutuntersuchungaufmit BabesienbefalleneZellen negativ positiv negativ PCR-Untersuchung positiv Abklärung von Differenzialdiagnosen 1 Babesiose wahrscheinlich, Behandlung negativ Abklärung von Differenzialdiagnosen, evtl. serologische Untersuchung 1 HinweiszurSerologie:BeiTieren,diegegenBabesiosegeimpftwurden,sindpositiveErgebnissenichtaussagekräftig NutzenundmöglicheNebenwirkungengegenüberzustellensind.FüreineChemoprophylaxekann Imidocarb-Diproprionat einige Stunden vor Einreise in ein endemisches Gebiet verabreicht werden (1x5–6mg/kgi.m.oders.c.).Diesefürca.4WochenwirkendeMedikationschütztzwarnichtvor einer Infektion mit B. canis, verhindert aber eine schwerwiegende Erkrankung. chemotherapie Besonders nach Diagnose einer akuten Babesiose sollte eine Behandlung sofort eingeleitet werden. ErgänzendisteineangemesseneunterstützendeTherapieanzuraten,dieeineRehydrierungund nötigenfallsBluttransfusioneneinschließt.ZurTherapieeinerdurchandereBabesienwieB. gibsoni und B. annae verursachten Babesiose sowie der Babesiose bei der Katze liegen nur wenige Informationen vor. Infektionen sind in diesen Fällen sehr schwer zu therapieren, jedoch kann der Einsatz vonChemotherapeutikainderRegeldieSchwerederklinischenSymptomeauchhierverringernund Todesfälleverhindern.GeeigneteWirkstoffeundDosierungenfindensichinderTab.2. 11 tabelle 2: Chemotherapie der Babesiose bei Hunden Wirkstoff Dosierung Wirksamkeit / Nebenwirkungen ImidocarbDipropionat 1 Die empfohlene Dosis variiert jenachLandundjenachZulassung. Im Allgemeinen reicht dieDosisvon5–6mg/kgi.m. oders.c.mitWiederholung nach2Wochen B. canis:BesserungderklinischenSymptomenach 48Stunden,sofernkeinehepatischen,renalenund vaskulären Komplikationen vorliegen. Nebenwirkungen:imZusammenhangmiteinemAnticholinesterase-EffektHypersalivation,Tachykardie,Tachypnoe, Erbrechen und Diarrhoe; Schmerz an Injektionsstelle, sehrseltenAnaphylaxie. B. gibsoni: weniger wirksam B. annae: nicht wirksam Doxyzyklin 10mg/kgp.o.täglich für4Wochen zurTherapiebeiB. gibsoni und B. annae Phenamidin isothionat 3 15–20mg/kgs.c., alle24Std.über2Tage zurTherapiebeiB. gibsoni und B. annae Pentamidin 16,5mg/kgi.m., alle24Std.über2Tage zurTherapiebeiB. gibsoni und B. annae 2 UmNebenwirkungenzuverhindernoderzubehandeln,kannvoroderbiszu30MinutennachderVerabreichung vonImidocarbAtropin(0,02–0,04mg/kgs.c.)gegebenwerden 2 In Europa als Veterinärprodukt zugelassen, aber nicht für diese Indikation 3 InFrankreichzurTherapievonB. gibsoni-Infektionen zugelassen 1 aspekte der öffentlichen gesundheit Infektionen mit Babesia canis und B. gibsoni-artigenBabesiensindbeiMenschennichtbekannt. 2.1.2. ehrlichiose erreger und Vektoren Ehrlichien sind gramnegative, obligat intrazelluläre Bakterien. In Europa spielt Ehrlichia canis beim HundeineRolle.DieserErregerinfiziertvorwiegendLymphozytenundMonozytenundbildetindiesentypische,lichtmikroskopischsichtbareMikrokolonien(Morulae). Hauptwirt von E. canisistderHund.InfizierteHundeentwickelneinekaninemonozytäreEhrlichiose. ReservoirwirtefürE. canissindKaniden,derVektoristdieZeckeRhipicephalus sanguineus. Ehrlichia canis oder eine andere, eng verwandte Art wurden auch bei Katzen beschrieben, spielen jedoch in derPraxiskeinerelevanteRolle. biologie und übertragung AlleStadien(Larven,Nymphen,Adulte)vonR. sanguineus saugen vorzugsweise Blut von Kaniden undkönnenE. canisvonbakteriämischenTierenaufnehmen.DerErregerkannininfiziertenZecken überwintern.EinetransstadialeÜbertragungkommtvor(vonLarvenaufNymphenaufAdulte),eine transovariale Übertragung vermutlich nicht. WährendderInkubationszeitvon8–20TagenvermehrensichdieErregerdurchbinäreTeilunginLeukozytenundThrombozytendesHundes,wobeisieinzirkulierendenmononukleärenZellenMorulae bilden.AnschließendverbreitensiesichüberdasmononukleärephagozytischeSysteminLeber,Milz undLymphknoten.DieskannzuThrombozytenschädigung,-sequestrierungund-zerstörungführen. 12 Verbreitung in europa Das geografische Vorkommen von Infektionen mit E. canis ist an die Verbreitung der Überträgerzecke R. sanguineusgebunden,trittjedochnichtüberallauf,wodieseZeckevorkommt.Ländermitnachgewiesenen Fällen sind: Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Bulgarien und Griechenland. klinische Symptome Hund InderakutenPhasederkaninenmonozytärenEhrlichiose,dieca.1–3Wochenandauert,zeigen HundeApathie,Depression,Anorexie,Dyspnoe,Fieber,Lymphknotenschwellungen,Splenomegalie, PetechienundEkchymoseninHautundSchleimhäuten,EpistaxisundVomitus.Typischsindferner Thrombozytopenie,mildeLeukopenieundnormozytäre,normochrome,nichtregenerativeAnämie. IndersubklinischenPhase,dieWochenbisMonateandauernkann,erscheinendieHundeklinisch gesund.TypischsindjedochThrombozytopenieundHypergammaglobulinämie. BeiderchronischenkaninenmonozytärenEhrlichiosekommteszueinemsehrkomplexenklinischen Bild.AuffälligsindSchwäche,Apathie,anhaltenderGewichtsverlust,Fieber,Lymphknotenschwellungen,Splenomegalie,periphereÖdemederHintergliedmaßenunddesSkrotums,blasseSchleimhäute,BlutungsneigungmitEkchymosenundPetechieninHautundSchleimhäuten,mukopurulenter Augen-undNasenausfluss,EpistaxisundHämaturie. DarüberhinauskönneninterstitiellePneumonienmitDyspnoe,Nierenfunktionsstörungen,Glomerulonephritis,Arthritis,PolymyositisundLahmheitenauftreten.TypischeVeränderungenandenAugen derPatientensindeinevordereUveitis,HornhauttrübungenundHyphäma,subretinaleHämorrhagien,NetzhautablösungenundBlindheit.BeiBeteiligungdesZNSkommteszuNystagmus,Anzeichen einerMeningoenzephalomyelitis,Paresen,AtaxienundKonvulsionen. TypischeLaborwertveränderungensindeineErhöhungderLeberenzymwerteAlanin-Aminotransferase(ALAT)undAlkalischePhosphatasesowieHyperproteinämie,Hypergammaglobulinämie,moderateHypoalbuminämie,Proteinurie,Thrombozytopenie,LeukopenieundAnämie,seltener auchPanzytopenie. Katze Berichte über E. canis-InfektionenbeiKatzensindselten.KlinischeManifestationensindnichtausreichend untersucht. diagnose ZurDiagnosevonEhrlichia-Infektionen bei Hunden stehen grundsätzlich die Kombination aus einer gründlichenAnamnesezurBeurteilungeinesmöglichenZeckenbefalls,dieBewertungklinischer Symptome,hämatologischeundklinisch-chemischeLaboruntersuchungensowieSerologieund/oder PCRzurVerfügung. Serologie: • AntikörperkönnenmittelsindirektenImmunfluoreszenz-Tests(IFAT)unterVerwendungvon E. canis-Antigenennachgewiesenwerden.EineSerokonversionkanneinbisvierWochennach derExpositionerfolgen,sodassakutinfizierteHundeoderKatzenserologischnochnegativsein können. • ImEndemiegebietkönnenpositiveIFAT-ErgebnissevoneinerfrüherenInfektionherrührenund müssen nicht unbedingt Hinweis auf eine akute Infektion sein. Bei Patienten aus Endemie gebietenwirddahereinIFAT-WiederholungstestnacheinerbismehrerenWochenempfohlen. EinTiteranstiegisteinHinweisfüreineaktuelleInfektion. 13 PCR: • SpezifischeUntersuchungenzumNachweisvonE. canis werden von Labors durchgeführt. EinpositivesPCR-ErgebnisbestätigtimAllgemeinendasVorliegeneinerInfektion.Ein negativesPCR-ErgebnisschliessteineInfektionjedochnichtaus. morphologische Diagnose: • EindeutigistdieDiagnose,wennbeidermikroskopischenUntersuchungvonBlutausstrichen MorulaeinLymphozytenund/oderMonozytengefundenwerden. • BeieinerkaninenmonozytärenEhrlichiosesindMorulaeimGegensatzzueinerA.-phagocytophilum-Infektion(sieheKapitel2.1.3.)seltenzusehen,dabeiwerdenLymphozytenundMono- zyten(inderakutenPhaseca.4%derMonozyten),nichtaberGranulozytenbefallen. • UmdiediagnostischeSensitivitätzusteigern,solltenBuffy-coat-Ausstricheoderdünne Blutausstriche mit Kapillarblut vorgenommen werden. Prophylaxe DieprimäreMassnahmezurPräventioneinerEhrlichia-Infektion ist ein effektiver Schutz gegen Zeckenbefall.Hunde,dieausserhalbendemischerGebieteleben,solltennichtmitaufReiseninoder durch endemische Gebiete genommen werden. Sind Aufenthalte in endemischen Gebieten unvermeidbar,sosolltenangemesseneMassnahmenzurZeckenprophylaxeergriffenwerden(siehe ESCCAP-Empfehlung Nr. 3: Bekämpfung von Ektoparasiten). chemotherapie DieTherapiederkaninenEhrlichiosesetztsichausderVerabreichungvonWirkstoffengegenRickettsienundeinersymptomatischenBegleittherapiezusammen. TetrazyklinesinddieamhäufigsteneingesetztenWirkstoffe,wobeidietäglicheGabevonDoxyzyklin ineinerDosierungvon2x5mg/kgüber3WochendasgängigsteBehandlungsschemadarstellt. Bei schweren chronischen Fällen ist die Prognose schlecht. aspekte des öffentlichen gesundheitswesens Ehrlichia canis wirdnichtalsZoonoseerregerangesehen. 14 Schema 2: Diagnose der Ehrlichiose Verdacht auf ehrlichiose SerologischeUntersuchungzumNachweisvonAntikörperngegenEhrlichia positiv klinische Symptome negativ keine klinischen Symptome Symptomeeiner chronischen Ehrlichiose Symptomeeiner akuten Ehrlichiose Abklärung von Differenzialdiagnosen WiederholungdesAK-Testsnach 2–3Wochen,umTiterverlaufzukontrollieren (bzw. bei starkem Verdacht alternativ direkt PCR-Untersuchung) Titersteigtan Titersteigt nicht an PCR-Untersuchung positiv Behandlung negativ schliesst Ehrlichiose nicht aus, engmaschige Kontrolle, ggf. Behandlung 15 2.1.3. anaplasmose erreger und Vektoren Anaplasmen sind gramnegative, obligat intrazelluläre Bakterien. In Europa werden Anaplasma phagocytophilum (früher Ehrlichia phagocytophila) und A. platys (früher E. platys) bei Haushunden gefunden.SieinfizierenvorwiegendneutrophileundselteneosinophileGranulozyten(A. phagocytophilum)bzw.Thrombozyten(A. platys)undbildenindiesentypische,lichtmikroskopischsichtbare Mikrokolonien(Morulae).EineÜbersichtderwichtigstenArtenistinTab.3zusammengestellt. tabelle 3: Pathogene Anaplasmataceae bei Hunden und Katzen in Europa 1 Erreger Erkrankung Anaplasma phagocytophilum Anaplasma platys Wirt/e Reservoir Vektor Anaplasmose(granulozytäre zahlreicheTierarEhrlichiose) ten, Hund, Katze, Mensch kleine Nager, Luchs Ixodes ricinus, (Ixodes trianguliceps) Anaplasmose(zyklische Thrombozytopenie) – Rhipicephalus sanguineus 1 Hund Bedeutung als Vektor wird vermutet, ist aber nicht erwiesen biologie und übertragung Anaplasma phagocytophilum Im Ixodes-Vektor kommt es zu einer transstadialen, nicht jedoch transovarialen Übertragung von A. phagocytophilum.ÜblicherweisemusseineinfizierteZeckeca.24–48Stundensaugen,bevorsie den Erreger auf empfängliche Hunde überträgt. DieInkubationszeitimSäugetierwirtbeträgt1–2Wochen.NachderEndozytosevermehrtsich A. phagocytophilumdurchbinäreTeilungzuMorulaeindenPhagosomen,hauptsächlichvonneutrophilen,seltenauchvoneosinophilenGranulozyten.Mit A. phagocytophiluminfizierteZellenkommenimzirkulierendenBlutsowieinMilz,LeberundKnochenmarkvor. Anaplasma platys Als Vektor für die Anaplasmose wird R. sanguineus vermutet, die Bedeutung ist aber noch nicht gesichert.NachexperimentellenInfektionendauertdieInkubationszeit8–15Tage.Infektionenführenzu einerzyklischenThrombozytopenie,unddiehöchsteBakterienlastistwährenddesinitialenGipfelszu finden.InnachfolgendenZyklenistnuretwa1 %derThrombozytenbetroffen,währenddiethrombozytopenischenEpisodenetwagleichbleiben.MitderZeitlässtdieSchwerederthrombozytopenischenReaktionnach. Verbreitung in europa Das geografische Vorkommen von Infektionen mit A. phagocytophilum korrespondiert im Allgemeinen mit der Verbreitung des Vektors I. ricinus,dereuropaweitubiquitärverbreitetist.GanzEuropaist daher als Endemiegebiet anzusehen. 16 klinische Symptome/laborwertveränderungen Hund DieSymptomeeinerAnaplasmosesindunspezifisch(plötzlicheinsetzendeLethargie,Inappetenz/AnorexieundFieber).WeiterhintretenLahmheiten(Polyarthritis),blasseSchleimhäute,einangespanntesAbdomen,Diarrhoe,Vomitus,Oberflächenblutungen,Tachypnoe,Splenomegalieundvergrößerte Lymphknotenauf.SeltensindHusten,Uveitis,Gliedmaßenödeme,PolydipsieundZNS-Symptome. HäufigsteLaborwertveränderungensindThrombozytopenie,Anämie,Lymphopenie,Monozytose, LeukopenieundLeukozytose,Hyperglobulinämie,HypalbuminämiesowieerhöhteLeberenzyme. Katze Berichte über Anaplasma-Infektionen bei Katzen sind selten. Bei den wenigen bisher beschriebenen FällenwurdenApathie,Anorexie,Fieber,LymphadenopathiesowieAnämieundThrombozytopenie beschrieben. diagnose ZurDiagnosevonAnaplasma-Infektionen stehen grundsätzlich die Kombination aus einer gründlichenAnamnesezurBeurteilungeinesmöglichenZeckenbefalls,dieBewertungklinischerSymptome, hämatologischeundklinisch-chemischeLaboruntersuchungensowieSerologieund/oderPCRzur Verfügung. Serologie: • AntikörperkönnenmittelsindirektenImmunfluoreszenz-Tests(IFAT)unterVerwendungvon A. phagocytophilum-Antigenen (oder A.-platys-Antigenen) nachgewiesen werden. Eine Serokonversionkann1–4WochennachderExpositionerfolgen,sodassakutinfizierteHunde oderKatzenserologischnochnegativseinkönnen. • ImEndemiegebietkönnenpositiveIFAT-ErgebnissevoneinerfrüherenInfektionherrührenund müssenkeinHinweisaufeineakuteInfektionsein.BeiPatientenausMitteleuropawirddaher einIFAT-Wiederholungstestnach2–3Wochenempfohlen. • Grundsätzlichgilt,dassbeiVerdachtaufAnaplasmosezweiserologischeUntersuchungenim Abstandvon2–3Wochenvorgenommenwerdenmüssen,umdenVerlaufdesAK-Titerszu überprüfen. Ein positives Ergebnis einer einzelnen serologischen Untersuchung kombiniert mit klinischenSymptomenistnichtausreichendalsBelegfüreineAnaplasmose. PCR: • EinpositivesPCR-ErgebnisbestätigtimAllgemeinendasVorliegeneinerInfektion.Einnegatives PCR-ErgebnisschließteineInfektionjedochnichtaus. morphologische Diagnose: • EindeutigistdieDiagnose,wennbeidermikroskopischenUntersuchungvonBlutausstrichen Morulaeinneutrophilen(undseltenaucheosinophilen)Granulozyten(A. phagocytophilum) oderThrombozyten(A. platys) gefunden werden. • UmdiediagnostischeSensitivitätzusteigern,solltenBuffy-coat-Ausstricheuntersuchtwerden. PositiveErgebnissesolltenmittelsPCR-Untersuchungüberprüftwerden. Prophylaxe DieprimäreMaßnahmezurPräventioneinerAnaplasma-Infektion ist ein effektiver Schutz gegen Zeckenbefall(sieheESCCAP-EmpfehlungNr.3:BekämpfungvonEktoparasitenbeiHundenund Katzen). 17 Schema 3: Diagnose der Anaplasmose Verdacht auf anaplasmose PCR-Untersuchungund/oderNachweisvonMorulae(Blutausstrich,Buffy-coat) positiv negativ Serologische Untersuchungen im Abstand von2–3WochenzumNachweisvon AntikörperngegenAnaplasma Titeranstieg Behandlung KeinTiteranstieg Anaplasmose unwahrscheinlich, gründliche Abklärung von Differenzialdiagnosen chemotherapie DieTherapiederAnaplasmosesetztsichzusammenausderVerabreichungvonWirkstoffengegen RickettsienundeinersymptomatischenBegleittherapie. TetrazyklinesinddieamhäufigsteneingesetztenWirkstoffe,wobeidietäglicheGabevonDoxyzyklin ineinerDosierungvon2x5mg/kgüber2–3WochendasgängigsteBehandlungsschemadarstellt. Die Prognose bei A.-phagocytophilum-InfektionenistbeikorrekterTherapiemeistgut. aspekte des öffentlichen gesundheitswesens Infektionen mit A. phagocytophilumwurdenbeimMenschendokumentiert.DieÜbertragunghatin diesenFällenstetsüberdieZeckealsVektorstattgefunden,einedirekteAnaplasma-Übertragung von infiziertenHundenaufdenMenschenwurdenichtbeschrieben. 18 2.1.4. borreliose erreger und Vektoren Aktuellgibtes11bekannteArten/GenotypendesBorrelia-burgdorferi-Komplexes(=sensulato). EshandeltsichumSpirochäten,dievieleSäugetiereundVögelbefallenunddurchSchildzecken übertragen werden. InfektionenbeiMenschensindvonerheblicherklinischerBedeutung.BeiHundenwurdenebenfalls Infektionennachgewiesen,dieklinischeRelevanzistjedochgering.PositiveserologischeUntersuchungen wurden auch bei Katzen beschrieben, über Erkrankungen bei Katzen ist aber wenig bekannt. biologie und übertragung Vektoren für B. burgdorferisensulatosindZeckenderFamilieIxodidaeundzumeistderGattung Ixodes. InfizierteZeckenmüssenfürmindestens16–24Stundensaugen,bevordieÜbertragungdesErregers aufeinenneuenWirtstattfindenkann. InmanchenFällenkannesbiszuvierWochenoderlängerdauern,bissichbeimSäugetierwirtnach derÜbertragungeinesystemischeInfektionentwickelt. Verbreitung in europa Das Endemiegebiet der Borreliose ist eng an die Verbreitung von Ixodes-Zeckengebunden.DieBorreliose ist in ganz Europa endemisch. klinische Symptome BeimMenschenverläufteineBorreliosehäufigmitklinischenSymptomen.BeimHundtretenjedoch indenmeistenFällenkeineSymptomeauf.EinemöglicheklinischeManifestationistdie„LymeArthropathie“ mit Lahmheit aufgrund von Arthritis einer oder mehrerer Gelenke; vereinzelt wurden Glomerulopathien vermutet. diagnose • Serologie:AntikörpergegenBorrelia-Antigenetretenüblicherweise3–5Wochennachder Infektionaufundkönnenmithilfeverschiedenerkommerziellerhältlicher,qualitativeroder quantitativerTestsnachgewiesenwerden.PositiveErgebnissezeigenlediglicheinenBorrelien- Kontakt an, sind jedoch kein Beweis dafür, dass die Borrelien Verursacher vorliegender Symptomesind.BeiTieren,diegegendieBorreliosegeimpftwurden,sindpositiveErgebnisse aufgrundvonImpfantikörpernnichtaussagekräftig. • BeiHunden,beidenenderVerdachtaufBorreliosebesteht,wirdnacheinerpositivenRoutineserologieeineBestätigungmitdemspezifischerenWestern-Blotempfohlen.SpezifischeAntikörperreaktionenbeiHundengegendasC6Peptidsindaussagekräftigfüreinenatürliche ExpositionmitB. burgdorferi sensu lato. • DirekteDiagnose:DerNachweisvonBorreliamittelsPCRistmöglichundbeiOrganmani festationendiagnostischamsichersten.DazuwerdenProbenwiez.B.Synovialflüssigkeitoder Hautbiopsien eingesendet. 19 Schema 4: Diagnose der Borreliose Verdacht auf borreliose SerologischeUntersuchungzumNachweisvonAntikörperngegenBorrelia mitkommerziellerhältlichenTests(ELISA), (bzw.alternativdirektC6-Snap-TestinderPraxis) positiv Western-BlotoderC6-Snap-TestinderPraxis zur Überprüfung des Ergebnisses negativ positiv Behandlung kann erwogen werden, eventuellPCRzurÜberprüfung Borreliose ausgeschlossen, Differenzialdiagnosen prüfen Prophylaxe DieprimäreMassnahmezurPräventioneinerBorrelien-InfektionisteineffektiverSchutzgegen Zeckenbefall(sieheESCCAP-Empfehlung3:BekämpfungvonEktoparasiten). Der Nutzen von Borreliose-Impfstoffen wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Die verschiedenen zugelassenenImpfstoffebeinhaltenzumTeilAntigeneunterschiedlicherArten.Daesbisherkeine zuverlässigen Studien zur artabhängigen Virulenz der Borrelien gibt, liegen zur vergleichenden WirksamkeitderVakzinebisherkeineErfahrungenvor. therapie DasAntibiotikumderWahlbeiderTherapiederBorrelioseistDoxyzyklinineinerDosisvon2x5mg/kg täglichübermindestenseinenMonat.BeiPatientenmitPolyarthritissolltedieTherapieinnerhalbvon wenigenTagenansprechen.StudienanexperimentellinfiziertenHundenhabenjedochgezeigt,dass eineantibakterielleTherapienichtinallenFällendieInfektionbeseitigt;chronischesTrägertumist möglich. aspekte des öffentlichen gesundheitswesens 20 HundeundKatzenstellenkeinReservoirfür B. burgdorferi dar und sind daher für eine zoonotische ÜbertragungnichtvonBedeutung.Zecken,dievonHundenundKatzenabgesammeltwerden,könnenjedochBorrelienenthaltenunddieseimEinzelfallaufMenschenoderandereWirteübertragen. EntfernteZeckensolltendahersorgfältigentsorgtwerden,umeineÜbertragungaufneueWirtezu verhindern. 2.2. Von Mücken (culicidae) und SandMücken (PhlebotoMinae) übertragene erkrankungen 2.2.1. leishmaniose erreger und Vektoren In Europa wird die Leishmaniose des Hundes durch das Protozoon Leishmania infantum verursacht. VektorensindblutsaugendeMückenderGattungPhlebotomus (Sand-, Schmetterlingsmücken). Der Hund gilt als Hauptwirt für L. infantum,Katzensindseltenerinfiziert.Danebenkönnenviele andereSäugetierarten,Menscheneingeschlossen,befallenwerden.AuchausNagetierenwieRatten undEichhörnchensowieausPferdenundwildenKanideneinschließlichFüchsen,WölfenundSchakalen wurde L. infantumisoliert;dieepidemiologischeBedeutungdieserWirteistnochnichtgeklärt. Adulte Sandmücken sind dämmerungs- und nachtaktiv. Im Allgemeinen beginnt die Saison für Sandmücken in endemischen Gebieten im April und hält bis November an. Die Aktivität kann jedoch von JahrzuJahrvariieren.SiehängtfernervonderRegionsowiederVerfügbarkeitgeeigneterLebensräume für Sandmücken ab. PhlebotomensindimMittelmeerraum,inAfrikaundimNahenOstenweitverbreitetundjenach Art gut an tropisches und subtropisches Klima und sogar aride Lebensräume angepasst. So erstreckt sich das Endemiegebiet von Phlebotomus perniciosus,einemLeishmanienvektor,bisnachMitteleuropa. Diese Art wurde einmal im südlichen Deutschland gefunden. In der Südschweiz wurde P. perniciosusimTessinwiederholtnachgewiesen. biologie und übertragung • LeishmanienvermehrensichinzweiverschiedenenFormen:alsintrazelluläreamastigoteStadien, dieMakrophagendesWirbeltierwirtesbefallen,undalsextrazelluläre,flagellentragende promastigote Stadien im Darm der Vektormücke. • Leishmania spp. sind hochgradig vektorspezifisch und werden von blutsaugenden Sandmückenweibchen während der Nahrungsaufnahme übertragen. • DieEntwicklungdesParasitenimVektor(Sandmücke)isttemperaturabhängigunddauert beiTemperaturenüber18°Cetwa1–2Wochen. • DieiatrogeneÜbertragung,zumBeispieldurchBluttransfusion,einevertikaleÜbertragung vomMuttertieraufihreNachkommensowieÜbertragungenwährenddesDeckaktessindzwar nachgewiesen, sind aber hierzulande epidemiologisch von geringer Bedeutung. • NachInfektionkommtesimSäugetierwirtzueinerlokalenVermehrungderParasitenin MakrophageninderHaut.AnschliessendkommteszueinerzellgebundenenVerteilungder befallenenZellenüberdasLymphsystemunddasBlut.LeishmaniensinddanninHaut, Lymphknoten,Milz,Leber,KnochenmarkundanderenOrganendesWirteszufinden. • EsgibtHinweiseaufrassespezifischeResistenzen(z.B.IberischerHund)sowieaufeine Prädisposition(z.B.DeutscherSchäferhund,RottweilerundBoxer).Übergeschlechts-oder altersabhängige Prädispositionen wurde nicht berichtet. 21 • InfizierteHundeohneklinischeSymptome,einschliesslichderHunde,dieeineChemotherapie erhalten haben, stellen ein potenzielles Parasitenreservoir dar. • DasRisikoeinerInfektioninendemischenGebietenhängtabvonderVektorexpositionund derAnzahlanReservoirwirtenwiez.B.imFreiengehalteneundstreunendeHunde. Verbreitung in europa DiekanineLeishmanioseistimsüdlichenEuropaendemisch.Abb.1zeigtdieungefährenördliche GrenzedesEndemiegebietesinEuropa.NördlichdiesesGebieteswurdenzahlreicheFällekaninerund einige Fälle feliner Leishmaniose diagnostiziert und behandelt. Hierbei handelt es sich um Patienten, die aus Endemiegebieten importiert wurden oder sich reisebegleitend in Endemiegebieten aufhielten. Es gibt vereinzelte Berichte über autochthon infizierte Hunde, die sich nie in endemischen Gebieten aufgehaltenhabensollen.ObnördlichderAlpeneineautochthoneInfektionmöglichist,istaber noch nicht zweifelsfrei erwiesen. abb. 1: Verbreitungsgebiet der kaninen Leishmaniose in Europa DieblaueingefärbteRegionentsprichtdemungefährenEndemiegebietfürdiekanineLeishmaniose.Nördlichdieser Gebiete(schraffierteLänder)existierenBerichteüberimportierteundvereinzeltvonvermutetenautochthonenFällen. 22 klinische Symptome EinGrossteilderinfiziertenHundeistasymptomatisch.TretenklinischeSymptomeauf,könnendiese je nach Immunantwort und weiteren Faktoren sehr unterschiedlich sein. Lokale kutane Läsionen im Bereich des initialen Phlebotomenstiches sind häufig das erste Anzeichen, dasnochvordemAuftreteneinerdisseminiertenInfektionzubeobachtenist.TypischeBereichefür PhlebotomenstichesindOhrränder,NaseundAbdomen.Dieumschriebenen,oftvorübergehenden lokalenLäsionenwerdeninderRegelvomTierhalternichtwahrgenommen.WeiteretypischeAnzeichenderLeishmaniosesindvergrößerteLymphknoten,einhergehendmitGewichtsverlust,Anorexie und Schwäche. OhneTherapiekanneszuschwerwiegendenklinischenProblemenkommen,diehäufigzumToddes Tieresführen.AnzeicheneinerErkrankungsindAlopezie,Hautulzera,HyperkeratosenundausgeprägtesquamöseDermatitiden.GeneralisiertekutaneFormenderErkrankungsindüblicherweise nichtmitJuckreizverbunden,symmetrischundmeistenskerato-seborrhoeisch,könnenaberauch ulzerös,papulär,pustulärodernodulärsein. AllgemeinsymptomewieMuskelatrophie,Splenomegalie,Epistaxis,Hämaturieund(hämorrhagische) Enteritiswurdenebenfallsbeschrieben.FernerkönnenPolyarthritis,Glomerulonephritis,Meningitis und Augenveränderungen wie z. B. Uveitis auftreten. HäufigelabordiagnostischeBefundesindeinenormozytärenormochrome,nichtregenerativeAnämiesowieThrombozytopenie,HyperglobulinämieundHypoalbuminämie,Proteinurieundeine AzotämiemiteinerSteigerungderUrin-Protein/Kreatinin-Ratio. diagnose • KlinischeSymptomeundanamnestischeHinweiseaufeinenAufenthaltinendemischen Gebieten begründen eine Verdachtsdiagnose. • DerserologischeNachweisLeishmania-spezifischerAntikörperistinitialdieMethodederWahl, daeineBlutentnahmeweniginvasivist.EinAntikörpernachweisistbeierkranktenHunden etwasechsbisachtWochennachErstinfektionmöglich.InsubklinischenFällenkannsichdieser ZeitraumjedochüberJahreerstrecken. • FürdieSerologiestehenverschiedenekommerzielleTestmethodenzurAuswahl(IFAT,ELISA, WesternBlot,direkterAgglutinationstest),derenSensitivitätundSpezifitätallerdingsvariieren. • DiemorphologischeDiagnoseistmöglichdurchdenzytologischenNachweisderamastigoten StadieninGiemsa-oderDiff-Quick-gefärbtenAusstrichenvonoberflächlichenLymphknoten- oder Knochenmarkaspiraten (in Haut- und Blutproben ist die Sensitivität geringer). • MolekularbiologischeMethoden(PCR)habensichalshochsensibelerwiesen.Allerdingsistihre diagnostische Sensitivität von der Qualität der Proben abhängig, wobei Knochenmarkpunktate besonders geeignet sind. Die Schemata 5a und b fassen die Empfehlungen zum diagnostischen Vorgehen bei klinisch gesundenHundennachAufenthaltinendemischenGebietenundbeiHundenmitLeishmaniose-typischen klinischenSymptomenbzw.Organinsuffizienzenübersichtlichzusammen. 23 Schema 5a: Diagnose der Leishmania-Infektion bei gesunden Hunden diagnose der Leishmania-infektion bei klinisch gesunden hunden nach aufenthalt in endemischen gebieten SerologiezumNachweisvonAntikörperngegenLeishmania(IFAT,ELISA) positiv Blut- und Harnuntersuchung Leishmaniose-typische Befunde negativ WünschtderBesitzereinedefinitive Abklärung,dannPCRzumNachweisvon Leishmania-DNA in Knochenmarkaspirat positiv Deutlicher Hinweis auf Leishmania-Infektion Leishmania-Infektion nachgewiesen negativ WiederholungderSerologie nach3–6Monatenbzw.bei Auftreten LeihmaniosetypischerklinischerSymptome Prophylaxe ProphylaktischeMaßnahmengegenStichederSandmückenwerdenempfohlen,umdasRisikoeiner ÜbertragungdesLeishmanioseerregerszuverringern.DazugehörenauchMassnahmen,dieeine ExpositionvonHundengegenüberSandmückenminimieren.SosollteninderSchweizgehaltene HundenichtinRegionenmitgenommenwerden,indenendieLeishmanioseendemischvorkommt. Lässtsichdiesnichtvermeiden,solltendieTierevorOrtnachEinbruchderAbenddämmerungim Hausgehaltenwerden.FensterundTürenvonRäumen,indenenHundeuntergebrachtsind,sollten mitengmaschigenMückennetzengesichertwerden.DarüberhinauswirdderEinsatzvonInsektizidenmitrepellierenderWirkunggegenPhlebotomenempfohlen.DieregelmässigeApplikationdieser WirkstoffewährenddergesamtenSaisonderSandmückenkanndasRisikoeinerInfektionmit L. infantum signifikant verringern. ResistenzengegenInsektizideundRepellentien: BeiPhlebotomenliegenkeineBerichteüberResistenzengegenPyrethroidevor. 24 Schema 5b: Diagnose der Leishmaniose bei kranken Hunden diagnose der leishmaniose bei hunden mit leishmaniose-typischen klinischen Symptomen und/oder organinsuffizienzen SerologiezumNachweisvonAntikörperngegenLeishmania(IFAT,ELISA) negativ HoherTiter Bei starkem Verdacht auf Leishmaniose aufgrundderklinischenSymptomatik WiederholungderSerologie NiedrigerTiter negativ PCR-zumNachweisvon Leishmania-DNA in Aspiraten aus Knochenmark oder Hautläsionen positiv Deutlicher Hinweis auf Leishmania-Infektion Leishmania-Infektion nachgewiesen negativ Abklärung von Differenzialdiagnosen chemotherapie VorderEinleitungeinerTherapiesolltendieBesitzerüberPrognose,KostenderBehandlungund überdieTatsacheaufgeklärtwerden,dassderHundauchnacheinerTherapieundklinischerBesserunginfiziertbleibenwirdundmitRezidivengerechnetwerdenmuss.EineÜbersichtzurChemotherapieundTherapeutikasowiederenDosierungsindinTab.4zusammengestellt. IndikationfüreineTherapievonLeishmania-infiziertenHundeninderSchweizsindklinischeSymptomeoderLeishmaniose-typischeOrganinsuffizienzen,kombiniertmitdemNachweiseinerLeishmaniaInfektion.SymptomfreieHundeohneOrganinsuffizienzensolltennichtbehandeltwerden.EmpfohleneWirkstoffe,DosierungenundAnwendungsdauernfürdieBehandlungderkaninenLeishmaniose sindinTab.4aufgeführt. 25 AllopurinolkannalsMonotherapieeingesetztwerdenundwirdüblicherweise2xtäglichineiner Tagesdosisvon20mg/kgKörpergewichtoralüber6–18Monateverabreicht. tabelle 4: WirkstoffezurTherapiederLeishmaniosedesHundes Wirkstoff art der anwendung dosierung kommentar Allopurinol oral 20mg/kg/Tag, aufgeteilt auf 2 Dosen täglich über6–18Monate OftinKombinationmitN-MethylglucaminAntimonatoderMiltefosin,kannaberauchals Monotherapieeingesetztwerden.Zulassung als Humanpräparat in der Schweiz. Miltefosin oral, mit dem Futter 2mg/kg/Tag, Ist in dieser Indikation in der Schweiz zugeeinmalige Gabe täglich lassen. Im Endemiegebiet in Kombination mit über4Wochen Allopurinol empfohlen. N-MethylglucaminAntimonat subkutane Injektion 75–100mg/kg/Tag, in einer oder zwei Injektionen täglich über4–8Wochen EinsatzbeiHundenmitLeber-und/oderNiereninsuffizienz nicht empfohlen. EineBesserungderklinischenSymptometrittmeistensinnerhalbwenigerWochennachBeginnder Chemotherapieein,einvollständigesAbklingenderSymptomewirdjedocherstnachmehrerenMonatenerreicht.SolltenacheinerBehandlunginnerhalbdererstenMonatekeineBesserungeintreten, mussdasTherapieschemaneuüberdachtwerden.InsolchenFällenistdieDiagnosekritischzuhinterfragen,möglicheBegleiterkrankungenwieEhrlichiose,Babesiose,HepatozoonoseodereineImmunsuppressionmüssendifferenzialdiagnostischabgeklärtwerden.IndenvergangenenJahrenwurden inSpanien,FrankreichundItalienverschiedeneklinischeStudienmitMiltefosin,einemneuenAlkylphospholipid,durchgeführt.DieserWirkstoffwurdebeiHundenmitnatürlicherL. infantum-Infektion getestetundwieseinetherapeutischeWirksamkeitauf.NebenwirkungenwieErbrechen,Diarrhoe undAnorexieinunterschiedlicherAusprägungwurdenbeschrieben,liessensichabervermeidenbzw. reduzieren,wenndasMittelmitdemFutterverabreichtwurde.EineguteWirksamkeitweistauch N-Methylglucamin-Antimonatauf.DiewiederholteintramuskuläreInjektiondiesesWirkstoffeskann schmerzhafteödematöseReaktionenzurFolgehabenundwirddahernichtempfohlen;dieAlternative der subkutanen Injektion sollte vorgezogen werden. Im Endemiegebiet wurden auch KombinationstherapienmitMiltefosinoderN-Methylglucamin-AntimonatmitAllopurinolempfohlen. DadieLeishmanien-InfektiondurchdieBehandlungmitdenmomentanverfügbarenWirkstoffen nichteliminiertwird,sindRezidivehäufig.ErsteHinweiseaufeinRezidivsindHypoalbuminämie/Hyperglobulinämie,kombiniertmiteinemAnstiegspezifischerAntikörperinzweiaufeinanderfolgenden Proben,dieimAbstandvonmehrerenMonatenimselbenLaboruntersuchtwurden. Ist eine klinische Heilung einschliesslich Normalisierung der Blutparameter erzielt worden, ist es ratsam,dieBehandlungabzusetzenunddieHundenachdreiMonatenundanschliessendinsechsmonatigen Intervallen zu überwachen. NebenderspezifischenTherapiesollteeinesymptomatischeBehandlungerfolgen.Empfohlenwird unteranderemeineDiätnahrung,dieeinenmäßigenProteingehaltaufweistundmitOmegafettsäuren,ZinksulfatundAntioxidantienangereichertist. InvitrowurdenResistenzengegenN-Methylglucamin-Antimonatbeobachtet;gegendieanderen empfohlenenWirkstoffesindkeineResistenzenbekannt. 26 aspekte des öffentlichen gesundheitswesens Im südlichen Europa ist die durch L. infantum verursachte humane viszerale Leishmaniose eine durch VektorenübertrageneZoonose.KlinischeFällehumanerLeishmanioseendenohneTherapieoft tödlich,besondersbeiKindernundimmunsupprimiertenPatienten.Immunkompetenteerwachsene Patienten sind jedoch immunologisch geschützt, sodass die Erkrankung bei ihnen nicht ausbricht. Eine Ansteckung durch Kontakt mit infizierten Hunden ist bisher nie beobachtet worden. 2.2.2. dirofilariose und andere Filarien-infektionen erreger und Vektoren Diese Empfehlung beinhaltet nur Filarien, deren Hauptwirte Hunde und Katzen sind. Filarien sind Nematoden,diedasBindegewebeoderdasGefäßsystembefallen.DiemeistenArtenwerdendurch Mücken,einigedurchFlöheoderZeckenübertragen(sieheTab.5). Dirofilaria immitis, der kanine und feline Herzwurm, ist die virulenteste Filarienart und kann zu schweren klinischen Erkrankungen führen. Dirofilaria repensverursachtmeistsymptomlose,subkutaneInfektionen;dieseArtistjedoch alsZoonose-ErregerinEuropavonbesondererBedeutung.BeideErregerwerdendurchStechmücken übertragen. tabelle 5: Filarien-Arten bei Hunden und Katzen in Europa Filarien-Parasit Vektor/en Präpatenz Länge des adulten Wurmes Lokalisation des adulten Wurmes (aW) , der mikrofilarien (m) Dirofilaria immitis Mücken(Culicidae) 120–180Tage 12–30cm aW:Pulmonalarterien/ rechtesHerz,M:Blut Dirofilaria repens Mücken(Culicidae) 189–259Tage 5–17cm aW:SubkutanesGewebe/ Muskelfaszien Acanthocheilonema (früher: Dipetalonema) reconditum FlöheundLäuse 427–476Tage 9–25mm aW:SubkutanesGewebe/ Muskelfaszien,Blut Acanthocheilonema (früher: Dipetalonema) dracunculoides Zecken (R. sanguineus) 120Tage 15–55mm aW:Peritonealhöhle,Blut Cercopithifilaria spp. Zecken (R. sanguineus) unbekannt unbekannt aW:unbekannt,M:Haut SubkutanesGewebe/ Muskelfaszien biologie und übertragung Für beide Dirofilaria-Arten sind in Europa Stechmücken der Gattungen Culex, Aedes und Anopheles kompetenteZwischenwirteundVektoren. AufgrunddergeringenWirtsspezifitätihrerVektorenkönnendiehierbesprochenenFilariennicht nurHundeundKatzen,sondernauchandereSäugetierwirteunddenMenscheninfizieren.Insolchen Fehlwirten entwickelt sich der Parasit meistens nicht bis zum adulten Stadium. Bei D. immitis und D. repensentwickelnsichdiealsMikrofilarienbezeichnetenErstlarvenimUterus derNematoden-WeibchenundwerdenvondiesenindieBlutbahndesWirtesabgegeben,wosie fürblutsaugendeStechmückenzugänglichwerden.InderMückeentwickelnsichdieMikrofilarien 27 zuinfektiösendrittenLarvenstadien,diebeieinerfolgendenBlutmahlzeitaufeinenanderenWirt übertragen werden. Dirofilaria immitis-LarvengelangenimWirtnachausgedehnterWanderungdurchverschiedeneGewebeschliesslichindieLungenarterienoderdierechteHerzhälfte,wosiesichzuadultenWürmern entwickelnundverpaaren.InHundenkönnenadulteHerzwürmerbiszu7Jahren,Mikrofilarien 2–18MonateinderBlutbahnüberleben. Dirofilaria repens-Larven wandern nur kurze Strecken in subkutanem Bindegewebe und reifen dort zu Adultstadien heran. Diese finden sich dann in kleinen Knoten zwischen subkutanen und tiefen BindegewebsschichtenundkönnendortmehrereJahreleben. Verbreitung in europa Das Vorkommen sowie die Übertragungshäufigkeit und Ausbreitung von Dirofilaria spp. ist von UmweltfaktorenwieTemperaturundDichtederVektorenpopulationabhängig.WeitereFaktorensind dieDichtederHundepopulationsowiederTransportmikrofilarämischerHundedurchTourismusoder Umsiedelung aus endemischen in nicht endemische Gebiete. Abbildung 2 gibt einen Überblick über die endemischen Gebiete von D. immitis und D. repens in Europa. InletzterZeitwurdenD. repens-Infektionen auch bei Hunden diagnostiziert, die nach Angaben ihrer HalterniemalsDeutschland,dieNiederlandeoderÖsterreichverlassenhatten,wasaufautochthone Infektionen hindeutet und ein zumindest geringes Vorkommen auch in diesen Ländern voraussetzt. Infektionen mit Dirofilarien kommen auch bei Katzen vor. Dirofilaria immitis-Infektionen treten vor allem in Gegenden mit einer hohen Prävalenz kaniner Dirofilariose auf (z. B. in Norditalien). klinische Symptome Dirofilaria immitis-Infektion Die Infektion mit D. immitis kannzueinerschwerenundpotenzielltödlichenErkrankungbeiHunden undKatzenführen.AdulteHerzwürmerüberlebenimHund5–7Jahre.ObwohldieBezeichnung „Herzwurmerkrankung“eineprimärkardialeLokalisationandeutet,handeltessichhauptsächlich um eine pulmonale Erkrankung, denn die Hauptlokalisation der adulten Stadien sowie die daraus entstehenden Schäden liegen in den Pulmonalarterien, das Herz ist erst in einem späteren Stadium involviert. Gelegentlich parasitieren adulte Stadien jedoch auch im rechten Herz und angrenzenden großen Gefäßen wie der vorderen und hinteren Hohlvene. Ektopische Lokalisationen in Gehirn, Augen, Hoden oder der Aorta kommen selten und eher bei Katzen vor. 28 abb. 2: Endemische Gebiete für D. immitis und D. repens in Europa D. immitis D. repens Kanine D. immitis-Infektion Die D. immitis-Infektionverläuftchronisch.InfizierteHundezeigenjenachWurmbürde,individuellerEmpfänglichkeitundKonstitutionmeistübervieleJahrekeineSymptome.ErsteSymptomesind oftHusten,spätermittel-bishochgradigeDyspnoe,SchwächeundgelegentlichSynkopennach Bewegung oder Aufregung. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich dann eine kongestive Herzinsuffizienz,estretenÖdemezusammenmitAnorexie,GewichtsverlustundDehydratationauf. HäufigwerdenHerzgeräuscheüberdemrechtenThoraxalsFolgeeinerTrikuspidalisinsuffizienzsowie abnormeHerzrhythmenaufgrundvonVorhofflimmernbeobachtet.PlötzlicheTodesfällesindselten und treten üblicherweise als Folge von Atemnot oder fortschreitender Auszehrung auf. WährenddeschronischenVerlaufeskönnenplötzlichakuteSymptomeauftreten.BeispielsweisekönnenHundealsFolgeschwererspontanerThrombemboliendurchdaszeitgleichenatürlicheAbsterben vielerHerzwürmerakutelebensbedrohendeDyspnoeundHämoptysezeigen.BeikleinenHunden kommtesaufgrunddespulmonalenHochdrucksunddesplötzlichenAbfallsdesAuswurfvolumens desrechtenHerzenshäufigzurVerlagerungadulterWürmervondenPulmonalarterienindierechte Herzhälfte.IndiesemFallzeigendieHundedassogenannte„Vena-cava-Syndrom“.Dyspnoe,einTrikuspidalisgeräuschundHämoglobinuriedurchmechanischeHämolyseindenrechtenHerzkammern sindtypischeAnzeichen.DerAusgangdieserschwerenVerlaufsformistmeistletal. 29 Feline D. immitis-Infektion Der klinische Verlauf der Dirofilariose bei der Katze unterscheidet sich erheblich von jenem beim Hund.DiemeistenKatzenzeigenebenfallsüberlängereZeitnachInfektionkeineklinischenSymptome.DieInfektionbeiKatzenistgekennzeichnetdurcheinerelativgeringeWurmbürde(2–4adulte Würmer),einelängerePräpatenz(8Monate),eingeringesAusmassundeinekurzeDauerderMikrofilarämiesowieeinekürzereLebenserwartungderadultenWürmer(maximal2Jahre). Durch natürliches Absterben der Parasiten kann es alternativ zu einer Spontanheilung oder einem plötzlichakutenKrankheitsverlaufkommen.DieseristvorwiegendmitrespiratorischenSymptomen wieHusten,DyspnoeundHämoptyseverbunden.AuchErbrechenwirdhäufigbeobachtet.Nicht seltentretenplötzlicheTodesfällebeizuvorscheinbargesundenKatzenauf. Ein chronischer Verlauf ist häufig mit Husten, Erbrechen, Diarrhoe und Gewichtsverlust verbunden. AndersalsbeimHundwerdenSymptome,dievoneinerRechtsherzinsuffizienzausgehen,beider KatzenichtalstypischfüreineHerzwurm-Infektionerachtet. Dirofilaria repens-Infektion Eine D. repens-InfektionistmeistenseinZufallsbefundbeiOperationeninsubkutanenGeweben,in perimuskulärenFaszien,inperirenalemFettgewebeoderinderBauchhöhle.Dirofilaria repens kann bei Hunden und Katzen die Bildung subkutaner schmerzloser, verschiebbarer Knoten verursachen, dieadulteParasitenundMikrofilarienenthalten.InEinzelfällenkonnteeinenoduläreKonjunktivitis nachgewiesenwerden.BeiHundensindseltenauchpustuläreAusschläge,ulzeröseLäsionenund Skabies-artige Dermatitiden in der Haut zu beobachten. Andere Filarien bei Hunden und Katzen: Infektionen mit Acanthocheilonema reconditum, A. dracunculoides und Cercopithifilaria sp. verlaufeninderRegelsymptomlos.EinigeFällevonDermatitis,PruritusundMikrogranulomenwurdenbeiHundenimZusammenhangmiteinerpatenten (mikrofilarämischen) A. dracunculoides-Infektion beobachtet. besonderheit: Wolbachia-Filarien-Symbiose Wolbachiensindgram-negativeBakterienderGattungWolbachia.Sielebenendosymbiontischin Filarien und haben im Laufe der Evolution essenzielle Stoffwechselfunktionen für diese übernommen. FürdiePathogeneseundImmunologiederHerzwurm-InfektionspielensieeineentscheidendeRolle. ImRahmenderTherapieeinerDirofilariosekönnenWolbachiendurcheineantibiotischeTherapie bekämpftwerden.EineBehandlungmitTetrazyklinenoderderensynthetischenDerivatenkanndie Wolbachien-PopulationindenWürmerndrastischreduzieren,wennauchnichtvollständigeliminieren.DieantibiotischeTherapiehateinenadultizidenEffektundführtgleichzeitigzurUnfruchtbarkeit weiblicherWürmer. diagnostisches Vorgehen beim hund EineHerzwurm-InfektionkanndurchNachweisvonMikrofilarienimVollblutodervonzirkulierendem AntigenadulterWürmerimPlasmaoderSerumdiagnostiziertwerden.MikrofilarienkönneninspezialisiertenLaborsmittelsSaure-Phosphatase-FärbungoderdurchmolekulareVerfahren(PCR)differenziertwerden(sieheSchema6). • mikrofilariennachweis: Blutproben werden mithilfe von Blutausstrichen oder, was sensitiver ist,nachAnreicherungausEDTA-BlutmittelsKnott-oderFiltermethodeaufMikrofilarien untersucht.EinehöhereWahrscheinlichkeit,MikrofilarienmitdemBlutzuentnehmen,ist 30 Schema 6: Diagnose von Dirofilaria immitis und anderen Filarienarten beim Hund Verdacht auf Dirofilaria immitis nachweis von D.-immitis-Makrofilarien (1. Wahl) nachweis von D.-immitis-Mikrofilarien (2. Wahl) Blutausstrich, Knott- oder Filtertest negativ Differenzierung von D. immitis und anderen Filarien im Speziallabor Antigen-Test positiv Behandlung (Echokardiografie undRadiologie fürWahlder Therapie) positiv negativ D. immitis-positiv D. repens-positiv Echokardiografie undRadiologie Wiederholung desAntigen-Testes nach6–8Wochen Behandlung (Echokardiografie undRadiologie fürWahlder Therapie) unbedenklich, klinische Untersuchung auf parasitologische Hautknoten, ggf. chirurgische Behandlung beieinerEntnahmederBlutprobeindenAbendstundengegeben.Biszu30%dermitadulten WürmerninfiziertenHundeweisenkeinezirkulierendenMikrofilarienauf(okkulteInfektionen). DieSensitivitätdesMikrofilarien-Nachweisesistdahernichtausreichend,umbeieinem negativen Ergebnis eine Infektion auszuschließen. • Tests zum Nachweis im Blut zirkulierender D. immitis-Antigene:MitdiesenTestswerden Antigene von adulten weiblichen Herzwürmern nachgewiesen; sie erlauben auch eine semi quantitativeAussageüberdieWurmbürde.AntigenekönneninderspätenPräpatenz, 6–8MonatenachderInfektion,nachgewiesenwerden.DieSensitivitätdieserTestsistsehr hoch, falsch-negative Ergebnisse sind bei präpatenten oder sehr schwachen Infektionen oder beiVorhandenseinvonnurmännlichenWürmernmöglich. • Echokardiografie:SiedientderEinschätzungderWurmbürdeunddesSchweregradesdes BefallsundistinschwierigenFällenfürdieWahlderTherapiesowiefürdiePrognosevon Bedeutung. 31 • Röntgen:EineRöntgenuntersuchungdientderBestimmungdesSchweregradesderErkrankung.InfortgeschrittenenInfektionsstadienkönnenRöntgenaufnahmendesThoraxeine VergrößerungderPulmonalarterien,abnormeLungenzeichnungundinmanchenschweren FälleneineVergrößerungdesrechtenHerzensaufzeigen.BeieinerkongestivenHerzinsuffizienz könnenPeritoneal-undPleuraergüssevorliegen. diagnostisches Vorgehen bei der katze • Nachweis zirkulierender Antigene adulter Weibchen in Serum oder Plasma: Aufgrund ihrerhohenSpezifitätsindpositiveTestergebnissebeweisendfürInfektionenmitadulten Filarien.BisweilenerbringendieseTestsfalsch-negativeErgebnisse,entwederweildieWurm- bürdegeringistoderweilnurmännlicheoderunreifeWürmervorliegen.EinnegativerTest schließt eine Infektion daher nicht aus. Im Gegensatz zum Hund liefern kommerziell erhältliche AntikörpernachweistestsguteHinweisefüreineD. immitis-Infektion bei der Katze. • DerNachweis von mikrofilarien im Blut infizierter Katzen ist im positiven Fall aussagekräftig, gelingt jedoch selten. Prophylaxe Grundsätzlichistdavonabzuraten,HundeoderKatzenaufReiseninendemischeRegionenmitzunehmen.GegenwärtiggibteskeineRepellenzien/Insektizide,dielautZulassungnachweislicheine ÜbertragungvonHerzwürmernvollständigverhindernkönnen,siekönnenaberdenMückenanflug zueinemgroßenMaßereduzieren.DieBekämpfungderDirofilariosekonzentriertsichdaheraufdie AnwendungmakrozyklischerLaktone,diewanderndeLarvenabtöten,bevordieseihrenendgültigen Ansiedlungsorterreichen.AufdieseWeisekannzwareineInfektionnichtverhindertwerden,aber zumindest ein Befall mit adulten Herzwürmern. Alle derzeit in der Schweiz gegen D. immitis zugelassenen Produkte sind für eine monatliche Anwendung vorgesehen. Die Behandlung mit diesen ProduktensolltedaherabBeginneinermöglichenÜbertragungstartenundbis30Tagenachder zuletztmöglichenÜbertragunginmonatlichenAbständenfortgesetztwerden. therapie einer nachgewiesenen D. immitis-infektion beim hund DasTherapieschemasetztsichausverschiedenenMassnahmenzusammenundrichtetsichnachdem Komplikationsrisiko. Vor der Behandlung muss der Schweregrad der Infektion abgeschätzt werden. Das wichtigste Kriterium hierfür sind radiologisch erkennbare Lungenveränderungen. Sind diese hochgradig,solltedasAusmassderpulmonärenHypertonieechokardiografischquantifiziertwerden. Die Behandlungsempfehlungen im Einzelnen sind: 1. FallszirkulierendeMikrofilariennachgewiesenwerden,könnendiesemiteinemmakro zyklischenLaktonbekämpftwerden. 2. MittelderWahlzurEradikationadulterFilarienbeistarkenInfektionenistzunächstdie einmaligeGabevonMelarsamin(2,5mg/kgi.m.tiefinLumbalmuskulatur). 3. EntzündungshemmendeDosenvonPrednisolon(1mg/kg/Tagüber2–3Tagevorundeine weitereWochenachMelarsamin-Gabe)dienenderVerminderungderVaskulitis. 4. StationäreBehandlungmitstrikterBewegungseinschränkung(Boxenruhe)über4Wochen. 5. JenachSchweregradzusätzlichekardiologischeTherapie. 32 DieseersteBehandlungsphasewirdnureinenTeilderHerzwürmereliminieren.Deshalberfolgt 4–6WochenspäterdiefinaleBehandlungmit2-maligerVerabreichungvonMelarsamin(2,5mg/kg i.m.imAbstandvon24h).HierbeisindähnlicheBegleittherapienmitPrednisolonvorzunehmenund einestrikteBewegungseinschränkung(Boxenruhe)über2–4Wocheneinzuhalten. BeiasymptomatischenPatientenmitleichtenInfektionenohneradiologischeVeränderungenwird eine2-maligeInjektionvonMelarsamin(2,5mg/kgi.m.imAbstandvon24h)vorgenommen.Auch hiersind2WochenstrikteBewegungseinschränkung(Boxenruhe)einzuhalten,anschliessenderhält derPatientüber2WochenstriktenLeinenzwang. EinechirurgischeEntfernungadulterWürmeristindiziert,wennsichvieleWürmerindierechteHerzkammerverlagerthabenundschwereklinischeSymptome(Vena-Cava-Syndrom)verursachen.Dies kannunterVollnarkosemithilfeeinerflexiblenFasszangeerfolgen,dieüberdieJugularveneunter Ultraschalleingeführtwird.HiermitkönnennichtnurdierechtenHerzkammern,sondernauchdie grossen Lungengefässe erreicht werden. Bei hochgradig infizierten Hunden reduziert das Entfernen möglichstvielerWürmerdasRisikoeinerThromboembolie. therapie einer nachgewiesenen D. immitis-infektion bei der katze EineadultizideTherapiewirdbeiKatzenwegendeshohenRisikosvonschwerenThromboembolien undplötzlicherTodesfällenachderBehandlunggenerellnichtempfohlen.Sollsiedennochdurchgeführtwerden,wirdzusätzlichPrednisoloninabnehmendenDosenmiteinerInitialdosisvon2mg/kg täglichempfohlen,umrespiratorischeSymptomezumildern.ZeigteineKatzeaufgrundeinerEmboliedurchabgestorbeneWürmerschwerwiegendeSymptome,wirdeinehöhereDosierungdes Prednisolonsempfohlen(1–2mg/kgdreimaltäglich). therapie einer nachgewiesenen D. repens-infektion bei hund und katze Für D. repens-InfektionenistkeineeffektiveTherapiebekannt.DadiemeistenInfektionenklinisch unauffälligsind,wirdkeineTherapieempfohlen.EinEinsatzvonmakrozyklischenLaktonenreduziert dieInfektionundistmöglich,umdasZoonoserisikozuverringern.ParasitäreKnotenkönnenchirurgisch entfernt werden. aspekte des öffentlichen gesundheitswesens In Europa ist D. repens der häufigste Erreger der humanen Filarien-Infektion, vereinzelt wurden auch Lungenknoten durch D. immitisverursacht.DiemeistenFälleverlaufenasymptomatischundbedürfenkeinerTherapie;invielenFällenwurdedieInfektionerstnachderchirurgischenEntfernungeines Knotens,derWürmerenthielt,diagnostiziert.NebendemklassischenBildsolitärerLungenknoten wurdenauchFällevonLokalisationenimAugeundintiefenKörpergewebenberichtet,diegelegentlicheinenTumorvortäuschen. 33 2.3. Von Flöhen übertragene erkrankungen 2.3.1. bartonellose erreger und Vektoren Die wichtigste Art, auf die diese Empfehlung Bezug nimmt, ist das Bakterium Bartonella henselae, welchesalsErregerderKatzenkratzkrankheit(CatScratchDisease,CSD)desMenschenrelevantist. Katzen werden als Hauptreservoir, u.a. für B. henselae und B. clarridgeiae, angesehen. Vektor für viele Bartonella-Arten, insbesondere von B. henselae,sindFlöhe,vorallemderKatzenflohCtenocephalides felis felis. Bartonellaspp.konntenauchinanderenblutsaugendenArthropodenwieZecken oderFliegenfestgestelltwerden,derenRollebeiderÜbertragungbislangungeklärtist.BeidergroßenMehrheitvonPersonenmitKatzenkratzkrankheit,bazillärerPeliosisoderbazillärerAngiomatose wurden B. henselae oder B. quintana als Erreger nachgewiesen. Auf der Grundlage serologischer Untersuchungen wurde auch B. clarridgeiae als Ursache von Erkrankungen vermutet, welche ähnlich der Katzenkratzkrankheit sind. biologie und übertragung BartonellensindhämotropheBakterien,diefakultativintrazellulärinErythrozytenundEndothelzellen parasitieren. Der Erreger konnte bei Katzen in Blut- sowie in Krallen- und Speichelproben nachgewiesenwerden.WiedieÜbertragungvonB. henselae genau stattfindet, ist noch nicht bis ins Detail geklärt.EntscheidendfürdieInfektionistaberderKontaktzuFlöhenundzuderenKot.ImKotinfizierterFlöhekannderErregerbiszuneunTageüberlebenundinfektiösbleiben.FürdieInfektiondes MenschenspielenKratz-undBisswundendurchKatzeneineentscheidendeRolle.Eswirdvermutet, dassMaulhöhleundKralleninfizierterKatzenbeiderFellpflegemiterregerhaltigemFlohkotkontaminiertwerdenundderErregerüberHautwundenaufdenMenschenübertragenwird.Einweiterer ÜbertragungswegistdieiatrogeneTransmissionimRahmenvonBluttransfusionen. Verbreitung in europa Der Erreger B. henselae sowie der primäre Vektor C. felis felissindweltweitverbreitet.Diehöchste WahrscheinlichkeitfüreineInfektionmitBartonellenbestehtbeiKatzenunterzweiJahren,Katzen mitFreigang,StreunernundTiereninMehrkatzenhaushalten.DerBartonella-Nachweis variiert je nachKatzenpopulationundistvonderdiagnostischenMethodeabhängig. klinische Symptome Die meisten Infektionen mit Bartonellaspp.beiKatzenbleibenasymptomatisch.Eskommtinder RegelzueinerBakteriämie,dieerstmalseinbisdreiWochennachderInfektionauftrittundbiszu 21Monatechronischrezidiviert.KlinischeSymptometretennurbeiimmunsupprimiertenKatzenauf. Diesezeigendannevtl.Fieber,Lymphadenopathie,Gingivitis,UveitisundEndokarditis,auchtransienteAnämienundpersistierendeEosinophiliensindbeschrieben.EinZusammenhangmitErkrankungen derableitendenHarnwegesowiemitvermindertenReproduktionsleistungenwurdeebenfallsdargestellt. diagnose Folgende diagnostische Vorgehensweise wird empfohlen: 1. DasVorliegenvonklinischenSymptomen,diemiteinerBartonelloseverbundenseinkönnen, begründet den Bartonellose-Verdacht. 2. Ausschluss anderer Ursachen für das vorliegende klinische Bild. 34 3. Laboruntersuchungen: a.AlsGoldstandardinderDiagnostikderBartonellosegiltdieBlutkultur.Möglichistauchder Nachweis von Bartonella-DNAinBlut,Gewebe,LiquoroderAugenkammerwasser. b.AntikörperkönnenimserologischenNachweisabca.10TagenbiszweiWochennachder Infektion nachgewiesen werden. Ein positiver serologischer Befund zeigt aber lediglich, dass die Katze bereits einmal Kontakt zu Bartonella spp. hatte. Die Serologie ist zur Diagnostik einer klinischen Bartonellose daher nur in Form einer wiederholten Untersuchung (Serumpaar) gut geeignet. 4. DiagnostischeTherapiemiteinemgegenBartonella spp. wirksamen Antibiotikum. Allerdings gehörendiegegenBartonella spp.wirksamenWirkstoffezudenBreitbandantibiotika,dieauch anderedifferenzialdiagnostischmöglicheInfektioneneindämmenkönnen. TrotzderEinhaltungdieserSchritteisteineBartonellosenichtimmereindeutigzudiagnostizieren. Prophylaxe PrimäreMassnahmenzurPräventioneinerBartonella-spp.-Infektion sind ein effektiver Schutz gegen FlohbefallsowieeineumgehendeFlohbehandlungbefallenerTiereundguteHygienebeiFlohbefall zurMinimierungvonFlohkotaufdemTierundinseinerUmgebung(sieheESCCAP-Empfehlung Nr. 3: Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen). In Haushalten mit immunsupprimierten Personen sind besondere Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. • NeueKatzensolltennurindenHaushalteingeführtwerden,wennsieälteralseinJahr,sicher flohfrei und eventuell auch negativ auf Bartonella spp. getestet wurden. • DieKatzensolltennurinderWohnungbzw.miteinemgesichertenAuslaufgehaltenwerden. • Kratz-oderBeisswundendurchdieKatzesolltenvermiedenwerden.Wennsieauftreten, müssen sie sofort ausgewaschen und sorgfältig desinfiziert werden. chemotherapie DieTherapiederBartonellosevermagmitderzeitzurVerfügungstehendenWirkstoffenlediglichdie Bakteriämie zu reduzieren, nicht aber den Erreger zu eliminieren. Eine Behandlung wird daher nur beiKatzenempfohlen,dieklinischeSymptomezeigenund/odermitimmunsupprimiertenMenschen Kontakt haben. MöglicheTherapiemaßnahmen: • Amoxicillin-Clavulansäure22mg/kgp.o.alle12Stundenüber7Tage • DoxyzyklinineinerDosisvon10mg/kgalle12oder24Stundenüber2–4Wochen • EnrofloxacinineinerDosisvon5mg/kg1xtäglichüber2–4Wochen SprichtdasTieraufdieTherapiean,solltesiemindestens28Tagebzw.bis2WochennachAbklingenderSymptomefortgeführtwerden. ZeigtdieKatzenach7TagenweiterhinklinischeSymptome: • Azithromycin10mg/kgp.o.1xtäglichfürca.10Tage Auchhiergilt,dassdieTherapiebiszuzweiWochennachdemAbklingenderSymptomefortgeführt werden soll. 35 aspekte des öffentlichen gesundheitswesens DieÜbertragungaufdenMenschenerfolgtdurchdenKontaktmitsubklinischinfiziertenKatzenin derRegelüberKratz-oderBissverletzungen.AucheineÜbertragungüberFlohkot,dermitHautverletzungeninKontaktkommt,istmöglich.ObeineÜbertragungaufdenMenschendirektüberden Katzenfloh stattfinden kann, ist unklar. Eine Infektion mit B. henselaeführtauchbeimMenschennichtimmerzueinerErkrankung.Falls doch, unterscheidet sich deren Ausprägung bei immunkompetenten und immunsupprimierten Patienten erheblich. ImmunkompetentePersonenerkrankeninderRegelanderklassischenFormderKatzenkratzkrankheit(CatScratchDisease,CSD)mitPustelbildunganderInfektionsstelle,regionalerLymphadenopathie, Abszessbildung und eventuell Fieber. Die meisten Fälle von unkomplizierter CSD sind selbstlimitierend,könnensichaberbiszurkomplettenAusheilungüberMonatehinziehen.DieseFormen reagierennurminimalodergarnichtaufeineantimikrobielleTherapie. BeiimmunsupprimiertenPersonenkommteszuwesentlichkomplizierterenVerläufen.Eskönnensich einebazillärePeliosis,einebazilläreAngiomatose,Endokarditiden,RetinitidenundEnzephalopathien entwickeln.IndiesenFällenisteineantimikrobielleTherapiewirksamundangezeigt. 2.4. Von Vektoren übertragene Virale inFektionen VonVektorenbeiHundenundKatzenübertrageneviraleInfektionensindfürdieKleintierpraxisnicht relevant.DerÜbersichthalbersinddiewichtigstenFaktendazuindenTab.6a,bundczusammengefasst. tabelle 6a: Von Vektoren übertragene Viren bei Hunden oder Katzen in Europa Erkrankung Ursächlicher Erreger Wirt/e Vektor/en FSME-Virus Frühsommermeningoenzephalitis(FSME) Hunde,Menschen,Pferde;Reservoirs: Nager,Vögel,Rotfuchs,Wiederkäuer; nicht bei Katzen Ixodes ricinus Louping-Ill Louping-lll-Virus (LIV) 1 Flavivirus Natürlich vorkommende Erkrankung, Ixodes ricinus besondersbeiSchafenundMoorhühnern; (möglicherweiseandere gelegentlich auch bei Hunden 2,Menschen, Übertragungswege) Pferden,Schweinen,Rindern,Ziegen, RotwildinGehegen,nichtbeiKatzen West-Nil-VirusInfektion West-Nil-Virus (WNV)3, Flavivirus Pferde,Menschen,HundeundKatzen4 Reservoir:Vögel Culex spp. und andere Mücken(WNVwurde ausZeckenisoliert) engverwandtmitdemFSME-Virus amhäufigstenbeiarbeitendenSchäferhundenoderJagdhunden 3 gehörtzumJapanische-Enzephalitis-Komplex 4 WNVwurdemitsporadischenErkrankungeninwenigenVertreternandererSpezies,darunterHundenundKatzen, während Phasen intensiver lokaler Virusaktivität in Verbindung gebracht 1 2 36 tabelle 6b: Verbreitung von durch Vektoren übertragenen Virusinfektionen bei Hunden und Katzen in Europa Infektion Länder mit gemeldeten Fällen Frühsommermeningoenzephalitis(FSME) Schweden,Norwegen,Schweiz,Österreich,Deutschland,TschechischeRepublik, Norditalien,Ostfrankreich,Griechenland Louping-Ill Großbritannien, Irland ¹ West-Nil-Virus-Infektion Bislang keine gemeldeten klinischen Fälle bei Hunden und Katzen in Europa. ÜberdievergangenenzweiJahrzehntewurdeüberAusbruchswelleninanderen Arten in verschiedenen europäischen Ländern ² berichtet. Europa:bis1999:http://www.cdc.gov(Band5Nr.5AufkommendeInfektionskrankheitenVeröffentlichungSeptember-Oktober1999) ¹ Ein Virus, das vermutlich aus einem britischen Louping-Ill-Isolat hervorging, verursachte auch Erkrankungen bei ViehbeständenundMenscheninNorwegen.Engverwandte,aberdochandereVirenwurdenebenfallsinerkrankten SchafenoderZiegeninandereneuropäischenLändernwieSpanien,Türkei,GriechenlandundBulgariengefunden. ²Rumänien(Menschen,1996-97),TschechischeRepublik(Menschen,1997),Italien(Pferde,1998),Frankreich(Pferde, 1962,2000,2006),Portugal(Pferd,2010) tabelle 6c: KlinischeManifestationenbeivonVektorenübertragenenVirusinfektionenbeiHunden Infektion Klinisches Erscheinungsbild Frühsommermeningoenzephalitis(FSME) Perakutletal(3bis7Tage),akut(1bis3Wochen),chronischasymptomatisch¹ (Monate),RottweilersindscheinbarüberdurchschnittlichhäufigingemeldetenFSME- Fällen vertreten. Fieber²,Apathie,Depression,Anorexie,gegebenenfallsschwereEnzephalitis:multifokaleneurologischeAnzeichen,inklusivemyoklonischerKrämpfe,Parese,Benommenheit, Hyperaesthesie,kranialeNervendefiziteundherabgesetztespinaleReflexe. Louping-Ill AkuteviraleEnzephalomyelitis,kannaberauchasymptomatischsein¹, Muskeltremor,Spasmen,Ataxie,Fieber,Depression,Parese. Louping-Ill-VirenwerdenprimärmitErkrankungenbeiSchafen,RindernoderMenschen in Verbindung gebracht, die Erkrankung ist auch bei Pferden in LIV-Gebieten gemeldet werden. Infektionen bei Haustieren werden vorwiegend von den Britischen Inseln gemeldet, sind jedoch auch in anderen Ländern mit für I. ricinus endemischen Gebieten zu erwarten. West-Nil-Virus-Infektion Eine klinische Erkrankung bei Hunden ist sehr selten (nur fünf gemeldete Fälle in USA undAfrika).Fieber,Apathie,Anorexie,progressiveneurologischeAnzeicheninklusive steifemGang,Ataxie,Parese,Tremor,verändertemVerhaltenundPropriozeptionsstörungen. ¹ Eine Infektion mit Flaviviren und die Serokonversion ohne apparente Infektion sind häufig. ²BeiHundengibtesdenzweiphasigenVerlaufnicht,derbeiMenschenbeschriebenwird. 37 WeiterführendeLiteratursieheunterwww.esccap.ch und www.esccap.org. anhang 1 – hintergrund von eSccaP ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) ist eine unabhängige, gemeinnützigeOrganisation,diesichfürdasoptimaleVorgehenbeiderBekämpfungundBehandlung von Parasiten bei Hund und Katze einsetzt und entsprechende Empfehlungen entwickelt. DurchfachgerechteInformationen,RatschlägeundHinweisekanndasRisikovonParasitosenund derenWeiterverbreitungminimiertwerden.DasZielvonESCCAPist,dassParasitenvonHundund KatzenichtlängerdieGesundheitunddasWohlbefindenvonTierenundMenscheninEuropa beeinträchtigen. Es gibt eine große Vielfalt von Parasiten und deren jeweiliger Bedeutung in den verschiedenen europäischen Ländern. Die ESCCAP-Empfehlungen fassen sie zusammen und heben wichtige Unterschiedehervor,dieeszwischenverschiedenenTeilenEuropasgibt.Woesnotwendigscheint, werden spezielle Bekämpfungsmassnahmen empfohlen. ESCCAPistderÜberzeugung,dassTierärztinnenundTierärzte... • Massnahmenergreifenmüssen,umHundeundKatzenvorParasitenbefallzuschützenund dieTierpopulationvordenRisikenzubewahren,diedurchReisenentstehen,dadurch ReisendieepidemiologischeSituationdurchVerschleppennichtendemischerParasitenarten verändert werden kann. • mitÄrztenzusammenarbeitensollten,umdieRisikendurchParasitenmitZoonosepotenzial zu reduzieren. • inderLageseinsollten,TierhalterüberdieRisikendurchParasitenbefall,dieKrankheiten unddieentsprechendenMassnahmenzurBekämpfungaufzuklären. • dieTierhalterüberParasitenaufklärensollten,umihnendieMöglichkeitzugeben,sich verantwortungsbewusst zu verhalten, damit sie nicht nur die Gesundheit ihres eigenen Tieres,sondernauchdieandererTiereundderMenscheninihrerUmgebungschützenkönnen. • entsprechendediagnostischeTestsdurchführensollten,umdenparasitologischen StatuseinesTiereszubestimmen,damitsieeineoptimaleundindividuellangepasste BeratungundBetreuunggewährleistenkönnen. UmdieseZieleerreichenzukönnen,bietetESCCAPseineEmpfehlungeninzweiVersionenan: • alsdetaillierteEmpfehlungfürTierärztinnenundTierärzte. • alskurzezusammengefassteEmpfehlung,diefürdieTierhalterinnenundTierhalter bestimmt sind. Beide Versionen sind unter www.esccap.org bzw. unter www.esccap.ch verfügbar. Haftungsausschluss: DieAngabenindieserEmpfehlunggründensichaufdieErfahrungunddasWissenderAutoren undwurdenmitgrößtmöglicherSorgfaltaufihreRichtigkeitüberprüft.AutorenundHerausgeber übernehmen jedoch keine Haftung für jedwede Folgen, die aus einer Fehlinterpretation der enthaltenen Informationen resultieren, und geben weiterhin keinerlei Garantie. ESCCAP weist ausdrücklich darauf hin, dass bei Umsetzung der Empfehlungen in jedem Fall nationale und lokale Gesetzgebungen zu berücksichtigen sind. Alle genannten Dosierungen und Indikationen entsprechendemderzeitigenWissensstand,dennochsolltenTierärztinnenundTierärztediejeweiligen Hinweise der Hersteller in Packungsbeilagen und Fachinformationen genau beachten. 38 Die Arbeit von ESCCAP wird durch Sponsoren ermöglicht.UnserDankgilt: 39 ESCCAP Schweiz – ESCCAP Suisse Bekämpfung von durch Vektoren übertragenen Krankheiten bei Hunden und Katzen Adaption der ESCCAP-Empfehlung Nr. 5 für die Schweiz, Februar 2012 Herausgeber: ESCCAP Secretariat The mews Studio, Portland Road malvern, Worcestershire, WR14 1UX, United Kingdom Die vorliegende Ausgabe ist eine Schweizer Übersetzung und Adaption der Original ESCCAP Guideline Übersetzt und publiziert mit Erlaubnis von ESCCAP Europa ISBN: 978-1-907259-31-9 Kontakt ESCCAP Schweiz: fp-consulting Ausstellungsstrasse 36 CH-8005 Zürich Tel.: +41 44 271 06 00 Fax: +41 44 271 02 71 E-mail: [email protected] Web: www.esccap.ch In Zusammenarbeit mit: Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin SVK-ASmPA ESCCAP Company No: 5821601 Registered in England and Wales Registered Office: Granta Lodge, 71 Graham Road, malvern, Worcestershire, WR14 2JS, United Kingdom 40