don’t wanna die watching spiderman 3 don’t wanna die watching spiderman 3 von Antú Romero Nunes, Simon Bauer & Nils Kahnwald URAUFFÜHRUNG / ÜBERNAHME Mit Simon Bauer Nils Kahnwald* *als Gast Regie Dramaturgie Regieassistenz Kostümassistenz Soufflage antú romero nunes Michael Nijs Michael letmathe Tamara Goldfeld Dagmar Weber Premiere 21.3.12 STUDIO Aufführungsdauer 1 Stunde, keine Pause Technische Direktion Harald Faßlrinner, Ralf Haslinger Technische Leitung Maik Fröhlich Bühne/Licht/Ton Tobias Becker, Ernst Hollemeyer, Sebastian Huber, Mike Krause-Bergmann, Yannick Mai, Peter Peregovitz, Urban Schmelze, Simon Torka Leiter der Beleuchtung Stefan Woinke Leiter der Tonabteilung Stefan Raebel Leiter der Requisite Wolfgang Feger Werkstättenleiter Theo F. Hauser Malersaal Dieter Moser Theaterplastiker Ladislaus Zaban Schreinerei Günter Furrer Schlosserei Mario Weimar Polster- und Dekoabteilung Ute Wienberg Waffenmeister Michael Paolone Kostümdirektorin Doris Hersmann Gewandmeister/in Herren Petra Annette Schreiber, Robert Harter Gewandmeisterinnen Damen Tatjana Graf, Karin Wörner, Annette Gropp Schuhmacherei Thomas Mahler, Barbara Kistner, Gülay Yilmaz Modisterei Diana Ferrara, Jeanette Hardy Chefmaskenbildner Raimund Ostertag Impressum Herausgeber BADISCHES STAATSTHEATER Karlsruhe Generalintendant Peter Spuhler Verwaltungsdirektor Michael Obermeier Schauspieldirektor Jan Linders Redaktion Michael Nijs Titelfoto Felix Grünschloß Portraitfotos Christian Doppelgatz, Danica Schlosser, Mirjam Wählen Konzept Double Standards Berlin www.doublestandards.net Gestaltung Danica Schlosser Druck medialogik GmbH Programm Nr. 46 Staatstheater Karlsruhe 2011/12 www.staatstheater.karlsruhe.de ABER WARUM DENN LIEBE? Spider-Man, eine Comicfigur von Stan Lee und Steve Ditko, hat als sein alter Ego Peter Parker mit den Mühen und Problemen des Alltags zu kämpfen. Als Superheld mit speziellen Fähigkeiten wird er auf seinen Verbrecherjagden von seinem Gewissen getrieben. Im Film Spider-Man 3 von Sam Raimi spielt jedoch ein privates Motiv, die Rache an seinem Onkel, eine große Rolle. Anhand des Films von 2007 dekliniert die Inszenierung in verschnittenen Szenen die Frage nach der Authentizität im Hollywoodfilm, der Figur des Spider-Man und des Starkults um Tobey Maguire, dem Hauptdarsteller der SpiderManfilme, durch. „Es gibt Umweltkatastrophen, Hungersnöte und Kriege in der Welt, aber ich kann mich nicht empören.“ Dieser Satz steht für die Kinder der Achtziger, die Generation Y, die sich nie gegen ihre Eltern aufgelehnt hat. Aber „muss man sich politisch verhalten, um nicht in der Belanglosigkeit einer rein privaten Existenz zu versacken?“, fragt sich Regisseur Antú Romero Nunes. Was bewegt uns wirklich, was empört uns noch? Seine Schauspieler und er stellen fest, dass nur die Liebe sie fortbewegt. Dieses sehr persönliche Gefühl erlaubt es ihnen, sich mit der Welt auseinanderzusetzen: „Die beste Möglichkeit, das Heute zu beschreiben, ist von der Welt zu erzählen. Aber was tun, wenn man sich nicht an ihr reiben kann? Dann muss man von sich selbst erzählen. Es ist eine aufrichtige Beschäftigung mit dem Menschen.“ Wenn wir heute von Liebe sprechen, schweben uns oft Erinnerungen an Hollywoodfilme vor Augen. Ist die Liebe also ein Gefühl, das man wie jedes andere inszenieren kann? Das Stück fragt, welche Bilder der Liebe, des Romantischen und des idealen Lebenslaufs wir mit uns herumtragen. Der Film spielt dabei eine zentrale Rolle, aber auch die Musik, die Literatur und das Theater liefern eine Ikonografie der Liebe. Natürlich kommt die Generation der Digital Natives nicht am Grenzgang zwischen Realität und Fiktion der Medien und der Omnipräsenz von Wikipedia vorbei. Fündig werden die Schauspieler zudem in der Philosophie – in Friedrich Nietzsches Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne und in Fragmente einer Sprache der Liebe des französischen Poststrukturalisten Roland Barthes. Auf einem turbulenten Flug sah Antú Romero Nunes den Film Spider-Man 3. Sein nächster Stücktitel war geboren und zusammen mit Simon Bauer und Nils Kahnwald entwickelte er auf einem Portugalurlaub eine Performance, die zum Überraschungserfolg wurde, eingeladen zu Gastspielen in Lyon, Montpellier und Paris, sowie 2008 zum Festival „Premières“ in Straßburg und 2009 zum „Forum Junge Regie“ des Heidelberger Stückemarkts. Simon Bauer, geboren 1981 in Morbach, aufgewachsen in Überlingen am Bodensee, absolvierte sein Schauspielstudium an der Universität der Künste Berlin und spielte währenddessen am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater Berlin. 2010/11 gehörte er zum Ensemble des Theaters Heidelberg. Seit Anfang der Spielzeit fest in Karlsruhe, spielt er den Titelhelden in Fiesco, Ventidius in Die Hermannsschlacht sowie in Orpheus steigt herab, Supermen KA und demnächst in Verrücktes Blut. Nils Kahnwald, Jahrgang 1984, studierte an der Universität der Künste Berlin. Nach seinem Diplom wurde er 2009 im Ensemble des Schauspiel Frankfurt engagiert. Dort arbeitete er mit Regisseuren wie René Pollesch, Barrie Kosky, Antú Romero Nunes sowie Andreas Kriegenburg und gestaltete die Hauptrollen in Peer Gynt und Roter Ritter Parzival. In Frankfurt ist er u. a. in Der Kaufmann von Venedig, Der große Gatsby und in der Uraufführung von Abgesoffen des spanischen Autors Carlos Eugenio López zu sehen. Antú Romero Nunes, 1983 in Tübingen geboren, studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. 2010 zum Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt, wurde er mehrfach zum Festival „Radikal Jung“ eingeladen. Er inszenierte am Schauspiel Frankfurt und ist Hausregisseur am Maxim Gorki Theater Berlin. Am Thalia Theater Hamburg eröffnete er diese Spielzeit mit Tankred Dorsts Merlin. In Karlsruhe war sein Michael Kohlhaas für das Theater Lindenhof in Melchingen zu sehen. FOR ALL THEM FEMALES WHO LOVE TOBEY MAGUIRE