der nachmittag der lebenden toten

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Uraufführung
DER NACHMITTAG DER LEBENDEN TOTEN
Von Thomas Desi, frei nach „Night of the Living Dead“ von George A. Romero
Vorstellungen im Februar: Di 7. und Mi 8. Februar 2017, 20 Uhr
Zum letzten Mal: Di 28. und Mi 29. März 2017, 20 Uhr
© Anna Stöcher
„Horror-Trash-Deluxe“ WIENER ZEITUNG
Der Zombie oder der lebende Tote ist neben dem Superhelden wohl die größte Ikone der Trivialkultur. Er eignet
sich hervorragend, Hedonisten, Konsumenten und Smartphone-Benutzern eine mythologische Rahmung zu
verpassen. Grundlage für Thomas Desis Stück bildet der erste Zombiefilm „Night of the Living Dead“ von George
A. Romero aus dem Jahr 1968, ein psychologisches Kammerspiel einer kleinen Menschengruppe, die sich mit
der Bedrohung durch die Untoten auseinandersetzen muss.
Eine Wohnung mit zu niedriger Decke. Eine Ansammlung von Menschen. Zusammengeworfen in
Gefangenschaft. Smartphones mit leeren Akkus. Ben, Barbra, Harry, Hellen und Tom, die ProtagonistInnen des
Ausgangsfilms, finden sich in Desis Version wiederum in einer klaustrischen Einrahmung wieder. In einem zu
niedrig gebauten Investitionsobjekt im siebten Wiener Gemeindebezirk. Mitten in Bobostan. Leicht verzweifelte
und groteske Gespräche über Wiedergeburt und vietnamesische Eier werden abgespult. Und langsam zeigt sich,
dass hier ein paar alte Rechnungen beglichen werden sollen.
Was als ironische Situationskomödie beginnt, steigert sich zu einer existenziellen Farce mit fatalem Finale. Die
zunächst kultiviert wirkenden Personen entpuppen sich immer mehr als barbarische ZynikerInnen und
TrägerInnen eines virtuellen Zombie-Virus. Aufgefressen werden sie von ihrer eigenen Gier, ihrer
Rücksichtslosigkeit und ihrer gegenseitigen Verachtung. Den Innenraum, der in „Night of the Living Dead“ die
letzte schützende Bastion darstellt, zum Kerker zu machen und die Zombies zur Metapher eines sozialpolitischen
Klimas, ist das Ziel Thomas Desis Assoziation zum Kultfilm. Boulevard trifft auf Zombie – und die Bobos auf sich
selbst.
Es spielen: Jens Claßen, Nancy Mensah-Offei, Raphael Nicholas, Georg Schubert, Elisabeth Veit
Text und Regie: Thomas Desi
Ausstattung: Alexandra Burgstaller
Dramaturgie: Isabelle Uhl
Regieassistenz: Renate Vavera
Kostümassistenz: Anaelle Deszy
Regiehospitanz: Marie Martial-Pfefferle
Licht: Hans Egger
Technik: Frank Fetzer, Andreas Nehr
TAG - Theater an der Gumpendorfer Straße GmbH
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