Experimentalphysik für Naturwissenschaftler 2 Universität Erlangen–Nürnberg SS 2012 Übungsblatt 5 (22.06.2012) ——————————— 1) Magnetfeldlinien Welche der Magnetfeldlinien sind richtig und welche falsch? a) falsch, im Magneten gehen Feldlinien von Süd nach Nord, da Feldlinien geschlossen sein müssen b) falsch, Feldlinien kreuzen sich nicht c) richtig, Feld eines stromdurchflossenen Leiters, rechte Hand Regel d) richtig, wie c), Feld im Inneren einer Spule e) falsch, es gibt keine magn. Monopole (zumindest nicht soweit bekannt), Pole werden durch Magnetfeld definiert f) falsch, keine magn. Monopole, magn. Feldlinien immer geschlossen (im Fall von b) einfach nur einen Ausschnitt gezeichnet) 1 g) richtig, Feld einer Leiterschleife, bzw. Spule h) falsch, keine magn. Monopole, Feldlinien wie E-Feldlinien senkrecht auf Oberfläche wäre für Ladung richtig i) falsch) Strom bzw. Magnetfeld zeigt in falsche Richtung, Norden und Süden vertauscht 2) Induktion Eine Kupferschleife r = 20 cm (siehe Skizze) rotiert in einem Magnetfeld von B0 = 0, 20 T mit einer Frequenz von f = 50 Hz. a) Berechnen Sie die Induktionsspannung U (t) Das Magnetfeld ist stationär und homogen, auch die von der Leiterschleife umschlossene Fläche ∫ ist konstant, ⃗ A. ⃗ jedoch ändert sich der Anteil des durch die Fläche tretenden Feldes, also der magn. Fluss Φ = Bd ∫ ∫ ∂ ∂ ⃗ ⃗ U (t) = −Φ̇ = − BdA = − B0 cos (ωt) dA ∂t A ∂t A ∫ ∫ = B0 ω sin (ωt) dA = B0 ω sin (ωt) dA = B0 ω sin(ωt) · r2 π = U0 sin(ωt) A A U0 = B0 2πf · r2 π = 7, 9 V Das Vorzeichen hängt von der Richtung des Magnetfeldes, der Wahl der Flächennormalen oder des Zeitnullpunktes/Startwinkels, sprich den Anfangsbedingungen, ab. b) Wie schnell muss die Schleife rotieren, um eine Spitzenspannung von U0 = 100 V zu generieren? Gesucht ist die Amplitude U0 , da sin(ωt) maximal 1 werden kann. U0 = B0 ωr2 π = 100 V U0 ω = = 633 Hz 2π B0 2r2 π 2 c) Welche weiteren Möglichkeiten der Spannungsregelung gibt es? Zum einen könnte das Magnetfeld reguliert werden, zum anderen könnte der Fluss geändert werden, indem man den Winkel der Rotationsachse der Leiterschleife, welche in der Skizze senkrecht zum Magnetfeld steht, verkleinert. Allerding bietet die zweite Möglichkeit nur eine Abschwächung der Amplitude, während die erste auch eine Verstärkung der Spitzenspannung zulässt. f= 2 Durch eine Änderung der Fläche ließe sich die Spannung ebenfalls verändern, jedoch auch hier nur zu niedrigeren Spannungen hin, da der Kreis bereits die größtmögliche Fäche hat, die man mit dem Draht einschließen kann. 3) Wasser-Kondensator Ein Kondensator mit den quadratischen Flächen der Kantenlänge a = 10 cm2 und Abstand d = 1 cm kann mit Wasser (ϵr = 80, 1) befüllt werden. a) Wie groß ist die Kapazität des Kondensators vor dem Befüllen? C0 = ϵ0 A a2 = ϵ0 = 8, 85 · 10−12 F = 8, 85 pF d d b) Bei welchem Füllstand h erhält man die 30-fache Kapazität des leeren Kondensators? Wasserkondensator und Luftkondensator parallel geschaltet C(h) = C0 (h) + CW (h) = ϵ0 a(a − h) ah ϵ0 a A + ϵ0 ϵr = (a + h(ϵr − 1)) = 30C0 = 30ϵ0 d d d d ⇔ a + h(ϵr − 1) = 30a 29a ⇔h= = 3, 67 cm ϵr − 1 c) Wie ändert sich die Kapazität, wenn man nun den Kondensator um 90◦ dreht, so dass das Wasser eine der Platten komplett bedeckt? Reihenschaltung zweier Kondensatoren, einmal mit Wasser der Dicke dW und einmal mit Luft der Dicke d − dW , die Pattenfläche ist bei beiden a2 VW asser = adh ⇒ dW = dh VW asser = 2 a a 1 1 d − dW dW dϵr + dW (1 − ϵr ) 1 = + = + 2 = 2 C90 CL CW a ϵ0 a ϵ0 ϵr a2 ϵ0 ϵr a3 ϵ0 ϵr ⇔ C90 = = 13, 9 pF dϵr a + dh(1 − ϵr ) 3