Begleitbroschüre zum Naturlehrpfad Dämmelwald Die Stadt Wiesloch hat im Jahre 1992 den Naturlehrpfad „Dämmelwald“ erstellt. Die Planung und Gestaltung übernahmen engagierte Wieslocher Bürgerinnen und Bürger und Mitglieder des NABU, Ortsgruppe Wiesloch, das Staatliche Forstamt und die Stadtverwaltung Wiesloch. Ein Hauptanliegen war es, auf die Vielfalt des Lebensraumes Wald hinzuweisen und mit Text- und Bildtafeln innerhalb des Weges über die wichtigsten, für den Dämmelwald typischen Tiere und Pflanzen zu informieren. Der ca. 67 ha große Dämmelwald ist ein stadtnahes Erholungsgebiet. Der Name geht auf das Wort „Damm“ zurück. Den Charakter als frühjahrsfeuchten Auwald bestimmt der tonige, das Oberflächenwasser stauende Untergrund. Den interessierten Waldbesucherinnen und -besucher wird geraten, den Lehrpfad öfters und in Abschnitten zu begehen; je nach Jahreszeit bieten sich immer wieder neue Aspekte. Da die Fähigkeit eines jeden, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und zu speichern, begrenzt ist, werden die Texte auf den Tafeln des Naturlehrpfades in dieser Broschüre noch einmal abgedruckt. Sie bietet den interessierten Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich auf den Naturlehrpfad vorzubereiten bzw. das Gesehene nachzulesen und zu vertiefen. Besonders für Schulklassen oder größere Gruppen, bei denen die Möglichkeit nicht besteht, dass jede/-r die Tafeln liest, bietet sich die Vor- oder Nachbereitung mit dieser Broschüre an. In diesem Zusammenhang sei auch noch auf die Broschüre „Der Wieslocher Dämmelwald - ein Ökosystem unter die Lupe genommen“ hingewiesen. Rotbuche Häufigster Laubbaum in Deutschland; kann eine Höhe von 40 m erreichen; typischer Baum gemäßigten Klimas. Das Holz ist hart und gut zu bearbeiten. In mehrjährigen Abständen tragen alte Bäume große Mengen der ölhaltigen Bucheckern, die für Vögel und Sägetiere eine wichtige Nahrungsquelle im Winter sind. Spechte bevorzugen ältere Buchen für die Anlage ihrer Höhlen. Hainbuche Bis 25 m hoher Baum; Stamm meist nicht gleichmäßig rund. Glatte Borke unterscheidet sich durch helle Adern von der Rutbuche. Die dreilappige Fruchthülle dient als Flugorgan. Hain (=Hag) bedeutet Umzäunung und weist auf ihre Eignung als Heckenpflanze hin: Ihr Name ist irreführend; die Hainbuche gehört nicht zu den Buchen-, sondern zu den Birkengewächsen. Scharbockskraut Extremer Frühblüher, in dichten Beständen wachsend; kleinwüchsig mit sternförmigen gelben Blüten; hoher Vitamin C Gehalt. © Stadtverwaltung Wiesloch 1 Bärlauch Flächendeckend verbreitet; Mai bis Juni: verschwenderische Fülle von weißen kugeligen Blüten; starker Geruch nach Knoblauch; altes Gewürz- und Heilmittel. Vielblütige Weißwurz Liliengewächs; leicht zu verwechseln mit dem Salomonsiegel, der nur Einzelblüten hat; Blüte nur durch langrüsselige Insekten, z.B. Hummel, zu bestäuben; Beeren zuerst rot, später schwarz-blau; giftig! Knoblauchrauke Kreuzblütengewächs; häufig in Laubwäldern, Hecken, Gebüschen, an Zäunen und auf Schutthalden; 20 bis 100 cm hoch; Mai bis Juli weiße Blüten, später 3 bis 7 cm lange Schoten an abstehenden Stielen; verströmt beim Zerreiben Knoblauchduft. Einbeere Liliengewächs; über einem Quirl aus vier Blättern gestielte grün-gelbliche Blüte; im Frühsommer schwarze, fast kirschengroße Beere; Pflanze und Frucht giftig! Roter Hartriegel Standort: Krautreiche Mischwälder, Hecken; Strauch 2 bis 5 m hoch; schöne Herbstfärbung, Doldenblüten, Mai bis Juni blauschwarze Kugelfrucht. Weißdorn Standort: Laubmischwälder, Waldränder, Hecken; Strauch mit dornigen Zweigen; Blütezeit Mai bis Juni; genießbare rote Früchte mit mehligem Geschmack; Heilpflanze (Herzkrankheiten). Zilpzalp und Fitis Zum Verwechseln ähnlich; Unterscheidung vor allem durch den Gesang. Zilpzalp: zilp-zalp-zilp-zalp Fitis: weiche, etwas schwermütige, fallende Strophe Waldlaubsänger Mit 13 cm größer als die Obengenannten; trägt sein schwirrendes Lied oft im Singflug vor. Alle drei sind Zugvögel, die ein Kugelnest am Boden bzw. in Bodennähe (Zilpzalp) bauen. Mönchsgrasmücke Männchen mit schwarzer, Weibchen mit rotbrauner Kopfplatte; klangvoller Gesang, zwei Bruten im niedrigen Gebüsch. Gartengrasmücke Unscheinbar, einfarbig; Weibchen und Männchen gleich; langanhaltende Strophe mit amselartigem Klang; Nest häufig in Brombeer- oder Brennnesselgestrüpp. Sommergoldhähnchen, Wintergoldhähnchen Kleinste einheimische Vögel mit einer Länge von 9 cm und einem Gewicht von 5g; bevorzugen Nadel- und Mischwälder; leben von kleinen Insekten; bauen Hängenest in Nadelbäume; beim Wintergoldhähnchen fehlt der weiße Augenstreifen. Diese zu den Grasmücken zählenden Vögel ernähren sich überwiegend von kleineren Insekten, deren Larven und von Spinnen. Esche Schnellwüchsiger Baum, mit bis zu 40 m Höhe, einer der größten Bäume Europas; leibt tiefgründige, nährstoffreiche, feuchte Böden; blüht und fruchtet erstmals nach ca. 30 Jahren. Die in Büscheln hängenden Früchte fallen im Winter am sonst sehr kahlen Baum auf, der an den mattschwarzen Knospen gut zu erkennen ist. Das harte und sehr elastische Holz wird für Werkzeugteile, Turngeräte und Möbel verwendet. Efeu Kriechende und kletternde immergrüne Pflanzen mit nicht schmarotzenden Haftwurzeln; kann 400 Jahre alt und bis zu 20 m hoch werden und einen Durchmesser von mehr als 20 cm erreichen. Blüht im Spätherbst, aber nur an sonnigen Standorten, und wird von Bienen gern angenommen. Ältere Pflanzen bilden freie Zweige. Die © Stadtverwaltung Wiesloch 2 Früchte reifen im Frühjahr und werden dann von Vögeln gefressen. Mit Efeu berankte Bäume bieten Vögeln gute Nistmöglichkeiten. Echte Nelkenwurz In Gebüschen, Laub- und Mischwäldern häufig anzutreffen. Die Kletterfrüchte haften an Kleidern und Fellen und werden so verbreitet; trifft auch auf Waldmeisterfrüchte zu. Waldmeister Gedeiht in schattigen Laubwäldern; vor der blüte gepflückt kann eine Maibowle angesetzt werden. Ältestes Waldmeisterbowlenrezept von einem Benediktinermönch überliefert bereits aus dem Jahre 854. Nesselblättrige Glockenblume Bei uns kommen ca. 20 Arten von Glockenblumen vor. Die hochwüchsige Nesselblättrige Glockenblume ist überall auf nährstoffreichen Böden zu finden. Blätter ähneln denen der Brennnessel. Waldziest Blüht dunkelrot von Juni bis September; unangenehm riechende Pflanze; fand früher als Wundverband Verwendung. Schwarzer Holunder (Holler) Standort: Laubwälder, Mischwälder, Auwald, blüht von Mai bis Juni; Früchte reifen von August bis September; wichtige Insekten- und Vogelnahrung; Blüten und Beeren sind vielseitig verwendbar; Blüten: Tee, Wein, Pfannkuchen; Beeren: Marmelade, Saft. Brombeere Blüht von Juni bis August; Beerenreife August bis September; kann undurchdringliche Hecken bilden und bietet dadurch vielen Tieren Schutz. Durch ihre leichte Kreuzbarkeit sind über 200 Arten entstanden. Die wohlschmeckenden Früchte enthalten reichlich viel Vitamin C. Stieleiche Wird bis 1.200 Jahre alt; in den heutigen Nutzwäldern Bäume über 200 Jahre selten; bietet - im Vergleich zu anderen Baumarten - den meisten Tierarten Lebensraum; Höhenwachstum mit 100 bis 200 Jahren abgeschlossen; Holz sehr hart, leicht spaltbar und gut zu bearbeiten; Blütezeit: Mai bis Juni; Früchte (Eicheln) hängen an langen Stielen; sie reifen im Nachsommer; wichtige Wildnahrung. Zaunkönig Sehr klein; ca. 9,5 cm; bewohnt Gebüsche in unterholzreichen Wäldern und Gärten. Nahrung besteht aus kleinen Insekten und Beeren, im Winter auch kleine Samen. Das Männchen baut mehrere kugelförmige Nester aus Blättern und Gras, wovon das Weibchen eines auswählt. Farne Größte Vielfalt vor ca. 300 Mio. Jahren; Wälder aus baumförmigen Arten trugen zur Bildung der Kohlelager bei; heute noch 50 heimische Arten dieser blüten- und samenlosen Pflanzengruppe; durch Sporenverbreitung an Standorte mit hoher Luftfeuchtigkeit gebunden. Vorkommen im Dämmelwald: Wurmfarn, Frauenfarn. Buntspecht Sein Trommeln, das den Besitz des Reviers anzeigen soll, ist häufig im Frühjahr zu hören; ernährt sich von Insekten und Larven, die unter der Baumrinde leben, sowie von Obst, Nüssen und Baumsamen. Die Bruthöhle wird in ältere Bäume gebaut (siehe markierte Eiche); diese Höhlen werden auch von vielen anderen Tieren angenommen, die selbst keine Höhlen bauen, z.B. Hohltaube, Star, Kleiber, Meise, Siebenschläfer, Fledermaus u.a. Eichenwickler Ca. 1 cm großer, grüner, nachtaktiver Kleinschmetterling; grüne, bis 2 cm große Raupen fressen Frühjahrstriebe der Eichen; die dunklen Puppen sind im Blatt eingerollt; Raupen und Puppen werden von Vögeln gern gefressen. © Stadtverwaltung Wiesloch 3 Gemeine Eichengallwespe Die im Mai bis Juni schwärmende Wespe legt befruchtete Eier unterseits in die Rippen junger Eichenblätter und erzeugt hierdurch die bekannten „Galläpfel“, aus denen dann wieder junge Eichengallwespen schlüpfen. Haselnuss Bis zu 8 m hoher, meist mehrstämmiger Strauch; kommt vor allem im lichten Wald und am Waldrand vor; blüht oft schon Ende Januar; Pollen daher von größter Bedeutung für Insekten. Wegen des hohen Nährstoffgehalts und der Haltbarkeit von vielen Tieren bevorzugte Frucht für das Anlegen von Wintervorräten; besonders Eichhörnchen kann man im Herbst beim Sammeln der Früchte beobachten. Feldahorn (Massholder) Kommt vor allem in feuchten Laubmischwäldern und am Waldrand vor; je nach Standort wächst er strauchartig oder entwickelt sich zu einem mittelgroßen, bis zu 15 m hohen Baum; an den Zweigen häufig Korkrippen; von Vögeln oft als Nistbaum angenommen; Früchte im Winter wichtige Nahrungsquelle für Vögel; geeignet für die Anlage von Hecken und Feldgehölzen. Buchfunk Hat wie alle Finkenvögel einen kräftigen Schnabel, der ihn als Körnerfresser auszeichnet, ist aber für die Aufzucht der Jungen auch auf Insektennahrung angewiesen; legt ca. 5 Eier in ein kunstvolles Napfnest. Bergfink Wintergast aus dem hohen Norden; in manchen Jahren sehr häufig; ernährt sich vor allem von Bucheckern und anderen Samen, bevor er im März in seine Heimat zurückkehrt. Grünfink (Grünling), Distelfink (Stieglitz), Haus- und Feldsperling sind Finkenvögel, die sich lieber am Rande von Städten und Dörfern in Gärten und Parks aufhalten und im Dämmelwald nur vereinzelt, meist am Waldrand, auftauchen. Finkenvögel sind besonders im Winter auf die Samen von Wildpflanzen angewiesen. Dompfaff (Gimpel) Seltener als der Buchfink und trotz der kaminroten Brust des Männchens eher im Winter zu entdecken, wo sie hier in kleineren Gruppen auftauchen; typisch auch der leise, etwas melancholische Lockruf: Diüüü Pirol (Pfingstvogel) Ausgesprochener Zugvogel; erscheint erst Mitte Mai und zieht bereits Anfang August in sein Winterquartier ins südliche Afrika - dadurch nur eine Brut; kunstvolles Nest hängt frei in einer waagrechten Astgabel; Nahrung besteht aus Insekten, Raupen und Früchten, besonders Kirschen; sehr scheuer Vogel, der nur durch seinen flötenden Gesang auf sich aufmerksam macht. Der Lebensraum Wassergraben beherbergt eine Vielzahl von Tieren. In erster Linie sind dies die Amphibien (Lurche, die am Übergang vom Wasser- zum Landleben stehen. Neben den im Dämmelwald vorkommenden Lurchen leben noch weitere - mehr wärmeliebende Arten - im Gebiet der Tongrube. Alle Lurche sind wegen zunehmender Zerstörung ihres Lebensraumes gefährdet. Feuersalamander Liebt laubwaldreiche Wälder; normalerweise nachtaktiv, geht aber auch tagsüber bei Regen auf Nahrungssuche (Volksname: „Regenmännle“) nach Insekten, Nacktschnecken, Spinnen, Asseln und Würmern. Das Weibchen legt bis zu 70 lebende Junge im Frühjahr oder Sommer in Bäche oder Rinnsale ab, so wich die Larven in 4 bis 5 Monaten zu landlebenden Salamandern entwickeln. Grasfrosch Gehört zu den Braunfröschen; lebt außerhalb der Fortpflanzungszeit an Land, überwintert jedoch lieber im Wasser. Schon Ende Februar/Anfang März beginnt die Paarungszeit, nach der die Weibchen bis zu 4000 Eier im Wasser ablegen. Die Kaulquappen entwickeln sich nach 3 bis 4 Wochen und brauchen 2 bis 3 Monate, bis sie sich zu kleinen, 1,5 cm langen Jungfröschen entwickeln. Gelbbauchunke Knapp 5 cm groß, in einer schlammigen Pfütze kaum zu entdecken; an Land überrascht präsentieren sie ihre gelb-schwarze Unterseite zur Warnung an Fressfeinde. Im März/April laicht das Weibchen bis zu 100 Eier © Stadtverwaltung Wiesloch 4 selbst in Pfützen und Wagenradspuren ab. Die Kaulquappen schlüpfen in ca. acht Tagen und entwickeln sich bis zu Hochsommer zu kleinen Unken. Ringelnatter Nicht nur an Land, sondern auch im Wasser sehr flink; ernährt sich überwiegend von Fröschen und anderen Lurchen; Unken und Feuersalamander werden jedoch verschmäht. Reh Mit einer Schulterhöhe von 70 cm das größte im Dämmelwald vorkommende Wildtier. Ende Mai/Anfang Juni bringt die „Ricke“ meistens zwei „Kitze“ zur Welt. Der Bock wirft sein Gehörn im Dezember ab und bildet von Februar bis April ein neues mit höchstens drei Enden an jeder Stange. Das Reh ist bei seiner Nahrung sehr wählerisch; es bevorzugt junge Gräser, Kräuter, Baumtriebe und Knospen. Igel Sucht Unterschlupf im dichten Unterholz und legt dort auch sein Winterquartier an; die Körpertemperatur sinkt dann von ca. 36 °C auf ca. 5°C ab. Nahrung: Regenwürmer, Schnecken, Engerlinge, Insekten, Früchte; Fortpflanzung: Mai bis August, 2 bis 7 Junge, Tragzeit 2 Monate. Aufgrund seines Verhaltens, sich bei Gefahr einzurollen, ist der Igel besonders durch den Straßenverkehr gefährdet. Eichhörnchen Für die Aufzucht der Jungen und als Winteraufenthalt baut es ein rundum geschlossenes Nest (Kobel). Es legt sich einen Wintervorrat an, indem es an verschiedenen Stellen vor allem Haselnüsse im Boden versteckt. Geschickt zerlegt es Tannenzapfen, um an die Samen heranzukommen. Neben Nüssen und Samen frisst es auch junge Triebe, Insekten und Vogeleier. Kleinsäuger Dazu gehören Bilche (z. B. Siebenschläfer und Haselmaus), Maulwurf und Mäuse Nisthilfen In Ermangelung alter Bäume mit natürlichen Höhlen sind viele Tierarten oft auf künstliche Nisthilfen angewiesen. Die Art der Bewohner richtet sich nach der Größe des Flugloches. Nistkästen sollten nur aus unbehandeltem und ungehobeltem Holz gebaut werden. 1. Normaler Nistkasten Einflugloch 26 mm Blaumeise, Sumpfmeise Einflugloch 32 mm Kohlmeise, Trauerschnäpper, Sperling, Kleiber Einflugloch 40 mm Star, Gartenrotschwanz 2. Baumläuferkasten Speziell für Baumläufer konstruiert; ohne Rückwand, weil Baumläufer Stammkontakt wollen 3. Fledermauskasten (Sommerquartier) Muss gut gegen Nässe geschützt und zugfrei sein. Der Kasten soll frei und möglichst über 4 m hoch hängen, um den Anflug zu erleichtern 4. Großer Nistkasten Für Waldkauz und Hohltaube; wird auch von Hornissen, Eichhörnchen, Sperlingen und Kleibern bewohnt. 5. Giebelkasten Für Meisen, Kleiber, Sperlinge und Trauerschnäpper; durch den Giebelvorbau ist die Brut vor Nesträubern geschützt; auch vor Nässe, weil die Altvögel bei der Fütterung nicht mehr direkt auf dem Nest sitzen. Kohlmeise Bekannteste und mit 14 cm auch größte heimische Meisenart; Höhlenbrüter, der bei Mangel an natürlichen Höhlen und Nistkästen sogar Briefküsten, Verkehrsampeln u.a. annimmt. Blaumeise Kleiner als die Kohlmeise, spielt wie diese als eifriger Insektenvertilger eine große Rolle bei der biologischen Schädlingsbekämpfung; Höhlenbrüter; 2 Bruten im Jahr - wie Kohlmeise; oft mehr als 10 Eier je Brut. © Stadtverwaltung Wiesloch 5 Sumpfmeise Größe etwa wie Blaumeise; Name etwas irreführend, da sie überwiegend in Laub- und Mischwäldern vorkommt; Höhlenbrüter mit nur einer Brut im Jahr. Kleiber (Spechtmeise) Lebensraum Wald und Gärten; Höhlenbrüter; mauert an seiner Höhle sämtliche Ritzen mit einer Mischung aus Lehm und Speichel z; Einflugloch wird auf eine ihm passende Größe verkleinert; als Nistmaterial werden nur kleine Rindenstückchen verwendet. Einziger Vogel, der Baumstämme auf- und abwärts laufen kann. Tannen- und Haubenmeise sind als Nadelwaldbewohner hier nur selten, vor allem in Winter, anzutreffen. die Schwanzmeise, die feuchte Misch- und Laubwälder vorzieht, hat in den letzten Jahren nur noch selten in ihrem kunstvollen Nest im Dämmelwald gebrütet. Waldbaumläufer Ca. 14 cm großer Vogel mit leicht gekrümmtem Schnabel; Nahrung überwiegend Kleininsekten, die er vor allem an den Stämmen alter Bäume mit grober Rinde sammelt; erläuft dabei spiralig den Stamm hinauf: Nest in Baum- und Rindenspalten oder in Efeu; nimmt aber auch Nistkästen an, bei denen sich der Eingang direkt am Stamm befindet. Wiesenschaumkraut In feuchten Wiesen und Wäldern zu finden; Blütezeit: April bis Juni; Blütenfarbe: Von weiß über rosa bis lila; Futterpflanze für die Raupen des Aurorafalters. Waldschlüsselblume Der bekannten Wiesenschlüsselblume ähnlich, aber höherwüchsig; Blütezeit: April bis Mai; rückläufiger Bestand, daher bitte nicht pflücken! Aronstab Im Dämmelwald häufig anzutreffen; auffallende hellgrüne, pfeilförmige Blätter, im Vorfrühling austreibend; im April erscheinender Blütenstand ist eine Fliegenkesselfalle: Fliegen werden durch Aasgeruch ins Innere gelockt und erst nach Befruchtung wieder freigelassen; giftig! Buschwindröschen Häufig anzutreffen; Blütezeit: März bis April, weißlich-rosa Blüten; oft dichten Blütenteppich bildend; giftig! Amsel (Schwarzdrossel) Noch vor wenigen Jahrzehnten ein scheuer Waldvogel; heute als Kulturfolger in Gärten und Parks weit verbreitet, volltönender Gesang; legt oft schon im März 4 bis 6 grüne, bräunlich gefleckte Eier; Nahrung: Regenwürmer, Insekten; im Herbst und Winter auch Beeren und andere Früchte. Singdrossel Etwas kleiner als die Amsel; Zugvogel, der schon Anfang März aus Südwesteuropa oder Nordafrika zurückkehrt; typisch ihr Gesang aus einzelnen sich mehrfach wiederholenden Motiven; brütet wie die Amsel zweimal im Jahr. Rotkehlchen Ein ausgesprochener Dickichtvogel; Nest gut versteckt am Boden oder wenig darüber; Jungvögel ziehen in südeuropäische und nordafrikanische Winterquartiere. Altvögel überwintern im Brutgebiet. Nachtigall Früher über 50 Brutpaare im Dämmelwald; Bestand heute auf wenige Paare zurückgegangen; berühmt für ihren vielstrophigen Gesang, der auch nachts vorgetragen wird; Bodenbrüter; Zugvogel. Robinie (Scheinakazie) Name des Baumes ist abgeleitet von dem französischen Botaniker Robin, der den Baum Mitte des 17. Jahrhunderts von Nordamerika nach Europa einführte. An seiner dicken Rinde und dem unregelmäßigen Wuchs ist die Robinie gut zu erkennen. Im Juni entfaltet der Baum mit seinen in Trauben hängenden weißen © Stadtverwaltung Wiesloch 6 Blüten seine ganze Pracht; die angenehm duftenden Blüten sind eine ergiebige Bienenweide. Bildet an den Wurzeln Stickstoff und reichert daher den Boden an. Wildkirsche (Vogelkirsche) Stammform aller Süßkirschenarten; kann eine Höhe bis 25 m erreichen und 100 Jahre alt werden; Blüte: April bis Mai; Reifezeit: Juli; veredelte Kulturform wurde durch die Römer eingeführt; Holz durch seine schöne Maserung, Elastizität und seine einmalige rotbraune Farbe sehr wertvoll für die Herstellung von Musikinstrumenten und Möbel; wichtige Nahrungsquelle für viele Vogelarten und Kleinsäuger. Berg- und Spitzahorn 20 bis 30 m hohe Bäume; auffallend schöne, handförmig gelappte, bis 20 cm lange Blätter, verfärben sich im Herbst goldgelb (Bergahorn) bzw. goldgelb bis karminrot (Spitzahorn); unterschiedliche Blütezeit: Spitzahorn vor Erscheinen der Blätter, Bergahorn mit Erscheinen der Blätter; geflügelte Früchte, die vom Wind weit verbreitet werden. Ringeltaube Körnerfresser, größte heimische Taube; Vorkommen: Wald, Parkanlagen; Stimme ziemlich laut, meist fünfmal, wiederholte ku-ku-ru-ku-ku-Rufe. Hohl-, turtel- und Türkentaube sind im Dämmelwald nur ausnahmsweise anzutreffen. Kuckuck Ruf im Frühjahr auch im Dämmelwald zu hören; Flugbild falkenartig, bekannt als Brutschmarotzer, legt Eier auch in Grasmückennester, wo der junge Kuckuck die Jungen des Wirtsvogels aus dem Nest wirft. Die Nahrung des Kuckucks besteht aus Insekten und ihren Larven, besonders aber aus behaarten Raupen. Fledermäuse Nachtaktive, fliegende Säugetiere; 22 Arten kommen in Deutschland vor. Körpergröße je nach Art: Körperlänge ohne Schwanz: 4,5 bis 8 cm; Flügelspannweite: 20 bis 40 cm. Einige Arten bevorzugen den Wald und den Waldrand als Lebensraum: Großer Abendsegler, Kleiner Abendsegler, Bechsteinfledermaus, Braunes Langohr. Orientierung durch Ultraschallortung: Laute werden durch Nase oder geöffneten Mund ausgestoßen und reflektierte Laute mit den Ohren aufgenommen. Erbeuten nachtaktive Insekten im Fluge. Sommerquartiere: Baumhöhlen, Vogelnistkästen und spezielle Fledermauskästen (vgl. Ausführung zu Nisthilfen); Winterschlaf von November bis März; Winterquartiere: Frostsichere hohle Bäume, Bergwerkstollen etc.; Bestand aller Arten stark rückläufig; Ursachen: Geringeres Nahrungsangebot (chemische Insektenvernichtung), geeignete Quartiere fehlen. Mäusebussard Häufiger Greifvogel mit einer Spannweite bis zu 130 cm; baut seinen Horst in hohe Bäume, meistens im Wald. Seine Beute jagt er im offenen Gelände von einer Warte aus. Bei ausreichender Thermik kann man den Bussard häufig über den Dämmelwald kreisen sehen. Eichelhäher Fällt durch sein schönes buntes Gefieder und seine warnenden Rufe au; ahmt oft die Rufe anderer Vögel nach. Baut sein Nest im dichten Bewuchs von Sträuchern oder jüngeren Bäumen. Rabenkrähe Schwarz mit sehr kräftigem Schnabel; baut ihr Nest in Astgabeln großer Bäume; tiefer krächzender Ruf. Waldkauz Ca. 40 cm lang und 500 g schwer; kein Zugvogel; beginnt seinen Balzflug je nach Witterung schon Mitte Januar; wegen seines nächtlichen tiefen Rufens „huhu huuuh“ wurde er früher oft als Totenvogel bezeichnet. © Stadtverwaltung Wiesloch 7