Was ist Biodiversität

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Die Bedeutung der Aquakultur
für die Aufrechterhaltung der Biodiversität
in heimischen Gewässern
Mag. Vinzenz Bammer, Fischereimeister
Bundesamt für Wasserwirtschaft
Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde
Scharfling am Mondsee,Österreich
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Scharfling am Mondsee, Österreich
Worum geht’s?
 Biodiversität
 Gesetzliche Regelungen
 Chancen für den Fischzüchter
 Empfehlungen für Bewirtschafter
 Resümee
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Scharfling am Mondsee, Österreich
Was ist Biodiversität ?
….die Variabilität unter lebenden Organismen jeglicher Herkunft, d.h.
terrestrischer, mariner und sonstige aquatischer Ökosysteme und die
ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören…. (United Nations
Organisation No. 30619, Rio de Janeiro 1992)
 Vielfalt
 Zwischen den Arten
 Innerhalb der Arten (Stämme)
 Der Ökosysteme
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Scharfling am Mondsee, Österreich
Wozu Biodiversität?
Funktionelle Eigenschaften von Arten haben grundlegende Auswirkungen auf
die Eigenschaften des Ökosystems als solches. Vielfältige Ökosysteme sind
stabiler gegenüber Störfaktoren, weil oft mehrere Arten funktionelle Aufgaben
übernehmen.
Ausfall einer funktionellen Gruppe (zB: Piscivore) führt zu einem
Ungleichgewicht im Ökosystem ( Massenentwicklung von Nicht-Piscivoren) .
Je mehr Arten einer solchen funktionellen Gruppe angehören (zB: Bachforelle,
Huchen, Barsch) desto unbedeutender ist die einzelne Art für die
Aufrechterhaltung eines voll funktionsfähigen Ökosystems.
Biodiversität bedeutet Stabilität
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Scharfling am Mondsee, Österreich
Biodiversitätsstrategie der EU (Mai 2011)
Ziele
1. Die volle Umsetzung der Richtlinie 92/43/EWG von 1992 (FFH RL)
2. Den Erhalt und die Aufwertung der Ökosysteme
3. Den Beitrag von Agrar- und Forstwirtschaft zum Erhalt und zur
Aufwertung von Ökosystemen zu vergrößern
4. Die Ausbreitung von invasiven Arten zu identifizieren und zu
kontrollieren
5. Die nachhaltige Nutzung von Fischbeständen zu sichern
6. Dazu beizutragen, den globalen Verlust der biologischen Vielfalt zu
stoppen
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Umsetzung in den Landesfischereigesetzen
Die meisten Vorgaben für Besatz werden von allen Ländern sehr ähnlich
formuliert.
• Nachhaltigkeit
• Aufrechterhaltung eines natürlichen Bestandes d.h.
- Standortgerecht bzw. gewässertypisch
- Natürliche Altersstruktur und Dichte
- Natürliche Artenzusammensetzung
Vielfach wird auf die bevorzugte Verwendung von heimischem Besatzmaterial
hingewiesen.
 Guter ökologischer Zustand gem. EU WRRL
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Besonderheiten
Kärnten
Maßnahmen im Sinne einer geordneten Fischereiwirtschaft, d.h.
insbesondere die Verbesserung, die Schaffung und gegebenenfalls die
Wiederherstellung der natürlichen Voraussetzungen für die
Selbstvermehrung von Wassertieren.
Niederösterreich
Der Besatz darf die ökologische Funktionsfähigkeit der
Gewässer nicht beeinträchtigen
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Was heißt das für den Fischzüchter?
Weg von niedrigpreisigen „Standard“ Fischarten, insbesondere der
Regenbogenforelle, hin zu
 Produktion lokaler/ regionaler Stämmen
 Produktion anderer (gefährdeter) Arten
 Nützen von Netzwerken (Aufteilen der Aufzucht)
 Laichfischfang und Erbrütung
 Langfristiger Betreuung und Kundenbindung
 Einsatz von Technik (O2 Anreicherung, Erwärmung,..)
 Entwicklung neuer Aufzuchtsmethoden
 Plankton!
 Innovation & Weiterbildung!
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Empfehlungen für Bewirtschafter
 Nachhaltige, ökologisch sinnvolle Bewirtschaftung
 Besatzmenge überdenken!
Zahlreiche begrenzende Faktoren:
Carrying capacity
Wassertemperatur, Hydrologie,
natürlicher Bestand, Strukturen (!!),
Habitatvielfalt, Nahrungsangebot,……
Ein gesunder Fischbestand
braucht keinen Besatz !
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Scharfling am Mondsee, Österreich
Vorgehensweise
1. Erhebung des Ist Bestands
2. Definition des natürlichen Zustands unter Berücksichtigung der aktuellen
3.
4.
5.
6.
Belastungen (z.B: Stau, Restwassersituation, Uferverbauungen,…) und
Festlegen einer Referenz Fischzönose (Soll)
Vergleich
Defizitanalyse: weshalb kommt es zu den Abweichungen?
Erarbeitung eines nachhaltigen, ökologisch sinnvollen
Bewirtschaftungskonzeptes d.h. nicht in erster Linie Besatzmaßnahmen!
Schaffung geeigneter Habitate und Strukturen muss Vorrang haben.
Erfolgskontrolle nach einigen Jahren
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Woher Besatzmaterial nehmen?
 Material aus dem Gewässer bevorzugen, sonst Zubringer - Einzugsgebiet
 Laichfischfang, Erbrütung, Vorstrecken, Besetzen
 Material von Fischzuchten aus der Region: ähnliche klimatische
Bedingungen
 Alle bewirtschafteten Arten berücksichtigen d.h. u.U. auch deren Nahrung –
bei Carnivoren z.B.: Nase, Elritze, Koppe
 Keine gewässerfremden Arten ausbringen!
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Resümee
 Ohne Berücksichtigung von Biodiversität ist eine nachhaltige




Gewässerbewirtschaftung nicht möglich
Biodiversität sichert die Stabilität unserer Gewässer
Biodiversität als Chance für Fischzüchter auch in Zukunft konkurrenzfähig
zu bleiben
Der Dialog zwischen Fischzüchtern, Bewirtschaftern und Fischökologen ist
von großer Bedeutung für Fischereiwirtschaft und Gewässerökologie
Alle Gruppen können von einander profitieren
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
BAW IGF Scharfling
Mag. Vinzenz Bammer
06232 3847 -16
[email protected]
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