Johanniskraut (Hypericum perforatum)

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DIE PFLANZE
DES
M O N AT S
Teil 17 der Serie «Pflanze
des Monats» des Thusner
Drogisten Manuel Schneider
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Johanniskraut ist eine ausdauernde, aufrechte, im oberen Teil ästig verzweigte
Pflanze, deren Stängel 20 bis 100 cm hoch
werden. Im Unterschied zu anderen Hypericum-Arten besitzen die Stängel des Johanniskrauts zwei Längskanten. Der Artname
Perforatum erklärt sich durch die Blätter,
welche im Licht vielfach perforiert erscheinen. Die goldgelben, unsymmetrischen
Blüten fallen durch ihre zahlreichen, langen
Staubblätter auf und bilden traubig zusammengesetzte Trugdolden. Beim Zerreiben
der frischen Blüten tritt ein dunkelroter
Farbstoff aus. Medizinisch verwendet wird
das Johannisöl, welches aus den frischen
Blüten gewonnen wird. Zudem ist das Kraut,
welches kurz vor der Blüte geerntet wird, als
Heilmittel interessant.
Kultivierte Heilpflanze und Unkraut zugleich
Das echte Johanniskraut ist die in Europa am
weitesten verbreitete Art seiner Gattung.
Heimisch ist das Blutkraut oder Löcherkraut
(zwei gebräuchliche Synonyme fur Johanniskraut) nebst Europa auch in Westasien und
Nordafrika. In Ostasien, Nord- und Südamerika und in Australien ist es eingebürgert
worden. Aufgrund der Verwendung als Heilpflanze wird das echte Johanniskraut in
grösseren Mengen landwirtschaftlich angebaut. Im ganzen übrigen landwirtschaftlichen Anbau gilt es als Unkraut.
Johanniskraut – die Sonnenpflanze
Der Legende zufolge entstand die Pflanze
aus dem Blut des Johannes des Täufers. Als
sein Kopf abgeschlagen wurde, tropfte sein
Blut zur Erde, und das Johanniskraut entstand. Daher kommt auch der Name Johannesblut. Für Paracelsus – bedeutender Arzt,
Alchemist und Erfinder der spagyrischen Heilverfahren – war Hypericum eine seiner Lieblingspflanzen und ein wichtiges Kraut gegen
Dämonen und alles Böse. Im germanischen
Sonnenwendkult wurden Opfertiere und Altäre mit Johanniskraut geschmückt. Johanniskraut ist eine Sonnenpflanze ersten Ranges.
Man findet sie immer an der prallen Sonne,
sie scheint die Hitze des Sommers, die Intensität der Sommersonne richtiggehend aufzusaugen. Diese Pflanze bringt Licht, Wärme
und Dynamik. Sie ist meines Erachtens die
Pflanze die überall da eingesetzt werden
sollte, wo Licht fehlt bzw. wenn Krankheiten
und Befindlichkeitsstörungen in Zusammenhang mit fehlendem Licht stehen. Interessant
ist aber auch die Verwendung der Pflanze bei
Zuständen, welche im Zusammenhang mit einem Übermass an Wärme – insbesondere im
Nervensystem und dem Verdauungstrakt –
stehen. Hypericum ist also imstand, den rechten Umgang mit Wärme, auch mit viel
Wärme zu vermitteln.
Die Arnika des Nervensystems
Wie bereits erwähnt, sind vor allem das Johanniskraut resp. daraus hergestellte Fertigarzneimittel und das Johannisöl therapeutisch interessant. Folgende Anwendungsgebiete sind die häufigsten:
• Leichte bis mittelschwere Depressionen
(oder nach Paracelsus «Kraut gegen Dämo-
nen und alles Böse»: behandeln wir mit
Fertigarzneimitteln mit 300–1000 mg Extrakt oder mit spagyrischen Essenzen
• Nervös bedingte Unruhezustände, Angstzustände sowie psychovegetative Störungen: behandeln wir mit spagyrischen Essenzen und Teemischungen
• Wunden, leichte Verbrennungen, stumpfe
Verletzungen, Hautentzündungen: behandeln wir mit dem Johannisöl
• Nervenschmerzen, Neuralgien, Taubheit
und Kältegefühl: behandeln wir mit spagyrischen Essenzen und homöopathischen
Zubereitungen
Eine Bemerkung noch zur Behandlungsdauer
von Depressionen: Geben Sie der HypericumTherapie genügend Zeit, damit eine Wirkung
einsetzen kann. Bemerken Sie jedoch nach
zwei bis vier Wochen keinerlei Besserung,
sollte ein Spezialist aufgesucht werden.
Produkte, welche
Johanniskraut enthalten
Spagyrikmischungen bei:
• Gemütsverstimmung
• Unruhigen Kindern
Phytotherapie:
• Zeller Remotiv-Filmtabl.
• Schneider-Beruhigungsund Schlaftropfen
• Johanniskrauttee
Homöopathie:
• Similasan-Hypericum-Tabletten
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