Bienenweide

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Bienenweide
apisuisse
Ernährung der Bienen
Bienen ernähren sich von Nektar, Honigtau und Pollen. Nektar und Honigtau dienen
den Bienen als Energielieferanten, der Pollen wird zum Aufbau des Körpers benutzt.
In den meisten Gebieten reicht die natürliche Pollenversorgung. Wenn bei der Jung
volkbildung witterungsbedingt keine Pollensammeltätigkeit möglich ist oder wenn sich
praktisch keine Pollenlieferanten in Flugradius befinden, kann die Eiweissversorgung
kritisch werden.
Trachtwert
Zur Bestimmung des Trachtwertes müssen verschiedene Kriterien berücksichtig wer
den. Wichtige Punkte sind die Zugänglichkeit des Nektars, die abgesonderte Nektarmenge je Blüte, die Anzahl Blüten und der Zuckergehalt des Nektars.
Im Buch „Bienenweide“ von Günter Pritsch sind viele Trachtpflanzen bezüglich Nek
tar- und Pollenwert beschrieben. Unter www.inforama.ch/bienen sind Trachtpflanzen
listen aufgeschaltet. Diese eignen sich zur gezielten Auswahl von Trachtpflanzen um
Mangelsituationen bei den Bienen zu mindern.
Jede Pflanze stellt an Klima und Boden bestimmte Ansprüche. Nur wenn diese erfüllt
sind, kann sie auch Honig produzieren. Deshalb sind auch eigene Trachtbeobachtun
gen sehr wichtig. Auf den Standort angepasste Blumenmischungen mit guten Trachtpflanzen finden Sie unter www.wildblumenburri.ch oder www.ienaurichticj.ch.
Trachtverbesserung
In vielen Gebieten besteht nach Ende der Löwenzahn-, Obst- und allenfalls Rapsblüte ein akuter Mangel an Nektar. Gleichzeitig pflegen die Bienenvölker viel Brut,
was zu einem hohen Konsum führt. Deshalb sollen Trachtverbesserungsmass
nahmen in erster Linie diese Trachtlücke zwischen Mitte Mai und Mitte Juli aus
gleichen.
Folgende Pflanzen sollen nicht in grosser Anzahl zur gezielten Trachtverbes
serung eingesetzt werden!
Pflanzen mit Pyrrolizidinalkaloiden im Nektar
Pyrrolizidinalkaloide schützen die Pflanze vor Frass, sind lebertoxisch für Mensch
und Tier und stehen im Verdacht, krebsfördernd zu sein. Von 71 untersuchten
Schweizer-Honigen (2009—2011) war nur einer über dem Toleranzwert.
Zu vermeidende Pyrrolizidin-Pflanzen:
•
Kreuzkraut (Greiskraut)
• Beinwell (Wallwurz)
Vergissmeinnicht
•
• Blauer Natternkopt
•
Wasserdost
• Borretsch
lnvasive Neophyten
Dies sind nicht einheimische Pflanzen, die hier so gute Bedingungen vorfinden, dass
sie sich enorm schnell vermehren und einheimische Pflanzen verdrängen.
Zusammenfassung Referat Ruedi Ritter, 14. Februar 2014
Zu vermeidende Neophyten:
• Chinesischer Gätterbaum
• Drüsiges Springkraut
• Essigbaum
• Goldrute (spätblühende und
kanadische)
• Kirschlorbeer
Weitere Informationen unter www.neophvt.ch
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Riesenbärenklau
Robinie (falsche Akazie)
Sommerflieder
Staudenknöteriche (asiatische)
Südafrikanisches Kreuzkraut
Wirtspflanzen Feuerbrand
Vor allem in der Nähe von Erwerbskernobstanlagen sollen keine Wirtspflanzen für
den Feuerbrand zur Trachtverbesserung anpflanzen. Als Folge muss weniger Strep
tomycin im Obstbau eingesetzt werden, was wiederum die Häufigkeit von Strepto
mycin-Rückständen im Honig vermindert.
Zu vermeidende Wirtspflanzen fürs Feuerbrandbakterium:
• Vogelbeere
• Elsbeere
• Weissdorn
• Japanische Scheinquitte
• Zwergmispeln
• Mehlbeere
Hecken
Besonders gute Frühtrachtpflanzen sind Weiden, Kornelkirsche und Schwarzdorn.
Etwas später bringen Vogelkirsche, Spitz-, Berg-, und Feldahorn gute Bienennah
rung. Himbeere, Faulbaum und Brombeere bieten ab Mai Nektar und Pollen.
Durch eine Zusammenarbeit mit Gemeinden und Landwirten bei der Heckenanlage
und -pflege können lmkerinnen und Imker ihre Bedürfnisse einbringen. Sowohl durch
die spezielle Förderung der oben erwähnten Pflanzen als auch durch einen geziel
ten, blütenfördernden Schnitt kann das Nahrungsangebot von Hecken verbessert
werden. Oben genannte Heckenpflanzen eignen sich auch für Privatgärten.
Landwirtschaft
Obstäume, Löwenzahn und Raps sind sehr gute Frühtrachtpflanzen. Eine nahmhafte
Verbesserung der Frühtracht gibt es, wenn Löwenzahn erst nach Ende der Blüte
geschnitten wird. Dies ist zum Teil aus futterbaulichen Gründen nicht möglich. Sicher
helfen gute Gespräche mit Landwirten dieses Trachtpotential manchmal auszu
nutzen.
Kleearten und andere Leguminosen bieten auch nach Ende der Frühtracht viel
Bienennahrung.
Durch die Konsumation von einheimischem Obst und Beeren fördern wir deren An
bau. Damit verbessern wir indirekt die Tracht. Gezielt angelegte Brach- und Bienenweidet lächen verbessern das Trachtangebot.
Garten
Viele beliebte Gartenblumen sind schlechte Trachtpflanzen. Gefüllte Blumen liefern
im Vergleich zu einfachen wenig oder keinen Nektar. Krokus, Erika, Gänsekresse,
Alyssum, Schwarzkümmel, Mauerpfeffer, Thymian, Lilien, Kugeldistel, Fetthenne,
Zierreben und die Herbst-Sonnenbraut sind einige Beispiele für gute Lieferanten von
Bienennahrung.
Parkbäume
Die Japanische Kirsche, alle Ahornarten, die Rosskastanie und die Linde in Pärken
und Alleen bieten den Bienen viel Nahrung.
Zusammenfassung Referat Ruedi Ritter, 14. Februar 2014
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