Klassik (1750 – 1830) Die Musik der Klassik strebt nach Verständlichkeit, Natürlichkeit, Einfachheit und Ausgewogenheit und hebt sich bewusst ab von der als künstlich empfundenen barocken Musik. Statt eines improvisierten Generalbasses wird die Begleitung nun auskomponiert. Neu ist die Verbindung mit dem Volkslied und dessen Einschmelzung in die Kunstmusik. Träger des kulturellen Lebens waren nicht mehr nur Adelige, sondern auch das aufstrebende Bürgertum, es beginnt das Zeitalter bürgerlicher Musikkultur. Da die drei großen Meister dieser Zeit – Haydn, Mozart und Beethoven – in Wien tätig waren, spricht man auch von der Wiener Klassik. 1. Vorklassische Übergangszeit ( 1750 -­‐ 1780 ) 2. Klassik (1780 – 1830) Neu: Das Spiel mit kleinen Motiven, Entfaltung von Orchestereffekten – durch die Weiterentwicklung vieler Instrumente entstand die Möglichkeit von dynamischen Effekten in der Musik (z. B. Crescendo, Fortepiano) Die klassische Musik besitzt ihre Lebendigkeit durch Kontraste im Klang, in der Harmonie und im Rhythmus. Instrumente der Klassik Unter den Instrumenten erlebten in der Klassik das neu erfundene Klavier (Pianoforte genannt) und die Klarinette einen ersten Höhepunkt. Die Besetzung des klassischen Orchesters mit Streichern, Holz-­‐ und Blechbläser bildet bis heute den Kern jedes Orchesters. Klassische Orchesterbesetzung (hat ihre Gültigkeit bis heute) Berühmte Komponisten der Klassik JOSEPH HAYDN (1732 – 1809) Joseph Haydn wurde am 1732 in Rohrau (Niederösterreich), als Sohn eines musikliebenden Wagners geboren und ist in Wien am 31.05.1809 gestorben. Mit sechs Jahren wurde er Chorknabe und mit elf Jahren Sängerknabe am Stephansdom in Wien. Haydn hatte elf Geschwister, von denen sein Bruder Michael ebenfalls ein bedeutender Musiker und Komponist wurde. 1766 wurde er Kapellmeister des Fürsten Esterházy in Eisenstadt. In seinen letzten Jahren lebte er als angesehener Komponist in Wien. Zwei erfolgreiche Reisen zu sinfonischen Konzertaufträgen führten Haydn nach London. Haydn prägte die klassische Form der Sinfonie und des Streichquartetts, schrieb aber auch Opern und Oratorien. Haydn war mit Mozart väterlich befreundet und hat dem jungen Beethoven kurze Zeit Unterricht in Komposition erteilt. Haydn starb wenige Tage nach dem Einzug der Franzosen in Wien. Napoleon hat ihn durch eine Ehrenwache ausgezeichnet. WOLFGANG AMADEUS MOZART (1756 – 1791) Mozart wurde 1756 in Salzburg geboren, trat als Wunderkind in ganz Europa auf. Bereits mit fünf Jahren spielte er Piano und Violine und trat in den bekannten Königshäusern Europas auf. Mit zwölf Jahren hatte Mozart drei Opern komponiert, sechs Sinfonien und hunderte anderer Werke. Mit 17 Jahren wurde er als Hofmusiker in Salzburger engagiert, ab 1781 lebte er als freischaffender Künstler in Wien. Während seiner letzten Lebensjahre komponierte er in Wien viele seiner bekanntesten Sinfonien, Konzerte und Opern, sowie Teile des Requiems, das zu seinem Todeszeitpunkt noch weitgehend unvollendet war. Mozart hinterließ bei seinem Tod 1791 seine Frau Constanze sowie zwei Söhne. LUDWIG VAN BEETHOVEN (1770 – 1827) Ludwig van Beethoven wurde 1770 in Bonn geboren. Er war ein deutscher Komponist und Pianist der Wiener Klassik, der zu den bedeutendsten und einflussreichsten Komponisten aller Zeiten gezählt wird (u. a. seine Sinfonien Nr. 5 und Nr. 9 zählen zu den weltweit populärsten Musikstücken). Er kam von Bonn nach Wien, um Haydns Schüler zu werden und führte die Musik der Klassik in Richtung Romantik. Bedeutsam sind unter anderem seine 9 Sinfonien. Beethoven verstarb mit 56 Jahren 1827 in Wien. Sein Geburtstag jährt sich 2014 zum 244. Mal. Wichtige Gattungen der Klassik: Sinfonie: Die Sinfonie war meist viersätzig und nahm eine bedeutende Stellung in der Orchestermusik ein: Haydn schrieb 107, Mozart 41 und Beethoven 9 Solokonzert: Das Solokonzert des Barock wird in der Klassik weitergeführt. Soloinstrumente sind vor allem Klavier und Violine. Oper: Bei der Oper herrschte zunächst die italienische Sprache vor, später entstanden auch deutsche Opern. Streichquartett: Im Streichquartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello kommt die klassische Ausgewogenheit der vier stimmen besonders gut zum Ausdruck. Sonate: Die Sonate folgt im ersten und letzten Satz meist der sogenannten Sonatensatzform. Die Klaviersonate ist besonders beliebt.