Wiener Klassizismus

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Klassizismus
Etwa zwischen 1770 – 1830
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In der Kunstgeschichte ein Name für eine Epoche, in der die Nachahmung des
klassischen Altertums (Antike) zum Programm erhoben wird.
Die Abgrenzung dieser Epoche ist nicht einfach. So bezeichnet man beispielsweise die
Baukunst Palladios (1508 bis 1580) als Klassizismus, ebenso die Kunst Frankreichs,
Hollands und Englands im 17. Jahrhundert. Tatsächlich gibt es seit der Renaissance
(die ja selbst eine Interpretation der antiken Kunst darstellt) eine klassizistische
Unterströmung.
Hauptsächlich aber wird als 'Klassizismus' eine Epoche der gesamten
Kunstgeschichte im späten 18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert (etwa zwischen
1770 und 1830) bezeichnet, die die (vor allem griechische) Klassik zu erneuern
versuchte. Als ihr geistiger Begründer gilt Johann Joachim Winckelmann. In
Frankreich heißt diese Epoche Empire-Stil.
Charakteristik:
Gegenüber dem vorangegangenen Rokoko zeichnet sich der Klassizismus durch eine
Rückkehr zu geradlinigen Formen mit einer stärkeren Anlehnung an klassisch-antike Formen
aus. Ab den 1790er Jahren galt der Klassizismus als der "Stil der Revolution", vor allem in
der Architektur, wo wuchtige Formen bevorzugt werden. In Österreich fällt dies mit der
Regierungszeit Josephs II. zusammen, der auch neue Bauaufgaben initiiert (Kirchen für neue
Pfarrsprengel, Krankenhäuser, öffentliche Schulen und Parks). Mit der Vereinnahmung der
Revolution durch Napoléon Bonaparte kommt es dann zum dekorativeren Empirestil, der sich
mit dem Kaiser über ganz Westeuropa ausbreitet.Gesellschaftlich werden die neuen
Bauformen mit dem aufstrebenden Bürgertum und seiner Wünsche nach Repräsentation
assoziiert. Paul Sprenger, ein wichtiger Repräsentant der klassizistischen Architektur in
Österreich wurde geradezu als "Metternich der Architektur" bezeichnet.
Wiener Klassik
Die Wiener Klassik (ca. 1781-1827) ist eine Epoche der klassischen Musik. Alle
bedeutenden Komponisten dieser Zeit wie Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und
Ludwig van Beethoven lebten in Wien.
In der Wiener Klassik wird die strenge Polyphonie des Barock aufgebrochen, vereinfachte
Harmonik, extreme Tempowechsel, wechselnde Dynamik, Kontraste zwischen Bass und
Sopran sind typisch. Die Musik wird vom kirchlichen in den weltlichen Bereich verlagert.
Streichquartette, Sinfonien und Konzerte erlangen Bedeutung. Der fließende Übergang zur
anschließenden musikalischen Epoche der Romantik ist besonders bei Beethoven und
Schubert zu merken.
Wolfgang Amadeus Mozart: 1756 - 1791
Die Namensform Wolfgang Amadeus wurde erst im 20. Jahrhundert von Rundfunkanstalten
und Plattenfirmen weltweit durchgesetzt.
Bereits im Alter von vier Jahren bekam er vom Vater den ersten Musik- und
allgemeinbildenden Unterricht erteilt. Erste Auftritte hat er zusammen mit seiner Schwester
Nannerl absolviert. Danach auch die Konzertreise in München, Augsburg, , Heidelberg,
Mainz, Frankfurt am Main, Koblenz, Köln, Aachen, Brüssel, Paris, Versailles, London),
Dover, Belgien, Den Haag, Amsterdam, Dijon, Lyon, Genf, Lausanne, Bern, Zürich, , wo die
Kinder bei Hofe oder in öffentlichen Akademien musizierten. Auf diesen Reisen entstanden
unter anderem die ersten Sonaten für Klavier und Violine.
Bekannt ist die Freundschaft mit dem Ehepaar von Dusek in Prag (Bertramka).
Werke: Opern: Die Entführung aus dem Serail, Le nozze di Figaro, Don Giovanni
(Uraufführung in Prag), Cosu fan tutte, …;Sinfonien, Klavierkonzerte, Sonate, …. – Eine
Kleine Nachmusik,
Er wurde knapp 36 Jahre alt als er gestorben ist.
Die Todesursache ist nicht eindeutig geklärt. Genannt werden „hitziges Frieselfieber“
(Diagnose des Totenbeschauers), Rheuma, Syphilis, Herzversagen und Aderlass. Er selbst
war davon überzeugt, dass er vergiftet werde und äußerte sich Konstanze dahingehend wenige
Wochen vor seinem Tod während eines Besuchs im Prater: "Gewiß, man hat mir Gift
gegeben."
Joseph Franz Haydn: 1732 – 1809
Haydn wurde als Sohn eines Stellmachers (Wagenbauers) in dem Dorf
Rohrau/Niederösterreich nahe der ungarischen Grenze geboren. Seine musikalische Begabung
wurde entdeckt, als er ein kleines Kind war, und im Alter von sechs wurde er 1737 zu
Verwandten in das nahe Hainburg an der Donau geschickt, wo er als Chorsänger ausgebildet
werden konnte. Danach hat er im Stephansdom in Wien als Chorsängers gearbeitet. Nach der
Entlassung hat eine Karriere als freier Musiker begonnen.
Er arbeitete als livrierter Diener bei den Esterházys. Haydn hatte ein weites Feld an
Verantwortlichkeiten, unter anderem Komposition, Leitung des Orchesters, Spielen von
Kammermusik für und mit seinem Patron, und schließlich das Arrangieren von
Opernproduktionen.
Während der fast dreißig Jahre, die Haydn im Hause Esterházy arbeitete, produzierte er eine
Flut an Kompositionen, und sein musikalischer Stil entwickelte sich ständig weiter.
Um 1781 etablierte sich eine enge Freundschaft zwischen Haydn und Mozart, dessen Werk er
schon über Jahre hinweg beeinflusst hatte. Die zwei Komponisten genossen es, in
Streichquartetten zusammen zu spielen. Haydn war sehr von Mozarts Werk beeindruckt. Es
ist augenfällig, dass Haydn zu dieser Zeit großenteils aufhörte, Opern und Konzerte zu
schreiben – zwei der Gattungen, in denen Mozart am stärksten war.
Haydn wird traditionell als „Vater“ der klassischen Sinfonie und des Streichquartetts
betrachtet und war Neuerer beim Schreiben von Klaviersonaten und Klaviertrios.
Werke: Oratorien: Die Schöpfung, Die Jahreszeiten,…; Sinfonien: mit dem Paukenschlag,
Der Abschied, …; Messen, Sonaten, Streichquartetten, ….; Melodie der Nationalhymne
Deutsche Nationalhymne
Der Text zum Lied der Deutschen (Deutschlandlied, Hoffmann-Haydn'sches Lied) wurde
von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben am 26. August 1841 auf der Insel Helgoland
gedichtet. Die Melodie stammt von Joseph Haydn, der sie 1797, zu Zeiten der
Napoleonischen Kriege, als „Kaiserlied” (Österreichische Kaiserhymne) für Kaiser Franz II.
verfasst hatte. Genauer handelt es sich um den dritten Satz des sogenannten Kaiserquartetts
für vier Streichinstrumente.
Das Lied wurde 1922 (deutsche) Nationalhymne des Deutschen Reiches. Nach Gründung der
Bundesrepublik Deutschland wurde später nur noch die dritte Liedstrophe gesungen. Nach
dem Beitritt der DDR zum bundesdeutschen Grundgesetz 1990 wurde die dritte Strophe des
Deutschlandlieds durch einen Briefwechsel des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker
mit Bundeskanzler Helmut Kohl zur offiziellen Nationalhymne erklärt.
Ludwig van Beethoven: 1770 – 1827
Er war ein deutscher Komponist der Wiener Klassik und einer der bedeutendsten
Komponisten in der Geschichte der Musik. Ludwig van Beethoven war der Sohn einer
Musikerfamilie, deren Vorfahren (Bauern und Handwerker) aus dem flämischen Mechelen
kamen. Das "van" im Namen zeugt nicht von adliger Herkunft, sondern zeigt die örtliche
Herkunft an (also "von den Rübenhöfen"). Ludwig van Beethovens Vater wurde von dem
jungen Wolfgang Amadeus Mozart beeindruckt.
Ludwig diente als zweiter Hoforganist der Landesherren. Mit 13 Jahren spielte er Cembalo
und Bratsche im kurfürstlichen Orchester und komponierte verschiedene Kammermusik. Um
seine Ausbildung zu vervollkommnen, reiste Ludwig van Beethoven 1787 nach Wien um bei
Wolfgang Amadeus Mozart zu studieren. Am Ende hat beim Haydn studiert.
Beethoven erlangte bald Berühmtheit mit seiner Kammermusik, die als vollkommen neuartig
bezeichnet wurde. Er wurde darüber hinaus auch als Klaviervirtuose und Meister der
Improvisation bekannt. Mit etwa 30 Jahren machten sich bei Beethoven erste Anzeichen einer
Otosklerose bemerkbar, die sich unaufhaltsam verschlimmerte. Um sein dadurch schlechter
werdendes Hörvermögen auszugleichen, ließ er daher sein Klavier mit bis zu 4 Saiten
bespannen. Bis zum Jahre 1819 sollte Beethoven völlig ertaubt sein, so dass er selbst keine
Konzerte mehr geben und auch nicht mehr dirigieren konnte.
Werke: Schicksal Sinfonie (5.), Missa Solemnis, 9.Sinfonie – Ode an die Freude (von F.
Schiller gedichtet, Bagatelle für Elise,…
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