LANDESUNTERSUCHUNGSANSTALT FÜR DAS GESUNDHEITSUND VETERINÄRWESEN Handbuch für die Probenahme von humanmedizinischen mikrobiologischen Untersuchungsmaterialien Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Stand: September 2015 Inhalt Adressen und Öffnungszeiten............................................................................................................................................................................................. 2 Adressen der LUA-Standorte ...................................................................................................................................................................................... 2 Öffnungszeiten der LUA/ Zentrale Probenannahmen........................................................................................................................................... 2 Humanmedizinische Abteilung „Medizinische Mikrobiologie und Hygiene“ am Standort Dresden ............................................................. 2 Ansprechpartner für Rückfragen im Labor.............................................................................................................................................................. 2 Dienstzeiten im Labor.................................................................................................................................................................................................... 3 Befundmitteilung............................................................................................................................................................................................................ 3 Allgemeine Hinweise zum Probenhandbuch.................................................................................................................................................................. 3 Allgemeine Hinweise zur Präanalytik............................................................................................................................................................................... 3 Proben- und Transportgefäße .................................................................................................................................................................................... 4 Probenbeschriftung......................................................................................................................................................................................................11 Probenbegleitschein/ Untersuchungsantrag.........................................................................................................................................................11 Probenversand................................................................................................................................................................................................................11 Leistungsverzeichnis in Tabellenform............................................................................................................................................................................12 Tabelle 1: Organorientierte Übersicht.....................................................................................................................................................................12 Tabelle 2: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch).......................................................................................................................................22 Tabelle 3: Materialorientierte Übersicht................................................................................................................................................................30 Spezifische Anleitungen zur Entnahme von Patientenproben................................................................................................................................36 Zusätzliche Hinweise..........................................................................................................................................................................................................47 Verdacht auf Anaerobier-Infektionen.....................................................................................................................................................................47 Besonderheiten der mykobakteriologischen Diagnostik....................................................................................................................................47 Besonderheiten der molekularbiologischen Diagnostik.....................................................................................................................................47 Sächsisches Influenza-Sentinel.................................................................................................................................................................................48 Bundesweite Enterovirus-Serveillance....................................................................................................................................................................48 Kürzelliste...............................................................................................................................................................................................................................49 Anhang....................................................................................................................................................................................................................................51 1. Übersicht zu Lagerung und Transport von Untersuchungsmaterial für die mikrobiologische Diagnostik....................................51 2. Bestellformular für Probenentnamesysteme, -transportmaterial und Begleitscheine.......................................................................52 3.Laborinformationen...............................................................................................................................................................................................54 LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 1 von 56 Adressen und Öffnungszeiten Adressen der LUA-Standorte Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA) Sitz Dresden Standort Dresden Jägerstr. 8/10 01099 Dresden Tel.: 0351/8144-0 Fax: 0351/8144-1020 Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA) Sitz Dresden Standort Chemnitz Zschopauer Str. 87 09111 Chemnitz Tel.: 0351/8144-3900 Fax: 0351/8144-3920 Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA) Sitz Dresden Standort Leipzig Wiederitzsch, Bahnhofstr.58/60 04158 Leipzig Tel.: 0351/ 8144-4900 Fax: 0351/ 8144-4920 Öffnungszeiten der LUA/ Zentrale Probenannahmen Standort Liegenschaft Montag-Freitag Samstag Sonntag Feiertag Dresden Jägerstraße 8/10 07:00-17:00 Uhr 08:00-12:00 Uhr --- * Reichenbachstraße 71/73 07:00-15:30 Uhr --- --- --- Chemnitz Zschopauerstraße 87 07:00-17:00 Uhr 08:00-12:00 Uhr --- --- Leipzig Wiederitzsch, Bahnhofstraße 58/60 07:00-17:00 Uhr 08:00-12:00 Uhr --- * * An Feiertagen bleibt die Probenannahme der LUA geschlossen. Fällt der Feiertag auf einen Samstag sind die oben aufgeführten Öffnungszeiten gewährleistet. Außerhalb der Öffnungszeiten kann Probenmaterial an den LUA-Standorten in dafür vorgesehene Briefkästen eingeworfen werden (Achtung: Entleerung erfolgt nur während der LUA-Dienstzeiten im Labor). Humanmedizinische Abteilung „Medizinische Mikrobiologie und Hygiene“ am Standort Dresden ]] Abteilungsleiterin: Frau Dr. med. Ingrid Ehrhard Tel.: 0351/ 8144-1100 ]] Fachgebiet 1.1: Bakteriologie, Parasitologie, Wasserhygiene Fachgebietsleitung/ Tel.: 0351/ 8144-1150 ]] Fachgebiet 1.2: Serologie, Virologie Fachgebietsleitung/ Tel.: 0351/ 8144-1200 ]] Fachgebiet 1.3: Molekularbiologie Fachgebietsleitung/ Tel.: 0351/ 8144-1250 Ansprechpartner für Rückfragen im Labor Laborbereich Telefon: 0351/ 8144 Bakteriologie, Mykologie -1195 Mykobakteriologie -1153 Bakterielle Darminfektionen/ Parasitologie -1188 Molekularbiologie -1294 Serologie/ Virologie -1246 Samstags, sowie an Sonn- und Feiertagen sind innerhalb der Dienstzeiten die Labore über die Zentrale Einwahl 0351/ 81440 erreichbar. In dringenden Fällen steht außerhalb der Dienstzeiten ein Rufbereitschaftsdienst der LUA zur Verfügung. (Kontaktdaten über die Zentrale Einwahl 0351/ 81440 - Anrufbeantworter - abfragen). Seite 2 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Dienstzeiten im Labor Montag bis Freitag: Samstag: Sonntag/ Feiertage: 07:00 - 17:00 Uhr 08:00 - 12:00 Uhr 09:00 - 11:00 Uhr Befundmitteilung ]] Die Befundmitteilung erfolgt in schriftlicher Form als Teil- oder Endbefund und online bei HL-7-Übertragung der Untersuchungsanträge. ]] Klinisch relevante Befunde werden umgehend per Telefon dem Einsender mitgeteilt. Ebenso erfolgt eine telefonische Befundmitteilung auf Wunsch. Allgemeine Hinweise zum Probenhandbuch ]] Die folgenden Tabellen sollen eine Hilfe zur korrekten Probenauswahl und –entnahme geben und beschreiben die optimalen Lager- und Transportbedingungen je Materialart. ]] Tabelle 1 ist eine organorientierte Übersicht, in der die wichtigsten Infektionserreger mit den geeigneten Untersuchungsmaterialien und diagnostischen Nachweisverfahren zusammengestellt sind. ]] Tabelle 2 gibt eine erregerorientierte Übersicht in alphabetischer Reihenfolge mit den geeigneten Untersuchungsmaterialien und diagnostischen Nachweisverfahren. ]] Tabelle 3 ist nach Materialarten sortiert und gibt ausführliche Hinweise zu den diagnostischen Möglichkeiten (Leistungsangebot der Abteilung) sowie den speziellen präanalytischen Anforderungen. ]] Detaillierte Anleitungen zur korrekten Probengewinnung sind in der Übersicht „Spezifische Anleitungen zur Probenentnahme“ im Anschluss an Tabelle 3 aufgeführt. ]] Die in den einzelnen Tabellen angegebenen diagnostischen Verfahren sind in der Regel nur für die aufgeführten Probenmaterialien validiert. Die Untersuchung von anderen Materialien ist bedingt und nur nach vorheriger telefonischer Absprache möglich. Allgemeine Hinweise zur Präanalytik ]] Die Qualität der Ergebnisse einer mikrobiologischen Diagnostik wird maßgeblich von der Präanalytik beeinflusst. Fehler in der Präanalytik können selbst durch eine optimale Labordiagnostik nicht mehr ausgeglichen werden. ]] Besondere Schwerpunkte der Präanalytik sind: ]] die Auswahl des richtigen Untersuchungsmaterials ]] die korrekte Probenentnahme (einschließlich Vorbereitung des Patienten) ]] Abnahmezeitpunkt ]] Abnahmetechnik ]] Probenmenge ]] Probenlagerung ]] Zeitspanne zwischen Probenentnahme und Eingang im untersuchenden Labor ]] Transportbedingungen Grundsätzlich ist bei der Probenentnahme zu beachten ]] Probenmaterial möglichst vor Beginn erregerschädigender Maßnahmen (Antibiotika, Antiseptika, antivirale Therapeutika) entnehmen. ]] Probenmaterial möglichst am Ort der Infektion entnehmen; wenn dieser nicht bekannt oder zugänglich ist, dann das Material entnehmen, in das die Erreger erfahrungsgemäß übertreten (Blut, Urin, Pleuraflüssigkeit, Ascites). ]] Ausreichende Materialmenge entnehmen, besonders bei der Anforderung einer umfangreichen diagnostischen Palette aus einem Material (s. Tabelle 3). ]] Kann für umfangreiche diagnostische Anforderungen nicht ausreichend Probenmaterial gewonnen werden, ist vom Einsender die Priorität festzulegen. ]] Bei aktiver Beteiligung des Patienten bzw. wenn der Patient die Materialentnahme selbst vornimmt, muss zuvor eine ausführliche Unterweisung erfolgen (s. Laborinformationen im Anhang). ]] Probenmaterial schnellstmöglich in das untersuchende Labor transportieren (s. Tabelle 3). ]] Spezifische Anleitungen zur Probenentnahme befinden sich im Anschluss an Tabelle 3. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 3 von 56 ]] Das Untersuchungsspektrum für ein Probenmaterial kann nachträglich nach telefonischer Absprache erweitert werden, wenn die notwendigen präanalytischen Voraussetzungen dies zulassen und noch ausreichend Material zur Verfügung steht (siehe entsprechende Hinweise in Tabelle 3). ]] Bei Untersuchungen mit besonderer Dringlichkeit wird um eine vorherige telefonische Ankündigung bzw. einen entsprechenden Vermerk auf dem Untersuchungsantrag gebeten. ]] Bei Unklarheiten hinsichtlich Einsendemodalitäten wird um eine telefonische Rücksprache gebeten. Proben- und Transportgefäße ]] Probenentnahmesysteme bzw. Proben- und Transportgefäße werden von der LUA zur Verfügung gestellt. Diese können telefonisch oder schriftlich (ein entsprechendes Formular findet sich im Anhang) im Labor angefordert werden. ]] Haltbarkeitszeit und Lagerbedingungen der Probenentnahmesysteme bzw. Proben- und Transportgefäße sind unbedingt zu beachten. In der Regel ist die Vorratslagerung bei Raumtemperatur ausreichend. Eine Nutzung über das Verfallsdatum hinaus ist nicht gestattet. Probenentnahmesysteme (Beispiele) Abstrichmaterial: steriler Rayon®-Tupfer mit flexiblem Plastikstab und Transportröhrchen mit bakteriologischem Erhaltungsmedium (AmiesMedium mit Kohle) geeignet für allgemeinen bakteriologischen Abstrich steriler Rayon®-Tupfer, ultradünn, mit steifem Aluminiumdraht und Transportröhrchen mit bakteriologischem Erhaltungsmedium (Amies-Medium mit Kohle) geeignet für bakteriologische Urethralabstriche steriler Rayon®-Tupfer mit flexiblem, gedrehtem Draht im trockenen Transportröhrchen geeignet für Nasopharyngealabstriche steriles flüssiges Transportmedium (M4RT®-Medium) geeignet zum Transport von Abstrichtupferproben zur PCR-Diagnostik und Viruskultur Seite 4 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x verschiedene trockene Tupfer: steriler Rayon®-Tupfer („CLASSIQSwab“) mit flexiblem Plastikstab (ohne Sollbruchstelle) steriler, beflockter Nylon®-Tupfer „dick“/ mit flexiblem Plastikstab (mit Sollbruchstelle) steriler, beflockter Nylon®-Tupfer „ultra-dünn“/ mit flexiblem Plastikstab (mit Sollbruchstelle) steriles Probengefäß für flüssiges Probenmaterial Volumen bis 30 ml (mit Sekundärgefäß, Deckel weiß) LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x steriles Urinröhrchen Volumen bis 17 ml (mit Sekundärgefäß, Deckel gelb) │Seite 5 von 56 sterile Urin-Monovette, Volumen bis 10 ml Urinbecher zur Probengewinnung (Einwegmaterial) steriles Probengefäß für Stuhl mit Löffel (mit Sekundärgefäß, Deckel braun) Blutröhrchen: Serum-Gel-Monovette/ 9 ml S-Monovette EDTA-K2-Gel/ 4,9 ml Seite 6 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Vacutainer Serumröhrchen mit Trenngel und Gerinnungsaktivator (Deckel gold)/ 8,5 ml Vacutainer Serumröhrchen (Deckel rot)/ 5ml Vacutainer EDTA Plus Röhrchen (Deckel lila)/ 3 ml Blutabnahmesysteme: Safety-Kanüle für S-Monovette® (schwarz: 0,7 x 38 mm/ grün: 0,8 x 38 mm/ gelb: 0,9 x 38 mm) Vacutainer Sicherheitskanüle Eclipse™ - schwarz (0,7 x 32 mm) Vacutainer Safety Lok™/ grün (0,8 x 19 x 178 mm) LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 7 von 56 Safety-Multifly®-Set blau (0,6 x 19 mm) Safety-Multifly®-Set grün (0,8 x 19 mm) Microvette® 200 Z-Gel (für 200 µl Kapillarblut) Blutkulturflaschen: Flaschenpaar (aerob und anaerob) Seite 8 von 56 │ Sicherheitslanzette für kapillare Blutentnahme spezielle aerobe Flasche für Früh- und Neugeborene LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Probenentnahme-Set für QuantiFERON-Test Sekundärgefäße Schraubgefäße mit Saugeinlage bitte mit Anstrich oder Ähnlichem versehen Länge 12,5 cm: geeignet für Blutröhrchen und Röhrchen mit flüssigem Transportmedium (M4RT®-Medium) Länge 18 cm: geeignet für Abstrichproben-Röhrchen LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 9 von 56 Schutzbeutel flüssigkeitsdicht, mit Saugeinlage und Klebenaht Versandmaterial Versandbeutel („Natron braun“) nur für Kuriertransport, nicht zum Postversand zugelassen! „SÜSSE Post Box“ Umverpackung für Postversand Seite 10 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Probenbeschriftung ]] Die Beschriftung der Probengefäße sollte möglichst vor der Probenentnahme erfolgen. ]] Um die Verwechslungsgefahr zu minimieren, sollte immer das Primärprobengefäß beschriftet werden. ]] Probenmaterial muss eindeutig einem Bürger/ Patienten zuzuordnen sein. ]] Die Beschriftung sollte beinhalten: ]] Name, Vorname, Geburtsdatum bzw. Barcode oder anonymisierte Patientenangaben ]] Entnahmezeitpunkt ]] ggf. Materialart bzw. Entnahmeort bei Einsendung mehrerer Proben eines Patienten ]] Bei Verwendung von Barcode-Etiketten ist für jedes Probenmaterial eine separate Barcodenummer zu vergeben. Wichtig ist, dass Barcode und Probenbegleitschein bzw. elektronischer Untersuchungsauftrag (HL-7-Übertragung) einander eindeutig zugeordnet werden können. ]] Ist ein Probenmaterial nicht zweifelsfrei einem Untersuchungsauftrag zuzuordnen, kann die Probe nicht untersucht werden. Der Einsender wird davon umgehend telefonisch in Kenntnis gesetzt. Probenbegleitschein/ Untersuchungsantrag Für die Darstellung des gewünschten Untersuchungsspektrums bestehen zwei Möglichkeiten: ]] Untersuchungsantrag auf elektronischem Weg (HL-7-Übertragung); verschiedene Formulare sind dazu in der Anwender-Software dargestellt ]] Probenbegleitscheine in Papierform Folgende allgemeine Probenbegleitscheine stehen in Papierform zur Verfügung: ]] Untersuchungsauftrag zum Erregernachweis von Infektionskrankheiten (grüne Farbmarkierung) ]] Untersuchungsauftrag für serologische Nachweise von Infektionskrankheiten (rotbraune Farbmarkierung) Weitere Begleitscheine stehen für spezielle Untersuchungsprogramme zur Verfügung: ]] Untersuchungsantrag für Umgebungsuntersuchungen („Sammelbegleitschein“) ]] Untersuchungsantrag für die Zentrale Ausländerbehörde Sachsen ]] Probenbegleitschein für den QuantiFERON-Test ]] Probenbegleitschein für das Sächsische Influenza-Sentinel ]] Spezielle Begleitscheine für gezielte Fragestellungen aus gegebenem Anlass Die Probenbegleitdokumente sollten folgende Angaben enthalten: ]] vollständige Angabe des Einsenders (einschließlich Telefonnummer, ggf. Station o. ä.) ]] Angaben zum Patienten/ Bürger: Name, Vorname; Geburtsdatum; Geschlecht; bei anonymen Einsendungen sind neben der Codierung des Namens auch das Geburtsdatum (Monat und Jahr) sowie das Geschlecht anzugeben ]] Klinische Diagnose/ Verdachtsdiagnose oder klinische Symptomatik ]] Art und Entnahmestelle des Probenmaterials ]] Entnahmezeitpunkt der Probe (Datum und ggf. Uhrzeit) ]] Erkrankungstag (wichtig für die Interpretation serologischer und molekularbiologischer Ergebnisse) ]] eindeutiger Untersuchungsauftrag ]] ggf. bisherige antibiotische Therapie ]] bei Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen: Angabe der betroffenen Einrichtung ]] evtl. Reiseanamnese, Auslandsaufenthalt ]] evtl. Tierkontakt ]] evtl. Vorergebnisse, die mit dem Untersuchungsauftrag in Zusammenhang stehen könnten (auch extern erstellte Ergebnisse) ]] ggf. Immunstatus des Patienten/ Bürgers ]] ggf. Impfanamnese bei Antikörperbestimmungen von impfpräventablen Erkrankungen ]] Unterschrift der beauftragenden Person (behandelnder Arzt, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes) Probenversand ]] Grundsätzlich sollten Proben auf dem schnellstmöglichen Weg in das Labor transportiert werden. ]] Der Probentransport zur LUA und zwischen den einzelnen LUA-Standorten wird durch einen externen Kurierdienst durchgeführt. ]] Probenmaterial kann auch direkt an den LUA-Standorten abgegeben werden. ]] Grundsätzlich sollte medizinisches Untersuchungsmaterial nur in Form einer Dreifachverpackung transportiert werden. Das gilt sowohl für den Transport mittels Kurierdienst als auch für den Postversand: ]] Probengefäß mit Patientenmaterial ]] Flüssigkeitsdichtes, bruchsicheres Sekundärgefäß mit saugfähigem Material ]] geeignete Außenverpackung ]] Zum Postversand stehen spezielle Transportverpackungen („SÜSSE Post Box“), die den aktuellen Bestimmungen der Deutschen Post AG zum Versand von medizinischem Untersuchungsmaterial entsprechen, zur Verfügung. ]] Angaben zur Probenzwischenlagerung und zu den Transportbedingungen sind in Tabelle 3 je Probenart aufgeführt. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 11 von 56 Leistungsverzeichnis in Tabellenform Tabelle 1: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild Mögliche Erreger (Auswahl) Systemische Manifestationen/ Sepsis Bakterien Material Nachweisverfahren Bartonella spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Brucella spp. Blutkultur Mikroskopie, Kultur Brucella spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Campylobacter spp. Blutkultur, Stuhl Mikroskopie, Kultur Campylobacter spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Coxiella burnetii Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Enterobakterien Blutkultur Mikroskopie, Kultur Enterokokken Blutkultur Mikroskopie, Kultur Francisella tularensis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Haemophilus influenzae Blutkultur Mikroskopie, Kultur Leptospira spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Neisseria meningitidis Blutkultur Mikroskopie, Kultur Neisseria meningitidis EDTA-Blut PCR Pseudomonas aeruginosa (und andere Blutkultur Nonfermenter) Mikroskopie, Kultur Rickettsia spp. Antikörper-Nachweis Vollblut, Serum Salmonellen (vorrangig Salmonella Typhi Blutkultur, Stuhl, Gallensaft und Paratyphi) Mikroskopie, Kultur Salmonellen Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Staphylokokken Blutkultur Mikroskopie, Kultur Streptococcus pyogenes (Streptokokken Vollblut, Serum Gruppe A) Antikörper-Nachweis O-Streptolysin-Ak Streptokokken Blutkultur Mikroskopie, Kultur Yersinia spp. Blutkultur, Stuhl Mikroskopie, Kultur Yersinia enterocolitica, Yersinia pseudotuberculosis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Liquor, Stuhl, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR, Azucht Viren Enteroviren Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) EDTA-Blut generalisierte Infektion PCR Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2) Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2) EDTA-Blut PCR (quantitativ) - kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontext einer HIVTherapie; bedingt geeignet als Bestätigungstest beim serologischen HIV-Screening Parvovirus B19 Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Parvovirus B19 EDTA-Blut PCR Varicella-Zoster-Virus (VZV) EDTA-Blut, Liquor, Abstriche aus Hauteffloreszenzen in flüssigem Transportmedium PCR Schimmelpilze Blutkultur Mikroskopie, Kultur Aspergillus spp. Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis Sprosspilze Blutkultur Mikroskopie, Kultur Candida spp. Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis Enterobakterien Liquor Mikroskopie, Kultur Haemophilus influenzae Liquor Mikroskopie, Kultur Hämophilus influenzae Typ B Liquor PCR Listeria monocytogenes Liquor Mikroskopie, Kultur, PCR Pilze ZNS Bakterielle Meningitis; Telefonische Anmeldung im Labor Seite 12 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild weitere Bakterielle Meningitis; Telefonische Anmeldung im Labor Virale Meningitis, Enzephalitis; Telefonische Anmeldung im Labor Sonderformen der Meningitis Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren Neisseria meningitidis Liquor, (zusätzlich EDTA-Blut für PCR) Mikroskopie, Kultur, PCR Staphylococcus aureus Liquor Mikroskopie, Kultur, PCR Streptococcus agalactiae (Streptokokken Liquor Gruppe B) Mikroskopie, Kultur Streptococcus pneumoniae Liquor Mikroskopie, Kultur, PCR Enteroviren Liquor, Stuhl, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR (Methode der Wahl), Anzucht Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, Nachweis spezifischer IgM-Antikörper sichert Diagnose Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Liquor PCR (Methode der Wahl) Herpes-simplex-Virus (HSV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis (nur bei Primärinfektion aussagekräftig) Humanes Herpes-Virus 6 (HHV-6) Liquor PCR Masern-Virus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Mumps-Virus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Varicella-Zoster-Virus (VZV) Liquor PCR (Methode der Wahl) Bakterien Borrelia spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Mycobacterium tuberculosis-Komplex Liquor Mikroskopie, Kultur Treponema pallidum Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2) Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2) EDTA-Blut PCR (quantitativ) - kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontext einer HIVTherapie; bedingt geeignet als Bestätigungstest beim serologischen HIV-Screening Cryptococcus neoformans Liquor Mikroskopie, Kultur Cryptococcus neoformans Vollblut, Serum Antigen-Nachweis Echinococcus spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Toxoplasma gondii Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Chlamydia trachomatis Konjunktivalabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Hämophilus influenzae Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Moraxella catarrhalis Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Neisseria gonorrhoeae Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Neisseria gonorrhoeae Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Pseudomonas aeruginosa Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Staphylococcus aureus Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Streptococcus pneumoniae Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Adenovirus Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Masern-Virus Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Varicella-Zoster-Virus (VZV) Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Viren Pilze Parasiten Auge Bakterien Viren Pilze Sprosspilze Parasiten Toxoplasma gondii LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 13 von 56 Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren HNO-Bereich/ Mundhöhle/ Obere Atemwege Bakterien Actinomyces spp. Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Anaerobier Abstrich in bakt. Transportmedium Mikroskopie, Kultur Bordetella parapertussis Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium PCR Bordetella pertussis Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium PCR Bordetella pertussis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Corynebakterien (toxinbildend) Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Corynebakterien (Diphtherie-Toxingen) Bakterienkultur PCR, tel. Absprache zwingend erforderlich Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Haemophilus influenzae Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Moraxella catarrhalis Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Pseudomonas aeruginosa Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Staphylokokken (z. B. Staphylococcus aureus) Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Streptokokken (z. B. Streptococcus pneu- Abstrich in bakt. Transportmedium moniae, Streptococcus pyogenes - Streptokokken der Gruppe A) Kultur Viren Adenovirus Nasen-, Rachenabstrich Transportmedium in flüssigem PCR Adenovirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Enteroviren Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR, Anzucht Epstein-Barr-Virus (EBV) (respiratorische Vollblut, Serum Erkrankungen, aber andere Zielorgane) Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium PCR Influenza A- und Influenza B-Viren Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Influenza A- und Influenza B-Viren Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Mumpsvirus Rachenabstrich oder mit Speichel getränk- PCR ter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin Mumpsvirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Parainfluenzaviren Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Rötelnvirus (respiratorische Erkrankungen, Rachenabstrich oder mit Speichel getränk- PCR aber andere Zielorgane) ter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin Rötelnvirus (respiratorische Erkrankungen, Vollblut, Serum aber andere Zielorgane) Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) Nasen- und/ oder Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Pilze Seite 14 von 56 │ Schimmelpilze Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Sprosspilze Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren Mittlere u. tiefe Atemwege Bakterien Anaerobier BAL, Bronchialsekret, Sputum Kultur Bordetella parapertussis Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium PCR Bordetella pertussis Nasopharyngealabstrich ohne Transport- PCR medium Bordetella pertussis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Chlamydophila spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Corynebakterien (toxinbildend) Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Corynebakterien (Diphtherie-Toxingen) Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR, tel. Absprache erforderlich Coxiella burnetii Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Enterobakterien BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat Kultur Haemophilus influenzae BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat Kultur Legionella spp. Urin Antigen-Nachweis Legionella pneumophila BAL, Sputum PCR Legionella pneumophila SG 1-7 Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, zur Frühdiagnostik nicht geeignet Moraxella catarrhalis BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat Kultur Mycobacterium tuberculosis-Komplex Sputum, BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat, Magennüchternsekret (extrapulmonale Materialien auf Anfrage) Mikroskopie, Kultur, PCR Mycobacterium tuberculosis-Komplex (au- Blut (spezielles Entnahmesystem) ßer BCG) Interferon-Gamma-Release-Assay Mykobakterien (nichttuberkulöse) Sputum, BAL, Bronchialsekret, Magensaft, Pleurapunktat Mikroskopie, Kultur Mycoplasma pneumoniae Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Mycoplasma pneumoniae BAL, Sputum, Rachen-, Nasenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Pseudomonas aeruginosa (und andere BAL, Bronchialsekret, Sputum, PleuraNonfermenter) punktat Kultur Staphylococcus aureus BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat Kultur Streptokokken (z. B. Streptococcus pneumoniae) BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat Kultur Adenovirus Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Adenovirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Influenza A- und Influenza B-Viren Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, BAL PCR Influenza A- und Influenza B-Viren Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Masernvirus Rachen-/ Wangenschleimhaut-/ Zahnleistenabstrich in flüssigem Transportmedium, Zahnleistenflüssigkeit, mit Speichel getränkter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin, ggf. Konjunktivalabstrich PCR Masernvirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Parainfluenzaviren Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) Nasen- und/ oder Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, BAL PCR Viren LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 15 von 56 Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren weitere Mittlere u. tiefe Atemwege Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis von nachgeordneter Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Varicella-Zoster-Virus (VZV) (respiratori- Vollblut, Serum sche Erkrankungen, aber andere Zielorgane) Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Zytomegalievirus (CMV) (respiratorische EDTA-Blut, Urin Erkrankungen, aber andere Zielorgane) PCR Zytomegalievirus (CMV) (respiratorische Vollblut, Serum Erkrankungen, aber andere Zielorgane) Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Pilze Schimmelpilze BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat Kultur Aspergillus spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis bei immunsupprimierten Patienten wegen fehlender humoraler Immunantwort von geringer Aussagekraft! Aspergillus spp. Vollblut, Serum Antigen-Nachweis Sprosspilze BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat Kultur Candida spp. Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis; Antigen-Nachweis auf Ausnahmen (z. B. immunsupprimierte Patienten) beschränkt, Antikörper-Nachweise sollten nur zur Verlaufskontrolle eingesetzt werden Cryptococcus neoformans BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat Kultur Aeromonas hydrophila Stuhl Kultur Campylobacter spp. Stuhl Kultur Chlamydia trachomatis Analabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Clostridium difficile Stuhl Toxinnachweis (EIA), Kultur Clostridium perfringens Stuhl Enterotoxin-Nachweis (EIA) Escherichia coli, darmpathogen Stuhl Kultur, Nachweis des Intimingens (PCR) aus Kulturmaterial Escherichia coli, enterohämorrhagisch (EHEC) Stuhl Toxinnachweis (EIA), Nachweis des Toxingens (PCR), Kultur Helicobacter pylori Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Plesiomonas shigelloides Stuhl Kultur Salmonellen Stuhl Kultur Shigellen Stuhl Kultur Vibrio cholerae, Nicht-Cholera-Vibrionen Stuhl Kultur Yersinia enterocolitica, Yersinia pseudotuberculosis Stuhl Kultur Parasiten evtl.: Bei Verdacht auf Parasitose mit Lungenbeteiligung telef. Rücksprache mit dem Labor Magen-Darm-Trakt Bakterien Lebensmittelvergifter (z. B. Bacillus cereus, Stuhl (nur bei diarrhoeischem Krankheits- Kultur Staphylococcus aureus) bild) Viren Adenovirus Stuhl Antigen-Nachweis (EIA) Astrovirus Stuhl Antigen-Nachweis (EIA) Enteroviren Stuhl PCR Norovirus Stuhl, Erbrochenes PCR Rotavirus Stuhl Antigen-Nachweis (EIA) Cryptosporidium parvum Stuhl Antigen-Nachweis (EIA), Mikroskopie Darmprotozoen, andere Stuhl Mikroskopie Parasiten Seite 16 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Infektionsort/ Krankheitsbild weitere Magen-Darm-Trakt Leber/ Gallensystem/ Pankreas Organorientierte Übersicht Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren Antigen-Nachweis (EIA) Entamoeba histolytica (pathogene Form) Stuhl Enterobius vermicularis Klebestreifen auf Objektträger (Abdruck- Mikroskopie präparat) Giardia lamblia Stuhl Antigen-Nachweis (EIA) Helminthen (Würmer) Stuhl, Würmer, Wurmteile, Belastungsbzw. Sammelurin Mikroskopie Schistosoma spp. Stuhl Mikroskopie Schistosoma spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Bakterien Anaerobier Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Bartonella spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Brucella spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Coxiella burnetii Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Enterokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Francisella tularensis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Leptospira spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Listeria monocytogenes Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Pseudomonas aeruginosa (und andere Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur Nonfermenter) tat Staphylokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Streptokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Viren Epstein-Barr-Virus (EBV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Hantavirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Hepatitis-A-Virus (HAV) EDTA-Blut, Stuhl PCR Hepatitis-A-Virus (HAV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Hepatitis-B-Virus (HBV) EDTA-Blut PCR Hepatitis-B-Virus (HBV) Vollblut, Serum Antigen-/Antikörper-Nachweis Hepatitis-C-Virus (HCV) EDTA-Blut PCR Hepatitis-C-Virus (HCV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Hepatitis-Delta-Virus (HDV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Hepatitis-E-Virus (HEV) EDTA-Blut, Stuhl PCR Hepatitis-E-Virus (HEV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) EDTA-Blut, Serum PCR Herpes-simplex-Virus (HSV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion Zytomegalievirus (CMV) Urin, EDTA-Blut PCR Zytomegalievirus (CMV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion Abstrich in bakt. Transportmedium, Punktat Kultur Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Pilze Sprosspilze Parasiten Echinococcus spp. Entamoeba histolytica Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Entamoeba histolytica Stuhl Antigen-Nachweis Lebertrematoden Stuhl Mikroskopie Schistosoma spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Schistosoma spp. Stuhl, Belastungs- bzw. Sammelurin Mikroskopie LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 17 von 56 Fortsetzung: Infektionsort/ Krankheitsbild weitere Leber/ Gallensystem/ Pankreas Harnwege Organorientierte Übersicht Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren Toxoplasma gondii Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Vollblut, Serum Enzymaktivitätsbestimmung Enzyme Transaminasen ALT (GPT), AST (GOT), GGT Bakterien Chlamydia trachomatis Erststrahlurin, Cervikal- bzw. Urethralab- PCR strich in flüssigem Transportmedium Chlamydia trachomatis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Enterobakterien Urin Kultur Escherichia (EHEC) coli, enterohämorrhagisch Stuhl Toxinnachweis (EIA), Nachweis des Toxingens (PCR), Kultur Leptospira spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Mycobacterium tuberculosis-Komplex Urin Kultur Neisseria gonorrhoeae Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Neisseria gonorrhoeae Erststrahlurin, Cervikal- bzw. Urethralab- PCR strich in flüssigem Transportmedium Pseudomonas aeruginosa (und andere Urin Nonfermenter) Kultur Staphylokokken ( z. B. Staphylococcus aureus, Staphylococcus saprophyticus) Urin Kultur Streptokokken, Enterokokken Urin Kultur Zytomegalievirus (CMV) (unter Immunsuppression) Urin PCR Hantavirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Urin Kultur Schistosoma haematobium Belastungsurin, Sammelurin Mikroskopie Schistosoma spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Viren Pilze Sprosspilze (z. B. Candida spp., Cryptococcus neoformans) Parasiten Genitaltrakt Bakterien Anaerobier Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Chlamydia trachomatis Erststrahlurin, Cervix-, Urethralabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Chlamydia trachomatis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Gardnerella vaginalis Abstrich in bakt. Transportmedium Mikroskopie, Kultur Haemophilus ducreyi Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Neisseria gonorrhoeae Abstrich in bakt. Transportmedium Mikroskopie, Kultur Neisseria gonorrhoeae Erststrahlurin, Cervix-, Urethralabstrich in flüssigem Transportmedium PCR Staphylokokken Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Streptokokken (z. B. Streptokokken Gruppe Abstrich in bakt. Transportmedium B) Kultur Treponema pallidum Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, Stufendiagnostik Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium PCR Mumpsvirus (Orchitis) Urin PCR Mumpsvirus (Orchitis) Serum Vollblut, Antikörper-Nachweis Papillomaviren Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Abstrich in bakt. Transportmedium Mikroskopie, Kultur Viren Pilze Sprosspilze (z. B. Candida spp.) Seite 18 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild Mögliche Erreger (Auswahl) Knochen und Gelenke Bakterien Material Nachweisverfahren Anaerobier Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Borrelia spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Brucella spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Campylobacter spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Chlamydia trachomatis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Coxiella burnetii Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Enterokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Mycobacterium tuberculosis-Komplex Punktate, Bioptate Kultur Neisseria gonorrhoeae Blutkultur, Abstrich in bakt. Transportmedium, Punktat Kultur Pasteurella spp. Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Pseudomonas aeruginosa und andere Nonfermenter Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Salmonellen Vollblut, Serum Staphylokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Streptokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur tat Streptokokken (ASL) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Treponema pallidum Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, Spätstadium Yersinia enterocolitica, Yersinia pseudotuberculosis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Antikörper-Nachweis Viren Parvovirus B19 Wunden, Haut und Weichteile Bakterien Actinomyces spp. Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Anaerobier Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Bartonella spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Borrelia spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Chlamydia trachomatis (einschließlich Lymphogranuloma venereum) Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Chlamydia trachomatis (Lymphogranuloma venereum) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis; hoher Stellenwert der Serodiagnostik beim Lymphogranuloma venereum (invasive Infektion)! Clostridium perfringens Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Corynebakterien (toxinbildend) Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Enterokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Francisella tularensis Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Mykobakterien Aspirat, Gewebematerial Mikroskopie, Kultur Pasteurella spp. Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Pseudomonas aeruginosa Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Rickettsia spp. Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Staphylokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Streptokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Kultur Streptokokken (ASL) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Treponema pallidum Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 19 von 56 Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren weitere Wunden, Haut und Weichteile Viren Enteroviren Abstrich in flüssigem Transportmedium, Stuhl (nur bei Vd. auf Hand-, Fuß-, Mundkrankheit) PCR, Anzucht Epstein-Barr-Virus (EBV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Humanes Herpes-Virus 6 (HHV-6) EDTA-Blut, Serum PCR Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium PCR Herpes-simplex-Virus (HSV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle) Masernvirus Rachen-/ Wangenschleimhaut-/ Zahnleistenabstrich in flüssigem Transportmedium, Zahnleistenflüssigkeit, mit Speichel getränkter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin, ggf. Konjunktivalabstrich PCR Masernvirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Papillomaviren Abstrich in flüssigem Transportmedium PCR Parvovirus B19 EDTA-Blut PCR Parvovirus B19 Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Rötelnvirus Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, mit Speichel getränkter Tupfer, Urin PCR Rötelnvirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Varicella-Zoster-Virus (VZV) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium PCR Varicella-Zoster-Virus (VZV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Enterobakterien Abstrich in bakt. Transportmedium, Blutkultur Kultur Listeria monocytogenes Abstrich (Neugeborene) in bakt. Transport- Kultur medium, Blutkultur, Mekonium Neisseria gonorrhoeae Abstrich (Neugeborene, z. B. von Konjunktiva) in bakt. Transportmedium Mikroskopie, Kultur Staphylokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, Blutkultur Kultur Streptococcus agalactiae (Streptokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, BlutGruppe B) kultur Kultur Treponema pallidum Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, Stufendiagnostik Enteroviren Stuhl, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium PCR, Anzucht Hepatitis-B-Virus (HBV) EDTA-Blut PCR (bei unklaren serologischen Ergebnissen) Hepatitis-B-Virus (HBV) Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium PCR bei Herpes genitalis (Schwangere vor Entbindung) Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium, EDTA-Blut PCR bei Herpes neonatorum Herpes-simplex-Virus (HSV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, eingeschränkte Aussagekraft Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2) Vollblut, Serum Antigen-/ Antikörper-Nachweis Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2) EDTA-Blut PCR (quantitativ) - kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontxt einer HIVTherapie; bedingt geeignet als Bestätigungstest beim serologischen HIV-Screening Parvovirus B19 EDTA-Blut PCR Pilze Sprosspilze Spezielle Infektionen bei Schwangeren, Föten und Neugeborenen Bakterien Viren Seite 20 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Organorientierte Übersicht Infektionsort/ Krankheitsbild weitere Spezielle Infektionen bei Schwangeren, Föten und Neugeborenen Mögliche Erreger (Auswahl) Material Nachweisverfahren Parvovirus B19 Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Rötelnvirus Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Varicella-Zoster-Virus (VZV) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium PCR (Schwangere vor Entbindung) Varicella-Zoster-Virus (VZV) Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium, EDTA-Blut PCR (fetales Varizellensyndrom) Varicella-Zoster-Virus (VZV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Zytomegalievirus (CMV) Urin, EDTA-Blut PCR Zytomegalievirus (CMV) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis, eingeschränkte Aussagekraft Abstrich in bakt. Transportmedium Kultur Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Corynebacterium diphtheriae Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Hämophilus influenzae Typ B Serum, Vollblut Antikörper-Nachweis Neisseria meningitidis (A,C) Serum, Vollblut Antikörper-Nachweis Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) Serum, Vollblut Antikörper-Nachweis Tetanustoxoid Serum, Vollblut Antikörper-Nachweis Polioviren (Typ 1, 2, 3) Vollblut, Serum Antikörper-Nachweis Tollwutvirus (Lyssavirus) Serum, Vollblut Antikörper-Nachweis Pilze Sprosspilze Parasiten Toxoplasma gondii ausschließlich Immunstatusbestimmungen Bakterien Viren LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 21 von 56 Tabelle 2: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Actinomyces spp. Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat (Wunden) Nachweis meist im Rahmen bakterieller Mischinfektionen. Adenovirus Antigen-Nachweis (EIA) Stuhl Gastroenteritis Adenovirus Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA) Serum, Vollblut Ak sind oftmals erst in der zweiten Krankheitswoche nachweisbar. Bei lokalen Infektionen am Auge ist oftmals auch keine AK-Antwort nachzuweisen. Adenoviren PCR Konjunktival-, Nasen-, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium Bei Verdacht auf Augeninfektionen ist der Konjunktivalabstrich die Methode der Wahl. Mit dem Abstrich sollten reichlich Epithelzellen abgschilfert werden (Tupfer ggf. vorher mit steriler physiologischer Kochsalzlösung befeuchten). Aeromonas hydrophila Kultur Stuhl Gastroenteritis, sporadisch Anaerobier Kultur Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium, Bronchialsekret, BAL Ascaris lumbricoides Mikroskopie Stuhl Stuhlröhrchen halbvoll füllen Aspergillus spp. Antigen-Nachweis (EIA) AspergillusGalaktomannan-Antigen Serum, Vollblut Verlaufskontrolle empfohlen Aspergillus spp. Antikörper-Nachweis (IHA) Serum, Vollblut Serokonversion oder ein signifikanter Titeranstieg beweisend Aspergillus spp. Kultur BAL, Bronchialsekret Astrovirus Antigen-Nachweis (EIA) Stuhl Bacillus cereus Kultur Stuhl (bei emetischem Krankheitsbild Nachweis im Lebensmittel ist Methode der 1. ungeeignet) Wahl. Bartonella spp. Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (IFT) Serum, Vollblut Bordetella parapertussis PCR Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium Bordetella pertussis Toxin-Antikörper-Nachweis: IgA, IgG Serum, Vollblut (EIA) Bordetella pertussis PCR Borrelia spp. Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA, Serum, Vollblut Immunoblot) Stufendiagnostik: Suchtest, Bestätigungstest! Die Diagnostik ist nicht zur Therapiekontrolle geeignet! Bei Vorliegen neurologischer Symptome ist eine Untersuchung auf intrathekal gebildete Antikörper angezeigt (wird nicht in der LUA durchgeführt). Brucella spp. Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM Serum, Vollblut (EIA) Indikation zur Diagnostik besteht nach Tierkontakt (direkt oder indirekt), diagnostische Bedeutung haben vor allem ansteigende Titer. Brucella spp. Mikroskopie, Kultur Blutkultur Erreger der Risikogruppe 3 nach Biostoffverordnung, bei Verdacht Material kennzeichnen/ telefonisch anmelden Campylobacter spp. Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA) Serum, Vollblut Indikation besteht bei systemischer Infektion (Folgeerkrankungen z. B. reaktive Arthritis, Guillain-Barré-Syndrom). Campylobacter spp. Kultur Stuhl Gastroenteritis Candida spp. Antigen-Nachweis (Agglutination, EIA) Serum, Vollblut Ein negativer Antigentest schließt eine systemische Candida-Mykose nicht aus. Candida spp. Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA), Serum, Vollblut IHA Serologie bietet nur Hilfestellung bei der Diagnosestellung, Verlaufskontrolle (signifikanter Titeranstieg). Chlamydia trachomatis Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA) Beachten: Frische Infektionen werden nicht erfasst. Persitierende oder wiederholte Infektionen werden deutlich angezeigt. Hoher Stellenwert der Serodiagnostik insbesondere beim Lymphogranuloma venereum (invasive Infektion)! Seite 22 von 56 │ Gastroenteritis Katzenkratzkrankheit; Antikörper werden einige Wochen nach Infektion gebildet, Titerverlaufskontrolle Keine Unterscheidung zwischen Impf- und Infektionsantikörpern möglich! Zur Bestätigung einer Infektion (retrospektiv) Titerverlaufskontrolle (4facher Titeranstieg) erforderlich. Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium Serum, Vollblut Methode der Wahl! Der Nachweis von Pertussis-DNS gelingt vor allem im Stadium catarrhale und im frühen Stadium convulsium. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Chlamydia trachomatis PCR Erststrahlurin (Morgenurin); Abstrichmaterial in flüssigem Transportmedium - keine bakteriologischen Abstriche! Bei Urogenitalinfektionen Verfahren der ersten Wahl! Erreger infizieren ausschließlich Zylinder- und Übergangsepithel - also Urethra, Cervix uteri, Endometrium, Tuba uterina, Peritoneum. Urin: mindestens 2 Stunden vor Probennahme nicht urinieren! Chlamydophila pneumoniae Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM Serum, Vollblut (EIA, MIFT) Chlamydophila spp. Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM Serum, Vollblut (MIFT) Clostridium difficile Toxinnachweis (EIA), Kultur Stuhl Clostridium perfringens Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Clostridium perfringens Enterotoxin-Nachweis (EIA) Stuhl Lebensmittelvergiftung Corynebacterium diphtheriae Antikörperbestimmung (Neutralisationstest) Vollblut, Serum Die Diagnostik erfoIgt nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen, für die Abklärung einer akuten Erkrankung keine Bedeutung! Corynebakterien (Diphtheriebildend) Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat Corynebakterien (DiphtherieToxingen) PCR Bakterienkultur Vorherige telefonische Absprache zwingend erforderlich! Coxiella burnetii Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Q-Fieber; Antikörper-Nachweis ist die Methode der Wahl! Indikation besteht bei direktem Kontakt zu Nutztieren. IgM-Ak sind etwa 1-2 Wochen nach Auftreten der klinischen Symptomatik nachweisbar. Cryptococcus neoformans Antigen-Nachweis (Agglutination) Serum, Vollblut Cryptococcus neoformans Kultur, Mikroskopie (außer Urin) BAL, Bronchialsekret, Liquor, Urin Cryptosporidium parvum Antigen-Nachweis (EIA), Mikroskopie Stuhl Darmprotozoen Mikroskopie, evtl. Antigen-Nachweis Stuhl Echinococcus multilocularis Antikörper-Nachweis: IgG (EIA) Serum, Vollblut Methode der Wahl! Die diagnostische Sensitivität ist bei Leber-Echinokokkose hoch. Echinococcus granulosus Antikörper-Nachweis: IgG (EIA), IHA Serum, Vollblut Methode der Wahl! Die diagnostische Sensitivität ist bei Leber-Echinokokkose hoch. Entamoeba histolytica (pathogene Form) Antigen-Nachweis (EIA) Stuhl Entamoeba histolytica Antikörper-Nachweis: IgG (EIA) Serum, Vollblut Enterobakterien Kultur Blutkultur, Liquor, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Urin Enterobakterien - Zielauftrag MRGN Kultur Stuhl (Screening), Rektalabstrich (Screening), Urin, alle sonstigen Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten Enterobius vermicularis Mikroskopie Klebestreifen auf Objektträger Enterokokken Kultur Blutkultur, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium, Urin Enterokokken - Zielauftrag VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) Kultur Stuhl (Screening), Rektalabstrich (Screening), alle sonstigen Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten Zur Diagnose einer Primärinfektion wird eine Titerverlaufskontrolle im Abstand von 4 Wochen empfohlen (retrospektive Diagnose). Enteritis steht vor allem in Zusammenhang mit Krankenhausaufenthalt und antibiotischer Therapie. Die Sensitivität des EIA beträgt ca. 90 %, deshalb wird die Einsendung mehrerer Proben empfohlen. Cytomegalievirus/Cytomegalo-Virus s. Zytomegalievirus LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Bei Verdacht auf extraintestinale Form (z. B. Leber-, Milz-Abszess) Bei Verdacht auf Enterobiusbefall: Die in der Nacht im Perianalbereich abgelegten Eier werden mit einem durchsichtigen Klebestreifen am Morgen vor dem Waschen abgenommen und der Streifen danach faltenfrei auf einem Objektträger aufgeklebt. │Seite 23 von 56 Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Enteroviren PCR, (Anzucht) Stuhl, Liquor, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium Zur Diagnostik sind Stuhlproben bereits wenige Tage nach Erkrankungsbeginn gegenüber Liquorproben deutlich überlegen. Beachten: Enteroviren können über Monate mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Bei Verdacht auf ZNSErkrankung ist nur der Nachweis im Liquor beweisend! Epstein-Barr-Virus (EBV) Antikörper-Nachweis: Heterophile Antikörper (Agglutination) IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik chronisch aktiver EBV-Infektionen sowie EBV-assoziierter lymphoproliferativer und neoplastischer Erkrankungen (NPC = nasopharyngeales Karzinom und BL = BurkittLymphom) ist durch serologische Methoden allein nicht möglich. Escherichia coli, darmpathogen Kultur Stuhl Gastroenteritis (ETEC, EPEC, EIEC, EAEC) Escherichia coli, enteropathogener Typ (EPEC) PCR, Nachweis des eae-Gens (IntiminGen) aus Kulturmaterial Stuhl Leitmerkmal für EPEC: Intimin-Gen Escherichia coli, Zielauftrag enterohämorrhagischer Typ (EHEC) Toxinnachweis (EIA), Nachweis des Stuhl Toxingens für Shigatoxin 1 und Shigatoxin 2 (PCR als Bestätigungstest bei positivem EIA), Kultur Bei ca. 5% der Erkrankten entwickelt sich post­ infektiös ein HUS. Zu diesem Zeitpunkt ist der Erreger dann oft im Stuhl nicht mehr nachweisbar (evtl. AK-Nachweis im Konsiliarlabor für HUS in Münster). Francisella tularensis Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Ak sind 10 - 20 Tage nach Infektion nachweisbar und persistieren über Jahre. Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus) Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Nach Zeckenstich ist ein mindestens vierfacher Titeranstieg in einem 2. Serum ein eindeutiger Nachweis. Jeder positive Befund ist auffällig. Immunstatusbestimmung nach Impfung. Gardnerella vaginalis Mikroskopie, Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium Beachten: Gardnerellen lassen sich bei ca. 4050 % gesunder Frauen in der Vaginalflora nachweisen. Giardia lamblia Antigen-Nachweis (EIA) Stuhl Haemophilus ducreyi Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium Haemophilus influenzae Kultur Blutkultur, Liquor, Abstrich in bakt. Bei Verdacht auf Meningitis wird um vorheriTransportmedium, BAL, Bronchialse- ge telef. Absprache gebeten! kret, Sputum Hämophilus influenzae Typ B Antikörper-Nachweis: IgG (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik dient ausschließlich der Beurteilung eines Impferfolges, die Immunstatusbestimmung wird vor und nach Impfung empfohlen! Hämophilus influenzae Typ B PCR Liquor Es wird um vorherige telef. Absprache gebeten! Hantavirus Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA, Immunoblot) Serum, Vollblut Die Diagnostik ist nach Kontakt zu Nagetieren (direkt oder indirekt) indiziert. Ein Titeranstieg bzw. Serokonversion in einem 2. Serum ist beweisend. Titerverlaufskontrolle nach 2-4 Wochen ist deshalb zwingend erforderlich. Helicobacter pylori Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA, Immunoblot) Serum, Vollblut Die Diagnostik ist zur Kontrolle einer Eradikationstherapie nur bedingt geeignet! Helminthen (Würmer) Mikroskopie Stuhl, Würmer, Wurmteile, evtl. Belas- Bei Verdacht auf Enterobiusbefall s. unter Entungs- bzw. Sammelurin (siehe Schis- terobius vermicularis tosoma haematobium) Hepatitis-A-Virus (HAV) Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (CMIA) Serum, Vollblut IgM-Ak und IgG-Ak sind zum Zeitpunkt der Erkrankung nachweisbar; Diagnostik im Rahmen von Immunstatusbestimmungen, Nachweis des Impferfolges. Hepatitis-A-Virus (HAV) PCR EDTA-Blut, Serum, Stuhl Der Virusgenom-Nachweis (PCR) aus Stuhl ist bereits während der Inkubationszeit möglich, frühzeitiges Erkennen von Infizierten möglich, Klärung von Infektketten. Hepatitis-B-Virus (HBV) Antigen-Nachweis, Antikörper-Nachweis (CMIA) Serum, Vollblut Bestimmung des Infektionsstatus sowie des Impftiters. Bei unklarer Befundkonstellation wird die PCR empfohlen. Hepatitis-B-Virus (HBV) PCR (qualitativ und quantitativ) EDTA-Blut Abklärung unklarer serologischer Ergebnisse. Die quantitative Bestimmung sollte vor Therapiebeginn bzw. als Therapiekontrolle erfolgen. Seite 24 von 56 │ Probennahme nach telefonischer Voranmeldung, rascher Transport ins Labor! LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Hepatitis-C-Virus (HCV) Antikörper-Nachweis (CMIA, Immuno­ blot) Serum, Vollblut Bei unklarer Befundkonstellation wird die PCR empfohlen. Hepatitis-C-Virus (HCV) PCR (qualitativ und quantitativ) EDTA-Blut Diagnostik wird eingesetzt zur Abklärung eines positiven HCV-Antikörperbefundes, die quantitative Bestimmung sollte vor Therapiebeginn bzw. als Therapiekontrolle erfolgen. Hepatitis-Delta-Virus (HDV) Antikörper-Nachweis (EIA) Serum, Vollblut Methode der Wahl; die Diagnostik ist nur bei nachgewiesenem HBs-Antigen (Koinfektion) indiziert. Hepatitis-E-Virus (HEV) Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA, Immunoblot) Serum, Vollblut IgM-Ak sind in der Regel zum Zeitpunkt der Erkrankung nachweisbar; ein negativer Befund schließt eine Infektion aber nicht aus; bei klinischem Verdacht auf HEV-Infektion wird die PCR empfohlen. Hepatitis-E-Virus (HEV) PCR EDTA-Blut, Serum, Stuhl Die vorhandene HEV-RNS-Menge ist im Allgemeinen niedrig; der Nachweis im Stuhl schwieriger als im Blut. Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) PCR Abstriche/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium, Liquor, EDTA-Blut (bei systemischer Infektion) spezifischer Nachweis von Typ 1 und Typ 2 Herpes-simplex-Virus (HSV) Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Diagnostik unterscheidet nicht zwischen Antikörpern gegen HSV-1 und HSV-2. Sie ist bei einer Primärinfektion durch den Nachweis einer Serokonversion 1-2 Wochen nach Beginn der klinischen Symptomatik aussagekräftig. Reaktivierungen sind schwer zu erfassen (kein Titeranstieg bei lokal begrenztem Rezidiv). Humanes ImmundefizienzViren (HIV-1, -2) Antigen-/ Antikörper-Nachweis, Anti- Serum, Vollblut körper-Nachweis (CMIA, Immuno­blot) Ein positives Ergebnis muss in einer 2. Probe bestätigt werden! Humanes ImmundefizienzViren (HIV-1, -2) PCR (quantitativ) EDTA-Blut kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontext einer HIV-Therapie; bedingt geeignet als Bestätigungstest beim serologischen HIV-Screening Humanes Herpes-Virus 6 (HHV-6) PCR EDTA-Blut, Serum Beim Nachweis von HHV-6-DNS in zellfreiem Material (Plasma) ist eine aktive Replikation wahrscheinlich (latent infizierte Monozyten!). Influenza-A-Viren Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut IgA-Ak sind etwa 5-10 Tage nach Infektionsbeginn nachweisbar. Ein 4facher Titeranstieg (innerhalb von 1-2 Wochen) sowie der Nachweis von IgA-Ak weisen auf eine akute Infektion hin. Influenza-A-Viren PCR Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, BAL Methode der Wahl im akuten Stadium! Beachte: Sächsisches Influenza-Sentinel von Oktober bis April des folgenden Jahres! Influenza-B-Viren Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut IgA-Ak sind etwa 5-10 Tage nach Infektionsbeginn nachweisbar. Ein 4facher Titeranstieg (innerhalb von 1-2 Wochen) sowie der Nachweis von IgA-Ak weisen auf eine akute Infektion hin. Influenza-B-Viren PCR Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, BAL Methode der Wahl im akuten Stadium! Beachte: Sächsisches Influenza-Sentinel von Oktober bis April des folgenden Jahres! Lebensmittelvergifter (z. B. Bacillus cereus, Staphylococcus aureus) Kultur Stuhl (bei emetischem Krankheitsbild Nachweis im Lebensmittel ist Methode der 1. ungeeignet) Wahl. Lebertrematoden Mikroskopie Stuhl Legionella spp. Antigen-Nachweis (EIA) Urin Antigenausscheidung bereits 24 Stunden nach Infektion nachweisbar. Wegen der diskontinuierlichen Ausscheidung wird die Diagnostik in 3 Proben (Entnahme an 3 aufeinander folgenden Tagen) empfohlen. Test detektiert mit ausreichender Sicherheit nur Legionella pneumophila, Serogruppe 1. Legionella pneumophila SG 1-7 Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Pontiac-Fieber, Pneumonie; Die Antikörperbestimmung ist nicht für die Frühdiagnostik geeignet. Legionella pneumophila PCR BAL, Sputum DNS-Nachweis in respiratorischen Sekreten gleichbedeutend mit einer Infektion/ Sensitivität für BAL, Sputum: 95-100 % LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 25 von 56 Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Leptospira spp. Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik ist nach Tierkontakt (direkt, indirekt) indiziert. Listeria monocytogenes Kultur Blutkultur, Liquor, Abstrich in bakt. Besondere Beachtung: bei Schwangerschaft Transportmedium, Punktat Listeria monozytogenes PCR Liquor Der direkte Erregernachweis ist nur für Materialien geeignet, in denen der Erreger als Monokultur zu erwarten ist. Masernvirus Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Antikörper können bei Exanthembeginn noch fehlen, Titerverlaufskontrolle oder Erregernachweis mittels PCR werden empfohlen. Diagnostik dient außerdem zur Kontrolle des Impferfolges (frühestens 4 Wochen nach Impfung). Masernvirus PCR Rachen-/ Wangenschleimhaut-/ Zahnleistenabstrich in flüssigem Transportmedium, Zahnleistenflüssigkeit, mit Speichel getränkter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin, ggf. Konjunktivalabstrich Zeitpunkt für PCR-Diagnostik: Krankheitsbeginn bzw. sofort nach Auftreten der Symptomatik. Moraxella catarrhalis Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, BAL, Bronchialsekret, Sputum Mumpsvirus Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Mumpsvirus PCR Rachenabstrich in flüssigem Trans- PCR nur auf spezielle Indikationen beschränkt portmedium, mit Speichel getränkter (z. B. bei atypischem Verlauf, bei ZNS-ManifesTupfer, Urin tation) Mycobacterium tuberculosis-Komplex Mikroskopie, Kultur Sputum, BAL, Bronchialsekret, Magennüchternsekret/ -spülflüssigkeit, Urin, Punktat, Liquor, Bioptat, Aspirat, Stuhl wenn möglich, Material von 3 aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. Stuhl und Urin: nur Kultur (keine Mikroskopie) Mycobacterium tuberculosis-Komplex PCR Sputum, BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat extrapulmonale Materialien auf Anfrage Mycobacterium tuberculosis-Komplex (außer BCG) Interferon-Gamma-Release-Assay Blut (spezielles Entnahmesystem) Entnahmesysteme und Begleitscheine vom Labor abfordern Mykobakterien (nichttuberkulöse) Mikroskopie, Kultur Sputum, BAL, Bronchialsekret, Magennüchternsekret/ -spülflüssigkeit, Bioptat, Aspirat, Punktat Mycoplasma pneumoniae Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut AK sind nach 1-2 Wochen nach Erkrankungsbeginn nachweisbar. IgM-AK können häufig nur bei Kindern nach Erstkontakt detektiert werden. Das Fehlen einer IgM-Reaktion schließt demnach eine Infektion nicht sicher aus. Der IgA-AK-Nachweis besitzt bei Erwachsenen eine höhere Sensitivität. Mycoplasma pneumoniae PCR BAL, Sputum, Rachen-, Nasopharyngealabstrich in flüssigem Transportmedium Spezifischste und sensitivste Methode! Abnahmequalität des Patientenmaterials für Testergebnis entscheidend. Neisseria gonorrhoeae Mikroskopie, Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, Blutkultur Neisseria gonorrhoeae PCR Abstrichmaterial in flüssigem Transportmedium, Erststrahlurin Probenmaterial Urin: Patient/ Patientin darf mindestens 2 Stunden vorher nicht uriniert haben. Neisseria meningitidis Mikroskopie, Kultur Blutkultur, Liquor, Petechienaspirat Es wird um vorherige telef. Absprache gebeten! Neisseria meningitidis PCR Liquor, EDTA-Blut, Petechienaspirat Es wird um vorherige telef. Absprache gebeten! Testverfahren ist nur für Materialien geeignet, in denen der Erreger als Monokultur zu erwarten ist. Neisseria meningitidis (A, C) Antikörper-Nachweis: IgG (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik dient zur Beurteilung eines Impferfolges. Die Immunstatusbestimmung wird vor und nach Impfung empfohlen! Norovirus PCR Stuhl, Erbrochenes Methode der Wahl Papillomaviren PCR Abstriche in flüssigem Transportmedium Testverfahren zum spezifischen Nachweis von genitalen, humanen Papillomaviren (AlphaGruppe) Seite 26 von 56 │ IgM-Ak sind bereits 2-3 Tage nach Auftreten der ersten Symptome nachweisbar. Diagnostik dient außerdem zur Kontrolle des Impferfolges (frühestens 4 Wochen nach Impfung). LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Parainfluenza-Virus (PIV) Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA) Serum, Vollblut Ein 4facher Titeranstieg (innerhalb von 1-2 Wochen) sowie der Nachweis von IgM-Ak weisen auf eine eine akute Infektion hin; zu beachten ist die Kreuzreaktivität mit Mumpsvirus! Parvovirus B19 Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Besondere Beachtung: bei Schwangerschaft; Bei seronegativen Schwangeren empfiehlt sich nach Kontakt mit Parvovirus B19 eine serologische Verlaufskontrolle und zusätzlich eine PCR zum Nachweis der Virus-DNS im peripheren Blut. Parvovirus B19 PCR EDTA-Blut Virämie beginnt 4-5 Tage nach Viruskontakt Pasteurella spp. Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat, Punktat nach Tierbiss-/ Kratzverletzungen (v. a. Katzen/ Hunde) Plesiomonas shigelloides Kultur Stuhl Polioviren (Typ 1, 2, 3) Antikörper-Nachweis (Neutralisationstest) Vollblut, Serum Pseudomonas aeruginosa (und andere Nonfermenter) Kultur Blutkultur, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Urin Pseudomonas aeruginosa (und andere Nonfermenter) Zielauftrag MRGN Kultur Stuhl (Screening), Rektalabstrich (Screening), Urin, alle sonstigen Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA) Serum, Vollblut Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) PCR Nasen- und/ oder Rachenabstrich, Nasopharyngealabstrich in flüssigem Transportmedium, BAL Rickettsia spp. Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (IFT) Serum, Vollblut Rotavirus Antigen-Nachweis (EIA) Stuhl Rötelnvirus Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA), Serum, Vollblut HAHT Rötelnvirus PCR Rachenabstrich in flüssigem Trans- Die Diagnostik in weiteren Probenmaterialien portmedium, mit Speichel getränkter ist von der Indikation/ Fragestellung abhängig Tupfer, Urin (ggf. telefonische Rücksprache mit dem Labor). Salmonellen Antikörper-Nachweis: Gesamt, IgA (EIA) Serum, Vollblut Persistierende IgA-Serumantikörper unterstreichen die Wahrscheinlichkeit der Diagnose „reaktive Salmonella-Arthritis“ (Folgeerkrankung). Salmonellen Kultur Stuhl Gastroenteritis, bei enterischen Salmonellen zu 5 % systemischer Verlauf (evtl. Blutkultur) Salmonella Typhi und Salmonella Paratyphi Kultur Stuhl, Gallensaft, Blutkultur Infektionen mit Salmonella Typhi und Paratyphi verlaufen zu 95 % systemisch. Bei V. a. Infektion mit systemischen Salmonellen ist das Probenmaterial unverzüglich ins Labor zu bringen. Schimmelpilze Kultur BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat, Abstrich in bakt. Transportmedium Schistosoma haematobium Mikroskopie Belastungsurin, Sammelurin Materialgewinnung: Urinentnahme (letzte Urinportionen) erst nach körperlicher Belastung z. B. durch schnelles mehrmaliges Treppensteigen (günstigste Entnahmezeit liegt zwischen 10 und 14 Uhr) bzw. durch Sammeln der letzten Urinportionen über 24 Stunden. Schistosoma spp. Antikörper-Nachweis (IHA) Serum, Vollblut Beweisend ist nur der Erregernachweis (Eier oder Mirazidien), serologische Methoden erlauben eine Verdachtsdiagnose. Shigellen Kultur Stuhl Lange Transportzeiten sind zu vermeiden! Das Untersuchungsmaterial sollte möglichst noch körperwarm ins Labor gelangen. Sprosspilze Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium, Punktat, BAL, Bronchialsekret, Urin LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Die Diagnostik erfoIgt nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen, nicht geeignet für die Diagnostik eines evtl. akuten Erkrankungsfalles (Erregernachweis!). AK sind frühestens nach 1-2 Wochen nach Krankheitsbeginn nachweisbar. Beurteilt wird bei Kleinkindern die Serokonversion bzw. bei Erwachsenen der Titeranstieg (Probenahme im Abstand von 14 Tagen). Reinfektionen häufig. Nach Zeckenstich. Ab der 2. Krankheitswoche können spezifische Ak nachgewiesen werden. Die Diagnostik dient zur differentialdiagnostischen Abklärung bei nicht bestätigtem Masernverdacht, Immunstatusbestimmung. Besondere Beachtung: bei Schwangerschaft │Seite 27 von 56 Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Staphylokokken (einschl. Staphylococcus aureus) Kultur Blutkultur, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Urin, Liquor Staphylococcus aureus, Lebensmittelvergifter Kultur Stuhl (bei emetischem Krankheitsbild Nachweis im Lebensmittel ist Methode der 1. ungeeignet) Wahl. Staphylococcus aureus Zielauftrag MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) Kultur Abstrich in bakt. Transportmedium (von Nase/ Rachen, Axilla, Leiste, perianal - Screening), alle sonstigen Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten Streptokokken Kultur Blutkultur, Liquor, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium, Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) Antikörper-Nachweis: IgG (EIA) Serum, Vollblut Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) Kultur Blutkultur, Liquor, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken) PCR Liquor Es wird um eine vorherige telef. Absprache gebeten! Streptococcus pyogenes (Streptokokken Gruppe A) Antikörper-Nachweis: O-StreptolysinAk (Latex-Agglutination) Serum, Vollblut Die Bestimmung dient als Hilfsmittel bei der Diagnose einer Gruppe A-Streptokokken-Infektion und ihren Folgen (z. B. rheumatisches Fieber, postinfektiöse Streptokokken-Glomerulonephritis). Tetanustoxoid Antikörper-Nachweis: IgG (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik wird nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen durchgeführt. Tollwutvirus (Lyssavirus) Antikörper-Nachweis (Neutralisationstest) Serum, Vollblut Die Diagnostik wird nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen durchgeführt. Toxoplasma gondii Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA), Serum, Vollblut IgG-Avidität, IgA (Immunoblot) Die Diagnostik ist nach Tierkontakt (direkt oder indirekt) und dem Genuss tierischer Lebensmittel indiziert; Besondere Beachtung: Negative Befunde im Falle einer bestehenden Schwangerschaft sollten regelmäßig kontrolliert werden! Treponema pallidum Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (TPPA, FTA-Abs., Immunoblot), Lipoid-Ak (RPR) Serum, Vollblut Der Umfang der Diagnostik richtet sich nach dem Ergebnis des Screeningtests (TPPA) und klinischen Angaben. Stufendiagnostik! Besondere Beachtung: Schwangerschaft! Varizella-Zoster-Virus (VZV) Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik ist nur beim Nachweis einer Primärinfektion (IgM-Ak positiv bzw. Serokonversion in einem 2. Serum) aussagekräftig. Reaktivierungen sind schwer zu erfassen (bei evtl. Titeranstieg in einem 2. Serum). Sie dient außerdem der Immunstatusbestimmung. Besondere Beachtung: Schwangerschaft (hoher Stellenwert) Varizella-Zoster-Virus (VZV) PCR Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem Transportmedium, Liquor, BAL, EDTABlut bei systemischer Infektion Bläscheninhalt sollte von frisch aufgeschossenen Bläschen möglichst in den ersten 3-4 Krankheitstagen gewonnen werden. Vibrio cholerae, Nicht-Cholera-Vibrionen Kultur Stuhl Indikation: massive wässrige Durchfälle, Aufenthalt im Endemiegebieten Telefonische Voranmeldung im Labor, spezielles Transportmedium (alkalisches Peptonwasser) anfordern und schnellster Transport ins untersuchende Labor Yersinia enterocolitica, Yersinia pseudotuberculosis Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM (EIA, Immunoblot) Serum, Vollblut Die Diagnostik ist bei systemischer Infektion und Folgeerkrankungen (z. B. reaktive Arthritis) indiziert. Yersinia enterocolitica, Yersinia pseudotuberculosis Kultur Stuhl Enteritis, Appendizitis, Pseudoappendizitis Zytomegalievirus (CMV) Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA) Serum, Vollblut Die Diagnostik ist nur beim Nachweis einer Serokonversion bei einer Primärinfektion aussagekräftig. Reaktivierungen bzw. Reinfektionen sind schwer zu erfassen (nur 70 % der Betroffenen bilden erneut IgM-Ak) und bedürfen einer weiterführenden Diagnostik. Besondere Beachtung: Bei Schwangerschaft hoher Stellenwert! Seite 28 von 56 │ Hinweise Die Diagnostik wird nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen vor und nach Impfung durchgeführt. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch) Erreger Nachweisverfahren Material Hinweise Zytomegalievirus (CMV) PCR EDTA-Blut, Urin Methode der Wahl! Virämie: enges Zeitfenster; weitere Probenmaterialien (BAL, Liquor) sind von der Indikation/ Fragestellung abhängig (ggf. telefonische Rücksprache mit dem Labor). Enzymaktivitätsbestimmung Serum, Vollblut Bestimmung als Ergänzung zur Hepatitisdiagnostik Sonderfälle: Transaminasen ALT (GPT), AST (GOT), GGT LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 29 von 56 Tabelle 3: Materialorientierte Übersicht Ausführliche Hinweise zur Probengewinnung/ Materialentnahme in Textform im Anschluss der Tabelle (s.u.) Materialart diagnostisches Verfahren Besonderheiten Abstrich, allgemein Kultur und ggf. Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Lagertemperatur Transport­ bedingungen Bearbeitungstermine durchschnittliche Bearbeitungsdauer Möglichkeit für Schnelldiagnostik Zeitspanne für zusätzliche Untersuchungsanforderungen Tupfer unverzüglich in bakt. Transportmedium überführen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Molekularbiologischer Nachweis von Bakterien, Viren Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag PCR-Ergebnis nach ca. 4 Stunden ein Tag nach Probeneingang Abstrich, anal Molekularbiologischer Nachweis von C. trachomatis und N. gonorrhoeae Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Abstrich, Cervix Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Tupfer unverzüglich in bakt. Transportmedium überführen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Molekularbiologischer Nachweis von Bakterien, Viren Beachten: antibakterielle Gleitmittel, Seifenlösungen können das Ergebnis verfälschen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag PCR-Ergebnis nach ca. 4 Stunden ein Tag nach Probeneingang Abstrich Entzündungen, Wunde Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Abstrich möglichst aus der Tiefe eines entzündlichen Prozesses, bei Wunden auch vom Wundrand entnehmen, oberflächliche Sekrete zuvor mit sterilem Tupfer abwischen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie ein Tag nach Probeneingang Abstrich, Fistel Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Materialgewinnung aus der Tiefe Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Abstrich, Gehörgang Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze evtl. Krusten, Sekrete vorher entfernen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage keine keine Abstrich, Konjunktiva Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilzen Tupfer unverzüglich in bakt. Transportmedium überführen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage keine keine Molekularbiologischer Nachweis von Viren Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag PCR-Ergebnis nach ca. 4 Stunden ein Tag nach Probeneingang Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Tupfer unverzüglich in bakt. Transportmedium überführen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage keine ein Tag nach Probeneingang Molekularbiologischer Nachweis von Viren Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Molekularbiologischer Nachweis von B. pertussis nur trockene Tupfer (ohne Transportmedium) einsenden Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag PCR-Ergebnis nach ca. 4 Stunden ein Tag nach Probeneingang Molekularbiologischer Nachweis von Viren Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Abstrich, Nase Abstrich, Nasopharynx Seite 30 von 56 │ optimale Probenmenge LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Materialorientierte Übersicht Materialart diagnostisches Verfahren Besonderheiten Abstrich, oral Molekularbiologischer Nachweis von C. trachomatis und N. gonorrhoeae Abstrich, Rachen optimale Probenmenge Lagertemperatur Transport­ bedingungen Bearbeitungstermine durchschnittliche Bearbeitungsdauer Möglichkeit für Schnelldiagnostik Zeitspanne für zusätzliche Untersuchungsanforderungen Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Tupfer unverzüglich in bakt. Transportmedium überführen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage keine keine Molekularbiologischer Nachweis von Viren, Mycoplasmen Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Abstrich, Rektum, s. auch Stuhl Kultur auf Bakterien, Pilze für Toxin- und Antigennachweise ungeeignet Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage keine keine Abstrich, Urethra Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Tupfer unverzüglich in bakt. Transportmedium überführen Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Molekularbiologischer Nachweis von C. trachomatis und N. gonorrhoeae Tupfer in flüssiges Transportmedium überführen Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Abstrich, durch „Geschützte Bürste“ Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze steriles Gefäß ohne Transportmedium soviel wie möglich Kühlschrank gekühlt, möglichst innerhalb von 2 Stunden, max. 12 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Abszessmaterial, s. auch Aspirate/ Punktate Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Material von Abszessen vor deren Spaltung möglichst durch Punktion gewinnen; telefonische Anmeldung wünschenswert mind. 2 ml Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden (bei längerer Lagerung: zusätzliche Portionen in Blutkulturflaschenpaar überführen) täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Aspirate/ Punktate Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Aspiration von entzündlichem Exsudat generell der Materialentnahme mittels Tupfer vorziehen mind. 2 ml Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden (bei längerer Lagerung: zusätzliche Portionen in Blutkulturflaschenpaar überführen) täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Aspirat, von Petechien Kultur und Mikroskopie auf Bakterien Spritze mit Konus verschließen und so transportieren so viel wie möglich Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Molekularbiologischer Nachweis von N. meningitidis Spritze mit Konus verschließen und so transportieren mind. 200 µl Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden täglich nach Bedarf ca. 4 Stunden PCR- Ergebnis nach ca. 4 Stunden ein Tag nach Probeneingang LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 31 von 56 Fortsetzung: Materialorientierte Übersicht Materialart diagnostisches Verfahren Besonderheiten Biopsie-/ OP-/ SektionsMaterial Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze möglichst mehrere Gewebestücke von verschiedenen Stellen des Entzündungsprozesses entnehmen; kein Formalin zusetzen! optimale Probenmenge Lagertemperatur Transport­ bedingungen Bearbeitungstermine durchschnittliche Bearbeitungsdauer Möglichkeit für Schnelldiagnostik Zeitspanne für zusätzliche Untersuchungsanforderungen Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen Mikroskopie keine so viel wie möglich Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf > =1 Tage auf Anfrage ein Tag nach Probeneingang Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr täglich ≥≥ 1 Tag bei Entbindung HBsAg Ergebnis in ca. 2 Stunden 6 Monate Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr täglich ≥≥ 1 Tag auf Anfrage 6 Monate Kultur und Mikroskopie auf Mykobakterien Bläscheninhalt Molekularbiologischer Nachweis von Viren Blut serologischer Antigennachweis von Aspergillus, Candida, Cryptococcus, HBs, HBe Blutkultur Bronchial-/ Trachealsekret Bronchoalveoläre Lavage (BAL) Seite 32 von 56 │ Bläscheninhalt in flüssiges Transportmedium überführen Vollblut 5-10 ml Serum mind. 1 ml serologischer Antikörpernachweis Vollblut 5-10 ml Serum mind. 1 ml Molekularbiologischer Nachweis von Viren, Bakterien vorzugsweise EDTABlut; immer gesondertes Probengefäß einsenden mind. 2 ml (Füllmenge: Markierung auf dem Probenröhrchen beachten!) Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 6 Stunden nach Entnahme Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag auf Anfrage max. eine Woche nach Probeneingang QuantiFERONTest (InterferonGamma-ReleaseAssay) spezielles Entnahme-Set (3 Blutröhrchen) je Röhrchen 1 ml Raumtemperatur max. 16 h bis zur Inkubation Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag auf Anfrage keine Raumtemperatur möglichst unverzüglich bei Raumtemperatur (vor Auskühlung schützen), innerhalb von max.16 Stunden täglich ≥≥ 3 Tage Mikroskopie keine Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Erwachsene: 5-10 ml Kinder 1-5 ml Früh-/ Neugeborene (spezielle aerobe Flasche) 0,5 ml Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze mind. 1 ml Kühlschrank gekühlt, möglichst innerhalb von 2 bis max. 12 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Kultureller, mikroskopischer und molekularbiologischer Nachweis von Mykobakterien 2-5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa; PCR nach Bedarf mehrere Wochen Mikroskopie Molekularbiologie innerhalb von 6 Wochen Kühlschrank nach Instillation möglichst 50 ml (mind. 20- 30 ml) aspirieren gekühlt, möglichst innerhalb von 2 bis max. 12 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Kultureller, mikroskopischer und ggf. molekularbiologischer Nachweis von Mykobakterien 20- 30 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa; PCR nach Bedarf mehrere Wochen Mikroskopie Molekularbiologie innerhalb von 6 Wochen Molekularbiologischer Nachweis von Bakterien (außer Mykobakterien), Viren mind. 2 ml in extra Gefäß Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag auf Anfrage ein Tag nach Probeneingang Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Die instillierte und zurückgewonnene Flüssigkeitsmenge auf dem Untersuchungsantrag angeben! LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Fortsetzung: Materialorientierte Übersicht Materialart diagnostisches Verfahren Besonderheiten optimale Probenmenge Lagertemperatur Transport­ bedingungen Bearbeitungstermine durchschnittliche Bearbeitungsdauer Möglichkeit für Schnelldiagnostik Zeitspanne für zusätzliche Untersuchungsanforderungen Erbrochenes Molekularbiologischer Nachweis von Noroviren für Ausnahmefälle; Stuhlproben sind zur Diagnostik besser geeignet mind. 1 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 24 Stunden Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine keine Katheter, intravaskulär Kultur auf Bakterien, Pilze steriles Gefäß ohne Transportmedium Kühlschrank gekühlt, möglichst innerhalb von 2 bis max. 24 Stunden täglich ≥ 2 Tage keine keine Klebestreifen auf Objekträger (Abdruckpräparat) Mikroskopie auf Enterobius vermicularis Die in der Nacht im Perianalbereich abgelegten Eier werden mit einem durchsichtigen Klebestreifen am Morgen vor dem Waschen abgenommen und der Streifen danach faltenfrei auf einen Objektträger aufgeklebt. Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 1- 2 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine nicht möglich Liquor Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze (einschließlich Cryptococcus neoformans) für jedes diagnostische Verfahren ein extra Probenröhrchen abfüllen mind. 2 ml bei Verdacht auf Pilzinfektion 5 ml Lagerung möglichst vermeiden; wenn unumgänglich, dann bei Raumtemperatur Raumtemperatur, schnellstmöglich (< 2 Stunden), bei längerer Transportzeit evtl. eine Portion Liquor in Blutkulturflasche überführen täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis 3-5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen Mikroskopie keine Molekularbiologischer Nachweis von Viren, Bakterien mind. 2 ml Kühlschrank gekühlt; möglichst unverzüglich täglich nach Bedarf ≥≥ 1 Tag PCR- Ergebnis nach ca. 4 Stunden ein Tag nach Probeneingang Lagerung möglichst vermeiden; wenn unumgänglich, dann bei Raumtemperatur Raumtemperatur, schnellst­ möglich (< 2 Stunden), bei längerer Transportzeit evtl. eine Portion Liquor in Blutkulturflasche überführen täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Liquor, Shunt- Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze bei Verdacht auf Bakterien bei Verdacht auf Pilzinfektion mind. 2 ml Magennüchternsekret Kultur und Mikroskopie auf Mykobakterien Schädigung der Mykobakterien durch saures Milieu vermeiden (Probengefäße mit vorgelegter Trinatriumphosphat-Lösung verwenden) 2-5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen Mikroskopie keine Magenspülwasser Kultur und Mikroskopie auf Mykobakterien Schädigung der Mykobakterien durch saures Milieu vermeiden (Probengefäße mit vorgelegter Trinatriumphosphat-Lösung verwenden) 20-30 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen Mikroskopie keine mind. 5 ml LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 33 von 56 Fortsetzung: Materialorientierte Übersicht Materialart diagnostisches Verfahren Besonderheiten optimale Probenmenge Lagertemperatur Transport­ bedingungen Bearbeitungstermine durchschnittliche Bearbeitungsdauer Möglichkeit für Schnelldiagnostik Zeitspanne für zusätzliche Untersuchungsanforderungen Punktate/ Aspirate Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze Aspiration von entzündlichem Exsudat generell der Materialentnahme mittels Tupfer vorziehen mind. 2 ml Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden (bei längerer Lagerung: zusätzliche Portionen in Blutkulturflaschenpaar überführen) täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Kultur und Mikroskopie auf Mykobakterien Aspiration von entzündlichem Exsudat generell der Materialentnahme mittels Tupfer vorziehen 30-50 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen Mikroskopie keine Kultur und Mikroskopie auf Bakterien, Pilze es sollte nur makroskopisch eitriges Sputum eingesandt werden (Ausnahmen: z. B. Immunsuppression, Verdacht auf Legionellose, Virusinfektion) 2-5 ml Kühlschrank gekühlt; möglichst innerhalb von 2 bis max. 12 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage Mikroskopie keine Kultur und Mikroskopie auf Mykobakterien möglichst 3 Proben im Abstand von 1-2 Tagen, am besten direkt nach dem Erwachen (Morgensputum) einsenden 2-5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen Mikroskopie Molekularbiologie innerhalb von 6 Wochen Molekularbiologischer Nachweis von Mykobakterien möglichst 3 Proben im Abstand von 1-2 Tagen, am besten direkt nach dem Erwachen (Morgensputum) einsenden 2-5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag auf Anfrage keine ca. haselnussgroße Menge bzw. 5 ml flüssiger Stuhl Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 24 Stunden täglich ≥≥ 2 Tage keine ein Tag nach Probeneingang Sputum Stuhl Seite 34 von 56 │ Kultur auf allgemeine Enteritiserreger Kultur bei Verdacht auf Vibrio cholera Alkalisches Peptonwasser als Transportmedium im Labor anfordern ca. haselnussgroße Menge, bei flüssigem Stuhl 5 ml Raumtemperatur schnellstmöglich durch Boten täglich nach Bedarf ≥≥ 2 Tage auf Anfrage keine Kultur bei Verdacht auf Shigellen Lange Transportzeiten vermeiden! ca. haselnussgroße Menge, bei flüssigem Stuhl 5 ml Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden täglich nach Bedarf ≥≥ 2 Tage keine keine Kultur bei Verdacht auf Typhus, Paratyphus Salmonella Typhi bzw. Salmonella Paratyphi sind in der ersten (oft auch noch in der zweiten Krankheitswoche) mit großer Regelmäßigkeit im Blut nachweisbar. Deshalb wird die Einsendung von Blutkulturen empfohlen. ca. haselnussgroße Menge, bei flüssigem Stuhl 5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 24 Stunden täglich nach Bedarf ≥≥ 2 Tage keine ein Tag nach Probeneingang LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Materialart diagnostisches Verfahren weitere Stuhl Direkter Antigennachweis: Clostridium difficile-Toxine A u. B, Shigatoxine 1 u. 2 / EHEC optimale Probenmenge Lagertemperatur Transport­ bedingungen Bearbeitungstermine durchschnittliche Bearbeitungsdauer Möglichkeit für Schnelldiagnostik Zeitspanne für zusätzliche Untersuchungsanforderungen ca. haselnussgroße Menge, bei flüssigem Stuhl 5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 24 Stunden Mo-Sa ≥≥ 1 Tag keine keine ca. haselnussgroße Menge, bei flüssigem Stuhl 5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen keine keine Direkter Antigennachweis bzw. molekularbiologischer Nachweis von Viren ca. haselnussgroße Menge, bei flüssigem Stuhl 5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 24 Stunden Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag auf Anfrage max. eine Woche nach Probeneingang Mikroskopie auf Helminthen Stuhlröhrchen etwa halb voll füllen Kühlschrank möglichst innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Fr ≥≥ 1 Tag keine 1-2 Tage nach Probeneingang Direkter Antigennachweis von Entamoeba histolytica (pathogene Form), Giardia lamblia u. Cryptosporidium parvum Stuhlröhrchen etwa halb voll füllen Kühlschrank möglichst innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Fr ≥≥ 1 Tag keine 1-2 Tage nach Probeneingang Kultur auf Mykobakterien Urin Würmer/ Wurmbestandteile Besonderheiten Untersuchung nur bei Patienten mit zellulärem Immundefekt Kultur auf Bakterien, Pilze Morgenurin am besten geeignet, zwischen Uringewinnung und letzter Miktion sollten mind. 3 Stunden liegen mind.1015 ml Morgenurin Kühlschrank gekühlt; möglichst innerhalb von 2 bis max. 24 Stunden täglich ≥≥ 1 Tag keine keine Kultur auf Mykobakterien zur Erhöhung der Mykobakterienkonzentration im Urin möglichst wenig Flüssigkeit am Abend zuvor aufnehmen mind. 50 ml Morgenurin Kühlschrank gekühlt; innerhalb von 1-2 Tagen Mo-Sa mehrere Wochen keine Molekularbiologie innerhalb von 6 Wochen Molekularbiologischer Nachweis von Bakterien, Viren nur Erststrahlurin einsenden mind. 5 ml Kühlschrank gekühlt; innerhalb von max. 3 Tagen Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine ein Tag nach Probeneingang Direkter Antigennachweis von Legionella spp. wegen diskontinuierlicher Ausscheidung 3 Proben (1 Probe/ Tag) einsenden 5-10 ml Raumtemperatur Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden Mo-Fr nach Bedarf ≥≥ 1 Tag keine keine Mikroskopie auf Schistosoma haematobium Belastungsurin: erst nach körperlicher Belastung (z. B. schnelles Treppensteigen) letzte Urinportion verwenden bzw. Sammelsediment des 24-StundenUrins möglichst Sediment, sonst Urin Erwärmung des Urins über 22°C vermeiden Raumtemperatur; innerhalb von max. 24 Stunden Mo-Do ≥≥ 1 Tag auf Anfrage keine Mikroskopie Probe möglichst in einem Primärprobengefäß mit durchsichtiger Wand einsenden Raumtemperatur Raumtemperatur; möglichst innerhalb von 1- 2 Tagen Mo-Fr ≥≥ 1 Tag auf Anfrage keine LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 35 von 56 Spezifische Anleitungen zur Entnahme von Patientenproben Abstriche, allgemeine Hinweise ]] Bei allen Abstrichen von Körperoberflächen besteht die Gefahr der Kontamination durch Bakterien der physiologischen Flora. ]] Der Abstrich ist möglichst aus der Tiefe eines entzündlichen Prozesses, bei Wunden auch vom Wundrand zu entnehmen. ]] Oberflächliche Sekrete sind zuvor mit sterilem Tupfer abzuwischen. ]] Mit dem Abstrichtupfer ist möglichst viel Material zu entnehmen, dabei ist die gesunde Umgebung nicht zu berühren. ]] Material von Abszessen sollte vor deren Spaltung möglichst durch Punktion gewonnen werden (s. u.). Abstrich: Anal- bzw. Rektalabstrich Indikation ]] Verdacht auf STI ]] für bakteriologische Stuhldiagnostik, wenn kein Stuhl gewonnen werden kann ]] Screeninguntersuchung auf multiresistente Erreger Probenentnahme ]] Der Patient ist mit angewinkelten Knien auf die Seite zu lagern. ]] Den Tupfer bis hinter den Schließmuskel schieben und mehrfach vorsichtig drehen. ]] Tupfer umgehend in das bakteriologische oder flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen Nachweis) überführen und darin belassen. Abstrich Cervix Indikation ]] Fluor vaginalis ]] Verdacht auf cervikale Infektion (Bakterien, Viren, Pilze) ]] vorzeitige Wehentätigkeit ]] Nachweis von Streptococcus agalactiae (Streptokokken Gruppe B) in der Schwangerschaft ]] Verdacht auf STI ]] Verdacht auf Papillomaviren Probenentnahme ]] Für die Entnahme von Endocervikalabstrichproben sollte der Zervikalschleim mittels einem Tupfer entfernt werden. Den dazu eingesetzten Tupfer verwerfen. ]] Zur Probennahme einen neuen Tupfer ca. 1-2 cm in den Zervikalkanal einführen, um 360° drehen und möglichst ohne Berührung der Vaginalschleimhaut herausziehen. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen Nachweis) überführen und darin belassen. Abstrich von Entzündungsprozessen/ Wunden Indikation ]] Verdacht auf Infektionen der Haut oder Schleimhaut ]] Wundheilungsstörungen Probenentnahme ]] Oberflächliche Sekrete sind zuvor mit einem sterilen Tupfer aufzunehmen bzw. fibrinöse oder nekrotische Beläge abzuheben (Tupfer verwerfen). ]] Das Material ist möglichst aus der Tiefe eines entzündlichen Prozesses, bei Wunden auch vom Wundrand zu entnehmen. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen. Abstrich aus Fisteln Indikation ]] Verdacht auf bakterielle Infektion Probenentnahme ]] Vor der Probengewinnung aus Fisteln ist die Fistelöffnung zu desinfizieren. ]] Das Material ist aus der Tiefe zu gewinnen. ]] Es sollte ein möglichst großes Probenvolumen eingesandt werden, da meist eine geringe Erregerkonzentration anzunehmen ist. ]] Bei chronisch eitrigen oder fistelnden Prozessen sollte möglichst auch Gewebe eingesendet werden. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen. ]] Natives Material ist in einem sterilen Transportgefäß umgehend an das Labor zu senden. Seite 36 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Abstrich Gehörgang Indikation ]] Verdacht auf Otitis Probenentnahme ]] Vor Probenentnahme ist die Ohrmuschel zu desinfizieren und evtl. vorhandene Krusten sind zu entfernen. ]] Die Probe ist unter Sicht zu entnehmen (Otoskop). ]] Gerötete oder sekretbedeckte Bereiche sind rotierend abzustreichen. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen. Abstrich Konjunktiva Indikation ]] Verdacht auf erregerbedingte Konjunktivitis, Keratokonjunktivitis ]] Verdacht auf Infektion mit Chlamydia trachomatis ]] Verdacht auf Infektion mit Herpes-simplex-Virus Probenentnahme ]] Nach Abheben des Unterlides ist die Konjunktiva mit einem Tupfer abzustreichen. ]] Das äußere Auge und der Lidrand sollen dabei nicht berührt werden. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen Nachweis) überführen und darin belassen. Abstrich Nase Indikation ]] MRSA -Screening ]] infizierte Nasenläsionen Probenentnahme ]] Den sterilen Tupfer ca. 2 cm in ein Nasenloch einführen und die Schleimhaut rotierend abstreichen. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen Nachweis) überführen und darin belassen. Abstrich Nasopharynx Indikation ]] Verdacht auf Pertussis (PCR-Diagnostik) ]] akute respiratorische Infektion der oberen Atemwege (virale Erreger) Probenentnahme ]] Für eine patientenfreundliche Entnahme werden Rayon®-Tupfer mit einem dünnen, flexiblen Draht zur Verfügung gestellt. ]] Während der Probengewinnung sollte der Patient den Kopf reklinieren. ]] Den Tupfer entlang der Nasenscheidewand und des Nasenbodens möglichst bis in den Nasopharynx vorschieben. Dort rotierend abstreichen. ]] Zum PCR-Nachweis von Pertussis sollte der Tupfer trocken im Transportröhrchen, zum Nachweis von viralen Erregern in einem Viruserhaltungsmedium (flüssiges Transportmedium) ins Labor transportiert werden. Abstrich Rachen bzw. Oral-/ Tonsillenabstrich Indikation ]] akute respiratorische Infektion ]] Verdacht auf Scharlach ]] Verdacht auf Diphtherie ]] Verdacht auf STI ]] MRSA-Screening ]] V. a. Angina-Plaut-Vincent Probenentnahme ]] Die Probenentnahme ist nur bei nicht entzündeter Epiglottis durchzuführen, sonst besteht die Gefahr der Atemwegsobstruktion. ]] Den Mund mehrmals mit Leitungswasser ausspülen lassen. ]] Die Zunge mit einem Spatel herunterdrücken. ]] Den Tupfer einführen, ohne dabei die Lippen, Mundschleimhaut oder Uvula zu berühren. ]] Den Tupfer unter Druck von oben nach unten über die Tonsillen bzw. horizontal über die Rachenhinterwand streichen. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (zur molekularbiologischen Diagnostik) überführen und darin belassen. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 37 von 56 Abstrich Urethra Indikation ]] Verdacht auf STI ]] Verdacht auf urethrale Infektion (Bakterien, Viren, Pilze) Probenentnahme ]] Das Material frühestens eine Stunde nach der letzten Miktion abnehmen. ]] Das Harnröhrenostium mit einem feuchten Tupfer reinigen, Tupfer verwerfen. ]] Die Harnröhre nach vorn ausstreichen und das austretende Sekret mit einem neuen Tupfer aufnehmen und umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (zur molekularbiologischen Diagnostik) überführen und darin belassen. ]] Wenn auf diese Weise keine Sekretgewinnung möglich ist, kann ein spezieller Urethralabstrichtupfer ein bis zwei Zentimeter unter Rotation in die Harnröhre eingeführt und dort für einige Sekunden liegen gelassen werden. Den Tupfer vorsichtig herausziehen und umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (zur molekularbiologischen Diagnostik) überführen und darin belassen. Abstrich Vagina Indikation ]] Kolpitis/ Vaginitis Probenentnahme ]] Die Fluorprobe wird mit einem sterilen Tupfer von der Scheidenwand oder direkt vom Spekulum gewonnen. ]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen. Abstrich durch „Geschützte Bürste“ Indikation ]] bei schwerwiegenden akuten Infektionen des unteren Respirationstraktes (kontaminationsarme Gewinnung von Proben aus dem Bereich der unteren Atemwege) ]] siehe auch Sputum Probenentnahme ]] Den doppelten (Teleskop-) Katheter durch den Arbeitskanal des Bronchoskops einführen, den inneren Katheter und die Bürste vorschieben. ]] Nach Bürsten einer geeigneten Stelle wird die Bürste in den inneren Katheter zurückgezogen, dieser sodann in den äußeren verlagert. ]] Die Bürste in ein steriles Gefäß ohne Transportmedium überführen. Abszessmaterial Indikation ]] Erregerdiagnostik bei Abszessen Probenentnahme ]] Das Material von Abszessen möglichst vor deren Spaltung durch Punktion gewinnen. ]] Unter streng aseptischen Bedingungen ist das Punktat mit der Spritze zu gewinnen und diese ist anschließend luftdicht zu verschließen. ]] Volumen: mind. 2 ml ]] Die Spritze ist innerhalb kürzester Zeit (möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden) ins mikrobiologische Labor transportieren. Bei längerer Lagerung: zusätzliche Portionen in Blutkulturflaschenpaar überführen. ]] Zwischenlagerung bei Raumtemperatur Aspirate/ Punktate Indikation ]] Verdacht auf Peritonitis, Pleuritis ]] Verdacht auf Infektion von Gelenken oder Weichteilen Probenentnahme ]] Die Punktion ist unter streng aseptischen Bedingungen (z. B. Gelenkpunktionen!) durchzuführen. ]] Nach hygienischer Händedesinfektion ist die Punktionsstelle mit geeigneten Präparaten gründlich zu desinfizieren; alkoholische Desinfektionsmittel müssen vor der Punktion verdunstet sein. ]] Eine transmuköse Probengewinnung sollte möglichst vermieden werden, da Schleimhäute nur ungenügend desinfizierbar sind. ]] Volumen: mind. 2 ml ]] Die gewonnene Probe ist vor dem Zutritt von Luftsauerstoff zu schützen! ]] Das Punktat ist in der Spritze mit verschlossenem Konus oder in einem sterilen Probenröhrchen schnellstmöglich ins Labor zu senden. Seite 38 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x ]] Ist eine längere Lagerung erforderlich, sollte zusätzlich ein Blutkulturflaschenpaar mit dem Punktat beimpft werden. ]] Zwischenlagerung bei Raumtemperatur Aspirat Petechien Indikation ]] Verdacht auf systemische Meningokokken-Infektion Probenentnahme ]] Mit einer möglichst kleinen Spritze mit dünner Kanüle ist das Zentrum der Petechie zu punktieren. ]] Volumen: so viel wie möglich/ für PCR: mind. 200 µl ]] Der Konus der Spritze ist sofort zu verschließen und diese umgehend ins Labor zu transportieren (telefonische Anmeldung erbeten). ]] Der mikroskopische Erregernachweis kann ein wichtiger Hinweis auf eine bakterielle Ätiologie nach Beginn der antimikrobiellen Therapie sein! Biopsie-/ OP-/ Sektionsmaterial Indikation ]] Verdacht auf infektiöse Prozesse im betreffenden Organ/ Gewebe Probenentnahme ]] Möglichst mehrere Gewebestücke von verschiedenen Stellen des Entzündungsprozesses entnehmen und in steriles Gefäß ohne Transportmedium überführen. ]] Dem gewonnenen Probenmaterial darf kein Formalin zugesetzt werden. ]] Material schnellstmöglich ins Labor transportieren. Bläscheninhalt Indikation ]] Verdacht auf eine akute Genitalinfektion mit Herpes-simplex-Virus vor der Geburt ]] Verdacht auf atypische Infektion mit Herpes-simplex- oder Varizella-Zoster-Virus Probenentnahme ]] Der Bläscheninhalt kann mit einem Tupfer vom Grund einer frischer Läsionen aufgenommen oder durch Punktion eines frischen Bläschens mit feiner Kanüle gewonnen werden. ]] Volumen: so viel wie möglich ]] Tupfer bzw. Bläschenpunktat in ein flüssiges Transportmedium überführen. ]] Bei Cervixabstrichen bzw. Abstrichen von Schleimhäuten ist vorher der Schleim mit einem Tupfer, der anschließend verworfen wird, zu beseitigen. Blut Venöse Blutentnahme ]] Der die Blutentnahme Durchführende muss eine hygienische Händedesinfektion vornehmen und Einmalhandschuhe tragen. ]] Es ist eine geeignete periphere Vene auszuwählen und proximal der Punktionsstelle eine Staubinde anzulegen. ]] Die Punktionsstelle ist unter Verwendung eines Hautdesinfektionsmittels gründlich zu desinfizieren. ]] Die Venenpunktion erst nach vollständiger Abtrocknung des Desinfektionsmittels durchführen. ]] Bei der Füllung von Blut-Transportsystemen für unterschiedliche diagnostische Anforderungen ist folgende Reihenfolge zu beachten: ]] Blut in Blutkulturflaschen ]] Nativblut (Serum-Monovette oder Vacutainer) ]] Citratblut-Röhrchen ]] EDTA-Blutröhrchen (Füllmenge wichtig: Markierung auf dem Probenröhrchen beachten!) ]] Bei Verwendung von Blutentnahmesystemen mit EDTA-Zusatz müssen die Blutröhrchen nach der Entnahme mehrmals gründlich über den Kopf geschwenkt (mind. 6 Mal), aber nicht geschüttelt werden. ]] Die Proben müssen zur Gewinnung von EDTA-Plasma, wo dies als Untersuchungsmaterial erforderlich ist, innerhalb von 6 Stunden im untersuchenden Labor sein. ]] Alle Blutröhrchen dürfen nicht eingefroren werden. Kapilläre Blutentnahme ]] Der die Blutentnahme Durchführende muss eine hygienische Händedesinfektion vornehmen und Einmalhandschuhe tragen. ]] Geeignete Punktionsstellen für die kapilläre Blutentnahme sind: Fingerbeere von Mittel- und Ringfinger (bevorzugt am fleischigen Teil; nicht seitlich und an der nicht-dominanten Hand), der untere Rand der Ohrläppchen und insbesondere bei Säuglingen auch die mediale bzw. laterale Ferse an der Sohle ]] Patienten bitten, sich hinzusetzen bzw. hinzulegen LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 39 von 56 ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] Punktionsstelle ausreichend hyperämisieren (z. B. 3-5 min erwärmen) Punktionsstelle ist unter Verwendung eine Hautdesinfektionsmittels gründlich zu desinfizieren Finger bzw. Ferse festhalten Schutzkappe von Sicherheitslanzette durch Drehen entfernen; Sicherheitslanzette auf der Haut in Position bringen; Auslöseknopf betätigen nach erfolgter Punktion: starken Druck bzw. das Ausmelken der Punktionsstelle vermeiden ersten Bluttropfen verwerfen, Punktionsstelle nach unten halten Blutentnahmesystem Microvette® 200 Z-Gel schräg nach unten halten; mit der Spitze der Kapillare den nächsten Bluttropfen auffangen (das Blut wird durch die Kapillarwirkung durch die Kapillare in das Röhrchen fließen) wenn der Bluttropfen aufgefangen ist, das Röhrchen von der Punktionsstelle zurückziehen und warten, bis ein neuer Tropfen gebildet wurde (Kapillare in der Zwischenzeit in schräger Position lassen) nächsten Tropfen auffangen usw. bis das Röhrchen gefüllt ist (mind. 200 µl Kapillarblut sammeln, Markierungslinie auf Microvette® beachten) durch leichtes Drehen die Verschlusskappe mit Kapillare von der Microvette® entfernen und entsorgen Verschlusskappe am Gefäßboden abziehen und Microvette® verschließen („Klick“-Position) Punktionsstelle mit einem Tupfer komprimieren ggf. mit Wundschnellverband versorgen Microvette® beschriften bzw. mit Etikett kennzeichnen Blutentnahme für Antigen-/ Antikörpernbestimmungen Indikation ]] Immunstatusbestimmungen vor und/oder nach Impfung ]] Ätiologische Klärung einer Erkrankung (s. Tabellen 1 und 2), bei denen ein Erreger nicht oder nur schwer nachweisbar ist bzw. bei denen die Organmanifestation erst nach längerer Inkubationszeit sichtbar wird. ]] Verlaufskontrolle Volumen: venöses Blut: 5-10 ml bzw. mind. 1 ml Serum kapilläres Blut: mind. 200 µl bzw. mind. 30 µl Serum Blutentnahme für molekularbiologische Erregernachweise Indikation ]] Nachweis von Erregern während der virämischen Phase ]] Quantitative Viruslastbestimmungen ]] Objektivierung unklarer serologischer Ergebnisse ]] Diagnostik zur Klärung der Infektiosität ]] Klärung der Erregerausbreitung im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen (s. Tabellen 1 und 2) EDTA-Blut, Volumen: Markierung auf dem Probenröhrchen beachten! Blutentnahme für QuantiFERON-Test Indikation ]] Nachweis einer latenten Infektion mit Tuberkuloseerregern Probennahme Der QuantiFERON-Test umfasst folgende Blutentnahmeröhrchen: 1. Nullkontrolle (grauer Verschluss) 2. TB-spezifische Antigene (roter Verschluss) 3. Mitogen-Kontrolle (lila Verschluss) ]] Je 1 ml venöses Blut des Patienten in jedes der drei Blutentnahmeröhrchen geben. ]] Die Röhrchen nach dem scheinbaren Erreichen des Füllstands noch 2-3 Sekunden auf der Nadel belassen (dies gewährleistet, dass die erforderliche Blutmenge entnommen wird). ]] Bei Verwendung einer Flügel-Kanüle mit Hilfe eines Leerröhrchens sicherstellen, dass die Schlauchverbindung gefüllt ist, bevor die QuantiFERON-Test-Röhrchen aufgesetzt werden. ]] Sofort nach der Blutentnahme die drei Röhrchen durch 8- bis 10-maliges Umkehren oder durch 5 Sekunden langes Schütteln mischen (jedoch nicht zu kräftig!), die gesamte Innenwand des Röhrchens muss mit Blut bedeckt sein. ]] Die Röhrchen beschriften. ]] Die Röhrchen schnellstmöglich, spätestens jedoch 16 Stunden nach Blutentnahme, in einen Inkubator (37 °C) überführen. ]] Blutproben bis zum Transport bei Raumtemperatur - nicht im Kühlschrank oder Gefrierschrank - aufbewahren. ]] Die Proben sollen ungekühlt transportiert werden. Blutentnahme für Blutkulturen Indikationen ]] Fieber unklarer Genese ]] Verdacht auf Sepsis, Bakteriämie, Fungämie Seite 40 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] ]] Endokarditis Meningitis Lobärpneumonie Bronchopneumonie bei Säuglingen Bronchopneumonie bei Erwachsenen mit respiratorischer Insuffizienz Pyelonephritis Osteomyelitis eitrige Arthritis Epiglottitis bei Kindern Omphalitis bei Neugeborenen Entnahmezeitpunkt Blut für die Blutkultur sollte entnommen werden: ]] im Fieberanstieg oder möglichst früh nach Auftreten von Fieber und/ oder Schüttelfrost ]] möglichst vor Beginn der antibiotischen Therapie ]] bei antibiotischer Vorbehandlung am Ende des Antibiotika-Dosierungsintervalls ]] bei anbehandelter subakuter Endokarditis ohne Erregernachweis innerhalb einer kalkulierten Unterbrechung der Therapie (wenn klinisch vertretbar) ]] bei Verdacht auf Erregerwechsel oder Candidämie unter laufender antimikrobieller Therapie Entnahmeort Blut für die Blutkultur sollte entnommen werden: ]] aus einer peripherer Vene (keine Vorteile von arteriellem Blut bei Endokarditis und Fungämie) ]] aus einem intravaskulärem Katheter oder Portsystem nur dann, wenn eine periphere Venenpunktion nicht möglich ist ]] bei Verdacht auf Katheter-assoziierte Infektion In diesem Fall sollte peripher entnommenes Blut und Blut aus dem ZVK in je ein Blutkultur-Flaschenpaar gegeben werden. Beimpfen der Blutkultur ]] Die Blutkulturflaschen sind bei Zimmertemperatur zu lagern (Vorwärmen auf 36 °C nicht erforderlich). ]] Die Schutzkappen der Blutkulturflaschen sind zu entfernen und der Durchstichstopfen mit einem alkoholischen Präparat zu desinfizieren (Präparat verdunsten lassen!). ]] Vor der Beimpfung der Blutkulturflaschen ist die Kanüle zu wechseln. ]] Pro zu beimpfendes Flaschenpaar ist eine separate Venenpunktion durchzuführen. ]] Bei der Beimpfung des Flaschenpaares ist folgende Reihenfolge zu beachten: ]] zuerst die anaerobe, danach die aerobe Flasche. ]] Beide Flaschen (aerobe und anaerobe) dürfen nicht belüftet werden! Blutmenge je Flasche: Erwachsene: 5 – 10 ml Kinder: 1 – 5 ml Früh- und Neugeborene: 0,5 ml (spezielle aerobe Flasche) ]] Anzahl der Blutkulturen: 3 Flaschenpaare in einem Mindestabstand von 10-15 min (Die Abnahme einer größeren Flaschenzahl verbessert die Ausbeute nicht wesentlich.) ]] Die Blutkulturflaschen sind eindeutig zu kennzeichnen (Patientendaten, Entnahmezeit, Entnahmeort). ]] Die Barcodeetiketten der Flaschen dürfen nicht überklebt werden! ]] Der Transport sollte unverzüglich erfolgen (vor Auskühlung schützen). ]] Eine nächtliche Zwischenlagerung ist bei Raumtemperatur möglich. Bronchialsekret Indikation ]] Verdacht auf akute respiratorische Erkrankung des unteren Respirationstraktes ]] siehe auch Sputum Probenentnahme ]] Die erste Aspirationsprobe nach Einführen des Bronchoskops ist zu verwerfen, da sie sehr häufig noch mit Mundflora kontaminiert ist. ]] Das Sekret sollte möglichst nahe am Ort der vermuteten Infektion entnommen werden. ]] Volumen für allgemeine Bakteriologie: mind. 1 ml/ für Mykobakteriologie: 2-5 ml ]] Das aspirierte Sekret ist in ein steriles Probengefäß umzufüllen. Bronchoalveoläre Lavage (BAL) Indikation ]] bei schwerwiegenden akuten Infektionen des unteren Respirationstraktes ]] siehe auch Sputum LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 41 von 56 Probenentnahme ]] Das Sekret aus Mund-Nasenraum und Trachea ist vor Einführung des Bronchoskops abzusaugen. ]] Die Spitze des Bronchoskops in Bronchus einführen. ]] Bis zu 160 ml isotonische Kochsalzlösung instillieren. ]] Soweit wie möglich Material aspirieren und möglichst 50 ml (mind. 20-30 ml) wiedergewinnen (evtl. mehrere Probengefäße verwenden). ]] Das erste Aspirat ist zu verwerfen, außer bei der Suche nach obligat pathogenen Erregern bei Abwehrschwäche. ]] Das zweite Aspirat und evtl. weitere in ein steriles Probengefäß umfüllen. ]] Die instillierte und zurückgewonnene Flüssigkeitsmenge ist auf dem Untersuchungsantrag anzugeben! Katheter, intravaskulär Indikation ]] Verdacht auf Katheter-assoziierte systemische Infektion Probenentnahme ]] Bei Katheterentfernung ist der Katheter steril zu entnehmen und in ein steriles Probengefäß ohne Transportmedium einzubringen. ]] Das Material ist schnellstmöglich in das untersuchende Labor zu transportieren. ]] Die Zwischenlagerung sollte maximal 24 Stunden im Kühlschrank betragen. ]] Bei verbleibendem Katheter ist zeitgleich je ein Blutkultur-Flaschenpaar mit peripher entnommenem Blut und Blut aus dem ZVK zu beimpfen (s. auch unter Blutentnahme Blutkultur). Klebestreifen auf Objektträger Indikation ]] V. a. Enterobius vermicularis (z. B. Juckreiz im Perianalbereich, Unruhe, Schlaflosigkeit) Probenentnahme ]] Die in der Nacht im Perianalbereich abgelegten Eier werden mit einem durchsichtigen Klebstreifen am Morgen vor dem Waschen abgenommen. ]] Den Streifen faltenfrei auf einen Objektträger aufkleben. Liquor cerebrospinalis Indikation ]] Verdacht auf Meningitis, Enzephalitis Probenentnahme ]] Die Liquorpunktion ist unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen. ]] Nach hygienischer Händedesinfektion sind sterile Handschuhe anzuziehen und ein Mundschutz anzulegen. ]] Die Punktionsstelle mit Hautdesinfektionsmitteln auf alkoholischer Basis gründlich desinfizieren, Einwirkungszeit 2 Minuten. ]] Das alkoholische Desinfektionsmittel muss vor der Punktion verdunstet sein. ]] Nach der Punktion ist die Punktionsstelle mit sterilem Verbandsmaterial abzudecken. ]] Zur Diagnostik erforderliche Liquormengen bzw. Probenröhrchen: Für mikrobiologische, zytologische, chemische und serologische Untersuchungen sollten mehrere Portionen in getrennte Probengefäße überführt werden. zur mikroskopisch/ kulturellen Diagnostik: mindestens 2 ml zur molekularbiologischen Diagnostik (PCR): mindestens 1 ml (Extraröhrchen zwingend erforderlich) bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis: mindestens 3-5 ml bei Verdacht auf Pilzinfektion: mindestens 5 ml ]] Zur mikroskopisch/ kulturellen Diagnostik ist das Probenmaterial unverzüglich bei Raumtemperatur ins untersuchende Labor zu transportieren. ]] Beträgt die Transportzeit im Ausnahmefall mehr als 2 Stunden sollte zusätzlich zum Nativliquor eine Liquorportion in eine Blutkulturflasche eingebracht werden (s. Blutentnahme für Blutkultur). ]] Ist ausschließlich eine molekularbiologische Diagnostik (PCR) vorgesehen, dann ist das Probenmaterial zu kühlen und gekühlt zu transportieren. Shunt-Liquor Indikation ]] Shuntinfektion, Meningitis, Enzephalitis Probenentnahme ]] Das Probenmaterial ist unter streng aseptischen Bedingungen aus dem ventrikulo-peritonealen, ventrikulo-atrialen Shunt bzw. aus der externen Ableitung durch Punktion zu gewinnen. ]] weiteres Vorgehen siehe Liquor cerebrospinalis Seite 42 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Magennüchternsekret/ Magenspülwasser Indikation ]] Verdacht auf Lungentuberkulose (hauptsächlich bei Kindern) Probenentnahme ]] Das Probenmaterial ist von nüchternen Patienten zu gewinnen. ]] Volumen: möglichst 2-5 ml Magennüchternsekret bzw. 20-30 ml Magenspülwasser ]] Zur Neutralisation der Magensäure ist ein spezielles Transportmedium (Röhrchen mit gesättigter Trinatriumphosphat-Lösung) zu verwenden. Das entsprechende Transportmaterial kann im Tuberkulose-Labor abgefordert werden. Punktate siehe Aspirate/ Punktate Sputum Indikationen ]] ambulant erworbene Pneumonie, insbesondere bei Pneumonie mit schwerem Verlauf ]] Pneumonien im Anfangsstadium und Pneumonie mit eitrigem Auswurf sowie bei zusätzlichen Risikofaktoren (> 65 Jahre, schwere Grunderkrankungen, Diabetes mellitus u.a.) ]] nosokomiale Pneumonie ]] Pneumonie mit persistierenden Infiltraten ]] Pneumonie immunsupprimierter Patienten ]] Therapieversagen ]] häufige Schübe akuter Bronchitiden mit eitrigem Auswurf oder bei fortgeschrittenen chronischen Bronchitiden ]] zur Erfassung resistenter Erreger bzw. Resistenzentwicklungen ]] Verdacht auf Tuberkulose Probenentnahme ]] Optimale mikrobiologische Untersuchungsergebnisse sind nur bei kurzen Transport- und Lagerungszeiten möglich. Bei längeren Lagerungs- und/ oder Transportzeiten besteht die Gefahr des Absterbens empfindlicher Keime (z. B. Pneumokokken) oder der Überwucherung und Hemmung durch Normalflorakeime. ]] Zur bakteriologischen Diagnostik sollte nur makroskopisch eitriges Sputum eingesandt werden (Ausnahme bei Immunsuppression); Volumen möglichst 2-5 ml. ]] Die Einsendung von Speichel oder Schleim aus dem Nasen-Rachen-Raum ist zu vermeiden. ]] Zur Diagnostik von tieferen Atemwegsinfektionen ist Sputum nicht besonders geeignet, da dieses in der Regel wegen Speichelbeimengung durch Keime der physiologischen Oropharyngealflora kontaminiert ist (Gefahr von Fehldiagnosen!). ]] Der Patient muss eingehend über die korrekte Vorgehensweise bei der Sputumgewinnung unterrichtet werden (siehe Laborinformation). ]] Die Sputumgewinnung ist möglichst unter unmittelbarer Anleitung und Aufsicht von geschultem Personal durchzuführen. ]] Der günstigste Entnahmezeitpunkt ist direkt nach dem Aufwachen (erstes Morgensputum). ]] Mund nicht ausspülen, Zahnprothesen nicht einsetzen. ]] Bei einer erfolglosen Expektoration kann die Gewinnung von Sputum durch Inhalation von ca. 25 ml steriler NaCl - Lösung (3%ig) mittels Ultraschallvernebler induziert werden. ]] Mehr Material kann durch 2-3-maliges Abhusten aus der Tiefe gewonnen werden. ]] Anzahl der Proben: ]] Bei Verdacht auf bakterielle Pneumonie ist bei guter Qualität (eitriges Probenmaterial): eine Probe ausreichend. ]] bei Verdacht auf Pilzpneumonie: drei Proben im Abstand von 1-2 Tagen ]] bei Verdacht auf Tuberkulose: drei Proben im Abstand von 1-2 Tagen (siehe auch unten „Besonderheiten der mykobakteriologischen Diagnostik“) Stuhlproben Indikation ]] Verdacht auf infektiöse Gastroenteritis ]] gastrointestinale Beschwerden nach Auslandsaufenthalt ]] Umgebungsuntersuchungen zu Erkrankten bzw. Ausscheidern von Gastroenteritiserregern ]] Nachkontrollen ]] evtl. geforderte Untersuchung vor Tätigkeitsaufnahme Probenentnahme ]] Die Harnblase ist vor der Defäkation zu entleeren. ]] Der Stuhl ist in ein sauberes Gefäß oder in eine mit Papier ausgelegte Flachspültoilette (mit Stufe) abzusetzen. Der Stuhlgang sollte nicht mit Wasser in Kontakt kommen. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 43 von 56 ]] Mit dem im Probengefäß befindlichen Löffel sind eine ca. haselnussgroße Menge bzw. bei flüssigem Stuhl ca. 5 ml zu entnehmen. Dabei sind blutige, schleimige oder eitrige Anteile zu bevorzugen (siehe auch Laborinformation). ]] Bei einer umfangreichen Palette diagnostischer Anforderungen ist das Probengefäß bis zur Hälfte zu füllen. Sonderfälle ]] Bei Cholera-Verdacht sollte das Labor telefonisch verständigt, gegebenenfalls alkalisches Peptonwasser als Transportmedium verwendet (kann im Labor angefordert werden) und die Probe auf schnellstem Wege durch Boten transportiert werden. ]] Bei Verdacht auf Typhus-/ Paratyphus: ]] In der ersten, oft auch noch in der zweiten Krankheitswoche sind Salmonella Typhi bzw. Salmonella Paratyphi mit großer Regelmäßigkeit im Blut nachweisbar. Zum Erregernachweis wird die Verwendung von Blutkulturen empfohlen (s. Probenentnahme „Blut“). ]] Im Stuhl werden die Erreger in der ersten Krankheitswoche nur in geringen Mengen ausgeschieden. Etwa ab der zweiten Krankheitswoche gelingt der Erregernachweis zunehmend besser. ]] Gelegentlich lassen sich die Erreger auch aus Urin anzüchten. ]] Bei Dauerausscheidern finden sich die Erreger fast regelmäßig in der Gallenblase. ]] Bei Verdacht auf Wurmbefall ist das Probenröhrchen bis zur Hälfte zu füllen. Trachealsekret Indikation ]] akute respiratorische Erkrankung, wenn exakte Sputumgewinnung nicht möglich ist ]] siehe auch „Sputum“ Probenentnahme ]] Dieses Material ist nur bedingt besser als Sputum geeignet, da die Trachea schon kurz nach Intubation bzw. Tracheostomaanlage durch Oropharyngealkeime besiedelt ist. ]] Das Sekret sollte unmittelbar nach dem Wechsel des Tubus mit einem sterilen Katheter möglichst aus den tiefen Abschnitten des Bronchialbaumes aspiriert werden. Dazu wird die Verwendung eines sterilen Absaugkatheters mit Sekretfalle empfohlen. ]] Volumen für allgemeine Bakteriologie: mind. 1 ml/ für Mykobakteriologie: 2-5 ml ]] Das aspirierte Sekret in ein steriles Gefäß umfüllen, notfalls kann die sekrethaltige Katheterspitze abgeschnitten und in ein steriles Gefäß gegeben werden. Urin Indikationen für bakteriologische Diagnostik bei asymptomatischen Patienten: ]] mit vorausgegangener Bakteriurie ]] während der Schwangerschaft ]] mit labor-chemischem Anhalt für Harnwegsinfektion ]] nach Beendigung der antibiotischen Therapie eines komplizierten Harnwegsinfektes Indikationen für bakteriologische Diagnostik bei symptomatischen Patienten: ]] mit Anzeichen eines Harnwegsinfektes bei stationärem Aufenthalt ]] bei Fortbestehen der Symptome unter/ nach Antibiotikatherapie ]] mit Fieber oder Sepsis unklarer Genese ]] mit praedisponierenden Faktoren ]] bei Verdacht auf eine STI zum molekularbiologischen Nachweis von Chlamydia trachomatis und Neisseria gonnorrhoeae Probenentnahme ]] Für die kulturelle bakteriologische Diagnostik ist Morgenurin am besten geeignet. Es sollte nach Möglichkeit Mittelstrahlurin zur Untersuchung gegeben werden. ]] Für den molekularbiologischen Nachweis von Chlamydia trachomatis und Neisseria gonnorrhoeae ist Erststrahlurin einzusenden. ]] Zwischen Uringewinnung und letzter Miktion sollten mind. 3 Std. liegen. 1. Mittelstrahlurin Die Untersuchung von Mittelstrahlurin ist für die kulturelle bakteriologische Diagnostik die Methode der Wahl. Wegen der Verunreinigungsmöglichkeiten bei der Probengewinnung ist jedoch ein striktes Einhalten der sachgerechten Entnahmetechnik erforderlich! Der Patient muss eingehend über die korrekte Vorgehensweise bei der Uringewinnung unterrichtet werden (siehe Laborinformation). Seite 44 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Frauen Männer ]] Hände mit Wasser und Seife waschen, trocknen ]] Hände mit Wasser und Seife waschen, trocknen ]] mit einer Hand die Labien spreizen bis die Uringewinnung abge- ]] Präputium vollständig zurückziehen und während der gesamten schlossen ist Uringewinnung so belassen ]] Vulva gründlich reinigen (Wasser ohne Seife), mit sauberem Hand- ]] Glans penis gründlich reinigen (Wasser ohne Seife), mit sauberem tuch abtrocknen. Handtuch abtrocknen ]] Harn ca. 3 Sekunden abfließen lassen ]] 10-20 ml Urin in sterilem Gefäß auffangen, ohne den Harnstrahl zu unterbrechen. Verunreinigung durch Becherrand, Hand oder Kleidung vermeiden ]] Urin in steriles, beschriftetes Transportröhrchen umfüllen ]] Transportröhrchen bis zum Transport im Kühlschrank lagern 2. Katheterurin Wegen der Gefahr der Keimverschleppung wird dieses Material nur bei Patienten empfohlen, bei denen einwandfreie Gewinnung von Mittelstrahl- oder Blasenpunktionsurin nicht möglich ist. Der Genitalbereich ist wie bei Mittelstrahluringewinnung sorgfältig zu reinigen. Grundsätzlich sind Einmalkatheter zu verwenden. Die Katheterisierung ist unter antiseptischen Bedingungen (hygienische Händedesinfektion, sterile Einmalhandschuhe) durchzuführen. Die erste Urinportion ist zu verwerfen, die mittlere in einem sterilen Gefäß aufzufangen. Volumen: 10-15 ml 3. Dauerkatheterurin Bei diesem Material besteht ein hohes Risiko der Keimeinwanderung sowie Kontamination der Probe. Der Urin ist nach vorheriger Desinfektion nur an der dafür vorgesehenen patientennahen Entnahmestelle am Drainagesystem zu entnehmen. Der Urin darf nicht aus dem Auffangbeutel entnommen werden (sekundäre Keimzahlerhöhung!). Das Probenmaterial ist in ein steriles Gefäß umzufüllen. Volumen: 10 - 15 ml 4. Blasenpunktionsurin Bei dieser Art der Gewinnung des Materials ist eine Kontamination der Probe nahezu ausgeschlossen! Indikationen für diese Entnahmetechnik sind: schwierige einwandfreie Uringewinnung mit anderen Methoden fragliche bakteriologische Ergebnisse, insbesondere bei Mischkulturen Die Punktionsstelle ist sorgfältig zu desinfizieren. Punktion muss unter antiseptischen Bedingungen (hygienische Händedesinfektion, sterile Einmalhandschuhe) erfolgen. Die Punktionsstelle liegt 1-2 Querfinger oberhalb der Symphyse. Der Urin ist in ein steriles Gefäß umzufüllen. Volumen: 10 - 15 ml 5. Urin aus Conduit oder Darmersatzblase Die Uringewinnung sollte möglichst aus dem proximal gelegenen Abschnitt (Kolonisation in Richtung proximale Darmabschnitte am geringsten) erfolgen. Eine forcierte Diurese ist zu induzieren. Mit einem Einmalkatheter ist Urin aus der Tiefe des Conduits zu entnehmen. Volumen: 10 - 15 ml 6. Urin für Tuberkulosediagnostik Es ist ausschließlich Morgenurin zugewinnen. Zur Erhöhung der Mykobakterienkonzentration im Urin sollte am Abend zuvor möglichst wenig Flüssigkeit aufgenommen werden. Die Untersuchung von Urinproben an drei aufeinanderfolgenden Tagen erhöht die Ausbeute. Volumen: ca. 50 ml 7. Erststrahlurin für molekularbiologischen Nachweis von STI Die Probenahme sollte frühestens 2 Stunden nach der letzten Miktion erfolgen. Die Reinigung des Genitale ist wie bei der Gewinnung von Mittelstrahlurin vorzunehmen. Wichtig ist das Auffangen der ersten Urinportion, da mit dem Beginn des Urinstrahles die Erreger ausgespült werden (siehe Laborinformation). Volumen: mind. 5 ml LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 45 von 56 8. Urin für parasitologische Diagnostik Belastungsurin: Nach körperlicher Belastung z. B. durch schnelles mehrmaliges Treppensteigen die letzte Urinportion auffangen (günstigste Entnahmezeit liegt zwischen 10 und 14 Uhr). Sammelurin: Innerhalb von 24 Stunden jeweils letzte Urinportionen auffangen und sammeln. 9. Urin zum Antigennachweis von Legionella spp. Wegen der diskontinuierlichen Ausscheidung wird die Diagnostik von 3 Proben (Entnahme an 3 aufeinander folgenden Tagen) empfohlen. Volumen: 10 - 15 ml Seite 46 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Zusätzliche Hinweise Verdacht auf Anaerobier-Infektionen Bei lebensbedrohlichen Krankheitsbildern (z. B. Verdacht auf Gasbrandinfektion) ist das Material telefonisch im Labor anzumelden! ]] Alle Materialien, die mit Normalflora kontaminiert sind, sind nur in Ausnahmefällen (z. B. Gasbrand) für die Anaerobierdiagnostik geeignet! ]] Alle Materialien sind generell bis zum Transport bei Raumtemperatur aufzubewahren! ]] Die Aspiration von entzündlichem Exsudat ist generell der Materialentnahme mittels Tupfer vorzuziehen. ]] Es ist reichlich Material zu entnehmen (bei Aspiraten/ Punktaten mindestens 2 ml). ]] Aspirate/ Punktate sind in der Spritze mit verschlossenem Konus zu transportieren. ]] Falls das nicht möglich ist, sollte Probenmaterial in eine anaerobe Blutkulturflasche eingeimpft werden. ]] Natives Probenmaterialien (Material ohne Transportmedium) ist sofort ins untersuchende Labor zu transportieren! ]] Materialien mit Transportmedium sind innerhalb von 6 Stunden ins Labor zu transportieren! Besonderheiten der mykobakteriologischen Diagnostik Alle Untersuchungsanforderungen werden aus ein und demselben Probenmaterial durchgeführt. Geeignete Untersuchungsmaterialien: ]] Sputum ]] Bronchial-/ Trachealsekret ]] Magennüchternsekret/ Magenspülwasser (mit Trinatriumphosphat-Lösung neutralisiert) ]] Pleurapunktat ]] Liquor cerebrospinalis ]] Urin (Katheter- oder Mittelstrahlurin, morgens entnommen) ]] Stuhl ]] Biopsiematerialien (nicht in Formalin einlegen!) ]] Abstrichmaterial ist weniger geeignet, da mit einem Abstrich zu wenig Material gewonnen wird. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sollten mehrere Proben gleicher Art an verschiedenen Tagen eingesendet werden (meist 3 Proben, 1 Probe/ Tag). Der mikroskopische Nachweis von säurefesten Stäbchen ist besonders angezeigt bei Proben, die eine höhere Konzentration (>1000/ ml) an Tuberkulose-Erregern enthalten können (z. B. Sputum, Bronchialsekret), jedoch wenig aussichtsreich bei keimarmem Material (z. B. Pleurapunktat). Die Mikroskopie in Stuhl oder Urin ist dagegen selten von diagnostischem Wert, da in diesen Probenmaterialien mit dem Vorkommen atypischer Mykobakterien gerechnet werden muss. Indikationen für eine zusätzliche molekularbiologische Diagnostik (PCR) sind: ]] mikroskopisch positive Proben zur raschen Bestätigung eines Tuberkuloseverdachtes ]] mikroskopisch negative respiratorische Proben mit begründetem Verdacht auf Lungentuberkulose ]] bei besonders gefährdeten Patienten (immunsupprimierte Patienten, Kleinkinder) ]] bei besonderen epidemiologischen Fragestellungen (Drogenszene, Strafvollzug, Obdachlose, Asylanten) Besonderheiten der molekularbiologischen Diagnostik Indikationen: ]] Nachweis von Infektionserregern, die nicht oder nur schwer kultivierbar sind ]] Nachweis von Infektionserregern, bei denen ein schneller Nachweis erforderlich ist ]] Nachweis genetisch codierter Pathogenitäts-, Virulenz- oder Resistenzeigenschaften ]] Im Rahmen von Therapiekontrollen (HBV, HCV) Molekularbiologische Nachweismethoden sind hochsensitiv und stellen besonders hohe Anforderungen an die Präanalytik. Fehler können zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen führen. Mögliche Fehlerquellen können sein: ]] ungeeignetes oder zu wenig Probenmaterial ]] unsachgemäße Probenlagerung ]] Es wurde kein separates Probengefäß für PCR verwendet. ]] Kontamination der Patientenprobe durch mehrfaches Öffnen des Probengefäßes Deshalb sind folgende Hinweise zu beachten: ]] separates Probenröhrchen verwenden (außer bei Proben zur Tuberkulosediagnostik oder Stuhlproben zur Diagnostik auf Enteritis-Erreger) LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 47 von 56 ]] Probengefäße sofort fest verschließen (ohne erneutes Öffnen) ]] kein Blutentnahmesystem mit Heparinzusatz verwenden (Heparin hemmt die PCR) ]] Zur Hepatitisdiagnostik wird EDTA-Blut bevorzugt, welches innerhalb von 6 Stunden nach Entnahme im untersuchenden Labor sein soll. ]] Probenmaterial ist bis zum Transport im Kühlschrank zu lagern und gekühlt zu transportieren. Sächsisches Influenza-Sentinel Indikation Verdacht auf akute respiratorische Erkrankung durch Influenzaviren während des Sentinel-Zeitraumes von Oktober eines Jahres bis zum April des folgenden Jahres (in der Regel) Durchführung ]] Hinweise zur Probenentnahme, Lagerung und Transport, sowie der spezielle Probenbegleitschein werden vor Beginn des jeweiligen Sentinelzeitraumes aktualisiert und den am Sentinel teilnehmenden Einrichtungen über die zuständigen Gesundheitsämter zur Verfügung gestellt. ]] Ebenso werden Abstrich- und Transportmaterial (Tupfer, Probenröhrchen mit flüssigem Transportmedium und Versandgefäße) bereitgestellt. ]] Der Erregernachweis erfolgt mittels molekularbiologischer Diagnostik (PCR) und anschließender Virusanzucht bei positiven Ergebnissen in der PCR. ]] Die zur Diagnostik eingesetzten Probenmaterialien sind in der Regel Rachen-und/ oder Nasenabstriche in flüssigem Transportmedium (s. Abstrich Nase, Abstrich Rachen). Bundesweite Enterovirus-Serveillance Indikation ]] Diese Diagnostik wird ausschließlich bei Verdacht auf eine virale Meningitis/ Enzephalitis, akut schlaffe Lähmung bzw. eine Poliovirus-Infektion durchgeführt. ]] Bei Verdacht auf eine Poliovirus-Infektion ist eine telefonische Absprache über die Einsende- und Meldeformalitäten zwingend erforderlich! Durchführung ]] Die an der bundesweiten Surveillance teilnehmenden Einrichtungen erhalten von der Geschäftsstelle der Nationalen Kommission für die Polioeradikation am Robert Koch-Institut Berlin die Unterlagen mit den entsprechenden Hinweisen einschließlich der speziellen Probenbegleitscheine. ]] Der Erregernachweis erfolgt mittels molekularbiologischer Diagnostik (PCR) und anschließender Virusanzucht einschließlich Typisierung des angezüchteten Enterovirus bei positiven Nachweisen. ]] Die zur Diagnostik eingesetzten Probenmaterialien sind Stuhlproben oder Liquor. Seite 48 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Kürzelliste Ag Ak ALT ASL AST BAL BCG CMIA CMV DNS EAEC EBV EHEC EIA EIEC EPEC ETEC FSME-Virus FTA-Abs GGT GOT GPT HAHT HAV HBV HCV HDV HEV HHV-6 HIV HSV HUS IFT IgA IgG IgM IHA MIFT MRGN MRSA NaCl PCR PIV RNS RPR Antigen Antikörper Alanin-Aminotransferase O-Antistreptolysin Aspartat-Aminotransferase Bronchoalveoläre Lavage Bacillus Calmette-Guerin Chemilumineszenz-Mikropartikel-Immunoassay Zytomegalievirus Desoxyribonukleinsäure Enteroaggregative Escherichia coli Epstein-Barr-Virus Enterohämorrhagische Escherichia coli Enzym-Immunoassay Enteroinvasive Escherichia coli Enteropathogene Escherichia coli Enterotoxigene Escherichia coli Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptionstest Gamma-Glutamyl-Transferase Glutamat-Oxalacetat-Transaminase Glutamat-Pyruvat-Transaminase Hämagglutinations-Hemmtest Hepatitis-A-Virus Hepatitis-B-Virus Hepatitis-C-Virus Hepatitis-D-Virus Hepatitis-E-Virus Humanes Herpes-Virus 6 Humanes Immundefizienz-Virus Herpes-simplex-Virus Hämolytisch-urämisches Syndrom Indirekte Immunfluoreszenztest Immunglobulin Subklasse A Immunglobulin Subklasse G Immunglobulin Subklasse M Indirekter Hämagglutinationstest Mikro-Immunfluoreszenztest Multiresistente gramnegative Stäbchen Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus Natriumchlorid Polymerase chain reaction (Polymerase-Kettenreaktion) Parainfluenza-Virus Ribonukleinsäure Rapid-Plasma-Reagin-Test, Variante des VDRL- (Venereal Disease Research Laboratories) Tests LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 49 von 56 RSV SG STI TPPA VRE VZV ZNS ZVK Seite 50 von 56 │ Respiratory-Syncytial-Virus Serogruppe Sexuelly transmitted infection (Sexuell übertragbare Erkrankung) Treponema pallidum-Partikelagglutinationstest Vancomycin-resistente Enterokokken Varicella-Zoster-Virus Zentralnervensystem zentraler Venenkatheter LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Anhang 1. Übersicht zu Lagerung und Transport von Untersuchungsmaterial für die mikrobiologische Diagnostik Kühlschrank Raumtemperatur Abstrich in flüssigem Transportmedium, einschl. Chlamydienabstriche Abstrich in bakt. Transportmedium Atemwegsmaterial (Sputum, Trachealsekret, Bronchial-Lavage) Blutkultur Blut (Vollblut, EDTA-Blut, Serum) Liquor Katheterspitze Punktat, Eiter Stuhl* Biopsie-Material Urin Liquor/ Punktat in Blutkulturflaschen QuantiFERON-Test * außer bei Verdacht auf Shigellen (Ruhr) und Vibrionen (Cholera): hier Raumtemperatur Bei Materialien, die keinem der oben aufgeführten zugeordnet werden können, bzw. bei Anforderungen, die besondere, selten beanspruchte Labordiagnostik erfordern, empfiehlt sich eine vorherige tel. Nachfrage. Der Abstand zwischen Materialabnahme und Probenanlieferung im Labor sollte so kurz wie möglich sein. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 51 von 56 2. Bestellformular für Probenentnamesysteme, -transportmaterial und Begleitscheine Die Bestellformulare stehen auf der Internet-Seite www.lua.sachsen.de zum Herunterladen bereit. Einsender/Adress Einsenderstempel MengeAbstrichmaterial für bakteriologische Untersuchungen (Tupfer, Transportröhrchen mit Amies-Medium und Kohle) ________ regulärer Tupfer - schwarzer Verschluss ________ ultradünner Tupfer (für Urethralabstriche) - oranger Verschluss ________ für Pertussis-PCR-Diagnostik/ Rayon®-Tupfer mit flexiblem Draht ohne Medium ________ flüssiges Transportmedium (M4RT®-Medium) für Tupferproben ________ verschiedene sterile Tupfer: ________ Rayon®-Tupfer mit flexiblen Plastikstab („CLASSIQSwab“) ________ beflockter Nylon®-Tupfer „dick“ ________ beflockter Nylon®-Tupfer „ultra-dünn“ (für Urethralabstriche) ________ Influenza-Probenset (Tupfer, flüssiges Transportmedium und Sentinel-Begleitschein) ________ ________ ________ ________ Sterile Probengefäße für flüssiges Material Röhrchen bis 30 ml (mit Sekundärgefäß, Deckel weiß) Urinröhrchen (mit Sekundärgefäß, Deckel gelb) Urin-Monovetten 10 ml Urinbecher/ Einwegbecher ________ Steriles Probengefäß für Stuhl mit Löffel (mit Sekundärgefäß, Deckel braun) ________ ________ Blutkulturflaschen Flaschenpaar (aerob und anaerob) Spezielle aerobe Flasche für Früh- und Neugeborene ________ Blutentnahme-Set für QuantiFERON-Test Sekundärverpackung ________ Schraubgefäß mit Saugeinlage, Länge 12,5 cm (für Blutröhrchen und M4RT®-Medium) ________ Schraubgefäß mit Saugeinlage, Länge 18 cm (für bakteriologische Abstrichproben) ________ Schutzbeutel (UN 3373), transparent, flüssigkeitsdicht, mit Klebenaht und Saugeinlage Versandmaterial ________ Versandbeutel („Natron braun“) nur für Kuriertransport, nicht für Postversand! ________ SÜSSE Post Box (für Postversand) Probenbegleitscheine ________ für bakteriologischen/ molekularbiologischen Erregernachweis - grüne Markierung ________ für serologischen Erregernachweis - rotbraune Markierung ________ für QuantiFERON-Test Seite 52 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Bestellformular für Blutröhrchen und Blutentnahmesysteme Einsender/Adresse Einsenderstempel MengeBlutröhrchen ________ ________ ________ ________ Serum-Gel-Monovette, 9 ml S-Monovette EDTA-K2-Gel/ 4,9 ml Vacutainer Serumröhrchen mit Trenngel u. Gerinnungsfaktor (Deckel gold)/ 8,5 ml Microvette® 200 Z-Gel (für Kapillarblut) Blutentnahmesysteme ________ ________ ________ ________ ________ ________ ________ ________ Safety-Kanüle für S-Monovette®/ schwarz (0,7 x 38 mm) Safety-Kanüle für S-Monovette®/ grün (0,8 x 38 mm) Safety-Kanüle für S-Monovette®/ gelb (0,9x38 mm) Safety-Multifly®-Set/ blau (0,6 x 19 mm) Safety-Multifly®-Set/ grün (0,8 x 19 mm) Vacutainer Sicherheitskanüle Eclipse™/ schwarz (0,7 x 32 mm) Vacutainer Safety Lok™/ grün (0,8 x 19 x 178 mm) Sicherheitslanzette Super (1,5 mm Klinge) Sekundärverpackungen ________ ________ Schutzbeutel (UN 3373), transparent, flüssigkeitsdicht, mit Klebenaht und Saugeinlage (für 8-10 Blutröhrchen) Schraubgefäß mit Saugeinlage (Länge 12,5 cm, für einzelne Blutröhrchen) LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 53 von 56 3.Laborinformationen Jede einzelne Laborinformation steht auf der Internet-Seite www.lua.sachsen.de zum Herunterladen bereit. 3.1 Laborinformation zur Gewinnung von Probenmaterial für die mikrobiologische Stuhluntersuchung Die sachgerechte Gewinnung und Lagerung von Untersuchungsmaterial beeinflussen maßgeblich die Qualität der labormedizinischen Untersuchung. Das Probenahme-Set für Stuhlproben besteht aus einem Transportröhrchen (Verschluss braun) und einem sterilen Probengefäß. Im Probengefäß befindet sich ein Löffelchen zur Probeentnahme (an der Innenseite des Deckels fixiert). Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum (bzw. wenn mit dem Auftraggeber abgesprochen mit den entsprechenden anonymisierten Angaben) und Abnahmezeitpunkt beschriften. Gehen Sie bitte folgendermaßen vor: ]] Entleeren Sie möglichst vor dem Stuhlgang die Harnblase. ]] Der Stuhlgang sollte in eine mit Papier ausgelegte Flachspültoilette (mit Stufe) oder in ein sauberes Gefäß abgesetzt werden. Der Stuhlgang sollte nicht mit Wasser in Berührung kommen! ]] Entnehmen Sie mit dem Löffelchen an verschiedenen Stellen Proben. Falls vorhanden, sind dabei blutige, schleimige oder eitrige Anteile zu bevorzugen. Entnehmen Sie mindestens eine haselnussgroße Menge, maximal sollte das Probenröhrchen zur Hälfte gefüllt werden. ]] Verschließen Sie das Probenröhrchen gut und geben Sie es in das Transportröhrchen. ]] Bis zur Abgabe sollte die Probe kühl gelagert werden. 3.2 Laborinformation zur Gewinnung von Mittelstrahlurin für die bakteriologische Diagnostik (Frauen) Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen. Das Probenahme-Set für Urinproben besteht aus einem Transportröhrchen (Verschluss gelb) und einem sterilen Probengefäß. Zum Auffangen der Urinprobe dient ein steriler Auffangbecher. Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmezeitpunkt beschriften. Am besten für die Untersuchung geeignet ist Morgenurin. Gehen Sie bitte folgendermaßen vor: ]] ]] ]] ]] Bitte gehen Sie morgens nach dem Aufstehen nicht gleich zur Toilette. Legen Sie sich ein sauberes Handtuch, den sterilen Auffangbecher und das sterile Probengefäß in greifbare Nähe. Reinigen Sie die Hände sorgfältig mit Seife und Wasser und trocknen Sie sie mit einem Handtuch ab. Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile: Spreizen Sie dazu mit einer Hand die Schamlippen auseinander und waschen Sie diese Region gründlich mit Wasser ohne Seife. Dann trocknen Sie sich mit dem sauberen Handtuch ab. Bitte halten Sie die Schamlippen geöffnet, bis die Uringewinnung abgeschlossen ist. ]] Nachdem der Harnstrahl für ca. 3 Sekunden in Gang gekommen ist, fangen Sie 10-20 ml Urin im Becher auf, ohne den Harnstrahl zu unterbrechen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung. ]] Bitte füllen Sie den Urin in das beschriftete Probengefäß um und geben dieses beim Personal ab, damit es möglichst rasch ins Labor transportiert werden kann. ]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden. 3.3 Laborinformation zur Gewinnung von Mittelstrahlurin für die bakteriologische Diagnostik (Männer) Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen. Das Probenahme-Set für Urinproben besteht aus einem Transportröhrchen (Verschluss gelb) und einem sterilen Probengefäß. Zum Auffangen der Urinprobe dient ein steriler Auffangbecher. Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmezeitpunkt beschriften. Am besten für die Untersuchung geeignet ist Morgenurin. Gehen Sie bitte folgendermaßen vor: Seite 54 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x ]] ]] ]] ]] Bitte gehen Sie morgens nach dem Aufstehen nicht gleich zur Toilette. Legen Sie sich ein sauberes Handtuch, den sterilen Auffangbecher und das sterile Probengefäß in greifbare Nähe. Reinigen Sie die Hände sorgfältig mit Seife und Wasser und trocknen Sie sie mit einem Handtuch ab. Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile: Ziehen Sie die Vorhaut vollständig zurück und waschen Sie den Penis gründlich mit Wasser ohne Seife. Dann trocknen Sie ihn mit dem sauberen Handtuch ab. Belassen Sie die Vorhaut zurückgezogen bis die Uringewinnung abgeschlossen ist. ]] Nachdem der Harnstrahl für ca. 3 Sekunden in Gang gekommen ist, fangen Sie 10-20 ml Urin im Becher auf, ohne den Harnstrahl zu unterbrechen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung. ]] Bitte füllen Sie den Urin in das beschriftete Probengefäß um und geben dieses beim Personal ab, damit es möglichst rasch ins Labor transportiert werden kann. ]] Bis zur Abgabe im Labor sollte dann die Probe kühl gelagert werden. 3.4 Laborinformation zur Gewinnung von Urinproben für die mikrobiologische Diagnostik auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae (Frauen) Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen. Für die Untersuchung auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae ist die Entnahme von Erststrahl-Urin erforderlich. Gehen Sie bitte folgendermaßen vor: ]] Sie sollten bitte während der vorangegangenen zwei Stunden nicht uriniert haben. ]] Legen Sie sich ein sauberes Handtuch und den sterilen Auffangbecher in greifbare Nähe. Nehmen Sie außerdem das sterile Uringefäß (Probengefäß mit gelbem Deckel) aus der Transporthülle, beschriften dieses mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum bzw. ihrem Patientencode. Bitte unbedingt auch das Datum der Probenentnahme angeben. ]] Hände sorgfältig mit Seife und Wasser waschen, abspülen und mit Handtuch trocknen. ]] Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile: Spreizen Sie dazu mit einer Hand die Schamlippen auseinander und waschen Sie diese Region gründlich mit Wasser ohne Seife. Dann trocknen Sie sich mit dem sauberen Handtuch ab. Bitte halten Sie die Schamlippen geöffnet, bis die Uringewinnung abgeschlossen ist. ]] Vom ersten Strahl des Urins ca. 10-15 ml mit dem Becher auffangen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung. ]] Bitte füllen Sie den Urin in das Probengefäß um (Probengefäß max. bis zu zwei Drittel füllen) und stecken es in die Transporthülle. ]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden. 3.5 Laborinformation zur Gewinnung von Urinproben für die mikrobiologische Diagnostik auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae (Männer) Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen. Für die Untersuchung auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae ist die Entnahme von Erststrahl-Urin erforderlich. Gehen Sie bitte folgendermaßen vor: ]] Sie sollten bitte während der vorangegangenen zwei Stunden nicht uriniert haben. ]] Legen Sie sich ein sauberes Handtuch und den sterilen Auffangbecher in greifbare Nähe. Nehmen Sie außerdem das sterile Uringefäß (Probengefäß mit gelbem Deckel) aus der Transporthülle, beschriften dieses mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum bzw. ihrem Patientencode. Bitte unbedingt auch das Datum der Probenentnahme angeben. ]] Hände sorgfältig mit Seife und Wasser waschen, abspülen und mit Handtuch trocknen. ]] Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile: Ziehen Sie die Vorhaut vollständig zurück und waschen Sie den Penis gründlich mit Wasser (ohne Seife). Dann mit dem sauberen Handtuch abtrocknen. Belassen Sie die Vorhaut zurückgezogen bis die Uringewinnung abgeschlossen ist. ]] Vom ersten Strahl des Urins ca. 10-15 ml mit dem Becher auffangen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung. ]] Bitte füllen Sie den Urin in das Probengefäß um (Probengefäß max. bis zu zwei Drittel füllen) und stecken es in die Transporthülle. ]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden. LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x │Seite 55 von 56 3.6 Laborinformation zur Gewinnung von Sputumproben für die mikrobiologische Diagnostik Sputum ist das Sekret der Atemwege, das beim Abhusten aus den tiefen Atemwegen gewonnen wird. Es soll möglichst wenig durch Speichel verunreinigt werden, weil dadurch das Ergebnis der Untersuchung verfälscht werden kann. Das Probenahme-Set für Sputum besteht aus einem Transportröhrchen und einem sterilen Probengefäß (mit Skalierung). Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen und mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmezeitpunkt beschriften. Der günstigste Entnahmezeitpunkt ist direkt nach dem Aufwachen (erstes Morgensputum). Bitte gehen Sie nach folgender Anleitung vor: ]] Wenn Sie morgens spontan husten müssen, versuchen Sie den dabei entstehenden Auswurf in dem Probengefäß aufzufangen. Den Mund vorher nicht ausspülen, Zahnprothesen sind nicht einzusetzen bzw. sind zu entfernen! ]] Bei Gewinnung zu einem späteren Zeitpunkt sollten Sie 1-2 Stunden vorher keine Nahrung aufgenommen haben. ]] Können Sie nicht spontan Sputum abhusten, versuchen Sie tief ein- und auszuatmen. Nach jedem Einatmen den Atem für ca. 3-5 Sekunden anhalten. Versuchen Sie dann erneut abzuhusten. ]] Es sollten 2-5 ml Sputum gewonnen werden. Das Abhusten kann ggf. 2-3-mal wiederholt und das Sputum innerhalb von maximal einer Stunde gesammelt werden. ]] Probengefäß fest verschließen, in das Transportgefäß stecken und sofort beim Personal abgeben, damit die Probe rasch ins Labor transportiert werden kann. ]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden. 3.7 Laborinformation zur Blutentnahme für den Interferon-Gamma-Release-Assay (QuantiFERON-Test) für Vollblutproben zur Messung von Reaktionen auf Peptidantigene von Tuberkulose-Erregern Hinweise für Blutentnahme und Transport Blutentnahme Das Probenset zum QuantiFERON-Test umfasst mehrere Blutentnahmeröhrchen. Die Antigene sind in getrockneter Form als Beschichtung der Innenwand der Blutentnahmeröhrchen aufgetragen. Daher müssen die Blutproben sofort nach Entnahme sorgfältig mit dem Inhalt der Röhrchen vermischt werden. Die Röhrchen müssen dann schnellstmöglich, spätestens 16 Stunden nach Blutentnahme, in einen Inkubator (37 °C) überführt werden. Optimale Ergebnisse werden bei Einhaltung folgender Anweisungen erzielt: 1. Geben Sie von jedem Patienten je 1 ml venöses Blut in jedes der QuantiFERON-Blutentnahmeröhrchen. ]] Da die 1-ml-Röhrchen das Blut relativ langsam aufnehmen, belassen Sie das Röhrchen nach dem scheinbaren Erreichen des Füllstands bitte noch 2-3 Sekunden auf der Nadel. Dies gewährleistet, dass die erforderliche Blutmenge entnommen wird. Die schwarze Markierung seitlich am Röhrchen ist die 1-ml-Fülllinie. Die Blutentnahmeröhrchen wurden für Volumina von 0,8 - 1,2 ml validiert. Wird bei der Blutentnahme diese Indikatorlinie nicht erreicht, empfiehlt es sich, eine neue Blutprobe zu entnehmen. ]] Bei Verwendung einer Butterfly-Nadel zur Blutentnahme ist mit Hilfe eines Leerröhrchens sicherzustellen, dass die Schlauchverbindung gefüllt ist, bevor die QuantiFERON-Blutentnahmeröhrchen aufgesetzt werden. 2. Mischen Sie die Röhrchen durch 8- bis 10-maliges Umkehren oder durch 5 Sekunden langes Schütteln (jedoch nicht zu kräftig!) sofort nach der Blutentnahme. Die gesamte Innenwand der Röhrchen muß mit Blut bedeckt sein. 3. Beschriften Sie die Röhrchen. Transport Die Röhrchen müssen schnellstmöglich, spätestens jedoch 16 Stunden nach Blutentnahme, in einen Inkubator (37°C) überführt werden. Das bedeutet, dass die Patienten so bestellt werden müssen, dass die Proben innerhalb dieser Frist zur LUA gelangen können. Bitte beachten Sie, dass die Proben, die Sie dem Kurierfahrer mitgeben, am gleichen Tag spätnachmittags (i. d. R. spätestens bis 17.00 Uhr) an der LUA Dresden eintreffen müssen (es sei denn, sie wurden bereits inkubiert). Bis zum Transport die Blutproben bei Raumtemperatur, nicht im Kühlschrank oder Gefrierschrank aufbewahren! Die Proben sollen ungekühlt transportiert werden (z. B. in Isoliertasche ohne Kühlakkus). Für Rückfragen stehen wir unter der Tel.-Nr. 0351-81441153 zur Verfügung. Seite 56 von 56 │ LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x Herausgeber: Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden Redaktion: Dr. Ingrid Ehrhard, LUA Sachsen, Standort Dresden, Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden Tel.: 0351/8144 1100 Redaktionskollegium: FG 1.1-1.3, LUA Sachsen, Standort Dresden, Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden Gestaltung und Satz: SG IT, LUA Sachsen, Standort Dresden, Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden, Tel.: 0351/8144 1712 Fax: 0351/8144 1710 Redaktionsschluss/Freigabe: 15. August 2015, H 30000 04x Bezug: Dieses offizielle Mitteilungsblatt der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen des Freistaates Sachsen kann kostenfrei im Internet abgerufen werden: www.lua.sachsen.de