Probenahmehandbuch - Landesuntersuchungsanstalt Sachsen

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LANDESUNTERSUCHUNGSANSTALT FÜR DAS GESUNDHEITSUND VETERINÄRWESEN
Handbuch für die Probenahme
von humanmedizinischen mikrobiologischen Untersuchungsmaterialien
Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Stand: September 2015
Inhalt
Adressen und Öffnungszeiten............................................................................................................................................................................................. 2
Adressen der LUA-Standorte ...................................................................................................................................................................................... 2
Öffnungszeiten der LUA/ Zentrale Probenannahmen........................................................................................................................................... 2
Humanmedizinische Abteilung „Medizinische Mikrobiologie und Hygiene“ am Standort Dresden ............................................................. 2
Ansprechpartner für Rückfragen im Labor.............................................................................................................................................................. 2
Dienstzeiten im Labor.................................................................................................................................................................................................... 3
Befundmitteilung............................................................................................................................................................................................................ 3
Allgemeine Hinweise zum Probenhandbuch.................................................................................................................................................................. 3
Allgemeine Hinweise zur Präanalytik............................................................................................................................................................................... 3
Proben- und Transportgefäße .................................................................................................................................................................................... 4
Probenbeschriftung......................................................................................................................................................................................................11
Probenbegleitschein/ Untersuchungsantrag.........................................................................................................................................................11
Probenversand................................................................................................................................................................................................................11
Leistungsverzeichnis in Tabellenform............................................................................................................................................................................12
Tabelle 1: Organorientierte Übersicht.....................................................................................................................................................................12
Tabelle 2: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch).......................................................................................................................................22
Tabelle 3: Materialorientierte Übersicht................................................................................................................................................................30
Spezifische Anleitungen zur Entnahme von Patientenproben................................................................................................................................36
Zusätzliche Hinweise..........................................................................................................................................................................................................47
Verdacht auf Anaerobier-Infektionen.....................................................................................................................................................................47
Besonderheiten der mykobakteriologischen Diagnostik....................................................................................................................................47
Besonderheiten der molekularbiologischen Diagnostik.....................................................................................................................................47
Sächsisches Influenza-Sentinel.................................................................................................................................................................................48
Bundesweite Enterovirus-Serveillance....................................................................................................................................................................48
Kürzelliste...............................................................................................................................................................................................................................49
Anhang....................................................................................................................................................................................................................................51
1. Übersicht zu Lagerung und Transport von Untersuchungsmaterial für die mikrobiologische Diagnostik....................................51
2. Bestellformular für Probenentnamesysteme, -transportmaterial und Begleitscheine.......................................................................52
3.Laborinformationen...............................................................................................................................................................................................54
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
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Adressen und Öffnungszeiten
Adressen der LUA-Standorte
Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA)
Sitz Dresden
Standort Dresden
Jägerstr. 8/10
01099 Dresden
Tel.: 0351/8144-0
Fax: 0351/8144-1020
Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA)
Sitz Dresden
Standort Chemnitz
Zschopauer Str. 87
09111 Chemnitz
Tel.: 0351/8144-3900
Fax: 0351/8144-3920
Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen (LUA)
Sitz Dresden
Standort Leipzig
Wiederitzsch, Bahnhofstr.58/60
04158 Leipzig
Tel.: 0351/ 8144-4900
Fax: 0351/ 8144-4920
Öffnungszeiten der LUA/ Zentrale Probenannahmen
Standort
Liegenschaft
Montag-Freitag
Samstag
Sonntag
Feiertag
Dresden
Jägerstraße 8/10
07:00-17:00 Uhr
08:00-12:00 Uhr
---
*
Reichenbachstraße 71/73
07:00-15:30 Uhr
---
---
---
Chemnitz
Zschopauerstraße 87
07:00-17:00 Uhr
08:00-12:00 Uhr
---
---
Leipzig
Wiederitzsch, Bahnhofstraße 58/60
07:00-17:00 Uhr
08:00-12:00 Uhr
---
*
* An Feiertagen bleibt die Probenannahme der LUA geschlossen. Fällt der Feiertag auf einen Samstag sind die oben aufgeführten Öffnungszeiten gewährleistet.
Außerhalb der Öffnungszeiten kann Probenmaterial an den LUA-Standorten in dafür vorgesehene Briefkästen eingeworfen werden (Achtung: Entleerung erfolgt
nur während der LUA-Dienstzeiten im Labor).
Humanmedizinische Abteilung „Medizinische Mikrobiologie und Hygiene“ am Standort Dresden
]] Abteilungsleiterin: Frau Dr. med. Ingrid Ehrhard
Tel.: 0351/ 8144-1100
]] Fachgebiet 1.1: Bakteriologie, Parasitologie, Wasserhygiene
Fachgebietsleitung/ Tel.: 0351/ 8144-1150
]] Fachgebiet 1.2: Serologie, Virologie
Fachgebietsleitung/ Tel.: 0351/ 8144-1200
]] Fachgebiet 1.3: Molekularbiologie
Fachgebietsleitung/ Tel.: 0351/ 8144-1250
Ansprechpartner für Rückfragen im Labor
Laborbereich
Telefon: 0351/ 8144
Bakteriologie, Mykologie
-1195
Mykobakteriologie
-1153
Bakterielle Darminfektionen/ Parasitologie
-1188
Molekularbiologie
-1294
Serologie/ Virologie
-1246
Samstags, sowie an Sonn- und Feiertagen sind innerhalb der Dienstzeiten die Labore über die Zentrale Einwahl 0351/ 81440 erreichbar.
In dringenden Fällen steht außerhalb der Dienstzeiten ein Rufbereitschaftsdienst der LUA zur Verfügung. (Kontaktdaten über
die Zentrale Einwahl 0351/ 81440 - Anrufbeantworter - abfragen).
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Dienstzeiten im Labor
Montag bis Freitag:
Samstag: Sonntag/ Feiertage:
07:00 - 17:00 Uhr
08:00 - 12:00 Uhr
09:00 - 11:00 Uhr
Befundmitteilung
]] Die Befundmitteilung erfolgt in schriftlicher Form als Teil- oder Endbefund und online bei HL-7-Übertragung der Untersuchungsanträge.
]] Klinisch relevante Befunde werden umgehend per Telefon dem Einsender mitgeteilt. Ebenso erfolgt eine telefonische Befundmitteilung auf Wunsch.
Allgemeine Hinweise zum Probenhandbuch
]] Die folgenden Tabellen sollen eine Hilfe zur korrekten Probenauswahl und –entnahme geben und beschreiben die optimalen
Lager- und Transportbedingungen je Materialart.
]] Tabelle 1 ist eine organorientierte Übersicht, in der die wichtigsten Infektionserreger mit den geeigneten Untersuchungsmaterialien und diagnostischen Nachweisverfahren zusammengestellt sind.
]] Tabelle 2 gibt eine erregerorientierte Übersicht in alphabetischer Reihenfolge mit den geeigneten Untersuchungsmaterialien und
diagnostischen Nachweisverfahren.
]] Tabelle 3 ist nach Materialarten sortiert und gibt ausführliche Hinweise zu den diagnostischen Möglichkeiten (Leistungsangebot
der Abteilung) sowie den speziellen präanalytischen Anforderungen.
]] Detaillierte Anleitungen zur korrekten Probengewinnung sind in der Übersicht „Spezifische Anleitungen zur Probenentnahme“
im Anschluss an Tabelle 3 aufgeführt.
]] Die in den einzelnen Tabellen angegebenen diagnostischen Verfahren sind in der Regel nur für die aufgeführten Probenmaterialien validiert. Die Untersuchung von anderen Materialien ist bedingt und nur nach vorheriger telefonischer Absprache möglich.
Allgemeine Hinweise zur Präanalytik
]] Die Qualität der Ergebnisse einer mikrobiologischen Diagnostik wird maßgeblich von der Präanalytik beeinflusst. Fehler in der
Präanalytik können selbst durch eine optimale Labordiagnostik nicht mehr ausgeglichen werden.
]] Besondere Schwerpunkte der Präanalytik sind:
]] die Auswahl des richtigen Untersuchungsmaterials
]] die korrekte Probenentnahme (einschließlich Vorbereitung des Patienten)
]] Abnahmezeitpunkt
]] Abnahmetechnik
]] Probenmenge
]] Probenlagerung
]] Zeitspanne zwischen Probenentnahme und Eingang im untersuchenden Labor
]] Transportbedingungen
Grundsätzlich ist bei der Probenentnahme zu beachten
]] Probenmaterial möglichst vor Beginn erregerschädigender Maßnahmen (Antibiotika, Antiseptika, antivirale Therapeutika)
entnehmen.
]] Probenmaterial möglichst am Ort der Infektion entnehmen; wenn dieser nicht bekannt oder zugänglich ist, dann das Material entnehmen, in das die Erreger erfahrungsgemäß übertreten (Blut, Urin, Pleuraflüssigkeit, Ascites).
]] Ausreichende Materialmenge entnehmen, besonders bei der Anforderung einer umfangreichen diagnostischen Palette aus
einem Material (s. Tabelle 3).
]] Kann für umfangreiche diagnostische Anforderungen nicht ausreichend Probenmaterial gewonnen werden, ist vom Einsender die Priorität festzulegen.
]] Bei aktiver Beteiligung des Patienten bzw. wenn der Patient die Materialentnahme selbst vornimmt, muss zuvor eine ausführliche Unterweisung erfolgen (s. Laborinformationen im Anhang).
]] Probenmaterial schnellstmöglich in das untersuchende Labor transportieren (s. Tabelle 3).
]] Spezifische Anleitungen zur Probenentnahme befinden sich im Anschluss an Tabelle 3.
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
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]] Das Untersuchungsspektrum für ein Probenmaterial kann nachträglich nach telefonischer Absprache erweitert werden, wenn die
notwendigen präanalytischen Voraussetzungen dies zulassen und noch ausreichend Material zur Verfügung steht (siehe entsprechende Hinweise in Tabelle 3).
]] Bei Untersuchungen mit besonderer Dringlichkeit wird um eine vorherige telefonische Ankündigung bzw. einen entsprechenden
Vermerk auf dem Untersuchungsantrag gebeten.
]] Bei Unklarheiten hinsichtlich Einsendemodalitäten wird um eine telefonische Rücksprache gebeten.
Proben- und Transportgefäße
]] Probenentnahmesysteme bzw. Proben- und Transportgefäße werden von der LUA zur Verfügung gestellt. Diese können telefonisch oder schriftlich (ein entsprechendes Formular findet sich im Anhang) im Labor angefordert werden.
]] Haltbarkeitszeit und Lagerbedingungen der Probenentnahmesysteme bzw. Proben- und Transportgefäße sind unbedingt zu beachten. In der Regel ist die Vorratslagerung bei Raumtemperatur ausreichend. Eine Nutzung über das Verfallsdatum hinaus ist
nicht gestattet.
Probenentnahmesysteme (Beispiele)
Abstrichmaterial:
steriler Rayon®-Tupfer mit flexiblem Plastikstab und Transportröhrchen mit bakteriologischem Erhaltungsmedium (AmiesMedium mit Kohle)
geeignet für allgemeinen bakteriologischen Abstrich
steriler Rayon®-Tupfer, ultradünn, mit steifem Aluminiumdraht und Transportröhrchen mit bakteriologischem Erhaltungsmedium (Amies-Medium mit Kohle)
geeignet für bakteriologische Urethralabstriche
steriler Rayon®-Tupfer mit flexiblem, gedrehtem Draht im trockenen Transportröhrchen
geeignet für Nasopharyngealabstriche
steriles flüssiges Transportmedium (M4RT®-Medium)
geeignet zum Transport von Abstrichtupferproben zur PCR-Diagnostik und Viruskultur
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verschiedene trockene Tupfer:
steriler Rayon®-Tupfer („CLASSIQSwab“) mit flexiblem Plastikstab (ohne Sollbruchstelle)
steriler, beflockter Nylon®-Tupfer „dick“/ mit flexiblem Plastikstab (mit Sollbruchstelle)
steriler, beflockter Nylon®-Tupfer „ultra-dünn“/ mit flexiblem Plastikstab (mit Sollbruchstelle)
steriles Probengefäß für flüssiges Probenmaterial
Volumen bis 30 ml (mit Sekundärgefäß, Deckel weiß)
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steriles Urinröhrchen
Volumen bis 17 ml (mit Sekundärgefäß, Deckel gelb)
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sterile Urin-Monovette, Volumen bis 10 ml
Urinbecher zur Probengewinnung (Einwegmaterial)
steriles Probengefäß für Stuhl mit Löffel
(mit Sekundärgefäß, Deckel braun)
Blutröhrchen:
Serum-Gel-Monovette/ 9 ml
S-Monovette EDTA-K2-Gel/ 4,9 ml
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Vacutainer Serumröhrchen mit Trenngel und Gerinnungsaktivator (Deckel gold)/ 8,5 ml
Vacutainer Serumröhrchen (Deckel rot)/ 5ml
Vacutainer EDTA Plus Röhrchen (Deckel lila)/ 3 ml
Blutabnahmesysteme:
Safety-Kanüle für S-Monovette® (schwarz: 0,7 x 38 mm/ grün: 0,8 x 38 mm/ gelb: 0,9 x 38 mm)
Vacutainer Sicherheitskanüle Eclipse™ - schwarz (0,7 x 32 mm)
Vacutainer Safety Lok™/ grün (0,8 x 19 x 178 mm)
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Safety-Multifly®-Set blau (0,6 x 19 mm)
Safety-Multifly®-Set grün (0,8 x 19 mm)
Microvette® 200 Z-Gel (für 200 µl Kapillarblut)
Blutkulturflaschen:
Flaschenpaar (aerob und anaerob)
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Sicherheitslanzette für kapillare Blutentnahme
spezielle aerobe Flasche für Früh- und
Neugeborene
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Probenentnahme-Set für QuantiFERON-Test
Sekundärgefäße
Schraubgefäße mit Saugeinlage
bitte mit Anstrich oder Ähnlichem versehen
Länge 12,5 cm:
geeignet für Blutröhrchen und Röhrchen mit flüssigem Transportmedium (M4RT®-Medium)
Länge 18 cm:
geeignet für Abstrichproben-Röhrchen
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Schutzbeutel
flüssigkeitsdicht, mit Saugeinlage und Klebenaht
Versandmaterial
Versandbeutel („Natron braun“) nur für Kuriertransport, nicht zum Postversand zugelassen!
„SÜSSE Post Box“
Umverpackung für Postversand
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Probenbeschriftung
]] Die Beschriftung der Probengefäße sollte möglichst vor der Probenentnahme erfolgen.
]] Um die Verwechslungsgefahr zu minimieren, sollte immer das Primärprobengefäß beschriftet werden.
]] Probenmaterial muss eindeutig einem Bürger/ Patienten zuzuordnen sein.
]] Die Beschriftung sollte beinhalten:
]] Name, Vorname, Geburtsdatum bzw. Barcode oder anonymisierte Patientenangaben
]] Entnahmezeitpunkt
]] ggf. Materialart bzw. Entnahmeort bei Einsendung mehrerer Proben eines Patienten
]] Bei Verwendung von Barcode-Etiketten ist für jedes Probenmaterial eine separate Barcodenummer zu vergeben. Wichtig ist,
dass Barcode und Probenbegleitschein bzw. elektronischer Untersuchungsauftrag (HL-7-Übertragung) einander eindeutig zugeordnet werden können.
]] Ist ein Probenmaterial nicht zweifelsfrei einem Untersuchungsauftrag zuzuordnen, kann die Probe nicht untersucht werden. Der
Einsender wird davon umgehend telefonisch in Kenntnis gesetzt.
Probenbegleitschein/ Untersuchungsantrag
Für die Darstellung des gewünschten Untersuchungsspektrums bestehen zwei Möglichkeiten:
]] Untersuchungsantrag auf elektronischem Weg (HL-7-Übertragung); verschiedene Formulare sind dazu in der Anwender-Software dargestellt
]] Probenbegleitscheine in Papierform
Folgende allgemeine Probenbegleitscheine stehen in Papierform zur Verfügung:
]] Untersuchungsauftrag zum Erregernachweis von Infektionskrankheiten (grüne Farbmarkierung)
]] Untersuchungsauftrag für serologische Nachweise von Infektionskrankheiten (rotbraune Farbmarkierung)
Weitere Begleitscheine stehen für spezielle Untersuchungsprogramme zur Verfügung:
]] Untersuchungsantrag für Umgebungsuntersuchungen („Sammelbegleitschein“)
]] Untersuchungsantrag für die Zentrale Ausländerbehörde Sachsen
]] Probenbegleitschein für den QuantiFERON-Test
]] Probenbegleitschein für das Sächsische Influenza-Sentinel
]] Spezielle Begleitscheine für gezielte Fragestellungen aus gegebenem Anlass
Die Probenbegleitdokumente sollten folgende Angaben enthalten:
]] vollständige Angabe des Einsenders (einschließlich Telefonnummer, ggf. Station o. ä.)
]] Angaben zum Patienten/ Bürger: Name, Vorname; Geburtsdatum; Geschlecht;
bei anonymen Einsendungen sind neben der Codierung des Namens auch das Geburtsdatum
(Monat und Jahr) sowie das Geschlecht anzugeben
]] Klinische Diagnose/ Verdachtsdiagnose oder klinische Symptomatik
]] Art und Entnahmestelle des Probenmaterials
]] Entnahmezeitpunkt der Probe (Datum und ggf. Uhrzeit)
]] Erkrankungstag (wichtig für die Interpretation serologischer und molekularbiologischer Ergebnisse)
]] eindeutiger Untersuchungsauftrag
]] ggf. bisherige antibiotische Therapie
]] bei Erkrankungen in Gemeinschaftseinrichtungen: Angabe der betroffenen Einrichtung
]] evtl. Reiseanamnese, Auslandsaufenthalt
]] evtl. Tierkontakt
]] evtl. Vorergebnisse, die mit dem Untersuchungsauftrag in Zusammenhang stehen könnten (auch extern erstellte Ergebnisse)
]] ggf. Immunstatus des Patienten/ Bürgers
]] ggf. Impfanamnese bei Antikörperbestimmungen von impfpräventablen Erkrankungen
]] Unterschrift der beauftragenden Person (behandelnder Arzt, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes)
Probenversand
]] Grundsätzlich sollten Proben auf dem schnellstmöglichen Weg in das Labor transportiert werden.
]] Der Probentransport zur LUA und zwischen den einzelnen LUA-Standorten wird durch einen externen Kurierdienst durchgeführt.
]] Probenmaterial kann auch direkt an den LUA-Standorten abgegeben werden.
]] Grundsätzlich sollte medizinisches Untersuchungsmaterial nur in Form einer Dreifachverpackung transportiert werden. Das gilt
sowohl für den Transport mittels Kurierdienst als auch für den Postversand:
]] Probengefäß mit Patientenmaterial
]] Flüssigkeitsdichtes, bruchsicheres Sekundärgefäß mit saugfähigem Material
]] geeignete Außenverpackung
]] Zum Postversand stehen spezielle Transportverpackungen („SÜSSE Post Box“), die den aktuellen Bestimmungen der Deutschen
Post AG zum Versand von medizinischem Untersuchungsmaterial entsprechen, zur Verfügung.
]] Angaben zur Probenzwischenlagerung und zu den Transportbedingungen sind in Tabelle 3 je Probenart aufgeführt.
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Leistungsverzeichnis in Tabellenform
Tabelle 1: Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
Mögliche Erreger (Auswahl)
Systemische Manifestationen/ Sepsis
Bakterien
Material
Nachweisverfahren
Bartonella spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Brucella spp.
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Brucella spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Campylobacter spp.
Blutkultur, Stuhl
Mikroskopie, Kultur
Campylobacter spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Coxiella burnetii
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Enterokokken
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Francisella tularensis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Haemophilus influenzae
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Leptospira spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Neisseria meningitidis
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Neisseria meningitidis
EDTA-Blut
PCR
Pseudomonas aeruginosa (und andere Blutkultur
Nonfermenter)
Mikroskopie, Kultur
Rickettsia spp.
Antikörper-Nachweis
Vollblut, Serum
Salmonellen (vorrangig Salmonella Typhi Blutkultur, Stuhl, Gallensaft
und Paratyphi)
Mikroskopie, Kultur
Salmonellen
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Staphylokokken
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Streptococcus pyogenes (Streptokokken Vollblut, Serum
Gruppe A)
Antikörper-Nachweis O-Streptolysin-Ak
Streptokokken
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Yersinia spp.
Blutkultur, Stuhl
Mikroskopie, Kultur
Yersinia enterocolitica,
Yersinia pseudotuberculosis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Liquor, Stuhl, Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium
PCR, Azucht
Viren
Enteroviren
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2) EDTA-Blut
generalisierte Infektion
PCR
Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2)
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis
Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2)
EDTA-Blut
PCR (quantitativ) - kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontext einer HIVTherapie;
bedingt geeignet als Bestätigungstest beim
serologischen HIV-Screening
Parvovirus B19
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Parvovirus B19
EDTA-Blut
PCR
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
EDTA-Blut, Liquor, Abstriche aus Hauteffloreszenzen in flüssigem Transportmedium
PCR
Schimmelpilze
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Aspergillus spp.
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis
Sprosspilze
Blutkultur
Mikroskopie, Kultur
Candida spp.
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
Liquor
Mikroskopie, Kultur
Haemophilus influenzae
Liquor
Mikroskopie, Kultur
Hämophilus influenzae Typ B
Liquor
PCR
Listeria monocytogenes
Liquor
Mikroskopie, Kultur, PCR
Pilze
ZNS
Bakterielle Meningitis;
Telefonische Anmeldung
im Labor
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Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
weitere
Bakterielle Meningitis;
Telefonische Anmeldung
im Labor
Virale Meningitis, Enzephalitis;
Telefonische Anmeldung
im Labor
Sonderformen der
Meningitis
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
Neisseria meningitidis
Liquor, (zusätzlich EDTA-Blut für PCR)
Mikroskopie, Kultur, PCR
Staphylococcus aureus
Liquor
Mikroskopie, Kultur, PCR
Streptococcus agalactiae (Streptokokken Liquor
Gruppe B)
Mikroskopie, Kultur
Streptococcus pneumoniae
Liquor
Mikroskopie, Kultur, PCR
Enteroviren
Liquor, Stuhl, Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium
PCR (Methode der Wahl), Anzucht
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus
(FSME-Virus)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, Nachweis spezifischer IgM-Antikörper sichert Diagnose
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Liquor
PCR (Methode der Wahl)
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis (nur bei Primärinfektion aussagekräftig)
Humanes Herpes-Virus 6 (HHV-6)
Liquor
PCR
Masern-Virus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Mumps-Virus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Liquor
PCR (Methode der Wahl)
Bakterien
Borrelia spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
Liquor
Mikroskopie, Kultur
Treponema pallidum
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2)
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis
Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2)
EDTA-Blut
PCR (quantitativ) - kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontext einer HIVTherapie;
bedingt geeignet als Bestätigungstest beim
serologischen HIV-Screening
Cryptococcus neoformans
Liquor
Mikroskopie, Kultur
Cryptococcus neoformans
Vollblut, Serum
Antigen-Nachweis
Echinococcus spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Toxoplasma gondii
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Chlamydia trachomatis
Konjunktivalabstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Hämophilus influenzae
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Moraxella catarrhalis
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Neisseria gonorrhoeae
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Neisseria gonorrhoeae
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Pseudomonas aeruginosa
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Staphylococcus aureus
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Streptococcus pneumoniae
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Adenovirus
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Masern-Virus
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Viren
Pilze
Parasiten
Auge
Bakterien
Viren
Pilze
Sprosspilze
Parasiten
Toxoplasma gondii
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Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
HNO-Bereich/ Mundhöhle/ Obere Atemwege
Bakterien
Actinomyces spp.
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Anaerobier
Abstrich in bakt. Transportmedium
Mikroskopie, Kultur
Bordetella parapertussis
Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium
PCR
Bordetella pertussis
Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium
PCR
Bordetella pertussis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Corynebakterien (toxinbildend)
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Corynebakterien (Diphtherie-Toxingen)
Bakterienkultur
PCR, tel. Absprache zwingend erforderlich
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Haemophilus influenzae
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Moraxella catarrhalis
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Pseudomonas aeruginosa
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Staphylokokken (z. B. Staphylococcus aureus)
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Streptokokken (z. B. Streptococcus pneu- Abstrich in bakt. Transportmedium
moniae, Streptococcus pyogenes - Streptokokken der Gruppe A)
Kultur
Viren
Adenovirus
Nasen-, Rachenabstrich
Transportmedium
in
flüssigem
PCR
Adenovirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Enteroviren
Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium
PCR, Anzucht
Epstein-Barr-Virus (EBV) (respiratorische Vollblut, Serum
Erkrankungen, aber andere Zielorgane)
Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium
PCR
Influenza A- und Influenza B-Viren
Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium
PCR
Influenza A- und Influenza B-Viren
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Mumpsvirus
Rachenabstrich oder mit Speichel getränk- PCR
ter Tupfer in flüssigem Transportmedium,
Urin
Mumpsvirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Parainfluenzaviren
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Rötelnvirus (respiratorische Erkrankungen, Rachenabstrich oder mit Speichel getränk- PCR
aber andere Zielorgane)
ter Tupfer in flüssigem Transportmedium,
Urin
Rötelnvirus (respiratorische Erkrankungen, Vollblut, Serum
aber andere Zielorgane)
Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)
Nasen- und/ oder Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Pilze
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Schimmelpilze
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Sprosspilze
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
Mittlere u. tiefe Atemwege
Bakterien
Anaerobier
BAL, Bronchialsekret, Sputum
Kultur
Bordetella parapertussis
Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium
PCR
Bordetella pertussis
Nasopharyngealabstrich ohne Transport- PCR
medium
Bordetella pertussis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Chlamydophila spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Corynebakterien (toxinbildend)
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Corynebakterien (Diphtherie-Toxingen)
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR, tel. Absprache erforderlich
Coxiella burnetii
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat
Kultur
Haemophilus influenzae
BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat
Kultur
Legionella spp.
Urin
Antigen-Nachweis
Legionella pneumophila
BAL, Sputum
PCR
Legionella pneumophila SG 1-7
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, zur Frühdiagnostik
nicht geeignet
Moraxella catarrhalis
BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat
Kultur
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
Sputum, BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat, Magennüchternsekret (extrapulmonale Materialien auf Anfrage)
Mikroskopie, Kultur, PCR
Mycobacterium tuberculosis-Komplex (au- Blut (spezielles Entnahmesystem)
ßer BCG)
Interferon-Gamma-Release-Assay
Mykobakterien (nichttuberkulöse)
Sputum, BAL, Bronchialsekret, Magensaft,
Pleurapunktat
Mikroskopie, Kultur
Mycoplasma pneumoniae
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Mycoplasma pneumoniae
BAL, Sputum, Rachen-, Nasenabstrich in
flüssigem Transportmedium
PCR
Pseudomonas aeruginosa (und andere BAL, Bronchialsekret, Sputum, PleuraNonfermenter)
punktat
Kultur
Staphylococcus aureus
BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat
Kultur
Streptokokken (z. B. Streptococcus pneumoniae)
BAL, Bronchialsekret, Sputum, Pleurapunktat
Kultur
Adenovirus
Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium
PCR
Adenovirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Influenza A- und Influenza B-Viren
Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium, BAL
PCR
Influenza A- und Influenza B-Viren
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Masernvirus
Rachen-/ Wangenschleimhaut-/ Zahnleistenabstrich in flüssigem Transportmedium,
Zahnleistenflüssigkeit, mit Speichel getränkter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin, ggf. Konjunktivalabstrich
PCR
Masernvirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Parainfluenzaviren
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)
Nasen- und/ oder Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, BAL
PCR
Viren
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│Seite 15 von 56
Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
weitere
Mittlere u. tiefe Atemwege
Respiratory-Syncytial-Virus (RSV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis von nachgeordneter
Bedeutung, evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Varicella-Zoster-Virus (VZV) (respiratori- Vollblut, Serum
sche Erkrankungen, aber andere Zielorgane)
Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion,
evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Zytomegalievirus (CMV) (respiratorische EDTA-Blut, Urin
Erkrankungen, aber andere Zielorgane)
PCR
Zytomegalievirus (CMV) (respiratorische Vollblut, Serum
Erkrankungen, aber andere Zielorgane)
Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion,
evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Pilze
Schimmelpilze
BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat
Kultur
Aspergillus spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis bei immunsupprimierten Patienten wegen fehlender humoraler Immunantwort von geringer Aussagekraft!
Aspergillus spp.
Vollblut, Serum
Antigen-Nachweis
Sprosspilze
BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat
Kultur
Candida spp.
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis; Antigen-Nachweis auf Ausnahmen (z. B. immunsupprimierte Patienten) beschränkt,
Antikörper-Nachweise sollten nur zur Verlaufskontrolle eingesetzt werden
Cryptococcus neoformans
BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat
Kultur
Aeromonas hydrophila
Stuhl
Kultur
Campylobacter spp.
Stuhl
Kultur
Chlamydia trachomatis
Analabstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Clostridium difficile
Stuhl
Toxinnachweis (EIA), Kultur
Clostridium perfringens
Stuhl
Enterotoxin-Nachweis (EIA)
Escherichia coli, darmpathogen
Stuhl
Kultur, Nachweis des Intimingens (PCR) aus
Kulturmaterial
Escherichia coli, enterohämorrhagisch
(EHEC)
Stuhl
Toxinnachweis (EIA), Nachweis des Toxingens (PCR), Kultur
Helicobacter pylori
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Plesiomonas shigelloides
Stuhl
Kultur
Salmonellen
Stuhl
Kultur
Shigellen
Stuhl
Kultur
Vibrio cholerae, Nicht-Cholera-Vibrionen
Stuhl
Kultur
Yersinia enterocolitica,
Yersinia pseudotuberculosis
Stuhl
Kultur
Parasiten
evtl.: Bei Verdacht auf Parasitose mit Lungenbeteiligung telef. Rücksprache mit dem
Labor
Magen-Darm-Trakt
Bakterien
Lebensmittelvergifter (z. B. Bacillus cereus, Stuhl (nur bei diarrhoeischem Krankheits- Kultur
Staphylococcus aureus)
bild)
Viren
Adenovirus
Stuhl
Antigen-Nachweis (EIA)
Astrovirus
Stuhl
Antigen-Nachweis (EIA)
Enteroviren
Stuhl
PCR
Norovirus
Stuhl, Erbrochenes
PCR
Rotavirus
Stuhl
Antigen-Nachweis (EIA)
Cryptosporidium parvum
Stuhl
Antigen-Nachweis (EIA), Mikroskopie
Darmprotozoen, andere
Stuhl
Mikroskopie
Parasiten
Seite 16 von 56 │
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Fortsetzung:
Infektionsort/ Krankheitsbild
weitere
Magen-Darm-Trakt
Leber/ Gallensystem/
Pankreas
Organorientierte Übersicht
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
Antigen-Nachweis (EIA)
Entamoeba histolytica (pathogene Form)
Stuhl
Enterobius vermicularis
Klebestreifen auf Objektträger (Abdruck- Mikroskopie
präparat)
Giardia lamblia
Stuhl
Antigen-Nachweis (EIA)
Helminthen (Würmer)
Stuhl, Würmer, Wurmteile, Belastungsbzw. Sammelurin
Mikroskopie
Schistosoma spp.
Stuhl
Mikroskopie
Schistosoma spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Bakterien
Anaerobier
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Bartonella spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Brucella spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Coxiella burnetii
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Enterokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Francisella tularensis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Leptospira spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Listeria monocytogenes
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Pseudomonas aeruginosa (und andere Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
Nonfermenter)
tat
Staphylokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Streptokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Viren
Epstein-Barr-Virus (EBV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Hantavirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Hepatitis-A-Virus (HAV)
EDTA-Blut, Stuhl
PCR
Hepatitis-A-Virus (HAV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Hepatitis-B-Virus (HBV)
EDTA-Blut
PCR
Hepatitis-B-Virus (HBV)
Vollblut, Serum
Antigen-/Antikörper-Nachweis
Hepatitis-C-Virus (HCV)
EDTA-Blut
PCR
Hepatitis-C-Virus (HCV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Hepatitis-Delta-Virus (HDV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Hepatitis-E-Virus (HEV)
EDTA-Blut, Stuhl
PCR
Hepatitis-E-Virus (HEV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
EDTA-Blut, Serum
PCR
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion
Zytomegalievirus (CMV)
Urin, EDTA-Blut
PCR
Zytomegalievirus (CMV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punktat
Kultur
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Pilze
Sprosspilze
Parasiten
Echinococcus spp.
Entamoeba histolytica
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Entamoeba histolytica
Stuhl
Antigen-Nachweis
Lebertrematoden
Stuhl
Mikroskopie
Schistosoma spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Schistosoma spp.
Stuhl, Belastungs- bzw. Sammelurin
Mikroskopie
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│Seite 17 von 56
Fortsetzung:
Infektionsort/ Krankheitsbild
weitere
Leber/ Gallensystem/
Pankreas
Harnwege
Organorientierte Übersicht
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
Toxoplasma gondii
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Vollblut, Serum
Enzymaktivitätsbestimmung
Enzyme
Transaminasen ALT (GPT), AST (GOT), GGT
Bakterien
Chlamydia trachomatis
Erststrahlurin, Cervikal- bzw. Urethralab- PCR
strich in flüssigem Transportmedium
Chlamydia trachomatis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
Urin
Kultur
Escherichia
(EHEC)
coli,
enterohämorrhagisch Stuhl
Toxinnachweis (EIA), Nachweis des Toxingens (PCR), Kultur
Leptospira spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
Urin
Kultur
Neisseria gonorrhoeae
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Neisseria gonorrhoeae
Erststrahlurin, Cervikal- bzw. Urethralab- PCR
strich in flüssigem Transportmedium
Pseudomonas aeruginosa (und andere Urin
Nonfermenter)
Kultur
Staphylokokken ( z. B. Staphylococcus aureus, Staphylococcus saprophyticus)
Urin
Kultur
Streptokokken, Enterokokken
Urin
Kultur
Zytomegalievirus (CMV) (unter Immunsuppression)
Urin
PCR
Hantavirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Urin
Kultur
Schistosoma haematobium
Belastungsurin, Sammelurin
Mikroskopie
Schistosoma spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Viren
Pilze
Sprosspilze (z. B. Candida spp., Cryptococcus neoformans)
Parasiten
Genitaltrakt
Bakterien
Anaerobier
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Chlamydia trachomatis
Erststrahlurin, Cervix-, Urethralabstrich in
flüssigem Transportmedium
PCR
Chlamydia trachomatis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Gardnerella vaginalis
Abstrich in bakt. Transportmedium
Mikroskopie, Kultur
Haemophilus ducreyi
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Neisseria gonorrhoeae
Abstrich in bakt. Transportmedium
Mikroskopie, Kultur
Neisseria gonorrhoeae
Erststrahlurin, Cervix-, Urethralabstrich in
flüssigem Transportmedium
PCR
Staphylokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Streptokokken (z. B. Streptokokken Gruppe Abstrich in bakt. Transportmedium
B)
Kultur
Treponema pallidum
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, Stufendiagnostik
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium
PCR
Mumpsvirus (Orchitis)
Urin
PCR
Mumpsvirus (Orchitis)
Serum Vollblut,
Antikörper-Nachweis
Papillomaviren
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Abstrich in bakt. Transportmedium
Mikroskopie, Kultur
Viren
Pilze
Sprosspilze (z. B. Candida spp.)
Seite 18 von 56 │
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Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
Mögliche Erreger (Auswahl)
Knochen und Gelenke
Bakterien
Material
Nachweisverfahren
Anaerobier
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Borrelia spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Brucella spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Campylobacter spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Chlamydia trachomatis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Coxiella burnetii
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Enterokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
Punktate, Bioptate
Kultur
Neisseria gonorrhoeae
Blutkultur, Abstrich in bakt. Transportmedium, Punktat
Kultur
Pasteurella spp.
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Pseudomonas aeruginosa und andere Nonfermenter
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Salmonellen
Vollblut, Serum
Staphylokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Streptokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Punk- Kultur
tat
Streptokokken (ASL)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Treponema pallidum
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, Spätstadium
Yersinia enterocolitica,
Yersinia pseudotuberculosis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Antikörper-Nachweis
Viren
Parvovirus B19
Wunden, Haut und
Weichteile
Bakterien
Actinomyces spp.
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Anaerobier
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Bartonella spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Borrelia spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Chlamydia trachomatis (einschließlich
Lymphogranuloma venereum)
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Chlamydia trachomatis (Lymphogranuloma venereum)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis; hoher Stellenwert
der Serodiagnostik beim Lymphogranuloma
venereum (invasive Infektion)!
Clostridium perfringens
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Corynebakterien (toxinbildend)
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Enterokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Francisella tularensis
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Mykobakterien
Aspirat, Gewebematerial
Mikroskopie, Kultur
Pasteurella spp.
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Pseudomonas aeruginosa
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Rickettsia spp.
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Staphylokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Streptokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Aspirat
Kultur
Streptokokken (ASL)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Treponema pallidum
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
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│Seite 19 von 56
Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
weitere
Wunden, Haut und
Weichteile
Viren
Enteroviren
Abstrich in flüssigem Transportmedium,
Stuhl (nur bei Vd. auf Hand-, Fuß-, Mundkrankheit)
PCR, Anzucht
Epstein-Barr-Virus (EBV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Humanes Herpes-Virus 6 (HHV-6)
EDTA-Blut, Serum
PCR
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium
PCR
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis bei Primärinfektion,
evtl. 2 Blutabnahmen erforderlich (Titerverlaufskontrolle)
Masernvirus
Rachen-/ Wangenschleimhaut-/ Zahnleistenabstrich in flüssigem Transportmedium,
Zahnleistenflüssigkeit, mit Speichel getränkter Tupfer in flüssigem Transportmedium, Urin, ggf. Konjunktivalabstrich
PCR
Masernvirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Papillomaviren
Abstrich in flüssigem Transportmedium
PCR
Parvovirus B19
EDTA-Blut
PCR
Parvovirus B19
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Rötelnvirus
Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium, mit Speichel getränkter Tupfer, Urin
PCR
Rötelnvirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium
PCR
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Enterobakterien
Abstrich in bakt. Transportmedium, Blutkultur
Kultur
Listeria monocytogenes
Abstrich (Neugeborene) in bakt. Transport- Kultur
medium, Blutkultur, Mekonium
Neisseria gonorrhoeae
Abstrich (Neugeborene, z. B. von Konjunktiva) in bakt. Transportmedium
Mikroskopie, Kultur
Staphylokokken
Abstrich in bakt. Transportmedium, Blutkultur
Kultur
Streptococcus agalactiae (Streptokokken Abstrich in bakt. Transportmedium, BlutGruppe B)
kultur
Kultur
Treponema pallidum
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, Stufendiagnostik
Enteroviren
Stuhl, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium
PCR, Anzucht
Hepatitis-B-Virus (HBV)
EDTA-Blut
PCR (bei unklaren serologischen Ergebnissen)
Hepatitis-B-Virus (HBV)
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium
PCR bei Herpes genitalis (Schwangere vor
Entbindung)
Herpes-simplex-Virus (HSV 1 und HSV 2)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium, EDTA-Blut
PCR bei Herpes neonatorum
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, eingeschränkte Aussagekraft
Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2)
Vollblut, Serum
Antigen-/ Antikörper-Nachweis
Humane Immundefizienz-Viren (HIV-1, -2)
EDTA-Blut
PCR (quantitativ) - kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im Kontxt einer HIVTherapie;
bedingt geeignet als Bestätigungstest beim
serologischen HIV-Screening
Parvovirus B19
EDTA-Blut
PCR
Pilze
Sprosspilze
Spezielle Infektionen
bei Schwangeren, Föten
und Neugeborenen
Bakterien
Viren
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LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Fortsetzung:
Organorientierte Übersicht
Infektionsort/ Krankheitsbild
weitere
Spezielle Infektionen
bei Schwangeren, Föten
und Neugeborenen
Mögliche Erreger (Auswahl)
Material
Nachweisverfahren
Parvovirus B19
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Rötelnvirus
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium
PCR (Schwangere vor Entbindung)
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium, EDTA-Blut
PCR (fetales Varizellensyndrom)
Varicella-Zoster-Virus (VZV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Zytomegalievirus (CMV)
Urin, EDTA-Blut
PCR
Zytomegalievirus (CMV)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis, eingeschränkte Aussagekraft
Abstrich in bakt. Transportmedium
Kultur
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Corynebacterium diphtheriae
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Hämophilus influenzae Typ B
Serum, Vollblut
Antikörper-Nachweis
Neisseria meningitidis (A,C)
Serum, Vollblut
Antikörper-Nachweis
Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)
Serum, Vollblut
Antikörper-Nachweis
Tetanustoxoid
Serum, Vollblut
Antikörper-Nachweis
Polioviren (Typ 1, 2, 3)
Vollblut, Serum
Antikörper-Nachweis
Tollwutvirus (Lyssavirus)
Serum, Vollblut
Antikörper-Nachweis
Pilze
Sprosspilze
Parasiten
Toxoplasma gondii
ausschließlich Immunstatusbestimmungen
Bakterien
Viren
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
│Seite 21 von 56
Tabelle 2: Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Actinomyces spp.
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Aspirat (Wunden)
Nachweis meist im Rahmen bakterieller Mischinfektionen.
Adenovirus
Antigen-Nachweis (EIA)
Stuhl
Gastroenteritis
Adenovirus
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Ak sind oftmals erst in der zweiten Krankheitswoche nachweisbar. Bei lokalen Infektionen am
Auge ist oftmals auch keine AK-Antwort nachzuweisen.
Adenoviren
PCR
Konjunktival-, Nasen-, Rachenabstrich
in flüssigem Transportmedium
Bei Verdacht auf Augeninfektionen ist der Konjunktivalabstrich die Methode der Wahl. Mit
dem Abstrich sollten reichlich Epithelzellen
abgschilfert werden (Tupfer ggf. vorher mit steriler physiologischer Kochsalzlösung befeuchten).
Aeromonas hydrophila
Kultur
Stuhl
Gastroenteritis, sporadisch
Anaerobier
Kultur
Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt.
Transportmedium,
Bronchialsekret,
BAL
Ascaris lumbricoides
Mikroskopie
Stuhl
Stuhlröhrchen halbvoll füllen
Aspergillus spp.
Antigen-Nachweis (EIA) AspergillusGalaktomannan-Antigen
Serum, Vollblut
Verlaufskontrolle empfohlen
Aspergillus spp.
Antikörper-Nachweis (IHA)
Serum, Vollblut
Serokonversion oder ein signifikanter Titeranstieg beweisend
Aspergillus spp.
Kultur
BAL, Bronchialsekret
Astrovirus
Antigen-Nachweis (EIA)
Stuhl
Bacillus cereus
Kultur
Stuhl (bei emetischem Krankheitsbild Nachweis im Lebensmittel ist Methode der 1.
ungeeignet)
Wahl.
Bartonella spp.
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (IFT)
Serum, Vollblut
Bordetella parapertussis
PCR
Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium
Bordetella pertussis
Toxin-Antikörper-Nachweis: IgA, IgG Serum, Vollblut
(EIA)
Bordetella pertussis
PCR
Borrelia spp.
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA, Serum, Vollblut
Immunoblot)
Stufendiagnostik: Suchtest, Bestätigungstest!
Die Diagnostik ist nicht zur Therapiekontrolle
geeignet! Bei Vorliegen neurologischer Symptome ist eine Untersuchung auf intrathekal gebildete Antikörper angezeigt (wird nicht in der
LUA durchgeführt).
Brucella spp.
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM Serum, Vollblut
(EIA)
Indikation zur Diagnostik besteht nach Tierkontakt (direkt oder indirekt), diagnostische Bedeutung haben vor allem ansteigende Titer.
Brucella spp.
Mikroskopie, Kultur
Blutkultur
Erreger der Risikogruppe 3 nach Biostoffverordnung, bei Verdacht Material kennzeichnen/
telefonisch anmelden
Campylobacter spp.
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Indikation besteht bei systemischer Infektion (Folgeerkrankungen z. B. reaktive Arthritis,
Guillain-Barré-Syndrom).
Campylobacter spp.
Kultur
Stuhl
Gastroenteritis
Candida spp.
Antigen-Nachweis (Agglutination, EIA)
Serum, Vollblut
Ein negativer Antigentest schließt eine systemische Candida-Mykose nicht aus.
Candida spp.
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA), Serum, Vollblut
IHA
Serologie bietet nur Hilfestellung bei der Diagnosestellung, Verlaufskontrolle (signifikanter
Titeranstieg).
Chlamydia trachomatis
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA)
Beachten: Frische Infektionen werden nicht
erfasst. Persitierende oder wiederholte Infektionen werden deutlich angezeigt. Hoher Stellenwert der Serodiagnostik insbesondere beim
Lymphogranuloma venereum (invasive Infektion)!
Seite 22 von 56 │
Gastroenteritis
Katzenkratzkrankheit; Antikörper werden einige
Wochen nach Infektion gebildet, Titerverlaufskontrolle
Keine Unterscheidung zwischen Impf- und Infektionsantikörpern möglich! Zur Bestätigung
einer Infektion (retrospektiv) Titerverlaufskontrolle (4facher Titeranstieg) erforderlich.
Nasopharyngealabstrich ohne Transportmedium
Serum, Vollblut
Methode der Wahl! Der Nachweis von Pertussis-DNS gelingt vor allem im Stadium catarrhale und im frühen Stadium convulsium.
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Chlamydia trachomatis
PCR
Erststrahlurin (Morgenurin); Abstrichmaterial in flüssigem Transportmedium - keine bakteriologischen Abstriche!
Bei Urogenitalinfektionen Verfahren der ersten Wahl! Erreger infizieren ausschließlich
Zylinder- und Übergangsepithel - also Urethra,
Cervix uteri, Endometrium, Tuba uterina, Peritoneum. Urin: mindestens 2 Stunden vor Probennahme nicht urinieren!
Chlamydophila pneumoniae
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM Serum, Vollblut
(EIA, MIFT)
Chlamydophila spp.
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM Serum, Vollblut
(MIFT)
Clostridium difficile
Toxinnachweis (EIA), Kultur
Stuhl
Clostridium perfringens
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Aspirat
Clostridium perfringens
Enterotoxin-Nachweis (EIA)
Stuhl
Lebensmittelvergiftung
Corynebacterium diphtheriae
Antikörperbestimmung (Neutralisationstest)
Vollblut, Serum
Die Diagnostik erfoIgt nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen, für die Abklärung einer akuten Erkrankung keine Bedeutung!
Corynebakterien (Diphtheriebildend)
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Aspirat
Corynebakterien (DiphtherieToxingen)
PCR
Bakterienkultur
Vorherige telefonische Absprache zwingend
erforderlich!
Coxiella burnetii
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG,
IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Q-Fieber; Antikörper-Nachweis ist die Methode der Wahl! Indikation besteht bei direktem
Kontakt zu Nutztieren. IgM-Ak sind etwa 1-2
Wochen nach Auftreten der klinischen Symptomatik nachweisbar.
Cryptococcus neoformans
Antigen-Nachweis (Agglutination)
Serum, Vollblut
Cryptococcus neoformans
Kultur, Mikroskopie (außer Urin)
BAL, Bronchialsekret, Liquor, Urin
Cryptosporidium parvum
Antigen-Nachweis (EIA), Mikroskopie
Stuhl
Darmprotozoen
Mikroskopie, evtl. Antigen-Nachweis
Stuhl
Echinococcus multilocularis
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Methode der Wahl! Die diagnostische Sensitivität ist bei Leber-Echinokokkose hoch.
Echinococcus granulosus
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA), IHA
Serum, Vollblut
Methode der Wahl! Die diagnostische Sensitivität ist bei Leber-Echinokokkose hoch.
Entamoeba histolytica
(pathogene Form)
Antigen-Nachweis (EIA)
Stuhl
Entamoeba histolytica
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Enterobakterien
Kultur
Blutkultur, Liquor, Punktat, Aspirat,
Abstrich in bakt. Transportmedium,
BAL, Bronchialsekret, Sputum, Urin
Enterobakterien - Zielauftrag
MRGN
Kultur
Stuhl (Screening), Rektalabstrich
(Screening), Urin, alle sonstigen Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten
Enterobius vermicularis
Mikroskopie
Klebestreifen auf Objektträger
Enterokokken
Kultur
Blutkultur, Punktat, Aspirat, Abstrich
in bakt. Transportmedium, Urin
Enterokokken - Zielauftrag
VRE (Vancomycin-resistente
Enterokokken)
Kultur
Stuhl (Screening), Rektalabstrich
(Screening), alle sonstigen Materialien
aus Infektions-/ Kolonisationsorten
Zur Diagnose einer Primärinfektion wird eine Titerverlaufskontrolle im Abstand von 4 Wochen
empfohlen (retrospektive Diagnose).
Enteritis steht vor allem in Zusammenhang mit
Krankenhausaufenthalt und antibiotischer Therapie. Die Sensitivität des EIA beträgt ca. 90 %,
deshalb wird die Einsendung mehrerer Proben
empfohlen.
Cytomegalievirus/Cytomegalo-Virus s. Zytomegalievirus
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Bei Verdacht auf extraintestinale Form (z. B. Leber-, Milz-Abszess)
Bei Verdacht auf Enterobiusbefall: Die in der
Nacht im Perianalbereich abgelegten Eier werden mit einem durchsichtigen Klebestreifen am
Morgen vor dem Waschen abgenommen und
der Streifen danach faltenfrei auf einem Objektträger aufgeklebt.
│Seite 23 von 56
Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Enteroviren
PCR, (Anzucht)
Stuhl, Liquor, Rachenabstrich in flüssigem Transportmedium
Zur Diagnostik sind Stuhlproben bereits wenige Tage nach Erkrankungsbeginn gegenüber
Liquorproben deutlich überlegen. Beachten:
Enteroviren können über Monate mit dem Stuhl
ausgeschieden werden. Bei Verdacht auf ZNSErkrankung ist nur der Nachweis im Liquor beweisend!
Epstein-Barr-Virus (EBV)
Antikörper-Nachweis: Heterophile Antikörper (Agglutination) IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik chronisch aktiver EBV-Infektionen sowie EBV-assoziierter lymphoproliferativer und neoplastischer Erkrankungen (NPC =
nasopharyngeales Karzinom und BL = BurkittLymphom) ist durch serologische Methoden
allein nicht möglich.
Escherichia coli, darmpathogen
Kultur
Stuhl
Gastroenteritis (ETEC, EPEC, EIEC, EAEC)
Escherichia coli, enteropathogener Typ (EPEC)
PCR, Nachweis des eae-Gens (IntiminGen) aus Kulturmaterial
Stuhl
Leitmerkmal für EPEC: Intimin-Gen
Escherichia coli, Zielauftrag
enterohämorrhagischer Typ
(EHEC)
Toxinnachweis (EIA), Nachweis des Stuhl
Toxingens für Shigatoxin 1 und Shigatoxin 2 (PCR als Bestätigungstest bei
positivem EIA), Kultur
Bei ca. 5% der Erkrankten entwickelt sich post­
infektiös ein HUS. Zu diesem Zeitpunkt ist der
Erreger dann oft im Stuhl nicht mehr nachweisbar (evtl. AK-Nachweis im Konsiliarlabor für
HUS in Münster).
Francisella tularensis
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Ak sind 10 - 20 Tage nach Infektion nachweisbar und persistieren über Jahre.
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus)
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Nach Zeckenstich ist ein mindestens vierfacher
Titeranstieg in einem 2. Serum ein eindeutiger
Nachweis. Jeder positive Befund ist auffällig.
Immunstatusbestimmung nach Impfung.
Gardnerella vaginalis
Mikroskopie, Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium
Beachten: Gardnerellen lassen sich bei ca. 4050 % gesunder Frauen in der Vaginalflora nachweisen.
Giardia lamblia
Antigen-Nachweis (EIA)
Stuhl
Haemophilus ducreyi
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium
Haemophilus influenzae
Kultur
Blutkultur, Liquor, Abstrich in bakt. Bei Verdacht auf Meningitis wird um vorheriTransportmedium, BAL, Bronchialse- ge telef. Absprache gebeten!
kret, Sputum
Hämophilus influenzae Typ B
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik dient ausschließlich der Beurteilung eines Impferfolges, die Immunstatusbestimmung wird vor und nach Impfung empfohlen!
Hämophilus influenzae Typ B
PCR
Liquor
Es wird um vorherige telef. Absprache gebeten!
Hantavirus
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA,
Immunoblot)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik ist nach Kontakt zu Nagetieren
(direkt oder indirekt) indiziert. Ein Titeranstieg
bzw. Serokonversion in einem 2. Serum ist beweisend. Titerverlaufskontrolle nach 2-4 Wochen ist deshalb zwingend erforderlich.
Helicobacter pylori
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA,
Immunoblot)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik ist zur Kontrolle einer Eradikationstherapie nur bedingt geeignet!
Helminthen (Würmer)
Mikroskopie
Stuhl, Würmer, Wurmteile, evtl. Belas- Bei Verdacht auf Enterobiusbefall s. unter Entungs- bzw. Sammelurin (siehe Schis- terobius vermicularis
tosoma haematobium)
Hepatitis-A-Virus (HAV)
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (CMIA) Serum, Vollblut
IgM-Ak und IgG-Ak sind zum Zeitpunkt der Erkrankung nachweisbar; Diagnostik im Rahmen
von Immunstatusbestimmungen, Nachweis des
Impferfolges.
Hepatitis-A-Virus (HAV)
PCR
EDTA-Blut, Serum, Stuhl
Der Virusgenom-Nachweis (PCR) aus Stuhl ist
bereits während der Inkubationszeit möglich,
frühzeitiges Erkennen von Infizierten möglich,
Klärung von Infektketten.
Hepatitis-B-Virus (HBV)
Antigen-Nachweis, Antikörper-Nachweis (CMIA)
Serum, Vollblut
Bestimmung des Infektionsstatus sowie des
Impftiters. Bei unklarer Befundkonstellation
wird die PCR empfohlen.
Hepatitis-B-Virus (HBV)
PCR (qualitativ und quantitativ)
EDTA-Blut
Abklärung unklarer serologischer Ergebnisse.
Die quantitative Bestimmung sollte vor Therapiebeginn bzw. als Therapiekontrolle erfolgen.
Seite 24 von 56 │
Probennahme nach telefonischer Voranmeldung, rascher Transport ins Labor!
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Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Hepatitis-C-Virus (HCV)
Antikörper-Nachweis (CMIA, Immuno­
blot)
Serum, Vollblut
Bei unklarer Befundkonstellation wird die PCR
empfohlen.
Hepatitis-C-Virus (HCV)
PCR (qualitativ und quantitativ)
EDTA-Blut
Diagnostik wird eingesetzt zur Abklärung eines
positiven HCV-Antikörperbefundes, die quantitative Bestimmung sollte vor Therapiebeginn
bzw. als Therapiekontrolle erfolgen.
Hepatitis-Delta-Virus (HDV)
Antikörper-Nachweis (EIA)
Serum, Vollblut
Methode der Wahl; die Diagnostik ist nur bei
nachgewiesenem HBs-Antigen (Koinfektion)
indiziert.
Hepatitis-E-Virus (HEV)
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA,
Immunoblot)
Serum, Vollblut
IgM-Ak sind in der Regel zum Zeitpunkt der
Erkrankung nachweisbar; ein negativer Befund
schließt eine Infektion aber nicht aus; bei klinischem Verdacht auf HEV-Infektion wird die PCR
empfohlen.
Hepatitis-E-Virus (HEV)
PCR
EDTA-Blut, Serum, Stuhl
Die vorhandene HEV-RNS-Menge ist im Allgemeinen niedrig; der Nachweis im Stuhl schwieriger als im Blut.
Herpes-simplex-Virus (HSV 1
und HSV 2)
PCR
Abstriche/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium, Liquor, EDTA-Blut
(bei systemischer Infektion)
spezifischer Nachweis von Typ 1 und Typ 2
Herpes-simplex-Virus (HSV)
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Diagnostik unterscheidet nicht zwischen Antikörpern gegen HSV-1 und HSV-2. Sie ist bei
einer Primärinfektion durch den Nachweis einer
Serokonversion 1-2 Wochen nach Beginn der
klinischen Symptomatik aussagekräftig. Reaktivierungen sind schwer zu erfassen (kein Titeranstieg bei lokal begrenztem Rezidiv).
Humanes ImmundefizienzViren (HIV-1, -2)
Antigen-/ Antikörper-Nachweis, Anti- Serum, Vollblut
körper-Nachweis (CMIA, Immuno­blot)
Ein positives Ergebnis muss in einer 2. Probe
bestätigt werden!
Humanes ImmundefizienzViren (HIV-1, -2)
PCR (quantitativ)
EDTA-Blut
kommerzielles Testsystem nur für Einsatz im
Kontext einer HIV-Therapie;
bedingt geeignet als Bestätigungstest beim serologischen HIV-Screening
Humanes Herpes-Virus 6
(HHV-6)
PCR
EDTA-Blut, Serum
Beim Nachweis von HHV-6-DNS in zellfreiem
Material (Plasma) ist eine aktive Replikation
wahrscheinlich (latent infizierte Monozyten!).
Influenza-A-Viren
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM
(EIA)
Serum, Vollblut
IgA-Ak sind etwa 5-10 Tage nach Infektionsbeginn nachweisbar. Ein 4facher Titeranstieg (innerhalb von 1-2 Wochen) sowie der Nachweis
von IgA-Ak weisen auf eine akute Infektion hin.
Influenza-A-Viren
PCR
Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium, BAL
Methode der Wahl im akuten Stadium! Beachte: Sächsisches Influenza-Sentinel von Oktober
bis April des folgenden Jahres!
Influenza-B-Viren
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM
(EIA)
Serum, Vollblut
IgA-Ak sind etwa 5-10 Tage nach Infektionsbeginn nachweisbar. Ein 4facher Titeranstieg (innerhalb von 1-2 Wochen) sowie der Nachweis
von IgA-Ak weisen auf eine akute Infektion hin.
Influenza-B-Viren
PCR
Nasen-/ Rachenabstrich in flüssigem
Transportmedium, BAL
Methode der Wahl im akuten Stadium! Beachte: Sächsisches Influenza-Sentinel von Oktober
bis April des folgenden Jahres!
Lebensmittelvergifter (z. B.
Bacillus cereus, Staphylococcus aureus)
Kultur
Stuhl (bei emetischem Krankheitsbild Nachweis im Lebensmittel ist Methode der 1.
ungeeignet)
Wahl.
Lebertrematoden
Mikroskopie
Stuhl
Legionella spp.
Antigen-Nachweis (EIA)
Urin
Antigenausscheidung bereits 24 Stunden nach
Infektion nachweisbar. Wegen der diskontinuierlichen Ausscheidung wird die Diagnostik in 3
Proben (Entnahme an 3 aufeinander folgenden
Tagen) empfohlen. Test detektiert mit ausreichender Sicherheit nur Legionella pneumophila,
Serogruppe 1.
Legionella pneumophila
SG 1-7
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Pontiac-Fieber, Pneumonie; Die Antikörperbestimmung ist nicht für die Frühdiagnostik geeignet.
Legionella pneumophila
PCR
BAL, Sputum
DNS-Nachweis in respiratorischen Sekreten
gleichbedeutend mit einer Infektion/ Sensitivität für BAL, Sputum: 95-100 %
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
│Seite 25 von 56
Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Leptospira spp.
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik ist nach Tierkontakt (direkt, indirekt) indiziert.
Listeria monocytogenes
Kultur
Blutkultur, Liquor, Abstrich in bakt. Besondere Beachtung: bei Schwangerschaft
Transportmedium, Punktat
Listeria monozytogenes
PCR
Liquor
Der direkte Erregernachweis ist nur für Materialien geeignet, in denen der Erreger als Monokultur zu erwarten ist.
Masernvirus
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Antikörper können bei Exanthembeginn noch
fehlen, Titerverlaufskontrolle oder Erregernachweis mittels PCR werden empfohlen. Diagnostik
dient außerdem zur Kontrolle des Impferfolges
(frühestens 4 Wochen nach Impfung).
Masernvirus
PCR
Rachen-/ Wangenschleimhaut-/ Zahnleistenabstrich in flüssigem Transportmedium, Zahnleistenflüssigkeit, mit
Speichel getränkter Tupfer in flüssigem
Transportmedium, Urin, ggf. Konjunktivalabstrich
Zeitpunkt für PCR-Diagnostik: Krankheitsbeginn bzw. sofort nach Auftreten der Symptomatik.
Moraxella catarrhalis
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
BAL, Bronchialsekret, Sputum
Mumpsvirus
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Mumpsvirus
PCR
Rachenabstrich in flüssigem Trans- PCR nur auf spezielle Indikationen beschränkt
portmedium, mit Speichel getränkter (z. B. bei atypischem Verlauf, bei ZNS-ManifesTupfer, Urin
tation)
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
Mikroskopie, Kultur
Sputum, BAL, Bronchialsekret, Magennüchternsekret/ -spülflüssigkeit, Urin,
Punktat, Liquor, Bioptat, Aspirat, Stuhl
wenn möglich, Material von 3 aufeinanderfolgenden Tagen einsenden. Stuhl und Urin: nur
Kultur (keine Mikroskopie)
Mycobacterium tuberculosis-Komplex
PCR
Sputum, BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat
extrapulmonale Materialien auf Anfrage
Mycobacterium tuberculosis-Komplex (außer BCG)
Interferon-Gamma-Release-Assay
Blut (spezielles Entnahmesystem)
Entnahmesysteme und Begleitscheine vom Labor abfordern
Mykobakterien (nichttuberkulöse)
Mikroskopie, Kultur
Sputum, BAL, Bronchialsekret, Magennüchternsekret/ -spülflüssigkeit, Bioptat, Aspirat, Punktat
Mycoplasma pneumoniae
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM
(EIA)
Serum, Vollblut
AK sind nach 1-2 Wochen nach Erkrankungsbeginn nachweisbar. IgM-AK können häufig nur
bei Kindern nach Erstkontakt detektiert werden. Das Fehlen einer IgM-Reaktion schließt
demnach eine Infektion nicht sicher aus. Der
IgA-AK-Nachweis besitzt bei Erwachsenen eine
höhere Sensitivität.
Mycoplasma pneumoniae
PCR
BAL, Sputum, Rachen-, Nasopharyngealabstrich in flüssigem Transportmedium
Spezifischste und sensitivste Methode! Abnahmequalität des Patientenmaterials für Testergebnis entscheidend.
Neisseria gonorrhoeae
Mikroskopie, Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Blutkultur
Neisseria gonorrhoeae
PCR
Abstrichmaterial in flüssigem Transportmedium, Erststrahlurin
Probenmaterial Urin: Patient/ Patientin darf
mindestens 2 Stunden vorher nicht uriniert
haben.
Neisseria meningitidis
Mikroskopie, Kultur
Blutkultur, Liquor, Petechienaspirat
Es wird um vorherige telef. Absprache gebeten!
Neisseria meningitidis
PCR
Liquor, EDTA-Blut, Petechienaspirat
Es wird um vorherige telef. Absprache gebeten! Testverfahren ist nur für Materialien geeignet, in denen der Erreger als Monokultur zu
erwarten ist.
Neisseria meningitidis (A, C)
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik dient zur Beurteilung eines Impferfolges. Die Immunstatusbestimmung wird
vor und nach Impfung empfohlen!
Norovirus
PCR
Stuhl, Erbrochenes
Methode der Wahl
Papillomaviren
PCR
Abstriche in flüssigem Transportmedium
Testverfahren zum spezifischen Nachweis von
genitalen, humanen Papillomaviren (AlphaGruppe)
Seite 26 von 56 │
IgM-Ak sind bereits 2-3 Tage nach Auftreten
der ersten Symptome nachweisbar. Diagnostik
dient außerdem zur Kontrolle des Impferfolges
(frühestens 4 Wochen nach Impfung).
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Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Parainfluenza-Virus (PIV)
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Ein 4facher Titeranstieg (innerhalb von 1-2 Wochen) sowie der Nachweis von IgM-Ak weisen
auf eine eine akute Infektion hin; zu beachten
ist die Kreuzreaktivität mit Mumpsvirus!
Parvovirus B19
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Besondere Beachtung: bei Schwangerschaft;
Bei seronegativen Schwangeren empfiehlt sich
nach Kontakt mit Parvovirus B19 eine serologische Verlaufskontrolle und zusätzlich eine PCR
zum Nachweis der Virus-DNS im peripheren
Blut.
Parvovirus B19
PCR
EDTA-Blut
Virämie beginnt 4-5 Tage nach Viruskontakt
Pasteurella spp.
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Aspirat, Punktat
nach Tierbiss-/ Kratzverletzungen (v. a. Katzen/
Hunde)
Plesiomonas shigelloides
Kultur
Stuhl
Polioviren (Typ 1, 2, 3)
Antikörper-Nachweis (Neutralisationstest)
Vollblut, Serum
Pseudomonas aeruginosa
(und andere Nonfermenter)
Kultur
Blutkultur, Punktat, Aspirat, Abstrich
in bakt. Transportmedium, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Urin
Pseudomonas aeruginosa
(und andere Nonfermenter) Zielauftrag MRGN
Kultur
Stuhl (Screening), Rektalabstrich
(Screening), Urin, alle sonstigen Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten
Respiratory-Syncytial-Virus
(RSV)
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Respiratory-Syncytial-Virus
(RSV)
PCR
Nasen- und/ oder Rachenabstrich,
Nasopharyngealabstrich in flüssigem
Transportmedium, BAL
Rickettsia spp.
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (IFT)
Serum, Vollblut
Rotavirus
Antigen-Nachweis (EIA)
Stuhl
Rötelnvirus
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA), Serum, Vollblut
HAHT
Rötelnvirus
PCR
Rachenabstrich in flüssigem Trans- Die Diagnostik in weiteren Probenmaterialien
portmedium, mit Speichel getränkter ist von der Indikation/ Fragestellung abhängig
Tupfer, Urin
(ggf. telefonische Rücksprache mit dem Labor).
Salmonellen
Antikörper-Nachweis: Gesamt, IgA
(EIA)
Serum, Vollblut
Persistierende IgA-Serumantikörper unterstreichen die Wahrscheinlichkeit der Diagnose „reaktive Salmonella-Arthritis“ (Folgeerkrankung).
Salmonellen
Kultur
Stuhl
Gastroenteritis, bei enterischen Salmonellen zu
5 % systemischer Verlauf (evtl. Blutkultur)
Salmonella Typhi und Salmonella Paratyphi
Kultur
Stuhl, Gallensaft, Blutkultur
Infektionen mit Salmonella Typhi und Paratyphi
verlaufen zu 95 % systemisch. Bei V. a. Infektion mit systemischen Salmonellen ist das Probenmaterial unverzüglich ins Labor zu bringen.
Schimmelpilze
Kultur
BAL, Bronchialsekret, Pleurapunktat,
Abstrich in bakt. Transportmedium
Schistosoma haematobium
Mikroskopie
Belastungsurin, Sammelurin
Materialgewinnung: Urinentnahme (letzte
Urinportionen) erst nach körperlicher Belastung
z. B. durch schnelles mehrmaliges Treppensteigen (günstigste Entnahmezeit liegt zwischen 10
und 14 Uhr) bzw. durch Sammeln der letzten
Urinportionen über 24 Stunden.
Schistosoma spp.
Antikörper-Nachweis (IHA)
Serum, Vollblut
Beweisend ist nur der Erregernachweis (Eier
oder Mirazidien), serologische Methoden erlauben eine Verdachtsdiagnose.
Shigellen
Kultur
Stuhl
Lange Transportzeiten sind zu vermeiden! Das
Untersuchungsmaterial sollte möglichst noch
körperwarm ins Labor gelangen.
Sprosspilze
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Punktat, BAL, Bronchialsekret, Urin
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Die Diagnostik erfoIgt nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen, nicht geeignet für
die Diagnostik eines evtl. akuten Erkrankungsfalles (Erregernachweis!).
AK sind frühestens nach 1-2 Wochen nach
Krankheitsbeginn nachweisbar. Beurteilt wird
bei Kleinkindern die Serokonversion bzw. bei
Erwachsenen der Titeranstieg (Probenahme im
Abstand von 14 Tagen). Reinfektionen häufig.
Nach Zeckenstich. Ab der 2. Krankheitswoche
können spezifische Ak nachgewiesen werden.
Die Diagnostik dient zur differentialdiagnostischen Abklärung bei nicht bestätigtem Masernverdacht, Immunstatusbestimmung. Besondere
Beachtung: bei Schwangerschaft
│Seite 27 von 56
Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Staphylokokken (einschl.
Staphylococcus aureus)
Kultur
Blutkultur, Punktat, Aspirat, Abstrich
in bakt. Transportmedium, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Urin, Liquor
Staphylococcus aureus,
Lebensmittelvergifter
Kultur
Stuhl (bei emetischem Krankheitsbild Nachweis im Lebensmittel ist Methode der 1.
ungeeignet)
Wahl.
Staphylococcus aureus Zielauftrag MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus)
Kultur
Abstrich in bakt. Transportmedium
(von Nase/ Rachen, Axilla, Leiste, perianal - Screening), alle sonstigen
Materialien aus Infektions-/ Kolonisationsorten
Streptokokken
Kultur
Blutkultur, Liquor, Punktat, Aspirat,
Abstrich in bakt. Transportmedium,
Streptococcus pneumoniae
(Pneumokokken)
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Streptococcus pneumoniae
(Pneumokokken)
Kultur
Blutkultur, Liquor, BAL, Bronchialsekret, Sputum, Punktat, Aspirat, Abstrich in bakt. Transportmedium
Streptococcus pneumoniae
(Pneumokokken)
PCR
Liquor
Es wird um eine vorherige telef. Absprache
gebeten!
Streptococcus pyogenes
(Streptokokken Gruppe A)
Antikörper-Nachweis: O-StreptolysinAk (Latex-Agglutination)
Serum, Vollblut
Die Bestimmung dient als Hilfsmittel bei der
Diagnose einer Gruppe A-Streptokokken-Infektion und ihren Folgen (z. B. rheumatisches
Fieber, postinfektiöse Streptokokken-Glomerulonephritis).
Tetanustoxoid
Antikörper-Nachweis: IgG (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik wird nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen durchgeführt.
Tollwutvirus (Lyssavirus)
Antikörper-Nachweis (Neutralisationstest)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik wird nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen durchgeführt.
Toxoplasma gondii
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA), Serum, Vollblut
IgG-Avidität, IgA (Immunoblot)
Die Diagnostik ist nach Tierkontakt (direkt oder
indirekt) und dem Genuss tierischer Lebensmittel indiziert; Besondere Beachtung: Negative
Befunde im Falle einer bestehenden Schwangerschaft sollten regelmäßig kontrolliert werden!
Treponema pallidum
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (TPPA,
FTA-Abs., Immunoblot), Lipoid-Ak
(RPR)
Serum, Vollblut
Der Umfang der Diagnostik richtet sich nach
dem Ergebnis des Screeningtests (TPPA) und klinischen Angaben. Stufendiagnostik! Besondere
Beachtung: Schwangerschaft!
Varizella-Zoster-Virus (VZV)
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik ist nur beim Nachweis einer
Primärinfektion (IgM-Ak positiv bzw. Serokonversion in einem 2. Serum) aussagekräftig.
Reaktivierungen sind schwer zu erfassen (bei
evtl. Titeranstieg in einem 2. Serum). Sie dient
außerdem der Immunstatusbestimmung. Besondere Beachtung: Schwangerschaft (hoher
Stellenwert)
Varizella-Zoster-Virus (VZV)
PCR
Abstrich/ Bläscheninhalt in flüssigem
Transportmedium, Liquor, BAL, EDTABlut bei systemischer Infektion
Bläscheninhalt sollte von frisch aufgeschossenen Bläschen möglichst in den ersten 3-4
Krankheitstagen gewonnen werden.
Vibrio cholerae,
Nicht-Cholera-Vibrionen
Kultur
Stuhl
Indikation: massive wässrige Durchfälle, Aufenthalt im Endemiegebieten
Telefonische Voranmeldung im Labor, spezielles Transportmedium (alkalisches Peptonwasser) anfordern und schnellster Transport ins
untersuchende Labor
Yersinia enterocolitica,
Yersinia pseudotuberculosis
Antikörper-Nachweis: IgA, IgG, IgM
(EIA, Immunoblot)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik ist bei systemischer Infektion
und Folgeerkrankungen (z. B. reaktive Arthritis)
indiziert.
Yersinia enterocolitica,
Yersinia pseudotuberculosis
Kultur
Stuhl
Enteritis, Appendizitis, Pseudoappendizitis
Zytomegalievirus (CMV)
Antikörper-Nachweis: IgG, IgM (EIA)
Serum, Vollblut
Die Diagnostik ist nur beim Nachweis einer Serokonversion bei einer Primärinfektion aussagekräftig. Reaktivierungen bzw. Reinfektionen
sind schwer zu erfassen (nur 70 % der Betroffenen bilden erneut IgM-Ak) und bedürfen einer
weiterführenden Diagnostik. Besondere Beachtung: Bei Schwangerschaft hoher Stellenwert!
Seite 28 von 56 │
Hinweise
Die Diagnostik wird nur im Rahmen von Immunstatusbestimmungen vor und nach Impfung durchgeführt.
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Fortsetzung:
Erregerorientierte Übersicht (alphabetisch)
Erreger
Nachweisverfahren
Material
Hinweise
Zytomegalievirus (CMV)
PCR
EDTA-Blut, Urin
Methode der Wahl! Virämie: enges Zeitfenster;
weitere Probenmaterialien (BAL, Liquor) sind
von der Indikation/ Fragestellung abhängig
(ggf. telefonische Rücksprache mit dem Labor).
Enzymaktivitätsbestimmung
Serum, Vollblut
Bestimmung als Ergänzung zur Hepatitisdiagnostik
Sonderfälle:
Transaminasen ALT (GPT),
AST (GOT), GGT
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
│Seite 29 von 56
Tabelle 3: Materialorientierte Übersicht
Ausführliche Hinweise zur Probengewinnung/ Materialentnahme in Textform im Anschluss der Tabelle (s.u.)
Materialart
diagnostisches
Verfahren
Besonderheiten
Abstrich,
allgemein
Kultur und ggf.
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Lagertemperatur
Transport­
bedingungen
Bearbeitungstermine
durchschnittliche
Bearbeitungsdauer
Möglichkeit
für Schnelldiagnostik
Zeitspanne
für zusätzliche Untersuchungsanforderungen
Tupfer unverzüglich
in bakt. Transportmedium überführen
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
innerhalb
von max. 24
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von Bakterien,
Viren
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
PCR-Ergebnis nach ca.
4 Stunden
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich,
anal
Molekularbiologischer Nachweis
von C. trachomatis und
N. gonorrhoeae
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich,
Cervix
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Tupfer unverzüglich
in bakt. Transportmedium überführen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von Bakterien,
Viren
Beachten: antibakterielle Gleitmittel,
Seifenlösungen
können das Ergebnis verfälschen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
PCR-Ergebnis nach ca.
4 Stunden
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich
Entzündungen, Wunde
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Abstrich möglichst
aus der Tiefe eines
entzündlichen
Prozesses, bei
Wunden auch vom
Wundrand entnehmen, oberflächliche
Sekrete zuvor mit
sterilem Tupfer
abwischen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich,
Fistel
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Materialgewinnung
aus der Tiefe
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Abstrich,
Gehörgang
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
evtl. Krusten,
Sekrete vorher
entfernen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
keine
keine
Abstrich,
Konjunktiva
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilzen
Tupfer unverzüglich
in bakt. Transportmedium überführen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
keine
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
PCR-Ergebnis nach ca.
4 Stunden
ein Tag nach
Probeneingang
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Tupfer unverzüglich
in bakt. Transportmedium überführen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Molekularbiologischer Nachweis
von B. pertussis
nur trockene Tupfer
(ohne Transportmedium) einsenden
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
PCR-Ergebnis nach ca.
4 Stunden
ein Tag nach
Probeneingang
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich,
Nase
Abstrich,
Nasopharynx
Seite 30 von 56 │
optimale
Probenmenge
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Fortsetzung:
Materialorientierte Übersicht
Materialart
diagnostisches
Verfahren
Besonderheiten
Abstrich,
oral
Molekularbiologischer Nachweis
von C. trachomatis und
N. gonorrhoeae
Abstrich,
Rachen
optimale
Probenmenge
Lagertemperatur
Transport­
bedingungen
Bearbeitungstermine
durchschnittliche
Bearbeitungsdauer
Möglichkeit
für Schnelldiagnostik
Zeitspanne
für zusätzliche Untersuchungsanforderungen
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Tupfer unverzüglich
in bakt. Transportmedium überführen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
keine
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren, Mycoplasmen
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich,
Rektum, s.
auch Stuhl
Kultur auf Bakterien, Pilze
für Toxin- und
Antigennachweise
ungeeignet
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
keine
keine
Abstrich,
Urethra
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Tupfer unverzüglich
in bakt. Transportmedium überführen
Raumtemperatur
Raumtemperatur; innerhalb von max.
24 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von C. trachomatis und
N. gonorrhoeae
Tupfer in flüssiges
Transportmedium
überführen
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Abstrich,
durch
„Geschützte
Bürste“
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
steriles Gefäß ohne
Transportmedium
soviel wie
möglich
Kühlschrank
gekühlt,
möglichst innerhalb von 2
Stunden, max.
12 Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Abszessmaterial,
s. auch
Aspirate/
Punktate
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Material von Abszessen vor deren
Spaltung möglichst
durch Punktion
gewinnen; telefonische Anmeldung
wünschenswert
mind. 2 ml
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
2 bis max.
4 Stunden
(bei längerer
Lagerung:
zusätzliche
Portionen in
Blutkulturflaschenpaar
überführen)
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Aspirate/
Punktate
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Aspiration von
entzündlichem Exsudat generell der
Materialentnahme
mittels Tupfer
vorziehen
mind. 2 ml
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
2 bis max.
4 Stunden
(bei längerer
Lagerung:
zusätzliche
Portionen in
Blutkulturflaschenpaar
überführen)
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Aspirat, von
Petechien
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien
Spritze mit Konus
verschließen und so
transportieren
so viel wie
möglich
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 4
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von N. meningitidis
Spritze mit Konus
verschließen und so
transportieren
mind.
200 µl
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 4
Stunden
täglich
nach
Bedarf
ca. 4
Stunden
PCR- Ergebnis nach ca.
4 Stunden
ein Tag nach
Probeneingang
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
│Seite 31 von 56
Fortsetzung:
Materialorientierte Übersicht
Materialart
diagnostisches
Verfahren
Besonderheiten
Biopsie-/
OP-/
SektionsMaterial
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
möglichst mehrere
Gewebestücke
von verschiedenen
Stellen des Entzündungsprozesses
entnehmen; kein
Formalin zusetzen!
optimale
Probenmenge
Lagertemperatur
Transport­
bedingungen
Bearbeitungstermine
durchschnittliche
Bearbeitungsdauer
Möglichkeit
für Schnelldiagnostik
Zeitspanne
für zusätzliche Untersuchungsanforderungen
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 4
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
Mikroskopie
keine
so viel wie
möglich
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
> =1 Tage
auf Anfrage
ein Tag nach
Probeneingang
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
täglich
≥≥ 1 Tag
bei Entbindung HBsAg Ergebnis
in ca. 2
Stunden
6 Monate
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
täglich
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
6 Monate
Kultur und
Mikroskopie auf
Mykobakterien
Bläscheninhalt
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren
Blut
serologischer
Antigennachweis
von Aspergillus,
Candida, Cryptococcus, HBs, HBe
Blutkultur
Bronchial-/
Trachealsekret
Bronchoalveoläre
Lavage
(BAL)
Seite 32 von 56 │
Bläscheninhalt in
flüssiges Transportmedium überführen
Vollblut
5-10 ml
Serum
mind. 1 ml
serologischer
Antikörpernachweis
Vollblut
5-10 ml
Serum
mind. 1 ml
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren,
Bakterien
vorzugsweise EDTABlut; immer gesondertes Probengefäß
einsenden
mind. 2 ml
(Füllmenge:
Markierung
auf dem
Probenröhrchen
beachten!)
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb
von max. 6
Stunden nach
Entnahme
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
max. eine
Woche nach
Probeneingang
QuantiFERONTest (InterferonGamma-ReleaseAssay)
spezielles Entnahme-Set
(3 Blutröhrchen)
je Röhrchen 1 ml
Raumtemperatur
max. 16 h bis
zur Inkubation
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
keine
Raumtemperatur
möglichst
unverzüglich
bei Raumtemperatur (vor
Auskühlung
schützen),
innerhalb
von max.16
Stunden
täglich
≥≥ 3 Tage
Mikroskopie
keine
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Erwachsene:
5-10 ml
Kinder
1-5 ml
Früh-/ Neugeborene (spezielle aerobe
Flasche)
0,5 ml
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
mind. 1 ml
Kühlschrank
gekühlt,
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 12
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Kultureller,
mikroskopischer
und molekularbiologischer
Nachweis von
Mykobakterien
2-5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa;
PCR
nach
Bedarf
mehrere
Wochen
Mikroskopie
Molekularbiologie innerhalb von
6 Wochen
Kühlschrank
nach
Instillation
möglichst
50 ml (mind.
20- 30 ml)
aspirieren
gekühlt,
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 12
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Kultureller,
mikroskopischer
und ggf. molekularbiologischer
Nachweis von
Mykobakterien
20- 30 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa;
PCR
nach
Bedarf
mehrere
Wochen
Mikroskopie
Molekularbiologie innerhalb von
6 Wochen
Molekularbiologischer Nachweis
von Bakterien
(außer Mykobakterien), Viren
mind. 2 ml
in extra
Gefäß
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
ein Tag nach
Probeneingang
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Die instillierte und
zurückgewonnene
Flüssigkeitsmenge
auf dem Untersuchungsantrag
angeben!
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Fortsetzung:
Materialorientierte Übersicht
Materialart
diagnostisches
Verfahren
Besonderheiten
optimale
Probenmenge
Lagertemperatur
Transport­
bedingungen
Bearbeitungstermine
durchschnittliche
Bearbeitungsdauer
Möglichkeit
für Schnelldiagnostik
Zeitspanne
für zusätzliche Untersuchungsanforderungen
Erbrochenes
Molekularbiologischer Nachweis
von Noroviren
für Ausnahmefälle;
Stuhlproben sind
zur Diagnostik
besser geeignet
mind. 1 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb
von max. 24
Stunden
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
keine
Katheter,
intravaskulär
Kultur auf Bakterien, Pilze
steriles Gefäß ohne
Transportmedium
Kühlschrank
gekühlt,
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 24
Stunden
täglich
≥ 2 Tage
keine
keine
Klebestreifen auf
Objekträger
(Abdruckpräparat)
Mikroskopie
auf Enterobius
vermicularis
Die in der Nacht
im Perianalbereich
abgelegten Eier
werden mit einem
durchsichtigen
Klebestreifen am
Morgen vor dem
Waschen abgenommen und der
Streifen danach
faltenfrei auf
einen Objektträger
aufgeklebt.
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
1- 2 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
nicht möglich
Liquor
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
(einschließlich
Cryptococcus
neoformans)
für jedes diagnostische Verfahren ein
extra Probenröhrchen abfüllen
mind. 2 ml
bei Verdacht auf
Pilzinfektion 5 ml
Lagerung
möglichst
vermeiden;
wenn unumgänglich, dann
bei Raumtemperatur
Raumtemperatur,
schnellstmöglich
(< 2 Stunden),
bei längerer
Transportzeit
evtl. eine
Portion Liquor
in Blutkulturflasche
überführen
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
bei Verdacht
auf tuberkulöse
Meningitis
3-5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
Mikroskopie
keine
Molekularbiologischer Nachweis
von Viren,
Bakterien
mind. 2 ml
Kühlschrank
gekühlt;
möglichst
unverzüglich
täglich
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
PCR- Ergebnis nach ca.
4 Stunden
ein Tag nach
Probeneingang
Lagerung
möglichst
vermeiden;
wenn unumgänglich, dann
bei Raumtemperatur
Raumtemperatur,
schnellst­
möglich
(< 2 Stunden),
bei längerer
Transportzeit
evtl. eine
Portion Liquor
in Blutkulturflasche
überführen
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Liquor,
Shunt-
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
bei Verdacht auf
Bakterien
bei Verdacht auf
Pilzinfektion
mind. 2 ml
Magennüchternsekret
Kultur und
Mikroskopie auf
Mykobakterien
Schädigung der
Mykobakterien
durch saures Milieu
vermeiden (Probengefäße mit vorgelegter Trinatriumphosphat-Lösung
verwenden)
2-5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
Mikroskopie
keine
Magenspülwasser
Kultur und
Mikroskopie auf
Mykobakterien
Schädigung der
Mykobakterien
durch saures Milieu
vermeiden (Probengefäße mit vorgelegter Trinatriumphosphat-Lösung
verwenden)
20-30 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
Mikroskopie
keine
mind. 5 ml
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
│Seite 33 von 56
Fortsetzung:
Materialorientierte Übersicht
Materialart
diagnostisches
Verfahren
Besonderheiten
optimale
Probenmenge
Lagertemperatur
Transport­
bedingungen
Bearbeitungstermine
durchschnittliche
Bearbeitungsdauer
Möglichkeit
für Schnelldiagnostik
Zeitspanne
für zusätzliche Untersuchungsanforderungen
Punktate/
Aspirate
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
Aspiration von
entzündlichem Exsudat generell der
Materialentnahme
mittels Tupfer
vorziehen
mind. 2 ml
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
2 bis max.
4 Stunden
(bei längerer
Lagerung:
zusätzliche
Portionen in
Blutkulturflaschenpaar
überführen)
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Kultur und
Mikroskopie auf
Mykobakterien
Aspiration von
entzündlichem Exsudat generell der
Materialentnahme
mittels Tupfer
vorziehen
30-50 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
Mikroskopie
keine
Kultur und
Mikroskopie auf
Bakterien, Pilze
es sollte nur
makroskopisch
eitriges Sputum
eingesandt werden
(Ausnahmen: z. B.
Immunsuppression, Verdacht
auf Legionellose,
Virusinfektion)
2-5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 12
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
Mikroskopie
keine
Kultur und
Mikroskopie auf
Mykobakterien
möglichst 3 Proben
im Abstand von 1-2
Tagen, am besten
direkt nach dem
Erwachen (Morgensputum) einsenden
2-5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
Mikroskopie
Molekularbiologie innerhalb von
6 Wochen
Molekularbiologischer Nachweis
von Mykobakterien
möglichst 3 Proben
im Abstand von 1-2
Tagen, am besten
direkt nach dem
Erwachen (Morgensputum) einsenden
2-5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
keine
ca. haselnussgroße
Menge
bzw. 5 ml
flüssiger
Stuhl
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb
von max. 24
Stunden
täglich
≥≥ 2 Tage
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Sputum
Stuhl
Seite 34 von 56 │
Kultur auf allgemeine Enteritiserreger
Kultur bei Verdacht auf Vibrio
cholera
Alkalisches
Peptonwasser als
Transportmedium
im Labor anfordern
ca. haselnussgroße
Menge, bei
flüssigem
Stuhl 5 ml
Raumtemperatur
schnellstmöglich durch
Boten
täglich
nach
Bedarf
≥≥ 2 Tage
auf Anfrage
keine
Kultur bei
Verdacht auf
Shigellen
Lange Transportzeiten vermeiden!
ca.
haselnussgroße
Menge, bei
flüssigem
Stuhl 5 ml
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
innerhalb
von max. 24
Stunden
täglich
nach
Bedarf
≥≥ 2 Tage
keine
keine
Kultur bei Verdacht auf Typhus,
Paratyphus
Salmonella Typhi
bzw. Salmonella
Paratyphi sind in
der ersten (oft auch
noch in der zweiten
Krankheitswoche) mit großer
Regelmäßigkeit im
Blut nachweisbar.
Deshalb wird die
Einsendung von
Blutkulturen empfohlen.
ca. haselnussgroße
Menge, bei
flüssigem
Stuhl 5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb
von max. 24
Stunden
täglich
nach
Bedarf
≥≥ 2 Tage
keine
ein Tag nach
Probeneingang
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Materialart
diagnostisches
Verfahren
weitere
Stuhl
Direkter Antigennachweis:
Clostridium
difficile-Toxine
A u. B,
Shigatoxine 1 u.
2 / EHEC
optimale
Probenmenge
Lagertemperatur
Transport­
bedingungen
Bearbeitungstermine
durchschnittliche
Bearbeitungsdauer
Möglichkeit
für Schnelldiagnostik
Zeitspanne
für zusätzliche Untersuchungsanforderungen
ca. haselnussgroße
Menge, bei
flüssigem
Stuhl 5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb
von max. 24
Stunden
Mo-Sa
≥≥ 1 Tag
keine
keine
ca. haselnussgroße
Menge, bei
flüssigem
Stuhl 5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
keine
keine
Direkter Antigennachweis bzw.
molekularbiologischer Nachweis
von Viren
ca. haselnussgroße
Menge, bei
flüssigem
Stuhl 5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb
von max. 24
Stunden
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
max. eine
Woche nach
Probeneingang
Mikroskopie auf
Helminthen
Stuhlröhrchen etwa
halb voll
füllen
Kühlschrank
möglichst
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Fr
≥≥ 1 Tag
keine
1-2 Tage
nach Probeneingang
Direkter Antigennachweis
von Entamoeba
histolytica (pathogene Form),
Giardia lamblia u.
Cryptosporidium
parvum
Stuhlröhrchen etwa
halb voll
füllen
Kühlschrank
möglichst
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Fr
≥≥ 1 Tag
keine
1-2 Tage
nach Probeneingang
Kultur auf Mykobakterien
Urin
Würmer/
Wurmbestandteile
Besonderheiten
Untersuchung nur
bei Patienten mit
zellulärem Immundefekt
Kultur auf Bakterien, Pilze
Morgenurin am
besten geeignet, zwischen
Uringewinnung
und letzter Miktion
sollten mind. 3
Stunden liegen
mind.1015 ml
Morgenurin
Kühlschrank
gekühlt;
möglichst
innerhalb von
2 bis max. 24
Stunden
täglich
≥≥ 1 Tag
keine
keine
Kultur auf Mykobakterien
zur Erhöhung der
Mykobakterienkonzentration im
Urin möglichst
wenig Flüssigkeit
am Abend zuvor
aufnehmen
mind.
50 ml Morgenurin
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
1-2 Tagen
Mo-Sa
mehrere
Wochen
keine
Molekularbiologie innerhalb von
6 Wochen
Molekularbiologischer Nachweis
von Bakterien,
Viren
nur Erststrahlurin
einsenden
mind. 5 ml
Kühlschrank
gekühlt;
innerhalb von
max. 3 Tagen
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
ein Tag nach
Probeneingang
Direkter Antigennachweis von
Legionella spp.
wegen diskontinuierlicher Ausscheidung 3 Proben
(1 Probe/ Tag)
einsenden
5-10 ml
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
innerhalb
von max. 24
Stunden
Mo-Fr
nach
Bedarf
≥≥ 1 Tag
keine
keine
Mikroskopie auf
Schistosoma
haematobium
Belastungsurin: erst
nach körperlicher Belastung
(z. B. schnelles
Treppensteigen)
letzte Urinportion
verwenden bzw.
Sammelsediment
des 24-StundenUrins
möglichst
Sediment,
sonst Urin
Erwärmung
des Urins über
22°C vermeiden
Raumtemperatur;
innerhalb
von max. 24
Stunden
Mo-Do
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
keine
Mikroskopie
Probe möglichst in
einem Primärprobengefäß mit
durchsichtiger
Wand einsenden
Raumtemperatur
Raumtemperatur;
möglichst
innerhalb von
1- 2 Tagen
Mo-Fr
≥≥ 1 Tag
auf Anfrage
keine
LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
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Spezifische Anleitungen zur Entnahme von Patientenproben
Abstriche, allgemeine Hinweise
]] Bei allen Abstrichen von Körperoberflächen besteht die Gefahr der Kontamination durch Bakterien der physiologischen Flora.
]] Der Abstrich ist möglichst aus der Tiefe eines entzündlichen Prozesses, bei Wunden auch vom Wundrand zu entnehmen.
]] Oberflächliche Sekrete sind zuvor mit sterilem Tupfer abzuwischen.
]] Mit dem Abstrichtupfer ist möglichst viel Material zu entnehmen, dabei ist die gesunde Umgebung nicht zu berühren.
]] Material von Abszessen sollte vor deren Spaltung möglichst durch Punktion gewonnen werden (s. u.).
Abstrich: Anal- bzw. Rektalabstrich
Indikation
]] Verdacht auf STI
]] für bakteriologische Stuhldiagnostik, wenn kein Stuhl gewonnen werden kann
]] Screeninguntersuchung auf multiresistente Erreger
Probenentnahme
]] Der Patient ist mit angewinkelten Knien auf die Seite zu lagern.
]] Den Tupfer bis hinter den Schließmuskel schieben und mehrfach vorsichtig drehen.
]] Tupfer umgehend in das bakteriologische oder flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen Nachweis) überführen und darin belassen.
Abstrich Cervix
Indikation
]] Fluor vaginalis
]] Verdacht auf cervikale Infektion (Bakterien, Viren, Pilze)
]] vorzeitige Wehentätigkeit
]] Nachweis von Streptococcus agalactiae (Streptokokken Gruppe B) in der Schwangerschaft
]] Verdacht auf STI
]] Verdacht auf Papillomaviren
Probenentnahme
]] Für die Entnahme von Endocervikalabstrichproben sollte der Zervikalschleim mittels einem Tupfer entfernt werden. Den dazu
eingesetzten Tupfer verwerfen.
]] Zur Probennahme einen neuen Tupfer ca. 1-2 cm in den Zervikalkanal einführen, um 360° drehen und möglichst ohne Berührung
der Vaginalschleimhaut herausziehen.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen
Nachweis) überführen und darin belassen.
Abstrich von Entzündungsprozessen/ Wunden
Indikation
]] Verdacht auf Infektionen der Haut oder Schleimhaut
]] Wundheilungsstörungen
Probenentnahme
]] Oberflächliche Sekrete sind zuvor mit einem sterilen Tupfer aufzunehmen bzw. fibrinöse oder nekrotische Beläge abzuheben
(Tupfer verwerfen).
]] Das Material ist möglichst aus der Tiefe eines entzündlichen Prozesses, bei Wunden auch vom Wundrand zu entnehmen.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen.
Abstrich aus Fisteln
Indikation
]] Verdacht auf bakterielle Infektion
Probenentnahme
]] Vor der Probengewinnung aus Fisteln ist die Fistelöffnung zu desinfizieren.
]] Das Material ist aus der Tiefe zu gewinnen.
]] Es sollte ein möglichst großes Probenvolumen eingesandt werden, da meist eine geringe Erregerkonzentration anzunehmen ist.
]] Bei chronisch eitrigen oder fistelnden Prozessen sollte möglichst auch Gewebe eingesendet werden.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen.
]] Natives Material ist in einem sterilen Transportgefäß umgehend an das Labor zu senden.
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LUA Sachsen - Probenahmehandbuch Med. Mikrobiologie, H 30000 04x
Abstrich Gehörgang
Indikation
]] Verdacht auf Otitis
Probenentnahme
]] Vor Probenentnahme ist die Ohrmuschel zu desinfizieren und evtl. vorhandene Krusten sind zu entfernen.
]] Die Probe ist unter Sicht zu entnehmen (Otoskop).
]] Gerötete oder sekretbedeckte Bereiche sind rotierend abzustreichen.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen.
Abstrich Konjunktiva
Indikation
]] Verdacht auf erregerbedingte Konjunktivitis, Keratokonjunktivitis
]] Verdacht auf Infektion mit Chlamydia trachomatis
]] Verdacht auf Infektion mit Herpes-simplex-Virus
Probenentnahme
]] Nach Abheben des Unterlides ist die Konjunktiva mit einem Tupfer abzustreichen.
]] Das äußere Auge und der Lidrand sollen dabei nicht berührt werden.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen
Nachweis) überführen und darin belassen.
Abstrich Nase
Indikation
]] MRSA -Screening
]] infizierte Nasenläsionen
Probenentnahme
]] Den sterilen Tupfer ca. 2 cm in ein Nasenloch einführen und die Schleimhaut rotierend abstreichen.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (ausschließlich für den molekularbiologischen
Nachweis) überführen und darin belassen.
Abstrich Nasopharynx
Indikation
]] Verdacht auf Pertussis (PCR-Diagnostik)
]] akute respiratorische Infektion der oberen Atemwege (virale Erreger)
Probenentnahme
]] Für eine patientenfreundliche Entnahme werden Rayon®-Tupfer mit einem dünnen, flexiblen Draht zur Verfügung gestellt.
]] Während der Probengewinnung sollte der Patient den Kopf reklinieren.
]] Den Tupfer entlang der Nasenscheidewand und des Nasenbodens möglichst bis in den Nasopharynx vorschieben. Dort rotierend
abstreichen.
]] Zum PCR-Nachweis von Pertussis sollte der Tupfer trocken im Transportröhrchen, zum Nachweis von viralen Erregern in einem
Viruserhaltungsmedium (flüssiges Transportmedium) ins Labor transportiert werden.
Abstrich Rachen bzw. Oral-/ Tonsillenabstrich
Indikation
]] akute respiratorische Infektion
]] Verdacht auf Scharlach
]] Verdacht auf Diphtherie
]] Verdacht auf STI
]] MRSA-Screening
]] V. a. Angina-Plaut-Vincent
Probenentnahme
]] Die Probenentnahme ist nur bei nicht entzündeter Epiglottis durchzuführen, sonst besteht die Gefahr der Atemwegsobstruktion.
]] Den Mund mehrmals mit Leitungswasser ausspülen lassen.
]] Die Zunge mit einem Spatel herunterdrücken.
]] Den Tupfer einführen, ohne dabei die Lippen, Mundschleimhaut oder Uvula zu berühren.
]] Den Tupfer unter Druck von oben nach unten über die Tonsillen bzw. horizontal über die Rachenhinterwand streichen.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (zur molekularbiologischen Diagnostik) überführen
und darin belassen.
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Abstrich Urethra
Indikation
]] Verdacht auf STI
]] Verdacht auf urethrale Infektion (Bakterien, Viren, Pilze)
Probenentnahme
]] Das Material frühestens eine Stunde nach der letzten Miktion abnehmen.
]] Das Harnröhrenostium mit einem feuchten Tupfer reinigen, Tupfer verwerfen.
]] Die Harnröhre nach vorn ausstreichen und das austretende Sekret mit einem neuen Tupfer aufnehmen und umgehend in das
bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (zur molekularbiologischen Diagnostik) überführen und darin belassen.
]] Wenn auf diese Weise keine Sekretgewinnung möglich ist, kann ein spezieller Urethralabstrichtupfer ein bis zwei Zentimeter
unter Rotation in die Harnröhre eingeführt und dort für einige Sekunden liegen gelassen werden. Den Tupfer vorsichtig herausziehen und umgehend in das bakteriologische bzw. flüssige Transportmedium (zur molekularbiologischen Diagnostik) überführen
und darin belassen.
Abstrich Vagina
Indikation
]] Kolpitis/ Vaginitis
Probenentnahme
]] Die Fluorprobe wird mit einem sterilen Tupfer von der Scheidenwand oder direkt vom Spekulum gewonnen.
]] Den Tupfer umgehend in das bakteriologische Transportmedium überführen und darin belassen.
Abstrich durch „Geschützte Bürste“
Indikation
]] bei schwerwiegenden akuten Infektionen des unteren Respirationstraktes (kontaminationsarme Gewinnung von Proben aus dem
Bereich der unteren Atemwege)
]] siehe auch Sputum
Probenentnahme
]] Den doppelten (Teleskop-) Katheter durch den Arbeitskanal des Bronchoskops einführen, den inneren Katheter und die Bürste
vorschieben.
]] Nach Bürsten einer geeigneten Stelle wird die Bürste in den inneren Katheter zurückgezogen, dieser sodann in den äußeren
verlagert.
]] Die Bürste in ein steriles Gefäß ohne Transportmedium überführen.
Abszessmaterial
Indikation
]] Erregerdiagnostik bei Abszessen
Probenentnahme
]] Das Material von Abszessen möglichst vor deren Spaltung durch Punktion gewinnen.
]] Unter streng aseptischen Bedingungen ist das Punktat mit der Spritze zu gewinnen und diese ist anschließend luftdicht zu verschließen.
]] Volumen: mind. 2 ml
]] Die Spritze ist innerhalb kürzester Zeit (möglichst innerhalb von 2 bis max. 4 Stunden) ins mikrobiologische Labor transportieren.
Bei längerer Lagerung: zusätzliche Portionen in Blutkulturflaschenpaar überführen.
]] Zwischenlagerung bei Raumtemperatur
Aspirate/ Punktate
Indikation
]] Verdacht auf Peritonitis, Pleuritis
]] Verdacht auf Infektion von Gelenken oder Weichteilen
Probenentnahme
]] Die Punktion ist unter streng aseptischen Bedingungen (z. B. Gelenkpunktionen!) durchzuführen.
]] Nach hygienischer Händedesinfektion ist die Punktionsstelle mit geeigneten Präparaten gründlich zu desinfizieren; alkoholische
Desinfektionsmittel müssen vor der Punktion verdunstet sein.
]] Eine transmuköse Probengewinnung sollte möglichst vermieden werden, da Schleimhäute nur ungenügend desinfizierbar sind.
]] Volumen: mind. 2 ml
]] Die gewonnene Probe ist vor dem Zutritt von Luftsauerstoff zu schützen!
]] Das Punktat ist in der Spritze mit verschlossenem Konus oder in einem sterilen Probenröhrchen schnellstmöglich ins Labor zu
senden.
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]] Ist eine längere Lagerung erforderlich, sollte zusätzlich ein Blutkulturflaschenpaar mit dem Punktat beimpft werden.
]] Zwischenlagerung bei Raumtemperatur
Aspirat Petechien
Indikation
]] Verdacht auf systemische Meningokokken-Infektion
Probenentnahme
]] Mit einer möglichst kleinen Spritze mit dünner Kanüle ist das Zentrum der Petechie zu punktieren.
]] Volumen: so viel wie möglich/ für PCR: mind. 200 µl
]] Der Konus der Spritze ist sofort zu verschließen und diese umgehend ins Labor zu transportieren (telefonische Anmeldung erbeten).
]] Der mikroskopische Erregernachweis kann ein wichtiger Hinweis auf eine bakterielle Ätiologie nach Beginn der antimikrobiellen
Therapie sein!
Biopsie-/ OP-/ Sektionsmaterial
Indikation
]] Verdacht auf infektiöse Prozesse im betreffenden Organ/ Gewebe
Probenentnahme
]] Möglichst mehrere Gewebestücke von verschiedenen Stellen des Entzündungsprozesses entnehmen und in steriles Gefäß ohne
Transportmedium überführen.
]] Dem gewonnenen Probenmaterial darf kein Formalin zugesetzt werden.
]] Material schnellstmöglich ins Labor transportieren.
Bläscheninhalt
Indikation
]] Verdacht auf eine akute Genitalinfektion mit Herpes-simplex-Virus vor der Geburt
]] Verdacht auf atypische Infektion mit Herpes-simplex- oder Varizella-Zoster-Virus
Probenentnahme
]] Der Bläscheninhalt kann mit einem Tupfer vom Grund einer frischer Läsionen aufgenommen oder durch Punktion eines frischen
Bläschens mit feiner Kanüle gewonnen werden.
]] Volumen: so viel wie möglich
]] Tupfer bzw. Bläschenpunktat in ein flüssiges Transportmedium überführen.
]] Bei Cervixabstrichen bzw. Abstrichen von Schleimhäuten ist vorher der Schleim mit einem Tupfer, der anschließend verworfen
wird, zu beseitigen.
Blut
Venöse Blutentnahme
]] Der die Blutentnahme Durchführende muss eine hygienische Händedesinfektion vornehmen und Einmalhandschuhe tragen.
]] Es ist eine geeignete periphere Vene auszuwählen und proximal der Punktionsstelle eine Staubinde anzulegen.
]] Die Punktionsstelle ist unter Verwendung eines Hautdesinfektionsmittels gründlich zu desinfizieren.
]] Die Venenpunktion erst nach vollständiger Abtrocknung des Desinfektionsmittels durchführen.
]] Bei der Füllung von Blut-Transportsystemen für unterschiedliche diagnostische Anforderungen ist folgende Reihenfolge zu beachten:
]] Blut in Blutkulturflaschen
]] Nativblut (Serum-Monovette oder Vacutainer)
]] Citratblut-Röhrchen
]] EDTA-Blutröhrchen (Füllmenge wichtig: Markierung auf dem Probenröhrchen beachten!)
]] Bei Verwendung von Blutentnahmesystemen mit EDTA-Zusatz müssen die Blutröhrchen nach der Entnahme mehrmals gründlich über den Kopf geschwenkt (mind. 6 Mal), aber nicht geschüttelt werden.
]] Die Proben müssen zur Gewinnung von EDTA-Plasma, wo dies als Untersuchungsmaterial erforderlich ist, innerhalb von 6 Stunden im untersuchenden Labor sein.
]] Alle Blutröhrchen dürfen nicht eingefroren werden.
Kapilläre Blutentnahme
]] Der die Blutentnahme Durchführende muss eine hygienische Händedesinfektion vornehmen und Einmalhandschuhe tragen.
]] Geeignete Punktionsstellen für die kapilläre Blutentnahme sind: Fingerbeere von Mittel- und Ringfinger (bevorzugt am fleischigen Teil; nicht seitlich und an der nicht-dominanten Hand), der untere Rand der Ohrläppchen und insbesondere bei Säuglingen
auch die mediale bzw. laterale Ferse an der Sohle
]] Patienten bitten, sich hinzusetzen bzw. hinzulegen
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]]
]]
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]]
Punktionsstelle ausreichend hyperämisieren (z. B. 3-5 min erwärmen)
Punktionsstelle ist unter Verwendung eine Hautdesinfektionsmittels gründlich zu desinfizieren
Finger bzw. Ferse festhalten
Schutzkappe von Sicherheitslanzette durch Drehen entfernen; Sicherheitslanzette auf der Haut in Position bringen; Auslöseknopf
betätigen
nach erfolgter Punktion: starken Druck bzw. das Ausmelken der Punktionsstelle vermeiden
ersten Bluttropfen verwerfen, Punktionsstelle nach unten halten
Blutentnahmesystem Microvette® 200 Z-Gel schräg nach unten halten; mit der Spitze der Kapillare den nächsten Bluttropfen
auffangen (das Blut wird durch die Kapillarwirkung durch die Kapillare in das Röhrchen fließen)
wenn der Bluttropfen aufgefangen ist, das Röhrchen von der Punktionsstelle zurückziehen und warten, bis ein neuer Tropfen
gebildet wurde (Kapillare in der Zwischenzeit in schräger Position lassen)
nächsten Tropfen auffangen usw. bis das Röhrchen gefüllt ist (mind. 200 µl Kapillarblut sammeln, Markierungslinie auf Microvette® beachten)
durch leichtes Drehen die Verschlusskappe mit Kapillare von der Microvette® entfernen und entsorgen
Verschlusskappe am Gefäßboden abziehen und Microvette® verschließen („Klick“-Position)
Punktionsstelle mit einem Tupfer komprimieren ggf. mit Wundschnellverband versorgen
Microvette® beschriften bzw. mit Etikett kennzeichnen
Blutentnahme für Antigen-/ Antikörpernbestimmungen
Indikation
]] Immunstatusbestimmungen vor und/oder nach Impfung
]] Ätiologische Klärung einer Erkrankung (s. Tabellen 1 und 2), bei denen ein Erreger nicht oder nur schwer nachweisbar ist bzw. bei
denen die Organmanifestation erst nach längerer Inkubationszeit sichtbar wird.
]] Verlaufskontrolle
Volumen: venöses Blut: 5-10 ml bzw. mind. 1 ml Serum
kapilläres Blut: mind. 200 µl bzw. mind. 30 µl Serum
Blutentnahme für molekularbiologische Erregernachweise
Indikation
]] Nachweis von Erregern während der virämischen Phase
]] Quantitative Viruslastbestimmungen
]] Objektivierung unklarer serologischer Ergebnisse
]] Diagnostik zur Klärung der Infektiosität
]] Klärung der Erregerausbreitung im Rahmen von Umgebungsuntersuchungen (s. Tabellen 1 und 2)
EDTA-Blut, Volumen: Markierung auf dem Probenröhrchen beachten!
Blutentnahme für QuantiFERON-Test
Indikation
]] Nachweis einer latenten Infektion mit Tuberkuloseerregern
Probennahme
Der QuantiFERON-Test umfasst folgende Blutentnahmeröhrchen:
1. Nullkontrolle (grauer Verschluss)
2. TB-spezifische Antigene (roter Verschluss)
3. Mitogen-Kontrolle (lila Verschluss)
]] Je 1 ml venöses Blut des Patienten in jedes der drei Blutentnahmeröhrchen geben.
]] Die Röhrchen nach dem scheinbaren Erreichen des Füllstands noch 2-3 Sekunden auf der Nadel belassen (dies gewährleistet, dass
die erforderliche Blutmenge entnommen wird).
]] Bei Verwendung einer Flügel-Kanüle mit Hilfe eines Leerröhrchens sicherstellen, dass die Schlauchverbindung gefüllt ist, bevor
die QuantiFERON-Test-Röhrchen aufgesetzt werden.
]] Sofort nach der Blutentnahme die drei Röhrchen durch 8- bis 10-maliges Umkehren oder durch 5 Sekunden langes Schütteln
mischen (jedoch nicht zu kräftig!), die gesamte Innenwand des Röhrchens muss mit Blut bedeckt sein.
]] Die Röhrchen beschriften.
]] Die Röhrchen schnellstmöglich, spätestens jedoch 16 Stunden nach Blutentnahme, in einen Inkubator (37 °C) überführen.
]] Blutproben bis zum Transport bei Raumtemperatur - nicht im Kühlschrank oder Gefrierschrank - aufbewahren.
]] Die Proben sollen ungekühlt transportiert werden.
Blutentnahme für Blutkulturen
Indikationen
]] Fieber unklarer Genese
]] Verdacht auf Sepsis, Bakteriämie, Fungämie
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]]
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]]
Endokarditis
Meningitis
Lobärpneumonie
Bronchopneumonie bei Säuglingen
Bronchopneumonie bei Erwachsenen mit respiratorischer Insuffizienz
Pyelonephritis
Osteomyelitis
eitrige Arthritis
Epiglottitis bei Kindern
Omphalitis bei Neugeborenen
Entnahmezeitpunkt
Blut für die Blutkultur sollte entnommen werden:
]] im Fieberanstieg oder möglichst früh nach Auftreten von Fieber und/ oder Schüttelfrost
]] möglichst vor Beginn der antibiotischen Therapie
]] bei antibiotischer Vorbehandlung am Ende des Antibiotika-Dosierungsintervalls
]] bei anbehandelter subakuter Endokarditis ohne Erregernachweis innerhalb einer kalkulierten Unterbrechung der Therapie (wenn
klinisch vertretbar)
]] bei Verdacht auf Erregerwechsel oder Candidämie unter laufender antimikrobieller Therapie
Entnahmeort
Blut für die Blutkultur sollte entnommen werden:
]] aus einer peripherer Vene (keine Vorteile von arteriellem Blut bei Endokarditis und Fungämie)
]] aus einem intravaskulärem Katheter oder Portsystem nur dann, wenn eine periphere Venenpunktion nicht möglich ist
]] bei Verdacht auf Katheter-assoziierte Infektion
In diesem Fall sollte peripher entnommenes Blut und Blut aus dem ZVK in je ein Blutkultur-Flaschenpaar gegeben werden.
Beimpfen der Blutkultur
]] Die Blutkulturflaschen sind bei Zimmertemperatur zu lagern (Vorwärmen auf 36 °C nicht erforderlich).
]] Die Schutzkappen der Blutkulturflaschen sind zu entfernen und der Durchstichstopfen mit einem alkoholischen Präparat zu desinfizieren (Präparat verdunsten lassen!).
]] Vor der Beimpfung der Blutkulturflaschen ist die Kanüle zu wechseln.
]] Pro zu beimpfendes Flaschenpaar ist eine separate Venenpunktion durchzuführen.
]] Bei der Beimpfung des Flaschenpaares ist folgende Reihenfolge zu beachten:
]] zuerst die anaerobe, danach die aerobe Flasche.
]] Beide Flaschen (aerobe und anaerobe) dürfen nicht belüftet werden!
Blutmenge je Flasche: Erwachsene: 5 – 10 ml
Kinder: 1 – 5 ml
Früh- und Neugeborene: 0,5 ml (spezielle aerobe Flasche)
]] Anzahl der Blutkulturen: 3 Flaschenpaare in einem Mindestabstand von 10-15 min
(Die Abnahme einer größeren Flaschenzahl verbessert die Ausbeute nicht wesentlich.)
]] Die Blutkulturflaschen sind eindeutig zu kennzeichnen (Patientendaten, Entnahmezeit, Entnahmeort).
]] Die Barcodeetiketten der Flaschen dürfen nicht überklebt werden!
]] Der Transport sollte unverzüglich erfolgen (vor Auskühlung schützen).
]] Eine nächtliche Zwischenlagerung ist bei Raumtemperatur möglich.
Bronchialsekret
Indikation
]] Verdacht auf akute respiratorische Erkrankung des unteren Respirationstraktes
]] siehe auch Sputum
Probenentnahme
]] Die erste Aspirationsprobe nach Einführen des Bronchoskops ist zu verwerfen, da sie sehr häufig noch mit Mundflora kontaminiert ist.
]] Das Sekret sollte möglichst nahe am Ort der vermuteten Infektion entnommen werden.
]] Volumen für allgemeine Bakteriologie: mind. 1 ml/ für Mykobakteriologie: 2-5 ml
]] Das aspirierte Sekret ist in ein steriles Probengefäß umzufüllen.
Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
Indikation
]] bei schwerwiegenden akuten Infektionen des unteren Respirationstraktes
]] siehe auch Sputum
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Probenentnahme
]] Das Sekret aus Mund-Nasenraum und Trachea ist vor Einführung des Bronchoskops abzusaugen.
]] Die Spitze des Bronchoskops in Bronchus einführen.
]] Bis zu 160 ml isotonische Kochsalzlösung instillieren.
]] Soweit wie möglich Material aspirieren und möglichst 50 ml (mind. 20-30 ml) wiedergewinnen (evtl. mehrere Probengefäße
verwenden).
]] Das erste Aspirat ist zu verwerfen, außer bei der Suche nach obligat pathogenen Erregern bei Abwehrschwäche.
]] Das zweite Aspirat und evtl. weitere in ein steriles Probengefäß umfüllen.
]] Die instillierte und zurückgewonnene Flüssigkeitsmenge ist auf dem Untersuchungsantrag anzugeben!
Katheter, intravaskulär
Indikation
]] Verdacht auf Katheter-assoziierte systemische Infektion
Probenentnahme
]] Bei Katheterentfernung ist der Katheter steril zu entnehmen und in ein steriles Probengefäß ohne Transportmedium einzubringen.
]] Das Material ist schnellstmöglich in das untersuchende Labor zu transportieren.
]] Die Zwischenlagerung sollte maximal 24 Stunden im Kühlschrank betragen.
]] Bei verbleibendem Katheter ist zeitgleich je ein Blutkultur-Flaschenpaar mit peripher entnommenem Blut und Blut aus dem ZVK
zu beimpfen (s. auch unter Blutentnahme Blutkultur).
Klebestreifen auf Objektträger
Indikation
]] V. a. Enterobius vermicularis (z. B. Juckreiz im Perianalbereich, Unruhe, Schlaflosigkeit)
Probenentnahme
]] Die in der Nacht im Perianalbereich abgelegten Eier werden mit einem durchsichtigen Klebstreifen am Morgen vor dem Waschen
abgenommen.
]] Den Streifen faltenfrei auf einen Objektträger aufkleben.
Liquor cerebrospinalis
Indikation
]] Verdacht auf Meningitis, Enzephalitis
Probenentnahme
]] Die Liquorpunktion ist unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen.
]] Nach hygienischer Händedesinfektion sind sterile Handschuhe anzuziehen und ein Mundschutz anzulegen.
]] Die Punktionsstelle mit Hautdesinfektionsmitteln auf alkoholischer Basis gründlich desinfizieren, Einwirkungszeit 2 Minuten.
]] Das alkoholische Desinfektionsmittel muss vor der Punktion verdunstet sein.
]] Nach der Punktion ist die Punktionsstelle mit sterilem Verbandsmaterial abzudecken.
]] Zur Diagnostik erforderliche Liquormengen bzw. Probenröhrchen:
Für mikrobiologische, zytologische, chemische und serologische Untersuchungen sollten mehrere Portionen in getrennte Probengefäße überführt werden.
zur mikroskopisch/ kulturellen Diagnostik: mindestens 2 ml
zur molekularbiologischen Diagnostik (PCR): mindestens 1 ml (Extraröhrchen zwingend erforderlich)
bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis: mindestens 3-5 ml
bei Verdacht auf Pilzinfektion: mindestens 5 ml
]] Zur mikroskopisch/ kulturellen Diagnostik ist das Probenmaterial unverzüglich bei Raumtemperatur ins untersuchende Labor zu
transportieren.
]] Beträgt die Transportzeit im Ausnahmefall mehr als 2 Stunden sollte zusätzlich zum Nativliquor eine Liquorportion in eine Blutkulturflasche eingebracht werden (s. Blutentnahme für Blutkultur).
]] Ist ausschließlich eine molekularbiologische Diagnostik (PCR) vorgesehen, dann ist das Probenmaterial zu kühlen und gekühlt zu
transportieren.
Shunt-Liquor
Indikation
]] Shuntinfektion, Meningitis, Enzephalitis
Probenentnahme
]] Das Probenmaterial ist unter streng aseptischen Bedingungen aus dem ventrikulo-peritonealen, ventrikulo-atrialen Shunt bzw.
aus der externen Ableitung durch Punktion zu gewinnen.
]] weiteres Vorgehen siehe Liquor cerebrospinalis
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Magennüchternsekret/ Magenspülwasser
Indikation
]] Verdacht auf Lungentuberkulose (hauptsächlich bei Kindern)
Probenentnahme
]] Das Probenmaterial ist von nüchternen Patienten zu gewinnen.
]] Volumen: möglichst 2-5 ml Magennüchternsekret bzw. 20-30 ml Magenspülwasser
]] Zur Neutralisation der Magensäure ist ein spezielles Transportmedium (Röhrchen mit gesättigter Trinatriumphosphat-Lösung) zu
verwenden.
Das entsprechende Transportmaterial kann im Tuberkulose-Labor abgefordert werden.
Punktate
siehe Aspirate/ Punktate
Sputum
Indikationen
]] ambulant erworbene Pneumonie, insbesondere bei Pneumonie mit schwerem Verlauf
]] Pneumonien im Anfangsstadium und Pneumonie mit eitrigem Auswurf sowie bei zusätzlichen Risikofaktoren (> 65 Jahre, schwere Grunderkrankungen, Diabetes mellitus u.a.)
]] nosokomiale Pneumonie
]] Pneumonie mit persistierenden Infiltraten
]] Pneumonie immunsupprimierter Patienten
]] Therapieversagen
]] häufige Schübe akuter Bronchitiden mit eitrigem Auswurf oder bei fortgeschrittenen chronischen Bronchitiden
]] zur Erfassung resistenter Erreger bzw. Resistenzentwicklungen
]] Verdacht auf Tuberkulose
Probenentnahme
]] Optimale mikrobiologische Untersuchungsergebnisse sind nur bei kurzen Transport- und Lagerungszeiten möglich. Bei längeren
Lagerungs- und/ oder Transportzeiten besteht die Gefahr des Absterbens empfindlicher Keime (z. B. Pneumokokken) oder der
Überwucherung und Hemmung durch Normalflorakeime.
]] Zur bakteriologischen Diagnostik sollte nur makroskopisch eitriges Sputum eingesandt werden (Ausnahme bei Immunsuppression); Volumen möglichst 2-5 ml.
]] Die Einsendung von Speichel oder Schleim aus dem Nasen-Rachen-Raum ist zu vermeiden.
]] Zur Diagnostik von tieferen Atemwegsinfektionen ist Sputum nicht besonders geeignet, da dieses in der Regel wegen Speichelbeimengung durch Keime der physiologischen Oropharyngealflora kontaminiert ist (Gefahr von Fehldiagnosen!).
]] Der Patient muss eingehend über die korrekte Vorgehensweise bei der Sputumgewinnung unterrichtet werden (siehe Laborinformation).
]] Die Sputumgewinnung ist möglichst unter unmittelbarer Anleitung und Aufsicht von geschultem Personal durchzuführen.
]] Der günstigste Entnahmezeitpunkt ist direkt nach dem Aufwachen (erstes Morgensputum).
]] Mund nicht ausspülen, Zahnprothesen nicht einsetzen.
]] Bei einer erfolglosen Expektoration kann die Gewinnung von Sputum durch Inhalation von ca. 25 ml steriler NaCl - Lösung (3%ig)
mittels Ultraschallvernebler induziert werden.
]] Mehr Material kann durch 2-3-maliges Abhusten aus der Tiefe gewonnen werden.
]] Anzahl der Proben:
]] Bei Verdacht auf bakterielle Pneumonie ist bei guter Qualität (eitriges Probenmaterial): eine Probe ausreichend.
]] bei Verdacht auf Pilzpneumonie: drei Proben im Abstand von 1-2 Tagen
]] bei Verdacht auf Tuberkulose: drei Proben im Abstand von 1-2 Tagen
(siehe auch unten „Besonderheiten der mykobakteriologischen Diagnostik“)
Stuhlproben
Indikation
]] Verdacht auf infektiöse Gastroenteritis
]] gastrointestinale Beschwerden nach Auslandsaufenthalt
]] Umgebungsuntersuchungen zu Erkrankten bzw. Ausscheidern von Gastroenteritiserregern
]] Nachkontrollen
]] evtl. geforderte Untersuchung vor Tätigkeitsaufnahme
Probenentnahme
]] Die Harnblase ist vor der Defäkation zu entleeren.
]] Der Stuhl ist in ein sauberes Gefäß oder in eine mit Papier ausgelegte Flachspültoilette (mit Stufe) abzusetzen. Der Stuhlgang
sollte nicht mit Wasser in Kontakt kommen.
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]] Mit dem im Probengefäß befindlichen Löffel sind eine ca. haselnussgroße Menge bzw. bei flüssigem Stuhl ca. 5 ml zu entnehmen.
Dabei sind blutige, schleimige oder eitrige Anteile zu bevorzugen (siehe auch Laborinformation).
]] Bei einer umfangreichen Palette diagnostischer Anforderungen ist das Probengefäß bis zur Hälfte zu füllen.
Sonderfälle
]] Bei Cholera-Verdacht sollte das Labor telefonisch verständigt, gegebenenfalls alkalisches Peptonwasser als Transportmedium
verwendet (kann im Labor angefordert werden) und die Probe auf schnellstem Wege durch Boten transportiert werden.
]] Bei Verdacht auf Typhus-/ Paratyphus:
]] In der ersten, oft auch noch in der zweiten Krankheitswoche sind Salmonella Typhi bzw. Salmonella Paratyphi mit großer
Regelmäßigkeit im Blut nachweisbar. Zum Erregernachweis wird die Verwendung von Blutkulturen empfohlen (s. Probenentnahme „Blut“).
]] Im Stuhl werden die Erreger in der ersten Krankheitswoche nur in geringen Mengen ausgeschieden. Etwa ab der zweiten
Krankheitswoche gelingt der Erregernachweis zunehmend besser.
]] Gelegentlich lassen sich die Erreger auch aus Urin anzüchten.
]] Bei Dauerausscheidern finden sich die Erreger fast regelmäßig in der Gallenblase.
]] Bei Verdacht auf Wurmbefall ist das Probenröhrchen bis zur Hälfte zu füllen.
Trachealsekret
Indikation
]] akute respiratorische Erkrankung, wenn exakte Sputumgewinnung nicht möglich ist
]] siehe auch „Sputum“
Probenentnahme
]] Dieses Material ist nur bedingt besser als Sputum geeignet, da die Trachea schon kurz nach Intubation bzw. Tracheostomaanlage
durch Oropharyngealkeime besiedelt ist.
]] Das Sekret sollte unmittelbar nach dem Wechsel des Tubus mit einem sterilen Katheter möglichst aus den tiefen Abschnitten des
Bronchialbaumes aspiriert werden. Dazu wird die Verwendung eines sterilen Absaugkatheters mit Sekretfalle empfohlen.
]] Volumen für allgemeine Bakteriologie: mind. 1 ml/ für Mykobakteriologie: 2-5 ml
]] Das aspirierte Sekret in ein steriles Gefäß umfüllen, notfalls kann die sekrethaltige Katheterspitze abgeschnitten und in ein steriles Gefäß gegeben werden.
Urin
Indikationen für bakteriologische Diagnostik bei asymptomatischen Patienten:
]] mit vorausgegangener Bakteriurie
]] während der Schwangerschaft
]] mit labor-chemischem Anhalt für Harnwegsinfektion
]] nach Beendigung der antibiotischen Therapie eines komplizierten Harnwegsinfektes
Indikationen für bakteriologische Diagnostik bei symptomatischen Patienten:
]] mit Anzeichen eines Harnwegsinfektes bei stationärem Aufenthalt
]] bei Fortbestehen der Symptome unter/ nach Antibiotikatherapie
]] mit Fieber oder Sepsis unklarer Genese
]] mit praedisponierenden Faktoren
]] bei Verdacht auf eine STI zum molekularbiologischen Nachweis von Chlamydia trachomatis und Neisseria gonnorrhoeae
Probenentnahme
]] Für die kulturelle bakteriologische Diagnostik ist Morgenurin am besten geeignet. Es sollte nach Möglichkeit Mittelstrahlurin zur
Untersuchung gegeben werden.
]] Für den molekularbiologischen Nachweis von Chlamydia trachomatis und Neisseria gonnorrhoeae ist Erststrahlurin einzusenden.
]] Zwischen Uringewinnung und letzter Miktion sollten mind. 3 Std. liegen.
1. Mittelstrahlurin
Die Untersuchung von Mittelstrahlurin ist für die kulturelle bakteriologische Diagnostik die Methode der Wahl.
Wegen der Verunreinigungsmöglichkeiten bei der Probengewinnung ist jedoch ein striktes Einhalten der sachgerechten Entnahmetechnik erforderlich!
Der Patient muss eingehend über die korrekte Vorgehensweise bei der Uringewinnung unterrichtet werden (siehe Laborinformation).
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Frauen
Männer
]] Hände mit Wasser und Seife waschen, trocknen
]] Hände mit Wasser und Seife waschen, trocknen
]] mit einer Hand die Labien spreizen bis die Uringewinnung abge- ]] Präputium vollständig zurückziehen und während der gesamten
schlossen ist
Uringewinnung so belassen
]] Vulva gründlich reinigen (Wasser ohne Seife), mit sauberem Hand- ]] Glans penis gründlich reinigen (Wasser ohne Seife), mit sauberem
tuch abtrocknen.
Handtuch abtrocknen
]] Harn ca. 3 Sekunden abfließen lassen
]] 10-20 ml Urin in sterilem Gefäß auffangen, ohne den Harnstrahl zu unterbrechen. Verunreinigung durch Becherrand, Hand oder Kleidung
vermeiden
]] Urin in steriles, beschriftetes Transportröhrchen umfüllen
]] Transportröhrchen bis zum Transport im Kühlschrank lagern
2. Katheterurin
Wegen der Gefahr der Keimverschleppung wird dieses Material nur bei Patienten empfohlen, bei denen einwandfreie Gewinnung
von Mittelstrahl- oder Blasenpunktionsurin nicht möglich ist.
Der Genitalbereich ist wie bei Mittelstrahluringewinnung sorgfältig zu reinigen.
Grundsätzlich sind Einmalkatheter zu verwenden.
Die Katheterisierung ist unter antiseptischen Bedingungen (hygienische Händedesinfektion, sterile Einmalhandschuhe) durchzuführen.
Die erste Urinportion ist zu verwerfen, die mittlere in einem sterilen Gefäß aufzufangen.
Volumen: 10-15 ml
3. Dauerkatheterurin
Bei diesem Material besteht ein hohes Risiko der Keimeinwanderung sowie Kontamination der Probe.
Der Urin ist nach vorheriger Desinfektion nur an der dafür vorgesehenen patientennahen Entnahmestelle am Drainagesystem zu
entnehmen.
Der Urin darf nicht aus dem Auffangbeutel entnommen werden (sekundäre Keimzahlerhöhung!).
Das Probenmaterial ist in ein steriles Gefäß umzufüllen.
Volumen: 10 - 15 ml
4. Blasenpunktionsurin
Bei dieser Art der Gewinnung des Materials ist eine Kontamination der Probe nahezu ausgeschlossen!
Indikationen für diese Entnahmetechnik sind:
schwierige einwandfreie Uringewinnung mit anderen Methoden
fragliche bakteriologische Ergebnisse, insbesondere bei Mischkulturen
Die Punktionsstelle ist sorgfältig zu desinfizieren.
Punktion muss unter antiseptischen Bedingungen (hygienische Händedesinfektion, sterile Einmalhandschuhe) erfolgen.
Die Punktionsstelle liegt 1-2 Querfinger oberhalb der Symphyse.
Der Urin ist in ein steriles Gefäß umzufüllen.
Volumen: 10 - 15 ml
5. Urin aus Conduit oder Darmersatzblase
Die Uringewinnung sollte möglichst aus dem proximal gelegenen Abschnitt
(Kolonisation in Richtung proximale Darmabschnitte am geringsten) erfolgen.
Eine forcierte Diurese ist zu induzieren.
Mit einem Einmalkatheter ist Urin aus der Tiefe des Conduits zu entnehmen.
Volumen: 10 - 15 ml
6. Urin für Tuberkulosediagnostik
Es ist ausschließlich Morgenurin zugewinnen.
Zur Erhöhung der Mykobakterienkonzentration im Urin sollte am Abend zuvor möglichst wenig Flüssigkeit aufgenommen werden.
Die Untersuchung von Urinproben an drei aufeinanderfolgenden Tagen erhöht die Ausbeute.
Volumen: ca. 50 ml
7. Erststrahlurin für molekularbiologischen Nachweis von STI
Die Probenahme sollte frühestens 2 Stunden nach der letzten Miktion erfolgen.
Die Reinigung des Genitale ist wie bei der Gewinnung von Mittelstrahlurin vorzunehmen.
Wichtig ist das Auffangen der ersten Urinportion, da mit dem Beginn des Urinstrahles die Erreger ausgespült werden (siehe Laborinformation).
Volumen: mind. 5 ml
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8. Urin für parasitologische Diagnostik
Belastungsurin:
Nach körperlicher Belastung z. B. durch schnelles mehrmaliges Treppensteigen die letzte Urinportion auffangen (günstigste Entnahmezeit liegt zwischen 10 und 14 Uhr).
Sammelurin:
Innerhalb von 24 Stunden jeweils letzte Urinportionen auffangen und sammeln.
9. Urin zum Antigennachweis von Legionella spp.
Wegen der diskontinuierlichen Ausscheidung wird die Diagnostik von 3 Proben (Entnahme an 3 aufeinander folgenden Tagen)
empfohlen.
Volumen: 10 - 15 ml
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Zusätzliche Hinweise
Verdacht auf Anaerobier-Infektionen
Bei lebensbedrohlichen Krankheitsbildern (z. B. Verdacht auf Gasbrandinfektion) ist das Material telefonisch im Labor anzumelden!
]] Alle Materialien, die mit Normalflora kontaminiert sind, sind nur in Ausnahmefällen (z. B. Gasbrand) für die Anaerobierdiagnostik
geeignet!
]] Alle Materialien sind generell bis zum Transport bei Raumtemperatur aufzubewahren!
]] Die Aspiration von entzündlichem Exsudat ist generell der Materialentnahme mittels Tupfer vorzuziehen.
]] Es ist reichlich Material zu entnehmen (bei Aspiraten/ Punktaten mindestens 2 ml).
]] Aspirate/ Punktate sind in der Spritze mit verschlossenem Konus zu transportieren.
]] Falls das nicht möglich ist, sollte Probenmaterial in eine anaerobe Blutkulturflasche eingeimpft werden.
]] Natives Probenmaterialien (Material ohne Transportmedium) ist sofort ins untersuchende Labor zu transportieren!
]] Materialien mit Transportmedium sind innerhalb von 6 Stunden ins Labor zu transportieren!
Besonderheiten der mykobakteriologischen Diagnostik
Alle Untersuchungsanforderungen werden aus ein und demselben Probenmaterial durchgeführt.
Geeignete Untersuchungsmaterialien:
]] Sputum
]] Bronchial-/ Trachealsekret
]] Magennüchternsekret/ Magenspülwasser (mit Trinatriumphosphat-Lösung neutralisiert)
]] Pleurapunktat
]] Liquor cerebrospinalis
]] Urin (Katheter- oder Mittelstrahlurin, morgens entnommen)
]] Stuhl
]] Biopsiematerialien (nicht in Formalin einlegen!)
]] Abstrichmaterial ist weniger geeignet, da mit einem Abstrich zu wenig Material gewonnen wird.
Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sollten mehrere Proben gleicher Art an verschiedenen Tagen eingesendet werden (meist
3 Proben, 1 Probe/ Tag).
Der mikroskopische Nachweis von säurefesten Stäbchen ist besonders angezeigt bei Proben, die eine höhere Konzentration (>1000/
ml) an Tuberkulose-Erregern enthalten können (z. B. Sputum, Bronchialsekret), jedoch wenig aussichtsreich bei keimarmem Material
(z. B. Pleurapunktat).
Die Mikroskopie in Stuhl oder Urin ist dagegen selten von diagnostischem Wert, da in diesen Probenmaterialien mit dem Vorkommen
atypischer Mykobakterien gerechnet werden muss.
Indikationen für eine zusätzliche molekularbiologische Diagnostik (PCR) sind:
]] mikroskopisch positive Proben zur raschen Bestätigung eines Tuberkuloseverdachtes
]] mikroskopisch negative respiratorische Proben mit begründetem Verdacht auf Lungentuberkulose
]] bei besonders gefährdeten Patienten (immunsupprimierte Patienten, Kleinkinder)
]] bei besonderen epidemiologischen Fragestellungen (Drogenszene, Strafvollzug, Obdachlose, Asylanten)
Besonderheiten der molekularbiologischen Diagnostik
Indikationen:
]] Nachweis von Infektionserregern, die nicht oder nur schwer kultivierbar sind
]] Nachweis von Infektionserregern, bei denen ein schneller Nachweis erforderlich ist
]] Nachweis genetisch codierter Pathogenitäts-, Virulenz- oder Resistenzeigenschaften
]] Im Rahmen von Therapiekontrollen (HBV, HCV)
Molekularbiologische Nachweismethoden sind hochsensitiv und stellen besonders hohe Anforderungen an die Präanalytik. Fehler
können zu falsch-positiven bzw. falsch-negativen Ergebnissen führen.
Mögliche Fehlerquellen können sein:
]] ungeeignetes oder zu wenig Probenmaterial
]] unsachgemäße Probenlagerung
]] Es wurde kein separates Probengefäß für PCR verwendet.
]] Kontamination der Patientenprobe durch mehrfaches Öffnen des Probengefäßes
Deshalb sind folgende Hinweise zu beachten:
]] separates Probenröhrchen verwenden (außer bei Proben zur Tuberkulosediagnostik oder Stuhlproben zur Diagnostik auf Enteritis-Erreger)
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]] Probengefäße sofort fest verschließen (ohne erneutes Öffnen)
]] kein Blutentnahmesystem mit Heparinzusatz verwenden (Heparin hemmt die PCR)
]] Zur Hepatitisdiagnostik wird EDTA-Blut bevorzugt, welches innerhalb von 6 Stunden nach Entnahme im untersuchenden Labor
sein soll.
]] Probenmaterial ist bis zum Transport im Kühlschrank zu lagern und gekühlt zu transportieren.
Sächsisches Influenza-Sentinel
Indikation
Verdacht auf akute respiratorische Erkrankung durch Influenzaviren während des Sentinel-Zeitraumes von Oktober eines Jahres bis
zum April des folgenden Jahres (in der Regel)
Durchführung
]] Hinweise zur Probenentnahme, Lagerung und Transport, sowie der spezielle Probenbegleitschein werden vor Beginn des jeweiligen Sentinelzeitraumes aktualisiert und den am Sentinel teilnehmenden Einrichtungen über die zuständigen Gesundheitsämter
zur Verfügung gestellt.
]] Ebenso werden Abstrich- und Transportmaterial (Tupfer, Probenröhrchen mit flüssigem Transportmedium und Versandgefäße)
bereitgestellt.
]] Der Erregernachweis erfolgt mittels molekularbiologischer Diagnostik (PCR) und anschließender Virusanzucht bei positiven Ergebnissen in der PCR.
]] Die zur Diagnostik eingesetzten Probenmaterialien sind in der Regel Rachen-und/ oder Nasenabstriche in flüssigem Transportmedium (s. Abstrich Nase, Abstrich Rachen).
Bundesweite Enterovirus-Serveillance
Indikation
]] Diese Diagnostik wird ausschließlich bei Verdacht auf eine virale Meningitis/ Enzephalitis, akut schlaffe Lähmung bzw. eine
Poliovirus-Infektion durchgeführt.
]] Bei Verdacht auf eine Poliovirus-Infektion ist eine telefonische Absprache über die Einsende- und Meldeformalitäten zwingend erforderlich!
Durchführung
]] Die an der bundesweiten Surveillance teilnehmenden Einrichtungen erhalten von der Geschäftsstelle der Nationalen Kommission
für die Polioeradikation am Robert Koch-Institut Berlin die Unterlagen mit den entsprechenden Hinweisen einschließlich der
speziellen Probenbegleitscheine.
]] Der Erregernachweis erfolgt mittels molekularbiologischer Diagnostik (PCR) und anschließender Virusanzucht einschließlich Typisierung des angezüchteten Enterovirus bei positiven Nachweisen.
]] Die zur Diagnostik eingesetzten Probenmaterialien sind Stuhlproben oder Liquor.
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Kürzelliste
Ag
Ak
ALT
ASL
AST
BAL
BCG
CMIA
CMV
DNS
EAEC
EBV
EHEC
EIA
EIEC
EPEC
ETEC
FSME-Virus
FTA-Abs
GGT
GOT
GPT
HAHT
HAV
HBV
HCV
HDV
HEV
HHV-6
HIV
HSV
HUS
IFT
IgA
IgG
IgM
IHA
MIFT
MRGN
MRSA
NaCl
PCR
PIV
RNS
RPR
Antigen
Antikörper
Alanin-Aminotransferase
O-Antistreptolysin
Aspartat-Aminotransferase
Bronchoalveoläre Lavage
Bacillus Calmette-Guerin
Chemilumineszenz-Mikropartikel-Immunoassay
Zytomegalievirus
Desoxyribonukleinsäure
Enteroaggregative Escherichia coli
Epstein-Barr-Virus
Enterohämorrhagische Escherichia coli
Enzym-Immunoassay
Enteroinvasive Escherichia coli
Enteropathogene Escherichia coli
Enterotoxigene Escherichia coli
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus
Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptionstest
Gamma-Glutamyl-Transferase
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase
Glutamat-Pyruvat-Transaminase
Hämagglutinations-Hemmtest
Hepatitis-A-Virus
Hepatitis-B-Virus
Hepatitis-C-Virus
Hepatitis-D-Virus
Hepatitis-E-Virus
Humanes Herpes-Virus 6
Humanes Immundefizienz-Virus
Herpes-simplex-Virus
Hämolytisch-urämisches Syndrom
Indirekte Immunfluoreszenztest
Immunglobulin Subklasse A
Immunglobulin Subklasse G
Immunglobulin Subklasse M
Indirekter Hämagglutinationstest
Mikro-Immunfluoreszenztest
Multiresistente gramnegative Stäbchen
Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus
Natriumchlorid
Polymerase chain reaction (Polymerase-Kettenreaktion)
Parainfluenza-Virus
Ribonukleinsäure
Rapid-Plasma-Reagin-Test, Variante des VDRL- (Venereal Disease Research Laboratories) Tests
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RSV
SG
STI
TPPA
VRE
VZV
ZNS
ZVK
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Respiratory-Syncytial-Virus
Serogruppe
Sexuelly transmitted infection (Sexuell übertragbare Erkrankung)
Treponema pallidum-Partikelagglutinationstest
Vancomycin-resistente Enterokokken
Varicella-Zoster-Virus
Zentralnervensystem
zentraler Venenkatheter
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Anhang
1. Übersicht zu Lagerung und Transport von Untersuchungsmaterial für die mikrobiologische Diagnostik
Kühlschrank
Raumtemperatur
Abstrich in flüssigem Transportmedium, einschl. Chlamydienabstriche
Abstrich in bakt. Transportmedium
Atemwegsmaterial (Sputum, Trachealsekret, Bronchial-Lavage)
Blutkultur
Blut (Vollblut, EDTA-Blut, Serum)
Liquor
Katheterspitze
Punktat, Eiter
Stuhl*
Biopsie-Material
Urin
Liquor/ Punktat in Blutkulturflaschen
QuantiFERON-Test
* außer bei Verdacht auf Shigellen (Ruhr) und Vibrionen (Cholera): hier Raumtemperatur
Bei Materialien, die keinem der oben aufgeführten zugeordnet werden können, bzw. bei Anforderungen, die besondere, selten beanspruchte Labordiagnostik erfordern, empfiehlt sich eine vorherige tel. Nachfrage.
Der Abstand zwischen Materialabnahme und Probenanlieferung im Labor sollte so kurz wie möglich sein.
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2.
Bestellformular für Probenentnamesysteme, -transportmaterial und Begleitscheine
Die Bestellformulare stehen auf der Internet-Seite www.lua.sachsen.de zum Herunterladen bereit.
Einsender/Adress
Einsenderstempel
MengeAbstrichmaterial
für bakteriologische Untersuchungen (Tupfer, Transportröhrchen mit Amies-Medium und Kohle)
________ regulärer Tupfer - schwarzer Verschluss
________ ultradünner Tupfer (für Urethralabstriche) - oranger Verschluss
________ für Pertussis-PCR-Diagnostik/ Rayon®-Tupfer mit flexiblem Draht ohne Medium
________ flüssiges Transportmedium (M4RT®-Medium) für Tupferproben
________ verschiedene sterile Tupfer:
________ Rayon®-Tupfer mit flexiblen Plastikstab („CLASSIQSwab“)
________ beflockter Nylon®-Tupfer „dick“
________ beflockter Nylon®-Tupfer „ultra-dünn“ (für Urethralabstriche)
________ Influenza-Probenset (Tupfer, flüssiges Transportmedium und Sentinel-Begleitschein)
________ ________ ________ ________ Sterile Probengefäße für flüssiges Material
Röhrchen bis 30 ml (mit Sekundärgefäß, Deckel weiß)
Urinröhrchen (mit Sekundärgefäß, Deckel gelb)
Urin-Monovetten 10 ml
Urinbecher/ Einwegbecher
________ Steriles Probengefäß für Stuhl mit Löffel (mit Sekundärgefäß, Deckel braun)
________ ________ Blutkulturflaschen
Flaschenpaar (aerob und anaerob)
Spezielle aerobe Flasche für Früh- und Neugeborene
________ Blutentnahme-Set für QuantiFERON-Test
Sekundärverpackung
________ Schraubgefäß mit Saugeinlage, Länge 12,5 cm (für Blutröhrchen und M4RT®-Medium)
________ Schraubgefäß mit Saugeinlage, Länge 18 cm (für bakteriologische Abstrichproben)
________ Schutzbeutel (UN 3373), transparent, flüssigkeitsdicht, mit Klebenaht und Saugeinlage
Versandmaterial
________ Versandbeutel („Natron braun“) nur für Kuriertransport, nicht für Postversand!
________ SÜSSE Post Box (für Postversand)
Probenbegleitscheine
________ für bakteriologischen/ molekularbiologischen Erregernachweis - grüne Markierung
________ für serologischen Erregernachweis - rotbraune Markierung
________ für QuantiFERON-Test
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Bestellformular für Blutröhrchen und Blutentnahmesysteme
Einsender/Adresse
Einsenderstempel
MengeBlutröhrchen
________ ________ ________ ________ Serum-Gel-Monovette, 9 ml
S-Monovette EDTA-K2-Gel/ 4,9 ml
Vacutainer Serumröhrchen mit Trenngel u. Gerinnungsfaktor (Deckel gold)/ 8,5 ml
Microvette® 200 Z-Gel (für Kapillarblut)
Blutentnahmesysteme
________ ________ ________ ________ ________ ________ ________ ________ Safety-Kanüle für S-Monovette®/ schwarz (0,7 x 38 mm)
Safety-Kanüle für S-Monovette®/ grün (0,8 x 38 mm)
Safety-Kanüle für S-Monovette®/ gelb (0,9x38 mm)
Safety-Multifly®-Set/ blau (0,6 x 19 mm)
Safety-Multifly®-Set/ grün (0,8 x 19 mm)
Vacutainer Sicherheitskanüle Eclipse™/ schwarz (0,7 x 32 mm)
Vacutainer Safety Lok™/ grün (0,8 x 19 x 178 mm)
Sicherheitslanzette Super (1,5 mm Klinge)
Sekundärverpackungen
________ ________ Schutzbeutel (UN 3373), transparent, flüssigkeitsdicht, mit Klebenaht und Saugeinlage (für 8-10 Blutröhrchen)
Schraubgefäß mit Saugeinlage (Länge 12,5 cm, für einzelne Blutröhrchen)
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3.Laborinformationen
Jede einzelne Laborinformation steht auf der Internet-Seite www.lua.sachsen.de zum Herunterladen bereit.
3.1 Laborinformation zur Gewinnung von Probenmaterial für die mikrobiologische Stuhluntersuchung
Die sachgerechte Gewinnung und Lagerung von Untersuchungsmaterial beeinflussen maßgeblich die Qualität der labormedizinischen Untersuchung.
Das Probenahme-Set für Stuhlproben besteht aus einem Transportröhrchen (Verschluss braun) und einem sterilen Probengefäß. Im
Probengefäß befindet sich ein Löffelchen zur Probeentnahme (an der Innenseite des Deckels fixiert).
Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum (bzw. wenn mit dem Auftraggeber
abgesprochen mit den entsprechenden anonymisierten Angaben) und Abnahmezeitpunkt beschriften.
Gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
]] Entleeren Sie möglichst vor dem Stuhlgang die Harnblase.
]] Der Stuhlgang sollte in eine mit Papier ausgelegte Flachspültoilette (mit Stufe) oder in ein sauberes Gefäß abgesetzt werden. Der
Stuhlgang sollte nicht mit Wasser in Berührung kommen!
]] Entnehmen Sie mit dem Löffelchen an verschiedenen Stellen Proben. Falls vorhanden, sind dabei blutige, schleimige oder eitrige
Anteile zu bevorzugen. Entnehmen Sie mindestens eine haselnussgroße Menge, maximal sollte das Probenröhrchen zur Hälfte
gefüllt werden.
]] Verschließen Sie das Probenröhrchen gut und geben Sie es in das Transportröhrchen.
]] Bis zur Abgabe sollte die Probe kühl gelagert werden.
3.2 Laborinformation zur Gewinnung von Mittelstrahlurin für die bakteriologische Diagnostik (Frauen)
Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien
besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die
Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen.
Das Probenahme-Set für Urinproben besteht aus einem Transportröhrchen (Verschluss gelb) und einem sterilen Probengefäß. Zum
Auffangen der Urinprobe dient ein steriler Auffangbecher.
Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmezeitpunkt beschriften.
Am besten für die Untersuchung geeignet ist Morgenurin.
Gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
]]
]]
]]
]]
Bitte gehen Sie morgens nach dem Aufstehen nicht gleich zur Toilette.
Legen Sie sich ein sauberes Handtuch, den sterilen Auffangbecher und das sterile Probengefäß in greifbare Nähe.
Reinigen Sie die Hände sorgfältig mit Seife und Wasser und trocknen Sie sie mit einem Handtuch ab.
Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile:
Spreizen Sie dazu mit einer Hand die Schamlippen auseinander und waschen Sie diese Region gründlich mit Wasser ohne Seife.
Dann trocknen Sie sich mit dem sauberen Handtuch ab. Bitte halten Sie die Schamlippen geöffnet, bis die Uringewinnung abgeschlossen ist.
]] Nachdem der Harnstrahl für ca. 3 Sekunden in Gang gekommen ist, fangen Sie 10-20 ml Urin im Becher auf, ohne den Harnstrahl
zu unterbrechen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung.
]] Bitte füllen Sie den Urin in das beschriftete Probengefäß um und geben dieses beim Personal ab, damit es möglichst rasch ins
Labor transportiert werden kann.
]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden.
3.3 Laborinformation zur Gewinnung von Mittelstrahlurin für die bakteriologische Diagnostik (Männer)
Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien
besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die
Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen.
Das Probenahme-Set für Urinproben besteht aus einem Transportröhrchen (Verschluss gelb) und einem sterilen Probengefäß. Zum
Auffangen der Urinprobe dient ein steriler Auffangbecher.
Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmezeitpunkt beschriften.
Am besten für die Untersuchung geeignet ist Morgenurin.
Gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
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]]
]]
]]
]]
Bitte gehen Sie morgens nach dem Aufstehen nicht gleich zur Toilette.
Legen Sie sich ein sauberes Handtuch, den sterilen Auffangbecher und das sterile Probengefäß in greifbare Nähe.
Reinigen Sie die Hände sorgfältig mit Seife und Wasser und trocknen Sie sie mit einem Handtuch ab.
Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile:
Ziehen Sie die Vorhaut vollständig zurück und waschen Sie den Penis gründlich mit Wasser ohne Seife. Dann trocknen Sie ihn mit
dem sauberen Handtuch ab. Belassen Sie die Vorhaut zurückgezogen bis die Uringewinnung abgeschlossen ist.
]] Nachdem der Harnstrahl für ca. 3 Sekunden in Gang gekommen ist, fangen Sie 10-20 ml Urin im Becher auf, ohne den Harnstrahl
zu unterbrechen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung.
]] Bitte füllen Sie den Urin in das beschriftete Probengefäß um und geben dieses beim Personal ab, damit es möglichst rasch ins
Labor transportiert werden kann.
]] Bis zur Abgabe im Labor sollte dann die Probe kühl gelagert werden.
3.4
Laborinformation zur Gewinnung von Urinproben für die mikrobiologische Diagnostik auf Chlamydia trachomatis
und Neisseria gonorrhoeae (Frauen)
Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien
besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die
Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen.
Für die Untersuchung auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae ist die Entnahme von Erststrahl-Urin erforderlich.
Gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
]] Sie sollten bitte während der vorangegangenen zwei Stunden nicht uriniert haben.
]] Legen Sie sich ein sauberes Handtuch und den sterilen Auffangbecher in greifbare Nähe. Nehmen Sie außerdem das sterile Uringefäß (Probengefäß mit gelbem Deckel) aus der Transporthülle, beschriften dieses mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum bzw.
ihrem Patientencode. Bitte unbedingt auch das Datum der Probenentnahme angeben.
]] Hände sorgfältig mit Seife und Wasser waschen, abspülen und mit Handtuch trocknen.
]] Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile: Spreizen Sie dazu mit einer Hand die Schamlippen auseinander und waschen
Sie diese Region gründlich mit Wasser ohne Seife. Dann trocknen Sie sich mit dem sauberen Handtuch ab. Bitte halten Sie die
Schamlippen geöffnet, bis die Uringewinnung abgeschlossen ist.
]] Vom ersten Strahl des Urins ca. 10-15 ml mit dem Becher auffangen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der
Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung.
]] Bitte füllen Sie den Urin in das Probengefäß um (Probengefäß max. bis zu zwei Drittel füllen) und stecken es in die Transporthülle.
]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden.
3.5
Laborinformation zur Gewinnung von Urinproben für die mikrobiologische Diagnostik auf Chlamydia trachomatis
und Neisseria gonorrhoeae (Männer)
Urin ist grundsätzlich eine sterile Körperflüssigkeit, das heißt bakterienfrei. Da aber unsere Haut überall reichlich mit Bakterien
besiedelt ist, kann es bei falscher Entnahmetechnik vorkommen, dass Hautbakterien die Urinprobe verunreinigen. Damit können die
Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Deshalb ist es wichtig, die Urinprobe so sauber wie möglich zu gewinnen.
Für die Untersuchung auf Chlamydia trachomatis und Neisseria gonorrhoeae ist die Entnahme von Erststrahl-Urin erforderlich.
Gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
]] Sie sollten bitte während der vorangegangenen zwei Stunden nicht uriniert haben.
]] Legen Sie sich ein sauberes Handtuch und den sterilen Auffangbecher in greifbare Nähe. Nehmen Sie außerdem das sterile Uringefäß (Probengefäß mit gelbem Deckel) aus der Transporthülle, beschriften dieses mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum bzw.
ihrem Patientencode. Bitte unbedingt auch das Datum der Probenentnahme angeben.
]] Hände sorgfältig mit Seife und Wasser waschen, abspülen und mit Handtuch trocknen.
]] Waschen Sie sich gründlich die Geschlechtsteile: Ziehen Sie die Vorhaut vollständig zurück und waschen Sie den Penis gründlich
mit Wasser (ohne Seife). Dann mit dem sauberen Handtuch abtrocknen. Belassen Sie die Vorhaut zurückgezogen bis die Uringewinnung abgeschlossen ist.
]] Vom ersten Strahl des Urins ca. 10-15 ml mit dem Becher auffangen. Vermeiden Sie dabei möglichst eine Verunreinigung der
Becherinnenseite durch die Hände oder Kleidung.
]] Bitte füllen Sie den Urin in das Probengefäß um (Probengefäß max. bis zu zwei Drittel füllen) und stecken es in die Transporthülle.
]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden.
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3.6 Laborinformation zur Gewinnung von Sputumproben für die mikrobiologische Diagnostik
Sputum ist das Sekret der Atemwege, das beim Abhusten aus den tiefen Atemwegen gewonnen wird. Es soll möglichst wenig durch
Speichel verunreinigt werden, weil dadurch das Ergebnis der Untersuchung verfälscht werden kann.
Das Probenahme-Set für Sputum besteht aus einem Transportröhrchen und einem sterilen Probengefäß (mit Skalierung).
Das Probengefäß aus dem Transportgefäß herausnehmen und mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Abnahmezeitpunkt beschriften.
Der günstigste Entnahmezeitpunkt ist direkt nach dem Aufwachen (erstes Morgensputum).
Bitte gehen Sie nach folgender Anleitung vor:
]] Wenn Sie morgens spontan husten müssen, versuchen Sie den dabei entstehenden Auswurf in dem Probengefäß aufzufangen.
Den Mund vorher nicht ausspülen, Zahnprothesen sind nicht einzusetzen bzw. sind zu entfernen!
]] Bei Gewinnung zu einem späteren Zeitpunkt sollten Sie 1-2 Stunden vorher keine Nahrung aufgenommen haben.
]] Können Sie nicht spontan Sputum abhusten, versuchen Sie tief ein- und auszuatmen. Nach jedem Einatmen den Atem für ca. 3-5
Sekunden anhalten. Versuchen Sie dann erneut abzuhusten.
]] Es sollten 2-5 ml Sputum gewonnen werden. Das Abhusten kann ggf. 2-3-mal wiederholt und das Sputum innerhalb von maximal
einer Stunde gesammelt werden.
]] Probengefäß fest verschließen, in das Transportgefäß stecken und sofort beim Personal abgeben, damit die Probe rasch ins Labor
transportiert werden kann.
]] Bis zur Abgabe im Labor sollte die Probe kühl gelagert werden.
3.7 Laborinformation zur Blutentnahme für den Interferon-Gamma-Release-Assay (QuantiFERON-Test) für Vollblutproben zur Messung von Reaktionen auf Peptidantigene von Tuberkulose-Erregern
Hinweise für Blutentnahme und Transport
Blutentnahme
Das Probenset zum QuantiFERON-Test umfasst mehrere Blutentnahmeröhrchen.
Die Antigene sind in getrockneter Form als Beschichtung der Innenwand der Blutentnahmeröhrchen aufgetragen. Daher müssen die
Blutproben sofort nach Entnahme sorgfältig mit dem Inhalt der Röhrchen vermischt werden. Die Röhrchen müssen dann schnellstmöglich, spätestens 16 Stunden nach Blutentnahme, in einen Inkubator (37 °C) überführt werden.
Optimale Ergebnisse werden bei Einhaltung folgender Anweisungen erzielt:
1. Geben Sie von jedem Patienten je 1 ml venöses Blut in jedes der QuantiFERON-Blutentnahmeröhrchen.
]] Da die 1-ml-Röhrchen das Blut relativ langsam aufnehmen, belassen Sie das Röhrchen nach dem scheinbaren Erreichen des
Füllstands bitte noch 2-3 Sekunden auf der Nadel. Dies gewährleistet, dass die erforderliche Blutmenge entnommen wird.
Die schwarze Markierung seitlich am Röhrchen ist die 1-ml-Fülllinie. Die Blutentnahmeröhrchen wurden für Volumina von 0,8 - 1,2 ml validiert. Wird bei der Blutentnahme diese Indikatorlinie nicht erreicht, empfiehlt es sich, eine neue Blutprobe zu entnehmen.
]] Bei Verwendung einer Butterfly-Nadel zur Blutentnahme ist mit Hilfe eines Leerröhrchens sicherzustellen, dass die Schlauchverbindung gefüllt ist, bevor die QuantiFERON-Blutentnahmeröhrchen aufgesetzt werden.
2. Mischen Sie die Röhrchen durch 8- bis 10-maliges Umkehren oder durch 5 Sekunden langes Schütteln (jedoch nicht zu
kräftig!) sofort nach der Blutentnahme. Die gesamte Innenwand der Röhrchen muß mit Blut bedeckt sein.
3. Beschriften Sie die Röhrchen.
Transport
Die Röhrchen müssen schnellstmöglich, spätestens jedoch 16 Stunden nach Blutentnahme, in einen Inkubator (37°C) überführt
werden. Das bedeutet, dass die Patienten so bestellt werden müssen, dass die Proben innerhalb dieser Frist zur LUA gelangen können.
Bitte beachten Sie, dass die Proben, die Sie dem Kurierfahrer mitgeben, am gleichen Tag spätnachmittags (i. d. R. spätestens bis
17.00 Uhr) an der LUA Dresden eintreffen müssen (es sei denn, sie wurden bereits inkubiert). Bis zum Transport die Blutproben bei
Raumtemperatur, nicht im Kühlschrank oder Gefrierschrank aufbewahren!
Die Proben sollen ungekühlt transportiert werden (z. B. in Isoliertasche ohne Kühlakkus).
Für Rückfragen stehen wir unter der Tel.-Nr. 0351-81441153 zur Verfügung.
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Herausgeber:
Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen
Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden
Redaktion:
Dr. Ingrid Ehrhard, LUA Sachsen, Standort Dresden, Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden
Tel.: 0351/8144 1100
Redaktionskollegium:
FG 1.1-1.3, LUA Sachsen, Standort Dresden, Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden
Gestaltung und Satz:
SG IT, LUA Sachsen, Standort Dresden, Jägerstr. 8/10, 01099 Dresden,
Tel.: 0351/8144 1712 Fax: 0351/8144 1710
Redaktionsschluss/Freigabe:
15. August 2015, H 30000 04x
Bezug:
Dieses offizielle Mitteilungsblatt der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen des Freistaates Sachsen kann kostenfrei im Internet abgerufen werden: www.lua.sachsen.de
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