Musterlösungen zu Kegli 8 (Topologisches Satzmodell)

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WÖLLSTEIN, ANGELIKA (2010): TOPOLOGISCHES SATZMODELL.
HEIDELBERG: WINTER (KEGLI 8)
LÖSUNGEN
Musterlösungen zu Kegli 8 (Topologisches Satzmodell)
Lösungen Kapitel 2
Bsp.
a.
b.
c.
d.
e.
f. S1
f. S2
g.S1
g. S2
h.
S1
h.
S2
h.
S3
i.
S1
i.
S2
j.
S1
j.
S2
VF
Nur die
Starken
Ohne dich
Auf wen
LSK
MF
kommen in den Garten
Meinen Hund
kann
S2
Ohne dass ...
verspricht
S2 Um ... ist
Hans
S2 Ihn ...
erschüttern
Ihn
ist
müssen
Warte
Wartet
weil
mache
alles doof
wir noch
auf mich
auf mich eine
Überraschung
jeder
RSK
streicheln
um
ob
ein Hund gut
erzogen ist
glaubt
dass
ihn nichts
sagt
Hans
kann
nichts
erschüttern
kann
Verbmodus
Indikativ
Indikativ
Indikativ
Imperativ
Indikativ
warten
der nichts
tut
ich keine
aus
Termine mehr im
Freibad
das Wetter gut
zu werden
verspricht
man das
betrachten
Herrchen
festzustellen
Ohne
dass
muss
NF
S2
weil
... tut
Indikativ
Indikativ
Indikativ
S3
ob ...
ist
S2
dass
...
kann
Indikativ
erschüttern
Lösungen Kapitel 3
Lösungen 1
a) Pronomina gehen nichtpronominalen NPs voraus. Eine besondere Rolle spielt das
nichtpronominale Subjekt, welches Pronomina vorausgehen kann, vgl. Bsp. g.-i. vs. Bsp. j.
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Bsp. LSK
MF
WP
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RSK
a.
weil
b.
weil
sie
c.
weil
sie ihm
d.
weil
sie es ihm
e.
weil
ihm
f.
*weil es
Maria
das
Handtuch
Maria Karl
g.
*weil
das Handtuch sie Karl
h.
*weil sie
das Handtuch ihm
i.
weil
Maria es ihm
Maria Karl das
Handtuch
Karl das
Handtuch
das
Handtuch
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
geholt
hat
b) Die Thema-Rhema-Bedingung besagt, dass bei der Linearisierung innerhalb des
MFthematische Information (=alte Information) neuer Information bevorzugt vorausgeht.
Das bestätigendie jeweils unmarkierten Antworten in (1a)-(4a) in allen Fragekontexten (1)(4), mit dem die thematischen Einheiten festgelegt werden. RH < TH in (1b) und (3b) ist
markiert gegenüber TH < RH in (1a) und (3a). Das korrelliert gleichzeitig mit der
Beobachtung, dass der markierte Kontext in (1b) neben der Verletzung der Thema-RhemaBedingung zusätzlich auch AKK < DAT aufweist. Im Kontrast zu (2b) beobachten wir,
dass RH < TH dann unmarkiert ist (verglichen mit (1b)), wenn die rhematische Einheit im
DAT auftritt.
Was hat WaldiTH dem SchornsteinfegerTH zerrissen?
(1) a.
WaldiTH hat dem SchornsteinfegerTH/DAT die HoseRH/AKK zerrissen
b.
MWaldiTH hat die HoseRH/AKK dem SchornsteinfegerTH/DAT zerrissen
Wem hat WaldiTH die HoseTH zerrissen?
(2) a.
WaldiTH hat die HoseTH/AKK dem SchornsteinfegerRH/DAT zerrissen
b.
WaldiTH hat dem SchornsteinfegerRH/DAT die HoseTH/AKK zerrissen
Um nun noch herauszufinden, ob sich bestätigt, dass DAT < AKK verallgemeinert werden
kann, betrachten wir (3) und (4) mit dem Verb unterziehen – ebenfalls ein 3-stelliges Verb.
Wir machen bei (3) und (4) die Beobachtung, dass die Thema-Rhema-Bedingung stabil ist;
das zeigen (3a,b) und (4a). Keineswegs verallgemeinert werden kann jedoch, dass DAT <
AKK generell unmarkiert(er) ist, auch wenn DAT rhematisch ist wie in (2b), denn wir
beobachten Folgendes: Trotz rhematischer NP Bewerber in (4b) ist AKK < DAT
verglichen mit (3b) unmarkiert. D.h.: Die Kasusbedingung DAT < AKK oder AKK < DAT
muss verbspezifisch ermittelt werden und kann die sonst stabile Thema-Rhema-Bedingung
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übersteuern, sodass rhematische DAT-NPs bei der DAT<AKK-Klasse und auch
rhematische AKK-NPs bei der AKK<DAT-Klasse bei Voranstellung im MF nicht zu
markierten Abfolgen werden.
Wem/Was hat HeidiTH die BewerberTH unterzogen?
(3) a. HeidiTH hat die BewerberTH/AKK dem PersönlichkeitstestRH/DAT unterzogen.
b. MHeidiTH hat dem PersönlichkeitstestRH/DAT die BewerberTH/AKK unterzogen.
Wen hat HeidiTH hat dem PersönlichkeitstestTH/DAT unterzogen?
(4) a. HeidiTH hat dem PersönlichkeitstestTH/DAT die BewerberRH/AKK unterzogen.
b. HeidiTH hat die BewerberRH/AKK dem PersönlichkeitstestTH/DAT unterzogen.
c) Zugegebenermaßenkann es recht strittig sein, über mehrere Sprecher hinweg zu einer
einheitlich Beurteilung der Markiertheit der folgenden Frage-Antwort-Kontexte zu
gelangen. Auch muss beachtet werden, dass die Beurteilung ja immer vergleichend
zwischen den Beispielen erfolgt. Und betrachtet man es genau, so interagiert
unterschwelllig ja auch immer noch der Effekt, dass bei Verben wie zerreißen, die eine
Grundabfolge DAT < AKK aufweisen, die Abfolge AKK vor DAT immer als
vergleichsweise schlechter beurteilt wird. Hier stellt sich aber bei den Frage-AntwortPaaren die Frage, ob und wie die Definitheits- mit der Thema-Rhema-Bedingung
interagiert bzw. Einfluss auf die „Kasushierarchie“DAT < AKK nehmen kann.
Betrachten wir zunächst die Antworten in (8): Hier geht DAT AKK voraus und DAT ist
gleichzeitig auch thematisch, weshalb auch unmarkiert. Da sollten sich zumindest mehrere
Sprecher einig sein. Weiter genügen (8b) und (8b’) auch der Definitheitsbedingung, wo es
heißt definite NP vor indefiniter NP (=DEF < INDEF). Aber selbst (8b’’) und (8b’’’)
scheinen nicht so schlecht – deshalb hier also unmarkiert. Aus dieser Beurteilung würde
man den Schluss ziehen, dass sich bei der Einhaltung der Grundabfolge und der ThemaRhema-Bedingung die „Verletzung“ der Definitheitsbedingung nicht so stark auswirkt.
Dass fast alle Antworten in (7) markiert sind, ist zu erwarten, denn hier wird sowohl die
Thema-Rhema-Bedingung als auch die Grundabfolge DAT < AKK verletzt. Das
interessante Beispiel ist hier aber (7a’): Hier scheint die Einhaltung der
Definitheitsbedingung die Effekte etwas abzumildern, weshalb (7a’) nicht mit „M“
gegenüber den anderen Antworten in (7)gekennzeichnet ist. Die Antworten in (5) verletzen
zwar die „Kasushierachie“ aber zumindest nicht TH < RH. Trotzdem – so die
Einschätzung hier – scheint wie in (7) nur die Definitheitsbedingung die Markiertheit
abzuschwächen, s. (5a’). Interessant dazu verhält sich (6), weil hier u.E. trotz
rhematischem DAT (6b) mit definitem Artikel besser ist als (6b’’). (6b’) schneidet in (6)
vergleichweise am besten ab. Das kann dadurch begründet werden, dass in (6b’) nur die
Thema-Rhema-Bedingung verletzt wurde. Wir schließen also, dass dort, wo ein
Markiertheitseffekt vorliegt, dieser durch die Definitheitsbedingung – also DEF < INDEF–
abgeschwächt werden kann.
Wem hat WaldiTH die/eineHoseTH zerrissen?
(5)
a. MWaldiTH hat die HoseTH/AKK dem SchornsteinfegerRH/DAT zerrissen.
a’. WaldiTH hat die HoseTH/AKK einem SchornsteinfegerRH/DAT zerrissen.
a’’. MWaldiTH hat eine HoseTH/AKK dem SchornsteinfegerRH/DAT zerrissen.
a’’’. MWaldiTH hat eine HoseTH/AKK einem SchornsteinfegerRH/DAT zerrissen.
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(6)
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b. WaldiTH hat dem SchornsteinfegerRH/DAT die HoseTH/AKK zerrissen.
b’. WaldiTH hat dem SchornsteinfegerRH/DAT eine HoseTH/AKK zerrissen.
b’’. MWaldiTH hat einem SchornsteinfegerRH/DAT die HoseTH/AKK zerrissen.
b’’’. MWaldiTH hat einem SchornsteinfegerRH/DAT eine HoseTH/AKK zerrissen.
Was hat WaldiTH dem/einemSchornsteinfegerTH zerrissen?
(7)
a. MWaldiTH hat die HoseRH/AKK dem SchornsteinfegerTH/DAT zerrissen.
a’. WaldiTH hat die HoseRH/AKK einem SchornsteinfegerTH/DAT zerrissen.
a’’. MWaldiTH hat eine HoseRH/AKK dem SchornsteinfegerTH/DAT zerrissen.
a’’’. MWaldiTH hat eine HoseRH/AKK einem SchornsteinfegerTH/DAT zerrissen.
(8)
b. WaldiTH hat dem SchornsteinfegerTH/DAT die HoseRH/AKK zerrissen.
b’. WaldiTH hat dem SchornsteinfegerTH/DAT eine HoseRH/AKK zerrissen.
b’’. WaldiTH hat einem SchornsteinfegerTH/DAT die HoseRH/AKK zerrissen.
b’’’. WaldiTH hat einem SchornsteinfegerTH/DAT eine HoseRH/AKK zerrissen.
Lösungen 2
Bsp.
VF
a.
S1
S2 Von ... weiß
ist
ich nicht.
a.
S2
von wem
b.
Warum
der Hans
denn nun
der Vater
nicht
einfach
mal
der
mir
dem Kind
wieder
Unsinn
trotzdem
erst spät
c.
LSK
Ob
d.
S1
Annemarie, ist
S2 die ...
konnte
d.
S2
die
e.
S1
Ich
e.
S2
MF
RSK
gewesen ist
aussteigen?
schenkt?
er
mir versprochen
damals
hat
Satzgefügestatus /
Besonderheiten
Hauptsatz mit
eingebettetem und
subkategorisierten
Nebensatz
Nebensatz in Form
eines indirekten
Fragesatzes
Freier infiniter
Verbendsatz als KM
Finiter Verbendsatz
als KM in der
Funktion als Frage
mit freiem Dativ
Hauptsatz mit
eingebettetem
Nebensatz
ausgeschieden.
nie
mit rechnen
der
konnte
Sympathie
der Jury
glaube ihm
weil
NF
Nebensatz in Form
eines Attributsatzes
mit Subjektbezug
S2 weil
...
denkt.
S3 ein
...
zu
werden,
... denkt
Hauptsatz mit
eingebettetem
komplexemNebensatz
Finiter Nebensatz in
Funktion eines
kausalen
Adverbialsatzes mit
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e.
S3
e.
S4
f. S1
f. S2
ein
besserer
Mensch
indem
er
nicht
nur
an
sich
S2 Ohne ... mache ich keine
verspricht
Termine
mehr im
Freibad
Ohne das Wetter
dass
gut
zu werden
denkt.
aus.
zu
werden
verspricht
g.
S1
S2 Wer ... tut
sieht
g.
S2
Wer
g.
S 21
was
er
sieht
g.
S3
was
er
kann.
fühlt
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eingebettetem
Nebensatz
S4
infiniter Nebensatz in
indem
Funktion eines
... denkt subkategorisierten
infiniten Nebensatze
mit eingebettetem
Nebensatz
Finiter modalinstrumentaler
Nebensatz
Hauptsatz mit
eingebettetem
Nebensatz
Infiniter modalinstrumentaler
Nebensatz
S3 was Hauptsatz mit zwei
... kann. Nebensätzen in
jeweils
Satzgliedfunktion
S21
Komplexer finiter
Nebensatz in
Subjektfunktion
(=freier Relativsatz)
Finiter Nebensatz in
Objektfunktion zu S2
(=freier Relativsatz)
Finiter Nebensatz in
Objektfunktion zu S1
(=freier Relativsatz)
Lösungen Kapitel 4
a)
1.
Die Abfolge der Verben in der RSK ist von rechts nach links (entgegen der
Äußerungsrichtung) aufsteigend geordnet.
2. Der Ausgangspunkt der Statusrektion ist das Finitum soll. Liegt innerhalb des
(Teil)Satzes ein Finitum vor, ist es einfach, den Ausgangspunkt der Statusrektion zu
finden, sonst geht man (unabhängig von (In)Finitheit) derart vor, dass man das oberste
verbale Regens sucht, welches dasjenige ist, dessen Form (Status) von keinem
weiteren verbalen Regens innerhalb des Satzes gefordert wird.
3. Das finite Modalverb soll – gekennzeichnet durch (0) für „finit“ –regiert als maximal
übergeordnetes Verb – gekennzeichnet durch Rang bzw. Superskript „1“ – den 1.
Status.
4. Das Verb haben tritt im 1.Status auf – gekennzeichnet durch (1). haben geht dem
Regens unmittelbar voraus. D.h. das regierte Verb befindet sich in der linearen
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5.
6.
7.
8.
Abfolge vor dem regierendem und befindet sich als zweites Verb in der
hypotaktischen Kette – gekennzeichnet durch Superskript „2“. Die „hypotaktische
Kette“ ist die Kette von Verben, die durch Statusrektion miteinander verbunden sind.
haben selbst regiert als Auxiliar den 3. Status.
Das Vollverb gewünscht tritt im 3. Status auf – gekennzeichnet durch (3). Es geht
seinem Regens unmittelbar voraus, d.h. das regierte Verb befindet sich in der linearen
Abfolge wiederum vor dem regierendem und ist das dritte Verb in der hypotaktischen
Kette – gekennzeichnet durch Superskript „3“. Vollverben wie gewünscht regieren
den 2. Status.
Das Vollverb zu kommen tritt im 2. Status auf – gekennzeichnet durch (2). Es geht
seinem Regens wiederum unmittelbar voraus. Als Verb, das keine weiteren Verben
mehr regiert, bildet es den Abschluss der hypotaktischen viergliedrigen Kette –
gekennzeichnet durch Superskript „4“.
Aus der Abfolge der Verben innerhalb der hypotaktischen Kette lässt sich aus der
grammatischen Abfolge der Glieder in a. vs. den ungrammatischen Abfolgend der
Glieder in e. und f. folgern, dass die Abfolge der durch Statusrektion verbundenen
Verben von rechts nach links – entgegen der Äußerungsrichtung – aufsteigend
geordnet sein muss, d.h. das regierte Verb befindet sich in der linearen Abfolge immer
vor dem regierenden Verb.
Aus der markierten – jedoch nicht ungrammatischen – Abfolge der Verben in b. lässt
sich folgern, dass sich eine Umstellung von oben genannter Abfolge jedoch
vornehmen lässt: das maximal übergeordnete Verb am rechten Rand der RSK kann am
äußersten linken Rand positioniert werden und zwar – gekennzeichnet durch eine
Aufsplittung der RSK in Ober- und Unterfeld. Aus c. lässt sich nur folgern, dass
entweder keine zwei Verben im Oberfeld positioniert werden dürfen, oder dass dort
eine andere Abfolgerestriktion im Oberfeld vs. Unterfeld für die Grammatikalität
verantwortlich ist. Aus d. lässt sich neben den für c. relevanten Folgerungen nochmal
zeigen, dass zusätzlich eine Verletzung in der Abfolge der Verben im Unterfeld
vorliegt.
a. dass
er
RSK
Oberfeld
Unterfeld
zu
kommen(2)4
zu
kommen(2)4
zu
kommen(2)4
b. ?dass er soll(0)1
c. *dass er haben(1)2
soll(0)1
d. *dass er haben(1)2
soll(0)1
e. *dass er
f.
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*dass er gewünscht(3)3
zu
kommen(2)4
zu
kommen(2)4
gewünscht(3)3 haben(1)2
soll(0)1
gewünscht(3)3 haben(1)2
gewünscht(3)3
gewünscht(3)3 zu
kommen(2)4
haben(1)2
soll(0)1
gewünscht(3)3
haben(1)2
soll(0)1
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b)
1. Die Abfolge der Verben in der RSK ist von rechts nach links (entgegen der
Äußerungsrichtung) aufsteigend geordnet.
2. Den Ausgangspunkt der Statusrektion bildet das Finitum.In besonderen Fällen der
Oberfelderöffnung (siehe Aufgaben zum Kapitel 4) kann das maximal übergeordnete
Verb – sichtbar am Rang – seinen regierten Verben vorausgehen. In diesem Fall
befinden sich aber keinerlei nichtverbale Einheiten innerhalb der RSK!
3. Geht das regierende Verb in der linearen Abfolgen dem regierten voraus und befinden
sich zwischen Regens und regiertem Verb nichtverbale Einheiten, so ist mit einer
weiteren hypotaktischen Kette zu rechnen, die rechts von der RSK in NF platziert wird
und eine eigene satzwertige (erweiterte) Infinitivkonstruktion bildet; beim erweiterten
Infinitiv gehen dieser zweiten hypotaktischen Kette Restfeldelemente voraus. In jedem
Fall steht das maximal übergeordnete Verb der weiteren hypotaktischen Kette im 2.
Status und ist somit das ranghöchste Verb dieser Kette! Eine weitere hypotatische
Kette im Nachfeld kann es also nur dann geben, wenn ein Verb im 2. Status
vorhanden ist.
MF
Restfeld
+/–
kohärent
a.
b.
LÖSUNGEN
–
–
c.
und
Adalbert
wenn König
wo
man
dass
–
d.
dass
+
man
uns
mit
wildesten
Summen
wir
trotz
der
Not
unseren
Mut nicht
RSK
Schlussfeld
hypotaktische
Kette 1
glaubte(0)1
meint(0)1
zu zwingen(2)2
sucht(0)1
NF
MF
Restfeld
RSK
Schlussfeld
hypotaktische
Kette 2
in den Lauf der eingreifen(1)3
Dinge
zu können(2)2
sich
fallen(1)4
lassen(1)3
zu
müssen(2)2
eine
sofortige durchzusetzen(2)3
Heilung
sinken(1)2
lassen(0)1
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Lösungen Kapitel 5
Lösungen 1
Bsp. Typ
a.
CSatz
b.
F1Satz
c.
F2Satz
d.
F1Satz
F1Satz
F2Satz
e.
f.
g.
h.
F2Satz
F2Satz
KOORD
PARORD
Und
C
X
VK
Y
mir
jemand
den Hund
FINIT X
ausführen
wird
jeden
Tag
VK
Y
sollte
ich
täglich
mit ihnen
nie
sprechen?
geworden!
gesessen?
dass
KOORD KL
K
PARORD
Mit
meinen
Pflanzen
Über
meine
Witze
wurde
Weswegen
regst
weil
mich
kann
du aber
schön
doch bitte
den Müll
du dich
immer
gleich so
das nicht
aber
auf
welchem
Ast
hast
du denn
Und
Bist
bring
gelacht.
runter.
auf?
erschüttern.
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Lösungen 2
CP
SpecC
C’
IP = Komplement von C°
C°
SpecI
I’
VP = Komplement von
V’
V’
PP/NP AdvP
Helenai
3 Ritteri
Davidi
warumk
Warum
k
VF
K
weil
schwärm
tj
ob
rittenj
dass
Stehj
dass
wurdej
willj
Helena
V°
I°
+Tempus
+Person
+Numerus
tjschwärmtj
für R. F.
ti
für R.F.
tj tj
3 Ritter
ti
du
zum Tor hinaus
zum Tor hinaus
mir
jetzt
David
ti
Alex
in E.
in E.
tk
tj rittenj
tj tj
tj aufstehstj
tj auf-tj
gesehen tj wurdej
gesehen tj tj
aufgeben tj willj
tk
aufgeben tj
Alex
LSK /
C
/ MF/X
FINIT
RSK / VK
tj
NF
Y
/
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Lösungen 3
a) Das Deutsche weist sich durch die typische Verbklammer aus, die im Hauptsatz (zumindest
im V1-Fall) alle Konstituenten durch LSK (im sprachübergreifenden Modell =LSK) und
RSK (im sprachübergreifenden Modell =RVK)umschließt. Abweichend dazu beobachten
wir in Sprachen wie dem Englischen und dem Französischen: 1. dass das Subjekt dem
finiten Verb vorausgeht, wobei eine weitere Konstituente noch vor dem Subjekt platziert
werden darf (s. auch japanisch) und 2.dass das Prädikat – bestehend aus finitem Verb und
ggf. infiniten Verben – im einfachen Hauptsatz (Nicht-Konstituentenfrage) (s. Tab. 35)
keine Verbklammer bildet. Finite und infinite Verben nehmen im Hauptsatz gemeinsam
die LVK ein und ggf. weitere Satzglieder folgen.
Das Türkische belegt aufgrund seiner Eigenschaft als kopffinale Sprache keine der linken
Verbpositionen. Alle Verben treten in der RVK auf. Verallgemeinert kann man sagen, dass
Englisch und Französisch VO-Sprachen sind im Gegensatz zu Türkisch, welches eine OVSprache ist. Deutsch gehört auch zu den OV Sprachen, bildet aber eine Mischung, weil im
Gegensatz zum Türkischen im HS die typische V2-(Voran)Stellung durch das Finitum
eingenommen wird.
Dieses V2-Muster finden wir auch im Englischen und Französischen, nämlich bei den
Ergänzungsfragen, wo zur Satztypmarkierung das Finitum (das kein Vollverb sein darf) in
der LSK auftritt. Verbstellungsmuster, die je nach Satztyp variieren, weist das Türkische
nicht auf.
b) Die Satztypfestlegung erfolgt im Deutschen, Englischen und Französischen entweder durch
die Besetzung bestimmter Positionen mit Verben oder durch bestimmte Konstituenten im
VF. Im Japanischen und Türkischen geschieht die Satztypfestlegung u.a. durch bestimmte
Satztypmarkierer – als OV-Sprachen – am rechten Satzrand in der RSK.
c) Daten wie die in (i)-(iii) zeigen, dass das Subjekt im Deutschen relativ zu den Objekten und
anderen Satzgliedern) keine besondere Position einnimmt. Abweichend dazu verhalten sich
Pronomina. Hier zeigt sich eine klare Abfolgebeschränkung für NOM < AKK < DAT.
Daten mit vollen NP’s weisen nicht auf die „Subjekt“-Beschränkung hin. Hierbei ist es
ratsam speziell MF-Daten zu testen (wo AKK/DAT < NOM erscheint):
(i)
,... dassden Kritiker die Tänzerin beeindruckt
(ii)
Konnten für das Kind Pflegeeltern gefunden werden?
(iii)
,... weil diesem Jungen keine Geister begegnet sind
Lösungen 4
Bsp. Z
a.
b.
nur
DEF
sein
jeder
c.
d.
die
das
X
ewiges
Zweite
rote
große
NOM
Nein
große Luftballons
Blumen
Fressen
Y
des Koran
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