Wer kann sich impfen lassen? Die Sächsische Impfkommission empfiehlt die Impfung für Mädchen und Jungen ab dem 10. Lebensjahr. Eine nicht erfolgte Immunisierung kann bis zum 26. Lebensjahr nachgeholt werden. Wie wird geimpft? Kinder und Jugendliche erhalten in Abhängigkeit vom verwendeten Impfstoff im 10. - 14. (bzw. 15.) Lebensjahr 2 Impfungen. Danach sind für eine Grundimmunisierung 3 Impfungen erforderlich. Impfung zum Schutz vor Humanen Papillomaviren (HPV) Wichtig ist, dass alle Einzelimpfungen verabreicht werden. Nur so kann ein vollständiger Impfschutz aufgebaut werden. Kostenübernahme Alle gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der Impfung für Mädchen im Alter von 10 bis 18 Jahren, einzelne Kassen auch Impfungen für Frauen bis zum 26. Lebensjahr. Die Kostenübernahme für Impfungen von Jungen ist bisher nicht geregelt. Bei privat Krankenversicherten gilt der mit der jeweiligen Krankenkasse abgeschlossenen Vertrag. Für Mädchen und Jungen ab dem 10. Lebensjahr Elterninformation Stadt LeipzigGesundheitsamtFotos: Pixabay | Laboratory of Tumor Virus Biology, NCI I Morlok/PIXELIO08/2015 Gesundheitsamt Liebe Eltern, Wie kann man einer Infektion vorbeugen? die HPV-Impfung schützt Ihr Kind mit hoher Sicherheit vor einer Infektion mit bestimmten humanen Papillomviren, welche in der Lage sind, sowohl gutartige als auch bösartige Tumore hervorzurufen. Da die Viren sexuell übertragen werden, sollte die Impfung vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. Den zur Zeit sichersten Schutz bietet die Impfung. Zudem reduziert konsequenter Kondomgebrauch das Risiko einer HPV-Infektion erheblich. Allerdings können als Infektionsquelle auch Haut- / Schleimhautareale infrage kommen, die nicht durch das Kondom geschützt sind. Kondome schützen aber sicher vor HIV und reduzieren das Risiko der Infektion mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten. Ihr Haus-, Kinderarzt, aber auch der Frauenarzt berät zur HPV-Impfung. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch den aktuellen Impfstatus Ihres Kindes überprüfen lassen. Was sind Humane Papillomaviren (HPV)? Humane Papillomviren sind Viren, welche die Haut oder die Schleimhäute des Menschen infizieren können. Von den über 100 bekannten Virustypen gibt es bestimmte Typen, die sexuell übertragen werden. Etwa 70 % aller sexuell aktiven Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mit diesen Viren an. Eine Infektion verläuft meist unbemerkt und heilt innerhalb eines Jahres spontan aus. In Abhängigkeit vom Virustyp können sich aber auch Feigwarzen (zu 90 % bedingt durch die Typen 6 und 11) oder Zellveränderungen am Gebärmutterhals entwickeln. Diese Zellveränderungen, zu 70 % hervorgerufen durch HPV 16 und 18, können sich zu Krebsvorstufen und Krebs weiterentwickeln. Neben Gebärmutterhalskrebs können die HPVHochrisiko-Typen an der Entwicklung u. a. von Scheiden-, Penis- oder Analtumoren beteiligt sein. Wie erfolgt eine Ansteckung mit HP-Viren? Die Viren werden meist bei ungeschützten Sexualkontakten über infizierte Haut- bzw. Schleimhautoberflächen übertragen. Was kann eine HPV-Impfung erreichen? Die zurzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe schützen vor einer Infektion mit den HPV-HochrisikoTypen 16 und 18 bzw. den Niedrigrisiko-Typen 6 und 11. Bis zu einem gewissen Grad wird auch gegen verwandte HPV-Typen geschützt (Kreuzimmunität). HPV-Typen 16 und 18: Diese Viren sind hauptverantwortlich für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen. HPV-Typen 6 und 11: Diese Viren können Feigwarzen im Intimbereich auslösen. Der beste Schutz! Die Grundimmunisierung sollte vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen sein. Impfungen nach Beginn sexueller Aktivität sind möglich, sie zeigen aber keine therapeutische Wirkung bei einer ggf. bereits stattgefundenen HPV-Infektion. Deshalb ist eine frühzeitige Impfung ab dem 10. Lebensjahr sinnvoll. Wichtig! Auch eine vollständige Impfung gegen HPV ersetzt später nicht die Krebsvorsorgeuntersuchung! Die derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffe bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs, da auch andere HPV-Typen für eine Tumorentwicklung verantwortlich sein können.