Zeitbild – Blut und Blutspende © 2008 Zeitbild Verlag Arbeitsblatt 11: Die Immunabwehr – die unspezifische (angeborene) Abwehrreaktion In einer Umwelt, die unzählige Krankheitserreger enthält, braucht der menschliche Organismus ein gut funktionierendes Abwehrsystem. In der Fachsprache heißt das Immunabwehr. Schon vor der Geburt entwickelt sich im Fötus ein komplexes Abwehrsystem, das nicht nur auf einen bestimmten Erreger einwirkt, sondern sich ganz allgemein (unspezifisch) gegen verschiedene Erreger wie z. B. Bakterien, Viren und Pilze richtet. Wichtige Bestandteile sind auf unspezifische Abwehrreaktionen spezialisierte weiße Blutzellen (neutrophile Leukozyten und Makrophagen), das sogenannte Komplementsystem und verschiedene Botenstoffe (z. B. Zytokine und Signalmoleküle). Alle Zellen tragen auf ihrer Oberfläche besondere Eiweiß- und Kohlenhydratstrukturen, die als Antigene fungieren. Anhand von für den Körper fremden Merkmalen (Antigene, die nicht zum eigenen Körper gehören) erkennen die Riesenfresszellen (Makrophagen; eine spezialisierte Form der Leukozyten), dass sie es mit Eindringlingen zu tun haben, die bekämpft werden müssen. Die Makrophagen verlassen die Blutbahn, umschlingen die Fremdköper (Phagozytose) ganz und zerstören sie, indem sie sie mit Hilfe eines Eiweiß verdauen. Als weitere weiße Blutzellen beteiligen sich die neutrophilen Granulozyten und die Monozyten an der unspezifischen Abwehr. Das Komplementsystem besteht aus 20 unterschiedlichen Plasmaeiweißen, die sich an Erreger anlagern und dann in Folge miteinander reagieren. Dabei werden letztendlich winzige Löcher in die Oberfläche der Erreger gebohrt und der Zellinhalt tritt aus, sodass die Zellen absterben. Botenstoffe: Zytokine wie z. B. Leukotrien oder Interleukine locken neutrophile Granulozyten an und verbessern deren Haftfähigkeit an den Zelloberflächen. Die Fresszellen haben dadurch mehr Zeit, aus der Blutbahn an den Ort der Entzündung auszuwandern. Interferone sind Signalmoleküle, die von virusinfizierten weißen Blutzellen und anderen Körperzellen freigesetzt werden und noch nicht infizierte Zellen vor einer Neuinfektion schützen. Die Bestandteile des unspezifischen Systems sind Voraussetzung für die höheren Abwehrmechanismen, die als erworbene oder spezifische Immunität bezeichnet werden. Die Feinregulation des Immunsystems ist sehr komplex. Beim ausgereiften Immunsystem greifen unspezifische und spezifische Abwehrreaktionen eng ineinander. Um Krankheiten wirksam abwehren zu können und den eigenen Körper nicht krank zu machen, muss das Immunsystem „eigene“ und „fremde“ Substanzen (Antigene) unterscheiden können. Hinweis: Der Text ist eher für Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II geeignet. Alternativ steht den Schülern der Mittelstufe das Arbeitsblatt 4 zur Verfügung. Zeitbild – Blut und Blutspende Arbeitsblatt 4: Die Immunabwehr – die unspezifische (angeborene) Abwehrreaktion © 2008 Zeitbild Verlag Aufgabenstellung 1. Was bedeutet die unspezifische Abwehrreaktion?____________________________________________________________ 2. Erkläre den Begriff „Antigen“! ____________________________________________________________________________ 3. Zu welcher Form der Blutzellen gehören die Makrophagen? ___________________________________________________ 4. Wie wirken die Makrophagen? ____________________________________________________________________________