Koala | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI`s Wilde

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Koala | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Koala
Phascolarctos cenereus
Koalas gelten als Vorbilder für die Teddybären. Die stillen Beuteltiere
verbringen ihr Leben hoch oben in Eukalyptus-Bäumen.
Aussehen
Sie werden zwar Koalabären genannt, gehören aber gar nicht zu den
Bären, sondern zu den australischen Beuteltieren oder Beutelsäugern.
Sie werden 61 bis 85 Zentimeter groß. Je nachdem, ob sie in wärmeren
oder kühleren Regionen leben werden sie unterschiedlich groß und
wiegen verschieden viel.
In Victoria können sie bis zu 14 Kilogramm wiegen, in Queensland weiter
im Norden, wo es wärmer ist, wiegen sie maximal 8 Kilogramm. Die
Weibchen sind im Durchschnitt kleiner und leichter als die Männchen.
Das dichte Fell der Koalas ist bräunlich-silbergrau.
Typisch sind die dicke, dunkle Nase und die großen plüschigen Ohren.
Der Kopf ist im Verhältnis zum Körper relativ groß.
Die Weibchen tragen am Bauch einen Beutel, in dem die Jungen
heranwachsen. Die Greifhand ist mit scharfen, spitzen Krallen
ausgestattet, so das die Tiere gut klettern können.
Heimat
Koalas gibt es nur in Australien. Sie waren ursprünglich sehr weit verbreitet. Nur auf der Insel
Tasmanien im Süden des Kontinents kamen sie nie vor. Sie wurden wegen ihres Fells gejagt und in
vielen Gebieten ausgerottet. Zum Teil hat man sie aber wieder angesiedelt. Heute gibt es vermutlich
noch 45.000 bis 80.000 Koalas.
Lebensraum
Koalas können nur in Gebieten leben, in denen verschiedene
Eukalyptus-Bäume wachsen. Wichtig ist auch, dass andere Koalas in der
Nähe leben.
Deshalb findet man Koalas nur in den lichten Eukalyptus-Wäldern
Australiens, in denen neben Eukalyptus-Bäumen nur wenige andere
Bäume wachsen.
Rassen und Arten
Zur Gattung der Koalas gehört nur der Koala. Andere Beuteltiere, die zur Unterfamilie der
Koalaverwandten zählen sind die Ringelschwanz-Kletterbeutler, die Riesengleitbeutler, die
Zwerggleitbeutler und die Gleithörnchenbeutler.
Lebenserwartung
Wild lebende Koala-Männchen werden etwa zehn Jahre alt, die Weibchen bis zu 15 Jahren. In
Gefangenschaft können sie bis zu 19 Jahre alt werden.
Alltag
Mit ihren relativ kleinen Augen wirken Koalas immer ein wenig verschlafen - und das sind sie auch: Sie
sind noch ruhiger als die südamerikanischen Faultiere, weil sie am Tag bis zu 20 Stunden schlafen.
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Das tun sie, um Energie zu sparen. Dabei hocken sie in typischer Haltung
in einer Astgabel, die sie so fest hält, dass sie auch im Schlaf nicht
herunterfallen können.
Koalas sind Baumbewohner und
überwiegend nachtaktiv. Erst am Abend
werden sie wach.
Tagsüber verbringen sie die meiste Zeit auf
Bäumen. Nur in der Nacht kommen sie auch auf den Boden herunter.
Dann können sich die sonst so trägen Tiere ziemlich geschickt und
schnell auf allen Vieren bewegen. Sie steigen allerdings nur von ihrem
Baum herab, um sich einen neuen Baum zu suchen.
Koalas sind kräftig und gute Kletterer. Ihre Arme und Beine sind im
Verhältnis zum Körper relativ lang. Die Hände und Füße mit ihren Krallen
sind hervorragende Greifwerkzeuge.
Wollen Sie vom Boden aus auf einen Baum klettern, springen sie den
Stamm empor, schlagen die Krallen in den Stamm.
Dann ziehen sie sich jeweils gleichzeitig mit beiden Armen und Beinen
empor. Beim Hinuntersteigen setzten sie dagegen immer ein Bein vor das andere. Aber egal ob es
hinauf oder hinunter geht - Koalas klettern immer mit dem Kopf nach oben.
Koalas sind Einzelgänger, die in Revieren leben. Nur zur Paarungszeit
kommen sie zusammen. Trotzdem gibt es zwischen den einzelnen Tieren,
deren Reviere sich überschneiden oder aneinander grenzen, eine Art
Rangordnung.
Meist bleiben Koalas ihrem Revier ihr Leben lang treu.
Junge Koalas müssen sich, wenn sie groß genug sind, ein eigenes
Revier suchen. Stirbt ein Koala, wird sein Revier meist von einem anderen
Artgenossen übernommen
Freunde und Feinde
Die natürlichen Feinde der Koalas sind Dingos, Eulen, Adler, Warane und Phyton-Schlangen.
Die in den Trockenzeiten auftretenden Buschfeuer töten ebenfalls viele Koalas. Außerdem wird ihr
Lebensraum durch Rodung, Entwässerung und den Bau von Straßen und Zäunen zerstört: Wird das
Revier eines Koalas durch eine Straße oder einen Zaun zerteilt, bleibt er einfach in dem Teil, in dem er
sich gerade befindet und verliert so die Hälfte seines Territoriums. Weil Koalas so langsam sind,
werden sie manchmal auch von Autos überfahren.
Nachwuchs
Mit etwa zwei Jahren werden Koalas geschlechtsreif. Meist paaren sie
sich aber erst ein bis zwei Jahre später erfolgreich.
Je nach Region ist die Paarungszeit zwischen Oktober und April. Nach 35
Tagen Tragzeit kommt meist ein einziges, nur zwei Zentimeter großes,
nacktes und blindes Junges zur Welt. Es kriecht direkt nach der Geburt
selbstständig in den Beutel am Bauch der Mutter. Im Beutel der Mutter
wächst es geschützt heran. Mit 22 Wochen öffnet es die Augen und schaut
zum ersten Mal aus dem Beutel heraus.
Schließlich verlässt es ab und zu den Beutel, um auf dem Bauch der Mutter zu liegen und dort zu
fressen. Ist das Junge größer geworden, wird es von der Mutter auf dem Rücken umher getragen. Bei
Gefahr sucht es aber noch Schutz im Beutel der Mutter.
Wenn sie 18 Monate alt sind, müssen sich die jungen Koalas ein eigenes Revier suchen. Bekommt
die Mutter aber nicht gleich wieder ein Junges, kann der Nachwuchs auch einmal zwei bis drei Jahre in
der Nähe der Mutter bleiben.
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Sprache
Koalas können Laute von sich geben, mit denen sie sich über ziemlich große Entfernungen
verständigen. Einer dieser Laute ist ein Angstschrei, der wie der angstvolle Schrei eines Säuglings
klingt. Männchen lassen außerdem ein tief grunzendes Bellen hören, wenn sie ihren Platz in der
Rangordnung betonen wollen. Manchmal klingt das auch wie das Grunzen eines Schweins.
Zur Paarungszeit bellen die Männchen viel, die Weibchen deutlich weniger. Mit ihren Jungen tauschen
die Weibchen leise Klick- und Quietschlaute aus. Manchmal geben sie auch ein Summen oder
Murmeln von sich.
Ernährung
Koalas sind sehr wählerisch beim Fressen: Sie ernähren sich fast nur von
den Blättern, der Rinde und den Früchten von Eukalyptus-Bäumen.
Allerdings fressen sie von den über 300 australischen Eukalyptus-Arten
nur 70 Arten, in manchen Regionen sogar nur fünf bis zehn verschiedene
Arten.
Das heißt, dass die verschiedenen Koalas je nach der Region, aus der
sie stammen, auch nur ganz bestimmte verschiedene Eukalyptus-Arten
fressen.
Nur ab und zu knabbern sie auch mal an den Blättern anderer Bäume oder naschen Erde, um
genügend Mineralien zu bekommen.
Pro Tag braucht ein erwachsener Koala 600 bis 1200 Gramm EukalyptusBlätter. Vor dem Fressen beschnuppern die Tiere die Blätter genau, bevor
sie sie zu einem Brei zerkauen.
Um die schwer verdaulichen, zum Teil sogar giftigen Blätter gut verdauen
zu können, besitzen Koalas einen bis zu zweieinhalb Meter langen
Blinddarm, in dem Bakterien leben, die bei der Verdauung helfen.
Koalas trinken nur selten Wasser. Daher kommt auch ihr Name "Koala". Er
stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet "trinkt nicht".
Ihren Flüssigkeitsbedarf stillen sie zu einem großen Teil aus dem in den Eukalyptus-Blättern
enthaltenen Wasser. Manchmal lecken sie auch Tau und Regentropfen auf.
Haltung
Außerhalb Australiens werden Koalas nur sehr selten in Zoos gehalten:
Das liegt an ihren Ernährungsgewohnheiten.
Weil sie nur Eukalyptus und auch davon nur bestimmte Arten fressen,
können sie auch nur in Regionen gehalten werden, in denen genug von
den Eukalyptus-Bäumen wachsen, die ihnen schmecken.
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© Südw estrundfunk 2016
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