KAMPF GEGEN DARMKREBS

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Aktuelles
aus den GFO
Kliniken
Sommer
2013 Bonn
Winter 2013
Termine
KAMPF GEGEN DARMKREBS
PROFESSOR DR. BERTHOLD SCHNEIDER, DR. ANDREAS KNOBLICH UND PD DR. BIRGIT TERJUNG KÄMPFEN GEMEINSAM GEGEN DARMTUMORE
Betroffene spüren zunächst nichts von dem noch
gutartigen Polypen, der sich auf ihrer Darmwand
gebildet hat. Doch wenn dieser Polyp nicht im
Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt
und entfernt wird, kann daraus ein bösartiger
Tumor werden. Jährlich erkranken in Deutschland rund 70.000 Menschen neu an Darmkrebs.
Im Darmzentrum der GFO Kliniken Bonn finden Patienten Hilfe auf sehr hohem ärztlichem
Niveau. Das Darmzentrum ist durch die Deut-
Darmzentrums ist der Chefarzt der Chirurgie,
der speziellen Viszeralchirurgie im St. MarienHospital und im St. Josef-Hospital, Prof.
Dr. Berthold Schneider. Stellvertretender Leiter
des zertifizierten Darmzentrums ist der Viszeralchirurg Dr. Andreas Knoblich. Akkreditierte
Kooperationspartnerin des Darmzentrums in
der Betriebsstätte St. Marien-Hospital ist die
Privatdozentin Dr. Birgit Terjung, Fachärztin für
Innere Medizin, Gastroenterologie, Ernährungs-
Hospitals, Betriebsstätte Beuel. Hier befindet
sich eine interdisziplinäre Bauchstation. In den
GFO Kliniken Bonn erfahren diese Patienten
umfassende Betreuung – von der Chirurgie, die
hochpräzise Tumore beseitigt und sich dabei
auch minimal-invasiver Techniken bedient, bis
zur Psycho-Onkologie. Diese hilft, die seelischen
Belastungen durch den Befund und die Behandlung besser zu verkraften. Lesen Sie auf Seite 3
mehr über das Darmzentrum, die Behandlung
sche Krebsgesellschaft zertifiziert. Leiter des
medizin und Ärztliche Direktorin des St. Josef-
sowie die oft unterschätzten Risiken.
Da drückt kein Schuh mehr –
das Aus für den „Hallux Valgus“
Prof. Dr. med. Thomas Kälicke
11. Dezember 2013, 18.00 -19.30 Uhr
GFO Kliniken Bonn,
St. Josef-Hospital Bonn-Beuel
Anmeldung per Telefon: 0228 407-307
Gesprächskreis für pflegende
Angehörige
Begleitung und Unterstützung
im Pflegealltag
17. Dezember 2013, 16.00 - 17.30 Uhr
GFO Kliniken Bonn,
St. Josef-Hospital Bonn-Beuel
1. Etage, Aufenthaltsraum Station 1B
Darmkrebs – was danach?
Arzt-Patienten-Seminar von IDZB/ILCO
22. März 2014, Ort und genaue Zeit
können kurzfristig hier erfragt werden: www.kurzlink.de/Seminar-Termin
Ethische Fallbesprechungen
für Grenzfälle in der Behandlung
In der intensivmedizinischen Versorgung
schwerstkranker Patienten müssen immer wieder schwere Entscheidungen getroffen werden.
Welche Behandlung dient dem Patienten am
meisten? Welche Therapie verlängert möglicherweise das Leiden eines Menschen, ohne
ein Mindestmaß an Hoffnung auf Heilung
zu bieten? Noch schwieriger wird dies, wenn
Menschen nicht mehr bei Bewusstsein sind
und ihren eigenen Willen über den richtigen Behandlungspfad nicht mehr einbringen
können. Darüber diskutieren die Behandlungs- und Pflegeteams intensiv. Das berührt
wichtige ethische Fragen. Damit setzt sich in
den GFO Kliniken Bonn das Klinische EthikKomitee KEK auseinander. Dieser Disziplinen
übergreifende Arbeitskreis entwickelte eine
Leitlinie für die ethische Fallbesprechung
EF. Diese soll in Zweifelsfällen klären helfen,
wie die Therapie eines nicht mehr entscheidungsfähigen Schwerstkranken fortzusetzen
ist. Ob Arzt, Ärztin, Schwester oder Pfleger:
Eine solche Fallbesprechung kann jeder an
der Behandlung Beteiligte beantragen. Die
Gespräche werden von den Ärzten Dr. Ulrich
Schillings (St. Josef-Hospital Beuel) und
Dr. Christian Jörgens (St. Marien-Hospital
Bonn) organisiert. Sie laufen nach festen
Regeln ab. Es geht darum, eine an den medizinischen Fakten und dem Patientenwohl ausgerichtete Entscheidung darüber zu treffen, die
zugleich den ethischen Regeln gerecht wird,
die Richtschnur für die Behandlung aller Patienten sind. Lesen Sie auf Seite 2 mehr.
DR. ULRICH SCHILLINGS
SEBASTIAN DELLWIG (LINKS), INGO MORELL (4. V. L.),
DR. FISCHNALLER (GELBER SCHAL) UND PD DR. TERJUNG (ROTER SCHAL)
Auszeichnung für besonders gute Krankenhaus-Hygiene
MRE – hinter dieser Abkürzung stecken multiresistente Erreger. Sie haben durch Mutationen Antibiotika-Resistenzen entwickelt und
sind deshalb besonders gefährlich. Essentiell
ist hier eine sehr gute Krankenhaushygiene.
Die Hygienemaßnahmen in den GFO Kliniken
Bonn sind vorbildlich, wie eine aktuelle Auszeichnung des MRE-Netzes Rhein-Ahr belegt.
Am 9. November erhielten die Betriebsstätten St. Josef-Hospital und St. Marien-Hospital
das Siegel für besonders guten Umgang mit
multiresistenten Erregern. Unser Hygieneteam (Hygienefachkraft Sebastian Dellwig,
Dr. Edith Fischnaller, Leitende Krankenhaushygienikerin und Chefärztin des Zentralberei-
ches Hygiene, PD Dr. Birgit Terjung, Ärztliche
Direktorin und Chefärztin Innere) sowie Ingo
Morell, einer der Geschäftsführer der GFO, nahmen die Auszeichnung entgegen. Verliehen
wurde sie durch Professor Martin Exner vom
Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Universität Bonn, dem MRE-Netzwerk
regio rhein-ahr und der Gesundheitsamtsleitung. Zur MRE-Bekämpfung in Krankenhäusern, Praxen und Pflegeeinrichtungen haben
sich 2010 mehrere Städte & Kreise in der Region Köln/Bonn zum Netzwerk MRE-Rhein-Ahr
zusammengeschlossen. Dieses Netzwerk entwickelt Standards zur Vermeidung von MRE
und hilft darüber hinaus, die Kenntnisse über
multiresistente Erreger zu verbessern.
Ja zur Menschenwürde.
Aus den GFO Kliniken Bonn
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
DR. ULRICH SCHILLINGS
ETHIK MIT CHRISTLICHEM HINTERGRUND
das Jahr 2013 war für die Olper Franziskanerinnen und alle Mitarbeiter der
Einrichtungen der Gemeinnützigen
Gesellschaft der Franziskanerinnen zu
Olpe mbH ein besonderes Jahr. Neben
den zahlreichen Veranstaltungen zum
150-jährigen Ordensjubiläum wurde
auch der Prozess der Seligsprechung
von Ordensgründerin Mutter Maria
Theresia Bonzel nach fast 50 Jahren
erfolgreich abgeschlossen.
Vielleicht fragen Sie sich, was die Seligsprechung einer Ordensgründerin
uns heute noch bedeutet. Vor einigen
Monaten hätte ich noch geantwortet:
„Mir persönlich nicht viel.“ Aber das
hat sich geändert. Wir haben durch
die Ordensschwestern das Bild einer
mutigen und hoch engagierten Frau
gesehen, die getragen von einem festen Glauben ihren Auftrag erfüllt hat –
in schwierigen gesellschaftlichen und
politischen Rahmenbedingungen.
Sie hat sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen und ihr Ziel auch in
vermeintlich aussichtslosen Situationen nicht aus den Augen verloren.
Eine Botschaft, die auch heute nichts
an Bedeutung verloren hat.
Kann es ein besseres Vorbild geben?
Ihre
Susanne Minten
Verwaltungsdirektorin
ETHIK-DISKUSSION NACH KLAREN REGELN
In medizinischen Behandlungen gibt es Situationen, in denen es schwierig ist, gute Entscheidungen zu finden: Wenn z. B. unklar ist, was
ein Patient, der aktuell nicht mehr entscheidungsfähig ist, mutmaßlich will. Oder wenn
unsicher ist, ob eine Patientin von einer möglichen Therapie tatsächlich profitiert. „In solchen
Situationen sind ethische Fallbesprechungen
eine große Hilfe“, erklärt Dr. Ulrich Schillings,
Assistenzarzt für Gastroenterologie im St. Josef
und Mitglied im interdisziplinären Klinischen
Ethik-Komitee, das für beide Betriebsstätten
Regeln für die Durchführung ethischer Fallbesprechungen erarbeitet hat. „Als einzelner ist
man häufig überfordert, eine Entscheidung zu
treffen, die zur medizinischen Diagnose, zum
Willen des Patienten und zu seiner individuellen Lebenssituation passt.“
Wie kommt es zu einer ethischen Fallbesprechung?
„Grundsätzlich kann jeder, der an der Behandlung und Versorgung eines Patienten beteiligt
ist, eine ethische Fallbesprechung beantragen.“,
erläutert Dr. Ulrich Schillings. Er ist gemeinsam mit Dr. Christian Jörgens, dem leitenden
Oberarzt der Inneren Medizin im St. MarienHospital, Ansprechpartner und Koordinator für
diese Gespräche. Zeitnah treffen sich unter der
Leitung eines neutralen Moderators, der nicht
in die Behandlung eingebunden ist, Mitarbeitende aus den ärztlichen, pflegerischen und
therapeutischen Diensten, um zu beraten, was
zu tun oder zu lassen ist. Diese interdisziplinären Gespräche besitzen eine feste Struktur: Der
Antragsteller stellt sein Anliegen und die Frage
vor. Anschließend werden Informationen aus
der Diagnostik, bisherigen Therapie, der Pflege
und den Gesprächen mit Patienten und Angehörigen zusammengetragen und diskutiert, um
einschätzen zu können, wo ein Patient im Behandlungsverlauf steht und welche Ziele realistisch sind. Dr. Ulrich Schillings: „Gerade durch
diese interdisziplinäre Diskussionsrunde kann
eine Situation umfassend beleuchtet werden.
Eine wichtige Quelle sind auch Gespräche mit
dem Hausarzt, die wir zur Vorbereitung von
Fallgesprächen führen. Es geht uns darum, das
Beste für den Patienten zu erreichen.“ In einem dritten Schritt werden Handlungsmöglichkeiten benannt und unter ethischen Kriterien
bewertet. Maßgeblich ist, was dem Willen des
Patienten entspricht, seinem Wohl dient, Schaden vermeidet und gerecht ist. Das Ergebnis der
Besprechung besteht schließlich in einem Votum, das den leitenden Ärztinnen und Ärzten
als Hilfe zu einer ethisch verantwortlichen Ent-
zu suchen, was wir in unseren Einrichtungen
zum Gelingen menschlichen Lebens beitragen
können“, sagt Wolfgang Heinemann aus der GFOStabsstelle Christliche Identität/Ethik. Dazu gehöre die Entschlossenheit, das Notwendige und
fachlich Richtige zu tun ebenso, wie der Mut,
die Grenzen des Machbaren zu akzeptieren. Die
Wahrung der Würde eines Menschen geschieht
konkret in der Orientierung an seinem Wohl und
Willen. Hierbei kann eine Patientenverfügung
sehr unterstützend sein. „Allerdings“, schränkt
Dr. Schillings ein, „sind Patientenverfügungen
häufig viel zu allgemein gehalten und treffen
nicht auf die aktuelle Situation zu.“ Insofern
rät der Arzt, einer vertrauten Person eine Vollmacht in gesundheitlichen Angelegenheiten zu
geben. Sie versetzt den Bevollmächtigten in
die Lage, über den medizinischen Befund informiert zu werden und Entscheidungen anstelle
des Patienten zu treffen.
scheidung dient.
Notar Stephan Römer, Troisdorf: „Schicksalsschläge können dazu führen, dass andere für
Sie entscheiden müssen, weil Sie selbst dies
nicht mehr können. Ihr Ehepartner ist nicht
von vornherein zu Ihrer Vertretung in diesem
Fall befugt! Sind für diesen Fall keine rechtsfesten Regelungen getroffen, so bestellt das
Betreuungsgericht einen Betreuer. Wer nicht
möchte, dass ein Fremder über ihn entscheidet,
der kann und sollte das weitere Vorgehen für
den Fall des Falles regeln. Mit der Vorsorgevollmacht bevollmächtigen Sie Personen Ihres Vertrauens, für Sie zu handeln.“
„Ja zur Menschenwürde“
Diesem Leitsatz des Trägers, der Gesellschaft
der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), stellt sich
auch die Ethikberatung am St. Josef-Hospital.
Sie steht damit in der Tradition des Hl. Franziskus und der Ordensgründerin, der seligen Mutter Maria Theresia Bonzel: Ein Grundanliegen
der franziskanischen Idee besteht darin, die
Würde aller Geschöpfe zu achten und selbst im
Ärmsten Christus zu sehen. „Daher ist es wichtig, in der Ethikberatung immer wieder danach
Vorsorgevollmacht
Die Ordensschwestern sind gegangen, ihr Auftrag bleibt
Gerade haben die letzten Olper Franziskanerinnen das St. Josef-Hospital verlassen. Ihnen
und ihren Vorgängerinnen sind wir für ihre Lebensleistung zu großem Dank verpflichtet. Die
Ordensgründerin Maria Theresia Bonzel, Regina
Christine Wilhelmine Bonzel, so ihr weltlicher
Name, ist am 10. November im Dom zu Paderborn selig gesprochen worden. Im Auftrag von
Papst Franziskus nahm Angelo Kardinal Amato
SDB, Präfekt der Kongregation für die Seligund Heiligsprechungsprozesse im Vatikan, sie
feierlich in den Kreis der Seligen auf. Erzbischof
Hans-Josef Becker beschrieb sie als Person, die
die „unaufgebbare Verbindung von Gottes- und
Nächstenliebe exemplarisch ... in ihrem Leben
umgesetzt hat“. Maria Theresia Bonzels Auftrag
war, getragen von einem tiefen Vertrauen auf
Gottes Führung, die Sorge für „hilflose Kranke“
und Schwache. Doch sie war auch eine Frau mit
Weitsicht und mit Management-Qualitäten, wie
wir heute sagen würden. Sie gründete bereits
1902 eine GmbH, um die Arbeit ihres Ordens
wirtschaftlich und rechtlich abzusichern: die
„Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskane-
rinnen zu Olpe“ (GFO). Auch mehr als ein Jahrhundert später tragen unsere Kliniken diesen
Namen. Vieles hat sich in der Zeit verändert,
wirksame Hilfe braucht ein professionelles
Fundament, aber Maria Theresia Bonzels Werk
wirkt nach. Wir sind uns der Verantwortung
bewusst, die aus diesem Auftrag der Ordensgründerin entstanden ist und arbeiten daran,
dies in den GFO Kliniken Bonn auch in Zukunft
spürbar werden zu lassen ...
Susanne Minten,
Verwaltungsdirektorin der GFO Kliniken Bonn
Blickpunkt
PD DR. BIRGIT TERJUNG IN IHREM BÜRO IN BEUEL
DR. ANDREAS KNOBLICH
DARMKREBSBEHANDLUNG IN DEN GFO KLINIKEN BONN
Darmkrebs ist eine von manchen noch unterschätzte Gefahr: Aus einem gutartigen
Polypen im Dickdarm kann im Lauf der Jahre
ein bösartiger Tumor werden. Mit hoher
Zuverlässigkeit kann ein solcher Polyp im
Anfangsstadium bei einer Darmspiegelung
entdeckt und mit einer mit einem Lasso vergleichbaren Drahtschlinge mit elektrischem
Schneidestrom entfernt werden – ein kleiner Eingriff. Doch nach dem Übergang in ein
bösartiges Stadium ist das Risiko der lokalen
Ausbreitung und der Streuung auf dem Blutoder Lymphweg hoch. Dann sind hohe medizinische Kompetenz und viszeralchirurgische
Kunst gefordert, um den Darmkrebs möglichst
zu besiegen und das Leben des Patienten zu
retten. Je nach Stadium müssen darüber
hinaus auch Strahlen- und Chemotherapie
eingesetzt werden. Alle diese Kompetenzen
bündeln die GFO Kliniken Bonn mit ihren Kooperationspartnern.
standsfrei zu entfernen, ist seinen Worten
nach besonders „blutungsarm“. Deshalb und
wegen der nur kleinen Wunden in der Bauchdecke ist dies sehr schonend für Patienten.
Die von Schneider geleitete Chirurgie am
St. Marien-Hospital ist als „Referenzzentrum
für minimal-invasive Chirurgie“ zertifiziert.
3600 Darmkrebs-Patienten in 24 Jahren
Im Darmzentrum des St. Marien-Hospitals
haben Prof. Dr. Berthold Schneider, Facharzt für Chirurgie, Spezielle Viszeralchirurgie
und Unfallchirurgie, und weitere Viszeralchirurgen, wie Dr. Andreas Knoblich, in den
vergangenen 24 Jahren 3600 an Darmkrebs
erkrankte Menschen behandelt. Schneider
ist ein Vorreiter der minimal-invasiven Operationstechnik, die er seit 1990 erfolgreich
anwendet. Diese Technik, bei der der Chirurg
durch kleinste Öffnungen mit Sonde und Kamera zum Tumor vordringt, um diesen rück-
gie. Dabei geht es um besonders schwierige
Eingriffe, insbesondere Operationen an der
Bauchspeicheldrüse, der Leber und der Speiseröhre. Hier kommt verstärkt auch die chirurgische Schlüssellochtechnik zum Einsatz.
Die Ärztekammer hat Schneider die Weiterbildungsbefugnis für die Spezielle Viszeralchirurgie verliehen.
Spezielle Viszeralchirurgie
Die Viszeralchirurgie umfasst die operative Behandlung der Bauch-Organe, also des
gesamten Verdauungstraktes (Magen, Darm,
Leber und Bauchspeicheldrüse sowie der
Speiseröhre). Weiterhin zählen die operative Behandlung der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse sowie die Behandlung der
Bauchwandbrüche (z. B. Leistenbruch) zur
Viszeralchirurgie. Die Zulassung zum Arzt für
Viszeralchirurgie setzt eine vierjährige Weiterbildung voraus. Drei weitere Jahre Fortbildung erfordert der Aufstieg zur höchsten
Qualifikationsstufe: Spezielle Viszeralchirur-
Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Darmkrebs-Behandlung ist die Kooperation über die Fachdisziplinen hinweg, sowie
zwischen Klinik und niedergelassenen Gastro-
enterologen (Internisten mit Spezialisierung
auf Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
sowie der mit diesem Trakt verbundenen
Organe – Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse). Interdisziplinär ist die wöchentliche
Tumorkonferenz, bei der alle Fälle im Darmzentrum von Chirurgen, Gastroenterologen,
Röntgenärzten, Pathologen, internistischen
Onkologen (Tumortherapeuten) und Strahlentherapeuten gründlich besprochen werden.
Disziplinenübergreifend arbeitet auch Terjung.
Die Gastroenterologin leitet das Bauchzentrum der GFO Kliniken Bonn am St. JosefHospital gemeinsam mit Dr. Wolfram Frings,
Standortleiter Viszeralchirurgie. „Eine der
möglichen Ursachen für Bauchbeschwerden
kann Darmkrebs sein“, so Terjung. An der Diagnose im Bauchzentrum sind Chirurgen und
Internisten beteiligt, sodass gleich eine Vielzahl möglicher Beschwerdeursachen abgeklärt
werden kann. Die Kooperation mit dem Darmzentrum im St. Marien-Hospital ist nahtlos.
Kooperation mit niedergelassenen Ärzten
Die Kooperation ist allen Beteiligten im
Kampf gegen den Darmkrebs ein besonderes
Anliegen. Schneider hat deshalb mitgewirkt
an der Gründung des Integrativen Darmzentrums Bonn/Rhein-Sieg (IDZB). Ärzte aus der
ambulanten und stationären Versorgung haben sich hier zusammengeschlossen, um die
Versorgung von Patientinnen und Patienten
mit Darmkrebs zu verbessern. Dr. Knoblich,
stellvertretender Leiter des DarmzentrumStandorts der GFO Kliniken Bonn: „Die Zu-
sammenarbeit ist in der Vor- und Nachsorge
besonders wichtig. Wir kooperieren eng mit
niedergelassenen Gastroenterologen. Diese
führen die zur Früherkennung notwendigen
Darmspiegelungen durch. Und sie betreuen
die Patienten nach der stationären Behandlung weiter.“ Mehr über diese Kooperation
erfahren Sie unter www.idzb.de.
Vorsorge und Früherkennung entscheidend
Alle an der Darmkrebs-Behandlung beteiligten Ärzte betonen die Bedeutung der Vorsorge und Früherkennung. Stellvertretend für
ihre Kollegen erklärt Terjung: „Wer das sechste Lebensjahrzehnt erreicht hat, sollte sich
einer Darmspiegelung unterziehen. Ist diese
ohne Befund, dann kann man sich in zehn
Jahren erneut untersuchen lassen. Damit hat
man eine hohe Sicherheit, dass ein eventueller Darmkrebs noch im Frühstadium ist und
sich gut operieren lässt.“ Wenn in der Familie oder Verwandtschaft bereits Darmkrebs
aufgetreten ist und deshalb eine besondere
Belastung vorliegt, können auch kürzere Vorsorgeintervalle in jüngeren Jahren geboten
sein. Ab 55 bezahlt die Krankenkasse diese Untersuchungen. In Risikofällen ist dies
auch zu einem früheren Zeitpunkt möglich.
Und was kann man selbst tun, um über Vorsorgeuntersuchungen hinaus dem Darmkrebs
vorzubeugen? Gesichert ist, dass eine ballaststoffreiche Ernährung zu einem geringeren
Darmkrebsrisiko führt.
Internet: kurzlink.de/Darmzentrum-Bonn
Veggy Day – wer möchte, bekommt es bei uns täglich
Einen fleischlosen Tag in der Woche wünschte sich eine Partei im Wahlkampf. In den GFO
Kliniken Bonn ist die ganze Woche über Veggy
Day – wenn die Menschen das wollen. Ein vegetarisches Gericht gehört zum festen Repertoire
des Speiseplanes. „Unser Angebot reicht von
Mediterranem bis zur Hausmannskost, wie der
Pellkartoffel mit Kräuterdip und Blattsalat“ –
so präsentiert der Küchenchef des St. JosefHospitals, Johann Wicha, die Vielfalt. In der
Küche des St. Marien-Hospitals ist ein Highlight
der mediterrane Döppekochen: Küchenchef
Stephan Kranzl und sein Team haben ihn mediterran abgewandelt. Statt Mettwurst und Speck
veredeln gegrilltes Gemüse, Feta und Oliven das
zünftige rheinische Gericht. „Das kommt sehr
gut an“, sagt Kranzl. Seit fast einem Jahr nehmen die GFO Kliniken Bonn an dem Bonn Projekt des Veggytages teil – und das mit spürbar
zunehmender Akzeptanz, besonders beim Personal, stellen die beiden Küchenchefs fest. Der
Speiseplan kennt Vollkost (normales Essen mit
Fleisch), leichte Vollkost (vermeidet z. B. Zwiebeln) und vegetarische Kost. Es gibt darüber
hinaus weitere Variationen, die therapeutische
Anforderungen bedienen, wie Gastroenterologische Basiskost (Verzicht auf grobe Ballaststoffe und blähend wirkende Nahrungsmittel).
Spezielle Gerichte sind für Patienten mit Leberzirrhose, Entzündung der Bauchspeicheldrüse
und anderen Erkrankungen möglich.
Generell sollte sich jeder mit dem, was er isst,
auseinandersetzen. Finden Sie heraus, was
Ihr Organismus braucht: www.zentrum-dergesundheit.de/gesunde-Ernährung.html
JOHANN WICHA
Ja zur Menschenwürde.
Gesund werden, gesund bleiben
Die gute Mitarbeitervertretung ist auch für die Patienten gut
URSULA HARDT
VORSITZENDE DER MITARBEITERVERTRETUNG
Information
Die GFO Kliniken sind nach kirchlichem
Recht organisiert. Die Mitarbeitervertretung ist vergleichbar mit einem Betriebsrat und z. B. eine Klärungsinstanz bei
Meinungsverschiedenheiten. Die Arbeitsbedingungen in kirchlichen Einrichtungen werden nicht in Tarifverträgen festgelegt, sondern in paritätisch besetzten
Kommissionen zwischen Dienstgebern
und Dienstnehmern ausgehandelt und
beschlossen. Das Arbeitsvertragsrecht
lehnt sich eng an das Tarifrecht des öffentlichen Dienstes an, enthält jedoch
kirchenspezifische Besonderheiten. Die
Mitglieder der MAV bilden sich ständig
fort, um sich in das umfangreiche Kirchenrecht einzuarbeiten und Veränderungen mit zu entwickeln.
Impressum
Ausgabe Winter 2013
Herausgeber: GFO Kliniken Bonn
St. Josef-Hospital,
Hermannstraße 37, 53225 Bonn
E-Mail: [email protected]
www.krankenhaus-bonn.de
V. i. S. d. P.: Susanne Minten
Konzept, Text, Redaktion:
Patrick Schaab PR GmbH,
Luisenstraße 88, 53721 Siegburg
E-Mail: [email protected]
www.schaab-pr.de
Fotos: Patrick Schaab PR GmbH
Verantwortlich für die Zustellung:
RDW Rheinische Direkt-Werbung
GmbH & Co. KG,
August-Horch-Straße 10, 51149 Köln
Telefon: 02203/188 30
Druck:
Eigendruck,
erscheint viermal jährlich in einer
Auflage von 32.000 Exemplaren.
Kontakt: [email protected],
Postanschrift siehe unter Herausgeber
Ursula Hardt, neue Vorsitzende der MAV
für die Krankenhäuser in Bonn und Beuel,
im Gespräch.
Service-Reinigungskraft, von der Hygiene-Expertin bis zur Diätassistentin, vom Techniker
bis zum Verwaltungsmitarbeiter.
Ursula Hardt ist seit April Vorsitzende der Mitarbeitervertretung für die Betriebstätten Beuel
und Bonn. Sie ist Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie, ihr Stellvertreter,
Daniel Krida, arbeitet als Oberarzt der Anästhesie in Beuel.
Als Ansprechpartnerin für die rund 1350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bonn und Beuel
ist Ursula Hardt, auch durch ihre langjährige Berufserfahrung, prädestiniert. Mit dem Amt der
MAV-Vorsitzenden ist sehr viel Verantwortung
verbunden, denn letztlich „hält sie den Kopf hin“.
„Diese Fusion bringt natürlich einen großen
Kommunikationsbedarf mit sich.“ Eine wichtige Plattform dafür ist die Mitarbeitervertretung – MAV, denn die 15 Mitglieder sind
Ansprechpartner für alle Mitarbeitenden im
Haus und ein eigenständiges Organ, welches
keiner Weisungsbefugnis unterliegt.
„ Jeder ist hier wichtig!“
„Unser Hauptziel ist es, unsere Patienten optimal zu versorgen. Voraussetzung dafür ist eine
harmonische und reibungsfreie Zusammenarbeit aller Abteilungen und Ebenen. Jeder ist
hier wichtig, um das Ziel einer hochwertigen
medizinischen und pflegerischen Behandlung
zu erreichen – das reicht vom Chefarzt bis zur
Sie organisiert die Tätigkeit der MAV, lädt zu
den regelmäßigen Sitzungen und Arbeitskreisen ein, fungiert als Ansprechpartnerin für den
Dienstgeber, legt Tätigkeitsberichte vor, spricht
mit den Mitarbeitenden und arbeitet mit an Lösungen. Dieses Amt kann man nicht nebenher
ausüben, deshalb ist sie freigestellt.
„Krankenhaus geht nur gemeinsam“, sagt
sie und fügt hinzu: „Wir alle arbeiten an
demselben Ziel: Die bestmögliche Behandlung unserer Patienten.“
Dr. Lach in der Kinderstation
Hospitäler sind üblicherweise ernste Orte, denken wohl die meisten Menschen. Schließlich
suchen hier Patienten Heilung. Umso mehr
überrascht die Begegnung mit Renate Dohm
alias Clownin „Tinta“ am Hauptportal des
St. Marien-Hospitals, Betriebsstätte der GFO
Kliniken Bonn. Sie ist Vorsitzende der Kölner
Klinikclowns.
Im Auftrag des Klinik-Fördervereins und unterstützt durch die Stiftung „Humor hilft
heilen“ besucht sie die Kinderstation des
St. Marien-Hospitals und nimmt auf witzige
Art Kontakt zu den teils schwerkranken Kindern auf. Mal mit ihrer Ukelele, mal mit einem
kleinen Star Wars-Theater, bei dem ein Papierkorb zum Roboter R2-D2 wird. Humor hilft heilen – so hat der Arzt und Kabarettist Dr. Eckart
von Hirschhausen seine Stiftung genannt.
Patienten mit Herzschwäche
auf dem Weg aktiv begleiten
Information, Aufklärung und gute
Zusammenarbeit sind bei der Therapie
einer Herzinsuffizienz entscheidend.
Mit Professor Dr. Heyder Omran verfügen die GFO
Kliniken Bonn über einen national und interna-
Josef-Hospital eine Herzgruppe ins Leben gerufen, die sich speziell um Patienten mit Herzin-
mer leichte Übungen zur Stärkung der Ausdauer. „Die Patienten profitieren schon von kleinen
tional renommierten Kardiologen. Das Team um
Omran betreut in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten in den Betriebsstätten Bonn
und Beuel rund 7000 stationäre Patienten im
Jahr. Ein wichtiges Arbeitsfeld ist die Behandlung der Herzinsuffizienz oder auch Herzschwäche. Diese kann sich akut innerhalb kurzer Zeit
entwickeln und auch chronisch verlaufen. Eine
schnelle und genaue Diagnose der Ursachen für
eine Herzinsuffizienz ist in den GFO Kliniken
Bonn aufgrund der hervorragenden ärztlichen
Erfahrung und moderner technischer Verfahren
unter Zuhilfenahme von medizinischen Hightech-Geräten wie Kernspintomographen jederzeit möglich. Die Behandlungspalette ist sehr
suffizienz kümmert. Unter dem Motto: „Leben
mit Herzschwäche – Information und Bewegung
für Betroffene“ bereitet sie ihre Patienten mit
vielen praktischen Tipps und Übungen auf die
Zeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus
vor. Täglich nehmen zwischen zwei und sechs
Patienten an dieser Gruppe teil.
Übungseinheiten“, sagt Petra Kaes, die sich im
praktischen Teil des Kurses von Physiotherapeuten unterstützen lässt. Viele dieser Übungen sind
leicht in den Alltag integrierbar. Auf diese Weise
begleiten die GFO Kliniken HerzinsuffizienzPatienten, über die klinische Therapie hinaus, weiter auf dem Weg der Besserung.
Eine Gruppenstunde bei Petra Kaes besteht aus
zwei Teilen. Im ersten Teil erfahren die Patienten mehr über den Umgang mit ihrer Erkrankung. Dabei geht es um Grundsätzliches, wie
den Aufbau und die Funktion des Herzens, um
die Einnahme und Wirkungsweise notwendiger
Medikamente und die richtige Benutzung eines
Herzinsuffizienz – eine Volkskrankheit
Die Leistung des Herzens kann zum Beispiel
infolge eines Infarktes, einer Herzmuskelentzündung, durch Schäden an den Herzklappen oder
auch durch eine Lungenembolie nachlassen.
Auch ein langjährig schlecht eingestellter Blutdruck kann zur Insuffizienz führen. Betroffene
umfassend und schließt alle modernen Verfahren ein.
Herztagebuches, das Petra Kaes für ihre Patienten entwickelt hat. Dieses Herztagebuch enthält
Medikamentenpläne und Tipps zur richtigen
Einnahme. In der Gruppenstunde informiert sie
auch darüber, warum es so wichtig ist, ständig den eigenen Blutdruck und das Gewicht zu
kontrollieren. Zudem geht es in dem Kurs um
die richtige Ernährung und darum, Symptome
einer möglichen Verschlechterung frühzeitig
zu erkennen und rechtzeitig ärztlichen Rat zu
suchen. Petra Kaes hilft Betroffenen so, auch zu
Hause zu wissen, was sie sich zumuten können
und worauf sie achten sollten. Im zweiten Teil
des Kurses lernen und absolvieren die Teilneh-
fühlen sich schwach, sie sind schon bei leichten
Belastungen wie Treppensteigen außer Atem. In
schweren Fällen kommt es zu krankhaften Wasseransammlungen im Körper. Derzeit gibt es in
Deutschland rund zwei Millionen Erkrankte, mit
steigender Tendenz. Chronische Herzinsuffizienz
zählt bei älteren Menschen zu den häufigsten
Ursachen für einen Krankenhausaufenthalt.
Oft kommt es zu wiederholten Einweisungen.
300.000 Neuerkrankungen kommen jedes Jahr
hinzu. 50.000 Menschen sterben jährlich an
Herzschwäche (Deutsche Herzstiftung). Damit
führt diese Erkrankung häufiger zum Tod als
bösartige Tumore.
Doch wie bereitet man Patienten nach erfolgreicher Therapie im Krankenhaus wieder auf
den Alltag vor?
Wie verhilft man ihnen wieder zu mehr Lebensqualität und reduziert das Risiko einer Wiedereinweisung? Viele Patienten sind möglicherweise
durch den Krankheitsverlauf verunsichert und
trauen sich nichts mehr zu. Hier setzt die Krankenschwester Petra Kaes, Pflegeexpertin für
Menschen mit Herzinsuffizienz, im St. JosefHospital an. Sie hat in der Betriebsstätte Sankt
Ja zur Menschenwürde.
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