Marketing als Beziehungsmanagement am Beispiel des

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Marketing als Beziehungsmanagement am Beispiel des Klinikmarketings.
Deutscher Fundraisingkongress 2014
Holger Steudemann
 WOK ist eine Kommunikationsagentur in der Gesundheitswirtschaft
 Geschäftsfelder: Kommunikationsberatung und Veranstaltungen
 gegründet 1998
 inhabergeführt
 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Referenzkunden (Auszug):
 Salus gGmbH
 Uniklinik Köln
 Vivantes Netzwerk für Gesundheit
 Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen
 AKH Gruppe Celle und Peine
 Klinikum Stadt Soest
 Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
 Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein
 Medizinische Hochschule Hannover
 Klinikum Augsburg
 Marburger Bund
 Berlin Chemie
 Lundbek Pharma
 Bilfinger Healthcare and Services
1. Wirkkräfte: Warum Kliniken heute Marketing brauchen
Warum müssen sich Kliniken heute mit Marketingkommunikation befassen?
Demografischer Wandel
 Weniger Beitragszahler
 Mehr Bedarf
Medizinischer Fortschritt
 Wachsende Möglichkeiten
 Höhere Kosten
Verändertes Gesundheitsbewusstsein &
neue Rolle der Gesundheitswirtschaft
Fachkräftemangel
 ????
Warum müssen sich Kliniken heute mit Marketingkommunikation befassen?
Demografischer Wandel
 Weniger Beitragszahler
 Mehr Bedarf
Medizinischer Fortschritt
 Wachsende Möglichkeiten
 Höhere Kosten
 Wettbewerb Phase 1: Kostensenkung
(ab 90er Jahre)
 Wettbewerb Phase 2: Leistung und Qualität
(ab 00er Jahre)
 Wettbewerb Phase 3: Marketingkommunikation
(ab 10er Jahre)
 Wettbewerb Phase 4: Markenbildung
(kommt!)
Verändertes Gesundheitsbewusstsein &
neue Rolle der Gesundheitswirtschaft
Fachkräftemangel
 ????
Vielen Klinikunternehmen ist professionelle Marketingkommunikation noch
ein Fremdwort.
Dabei hat sich die Definition von „Marketing“ in den vergangenen
Jahrzehnten auf den Bedarf von Kliniken zubewegt.
2. Marketing. Vom Absatz zur Beziehung.
Am Anfang war die „Absatztheorie“.
 Zunächst wurde der Fokus auf Formen des Handels gelegt – Supermarkt, Kaufhaus,
Einkaufscenter etc. („institutionsorientierter Ansatz“)
 Daneben wurden Produkte und Produktypologien fokussiert (Konsumgüter – Luxus,
Convenience etc. –, Dienstleistungen, Investitionsgüter. Das Marketing wird nach den
speziellen Eigenschaften der Produkte ausgerichtet. („warenorientierter Ansatz“)
Daraus wurde „Marketingtheorie“.
 Verhaltenswissenschaftlicher Ansatz: Verhalten von Nachfragern, Typologisierung von
Kaufentscheidungen  dauerhafte Kundenbeziehung
 Entscheidungsorientierter Ansatz: Marketing als Managementprozess unter Einbeziehung
vielfältiger Einflussfaktoren
Bspw. wurde die ökonomisch geprägte Zielebene im Ansatz des ganzheitlichen Marketings
um gesellschaftliche, humanistische und umweltbezogene Ziele erweitert.
Meffert, S. 37
„Weiterführende Ansätze der ‚Marketingtheorie‘“
 Informationsökonomischer Ansatz
(Ergänzung des verhaltens- und entscheidungsorientierten Ansatzes)
Grundannahme: Zwischen Anbietern und Nachfragern bestehen
Informationsasymmetrien und damit Verhaltensunsicherheiten.
Meffert, S. 40
„Weiterführende Ansätze der ‚Marketingtheorie‘“
 Interaktions- und beziehungsorientierter Ansatz
„Beziehungsmarketing“ statt „Beeinflussungsmarketing“
Die lange Zeit übliche instrumentelle, eher auf den kurzfristigen Erfolg ausgerichtete
Einwegbetrachtung soll durch eine prozessuale, ganzheitliche und dynamisch angelegte
Betrachtung von Austauschbeziehungen abgelöst werden.
Meffert, S. 41
nach Meffert, S. 40
Das Beziehungsmarketing kann als (…) Form der Partnerschaft zu allen externen und
internen Anspruchsgruppen interpretiert werden. Der Vorzug dieses Ansatzes liegt darin,
dass der Fokus auf die ganzheitliche Erklärung und nachhaltige Gestaltung der
Kundenbeziehungen gelegt wird. Dabei wird die Verantwortung für die Kundenbeziehungen
auf die gesamte Unternehmensorganisation übertragen. Der Aufbau von Vertrauen als
Grundvoraussetzung jeder dauerhaften Beziehung kann nur dann erreicht werden, wenn
sich alle Mitarbeiter des Unternehmens in gleicher Weise der Kundenorientierung
verpflichtet fühlen.
Meffert, S. 41
nach Raab, S. 20
3. Die Realität. Gesundheit, Krankenhaus und Online-Kommunikation.
Bürger sind Informationssuche im Internet und Recherche zu komplexen Themen gewöhnt.
 Versicherungswahl, Recherche Urlaubsort, Beschaffung von Konsumgütern
 besonders im Bereich von Produkten und Dienstleistungen mit hohem Involvement
97 %
der Deutschen benennen die eigene Gesundheit als das wichtigste Gut
Quelle: GfK Marktforschung
 Gesundheit ist ein Thema mit hohem Involvement.
 Gesundheit betrifft uns persönlich – fast immer auch emotional.
 Positive Gefühle: Wohlergehen
 Negative Gefühle wie Angst: wenn Gesundheit gefährdet oder beeinträchtigt ist.
Ergo: Das Internet ist für Kliniken ein Medium mit hohem Wirkungspotenzial.
Ein Blick auf die Webseiten deutscher Kliniken.
Neuigkeit: Audi relauncht seinen Webauftritt. Und hat von deutschen Krankenhäusen gelernt.
Fiktion. Dies ist nicht die Website von Audi.
Fiktion. Dies ist nicht die Website von Audi.
Fiktion. Dies ist nicht die Website von Audi.
Fiktion. Dies ist nicht die Website von Audi.
 Wo ist das Produkt „Auto“?
 Zurück zu Kliniken …
 Das Produkt „Gesundheit“ oder „Gesunderhaltung“ findet kaum statt
– wenn, dann eher auf technischer Ebene.
 Inhaltlich bleiben die meisten Internetseiten deutscher Krankenhäuser konsequent bei sich.
 Eine Zielgruppenorientierung ist nicht zu erkennen.
Das geht an der Realität vorbei.
 (Erkrankte) Bürger recherchieren nach Gesundheitsthemen,
Diagnose- und Behandlungsmethoden, Arzt- und Klinikbewertungen.
 Patientinnen und Patienten haben einen immer höheren Einfluss auf die Krankenhauswahl:
schon jetzt entscheiden 60-80 % der Patienten mit.
 verständliche Informationen sind ein Qualitätskriterium für Patienten.
vgl. Neugebauer 2013 sowie Gesundheitsmonitor 2012
Modernes Marketing ist Beziehungsmanagement.
Gesundheitskommunikation schafft Beziehung.
Gesundheitskommunikation ist ein Kundenbindungsinstrument.
Best Practices anderer Branchen
Wie könnte das für Kliniken gehen …
Medizinische Themenwelt „Geburt“
Medizinische Themenwelt „Krebserkrankungen“
Ein Patient, der frisch mit der Diagnose konfrontiert wurde, befindet sich emotional in einer
anderen Situation als ein Patient, der die Diagnose akzeptiert hat und nach
Lösungsmöglichkeiten sucht.
Phasen der Krisenbewältigung bei Krebspatienten

Phase des Nicht-Wahr-Haben Wollens und der Verleugnung.
Die Patientin bzw. der Patient weigert sich die Erkrankung wahrzuhaben

Phase der aufbrechenden Gefühle.
Das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Machtlosigkeit ist während dieser
Phase dominierend. Ebenso die Ängste, Unsicherheiten und Selbstzweifel.

Phase der Neuorientierung.
Die Patientin bzw. der Patient beginnt nach Lösungsmöglichkeiten und
Auswegen zu suchen.

Phase der wiederhergestellten Balance.
Während dieser letzten Phase findet die Krise im besten Fall ihren positiven
Abschluss. Die Patientin bzw. der Patient beginnt damit, sich mit der neuen
Situation zu arrangieren und neue Kraft zu schöpfen.
Phase des
Nicht-Wahr-Haben-Wollens
Phase der
aufbrechenden Gefühle
Emotional-empathisch
zuwenden
direktes Zugehen, Verständnis für die
Lebenssituation zeigen, Psychoonkologen
einbinden
Emotional-empathisch
zuwenden
Haltung und „Gemeinschaft“ zeigen, nicht
beschreiben, Patienten zu Wort kommen
lassen
Phase der
Neuorientierung
Sachlich-kompetent
informieren
Phase der
wiederhergestellten Balance
Begleiten, Binden
Relevante Informationen zu
Krankheitsursachen, Behandlungs- und
Therapiemöglichkeiten anbieten
Informationen zu Nachsorge, dem Leben
mit Krebs, Verhaltenstipps
Medizinische Themenwelt „Herz und Gefäße“
 Empathisch aufbereitete Informationen zu gesundheitlichen Themen:
•
vermitteln Kompetenz
•
schaffen Vertrauen
•
binden Patienten
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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