Botulinumtoxin – im Gespräch mit Dr. med. Felix Bertram

Werbung
Unabhängige Initiative für beste
Ästhetische Chirurgie
» Patienten und Ärzte im Gespräch » Ärzte im Gespräch
Botulinumtoxin – im Gespräch mit Dr. med.
Felix Bertram
Botulinumtoxin ist in aller Munde: Die
Forschung beschäftigt sich mit immer
neuen Einsatzgebieten des Nervengifts,
dabei ist nicht nur der längst bewiesene
Nutzen im Rahmen Ästhetischer
Behandlungen Thema, sondern auch
vermehrt eine mögliche Unterstützung in
beispielsweise der Neurologie. Dr. med.
Felix Bertram ist Spezialist für die
Behandlung mit Botulinumtoxin in der
Ästhetischen Medizin. Er sprach mit
ACREDIS über die Motive seiner Patienten,
wie genau der Wirkstoff in die Haut
eingebracht wird und was eine Behandlung
in seiner Praxis kostet.
Was erhoffen sich die Menschen, die mit
dem Wunsch einer Botulinumtoxin­
Behandlung in Ihre Praxis kommen? Was
Dr. med. Felix Bertram
sind die häufigsten Motive/Anliegen für
diese Behandlung?
Dr. med. Felix Bertram: Es geht in den
allermeisten Fällen darum, das äußere Erscheinungsbild mit dem inneren Empfinden in Einklang zu
bringen. Es besteht der Wunsch, Falten welche einen traurigen oder zornigen Geschichtsausdruck
verleihen und welche markant den Gesamteindruck des Gesichts beeinflussen, zu beseitigen. Die
wenigsten wollen sichtbare Veränderungen, sondern in Nuancen etwas erhalten oder verändern.
Nicht zuletzt wird Botulinumtoxin auch zunehmend gegen übermäßige Schweißbildung in den
Achseln eingesetzt (sog. axilläre Hyperhidrosis).
Wie beraten Sie die Menschen bzw. wie gehen Sie auf die einzelnen Motive ein? Wann
raten Sie zu welchem Vorgehen (z.B. zeitnahe Behandlung oder längere Bedenkzeit)? Gibt
es auch Fälle, bei denen Sie von der Behandlung abraten?
Dr. med. Felix Bertram: Grundsätzlich gehört zu einer seriösen Beratung, den Patienten seine
Bedürfnisse schildern zu lassen und dann die Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung offen
und transparent darzulegen. Es ist selbstverständlich, dass im Anschluss an eine Erstberatung
ausreichend Raum für Bedenkzeit und offene Fragen bleiben muss. Abraten sollte man immer
dann, wenn Erwartungen nicht erfüllbar oder unrealistisch sind.
Viele Menschen haben Angst vor einem maskenartigen Gesichtsausdruck nach einer
Behandlung mit Botulinumtoxin. Wie wirken Sie einem solchen Ergebnis entgegen?
Dr. med. Felix Bertram: Hier ist Erfahrung und Dosierung gefragt. Eine gute Behandlung zeigt sich
gerade darin, dass Sie für Außenstehende im Ergebnis nicht als solche erkennbar ist. Wenn der
Behandelte Komplimente zu seinem frischen und entspannten Erscheinungsbild bekommt, ohne
dass die Behandlung als solche erkannt wird, ist das Ergebnis gelungen. Heutzutage achtet man
sehr auf eine maßvolle Dosierung und tendiert zu einem ganzheitlichen Ansatz, also die
Kombination verschiedener Maßnahmen auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. So
entsteht ein harmonisches Ganzes und unnatürliche Ergebnisse oder – das andere Extrem – zu
unscheinbare Effekte werden vermieden.
Der Wirkstoff Botulinumtoxin ist in der Ästhetischen Medizin für die Behandlung der
Zornesfalte und weitere mimisch bedingte Falten zugelassen. Welche Erfolge konnten sie
bei bereits behandelten Patienten beobachten?
Dr. med. Felix Bertram: Gerade die Zornesfalte hat bei entsprechender Ausprägung einen
wesentlichen Einfluss auf die Ausdrucksweise des Gesichts. Die Behandlung mit Botulinumtoxin
funktioniert sehr zuverlässig und mit beeindruckenden Ergebnissen. Eine behandelte Zornesfalte
wirkt sich durch einen wachen und freundlichen Ausdruck auf das gesamte Gesicht aus. Neben der
Zornesfalte werden mittlerweile auch weitere mimisch bedingte Falten erfolgreich behandelt.
Wie genau wird der Wirkstoff in die Haut gebracht?
Dr. med. Felix Bertram: Botulinumtoxin wird mit sehr dünnen Nadeln unter die Haut injiziert, in die
dort liegenden Muskeln. Diese Muskeln (auch mimische Muskulatur genannt, weil sie für die Mimik
und die mimischen Prozesse verantwortlich ist) werden dann für etwa sechs Monate entspannt,
sodass sich gleichzeitig die darüberliegende Haut glättet und sich damit die Falten reduzieren. Die
Injektionen sind kaum spürbar.
Kann jeder Patient mit Botulinumtoxin behandelt werden?
Dr. med. Felix Bertram: Solange die Indikation stimmt – es also „angebracht“ ist, kann jeder
Patient mit Botulinumtoxin behandelt werden. Es gibt einige seltene Muskel­ und
Nervenerkrankungen, welche eine sogenannte Kontraindikation darstellen, bei denen also nicht
behandelt werden darf.
Welche Methoden der Botulinumtoxin­Behandlung gibt es?
Dr. med. Felix Bertram: Die Behandlungsmethode ist immer die Gleiche: Man injiziert mit einer
dünnen Nadel gezielt eine definierte Dosis unter die Haut. Im Gesicht behandelt man erfolgreich
die Zornesfalte sowie weitere mimisch bedingte Falten. Neben der Faltenbehandlung kommt
Botulinumtoxin auch bei der übermäßigen Schweißbildung, bei spastischen Nervenerkrankungen
und bei Migräne zum Einsatz. Es werden zunehmend neue Indikationsgebiete für Botulinumtoxin
entdeckt, so ist z.B. die Behandlung der Akne aktuell Gegenstand der Forschung und wird
kontrovers in Fachkreisen diskutiert.
Welche Risiken sind bei der Behandlung mit Botulinomtoxin möglich?
Dr. med. Felix Bertram: Es gibt bei der Behandlung mit Botulinomtoxin durch einen erfahrenen
und auch darauf spezialisierten Arzt praktisch keine Risiken. Eine zu hohe Dosierung bzw. falsche
Injektionspunkte können zum Beispiel zu vorübergehend herabhängenden Oberlidern führen. So
etwas kommt aber selten vor, insbesondere bei einem routiniert mit Botulinumtoxin arbeitenden
Arzt.
Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten einer Behandlung mit Botulinumtoxin?
Dr. med. Felix Bertram: In unserer Praxis werden die Kosten je nach Behandlungsregion
berechnet. Die Behandlung einer Region kostet 450,­ sFr. Als eine Region gilt beispielsweise die
Zornesfalte auf der Stirn. Die Behandlung der Achseln bei übermäßigem Schwitzen kostet 800,­
sFr.
Kann der Patient direkt nach Behandlung mit Botulinumtoxin wieder die Praxis verlassen?
Dr. med. Felix Bertram: Ja, die Behandlung dauert wenige Minuten und der Patient kann die Praxis
sofort wieder verlassen. Man spricht daher oft auch von einer „Lunch­time Procedure“, weil die
Behandlung theoretisch in der Mittagspause stattfinden kann.
Wie lange hält eine Behandlung mit Botulinumtoxin? Dr. med. Felix Bertram: Die Wirkung von Botulinumtoxin hält etwa vier bis sechs Monate an.
Welche alternativen Methoden gibt es zur Behandlung mit Botulinumtoxin?
Dr. med. Felix Bertram: Alternativen sind Hyaluronsäure (sog. Filler) oder Laserbehandlungen.
Dr. med. Felix Bertram ist Facharzt für Venerologie und Dermatologie in Aarau (CH) und
Spezialist für Botulinumtoxin. Auf seinem Profil (» Dr. med. Felix Bertram) finden Sie ein
persönliches Interview mit Dr. Bertram und weitere interessante Informationen wie
seinen Werdegang.
Tags: Zornesfalte
Herunterladen