Pressemitteilung Medizin/Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Zahnmedizin Botulinumtoxin fürs Kiefergelenk: Mode-Faltenglätter erspart jetzt auch Kiefer-OP. Hofheim, März 2009. Im Gesicht von Frauen ist der Wirkstoff Botulinumtoxin A weit über Hollywood hinaus nicht nur bei den Reichen und Schönen populär geworden, weil er Muskeln lähmt und Falten glättet. Studien belegen jetzt auch die Wirksamkeit bei Kiefergelenksbeschwerden. Fakten und Ergebnisse einer Studie wurden bereits 2007 auf dem 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) in Rostock vorgestellt, jetzt wird die Behandlung immer beliebter. Kiefergelenksbeschwerden: Millionen Menschen leiden mehr oder weniger stark darunter. Die Gelenke knacken und schmerzen. Sie können über das altersbedingte durchschnittliche Maß bewegt werden, es kommt zu Kiefergelenksverschiebungen oder gar –auskugelungen. Die Ursachen waren bisher medizinisch ein schwer zu beherrschendes Problem. Kleiner Pieks erspart aufwändige Operation Operative Maßnahmen ziehen in der Regel eine strukturelle Änderung der gesamten Kieferund Biss-Situation mit sich, ohne dabei die oftmals gravierendste Ursache auszuschalten, nämlich die Fehlfunktion eines Muskels (M. Pterygoideus). Pfiffige MKG-Chirurgen haben jetzt einen Lösungsansatz gefunden, den betreffenden Muskel einfach zu schwächen. Nahe liegend war hierfür die Verwendung des Wirkstoffes Botulinumtoxin A, ein Protein, das bereits vor über 100 Jahren entdeckt wurde und heute in vielen unterschiedlichen Bereichen Anwendung findet. Es wird beispielsweise seit mehr als 20 Jahren in der Nervenheilkunde – und sogar bei Kindern ab 2 Jahren – eingesetzt. Größere Nebenwirkungen gab es nicht. In der Ästhetischen Gesichtschirurgie wird es seit fast 20 Jahren erfolgreich zur Faltenglättung eingesetzt: Experten wie MKG-Chirurgen, die sich auf Ästhetische Gesichtskorrekturen spezialisiert haben, können mit Botulinumtoxin gezielt Einfluss auf die Mimik und mimische Fal- ten nehmen. „Botulinumtoxin vermindert die Muskelkontraktion und blockiert den zuständigen Botenstoff. Die Muskulatur entspannt und die Falten glätten sich oder verschwinden völlig“, erklärt Prof. Dr. Dr. Elmar Esser, Pressereferent der DGMKG, die Wirkungsweise. In gleicher Weise funktioniert es jetzt im Kiefergelenk: Bei Patienten mit grundsätzlich normalen Gelenkstrukturen wird Botulinumtoxin in den M. Pterygoideus gespritzt, der Muskel entspannt und die Beschwerden lassen nach bzw. verschwinden vollständig. Studie belegt Wirksamkeit An 5 Zentren wurden Patienten, die bei grundsätzlich gesunden Gelenken mindestens eine Kiefergelenksauskugelung pro Woche hatten, Botulinumtoxin gespritzt. Der Studienverlauf sowie die Ergebnisse wurden anhand einheitlicher Frage- und Untersuchungsbogen nach vorher festgelegten Kriterien durchgeführt. Erfreulich: Bei allen Patienten trat eine positive Veränderung ein, 90 % der an der Studie teilgenommenen Patienten hatten sogar für mindestens 12 Wochen gar keine Beschwerden mehr. Nebenwirkungen traten nach Patientenangaben keine auf. Somit scheint die Behandlung mit Botulinumtoxin A eine wirksame minimalinvasive Methode zur Behandlung chronischer Kiefergelenksverschiebungen und –auskugelungen zu sein. Kleiner Wermutstropfen der schnellen und unkomplizierten Hilfe: „Die Wirkung hält durchschnittlich 3 – 6 Monate an, dann muss nachgespritzt werden“, sagt Esser, der schon viele Patientinnen und Patienten mit dieser Methode von ihren Qualen befreit hat. Und er warnt zu Vorsicht: „Auch wenn es sich hierbei um einen kleinen Eingriff handelt, gehört die Behandlung unbedingt wegen der punktgenauen Injektion des Botulinumtoxins in Expertenhand.“ MKG-Chirurgen sind dabei eine erste gute Anlaufstelle: Sie sind bereits durch ihre Ausbildung ausschließlich auf das gesamte Spektrum der Gesichtschirurgie einschließlich des Schädels und Kiefers spezialisiert. www.mkg-chirurgie.de