Chronische Kopfschmerzen in Mannheim

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Chronische Kopfschmerzen in Mannheim
Therapie des chronischen Kopf-Nacken-Schmerzes und der Migräne mit Botulinumtoxin
A
Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
Sie haben sich wegen besonders schwer behandelbarer Schmerzen im Kopf-Nacken-Bereich
vorgestellt. Zunächst muss genau festgestellt werden, um welche Art von Schmerzen es sich
handelt. Besonders verbreitet sind die Migräne und der sogenannte Kopfschmerz vom
Spannungstyp.
Beide Formen des Kopfschmerzes gehen mit Verspannungen und Bewegungseinschränkungen
in den Muskeln des Kopfes, Halses oder Schultergürtels einher (myofasziale Schmerzen).
Diese Verspannungen können einerseits Folge der Schmerzen sein, andererseits aber auch die
Schmerzen unterhalten und dazu beitragen, dass sie chronisch werden. Migräneattacken
können durch dauernde muskuläre Schmerzen aus dem Schulter - und Nackenbereich
getriggert, d.h. ausgelöst werden.
Wichtigstes Ziel bei der Behandlung dieser Schmerzen im Kopf-Nacken-Bereich ist die
Lockerung der überaktiven (= verspannten) Muskulatur. Schulmedizinische
Behandlungsmethoden sind z. B. Wärmebehandlungen, Massagen, Rheumatabletten sowie
auch Quaddeln und Infiltrationen mit Lidocain.
Wenn diese herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht oder nicht ausreichend greifen,
besteht mit Hilfe von Botulinumtoxin A die Möglichkeit, diese Muskeln gezielt und effektiv im
Rahmen einer Therapiesitzung für die Dauer von mindestens drei bis sechs Monate zu
entspannen. In einzelnen Fällen können über Jahre anhaltende Effekte erzielt werden. Hierbei
wird die neuro-muskuläre Übertragung in der behandelten Muskulatur dosisabhängig blockiert.
Anfang der 80er Jahre wurde Botulinumtoxin A erstmals zur Behandlung der Schielstellung der
Augen eingesetzt. Das Verfahren hat sich inzwischen als Therapie der ersten Wahl für
bestimmte Bewegungsstörungen in der Neurologie und Kinderheilkunde etabliert. Die
bisherigen Erfahrungen bestätigen die Therapie als effektiv, nebenwirkungsarm und sicher. Für
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Chronische Kopfschmerzen in Mannheim
Botulinumtoxin A besteht zur Behandlung von Kopfschmerzen zur Zeit in Deutschland noch
keine Kassenzulassung. Seit 2011 besteht jedoch eine Zulassung für die schwere, chronische
Migräne, wenn alle andere Therapiemöglichkeiten keine ausreichende Hilfe brachten.
Mögliche Risiken
Botulinumtoxin A führt zu einer lokalen Schwächung des Muskels, indem es die Übertragung
zwischen Nerv und Muskel blockiert. Die Wirkung hält durchschnittlich drei Monate an, lässt
dann schrittweise nach und bildet sich vollständig zurück. Bleibende Wirkungen oder
Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Vorübergehend kann es in seltenen Fällen zu einer
allgemeinen Muskelschwäche kommen. Hierbei kann es in seltenen Fällen zu allgemeiner
Müdigkeit, grippeähnlichen Symptomen, Benommenheit, Schluck-, Sprech- oder
Atemstörungen, Schielfehlstellungen der Augen, Sehstörungen, Augentrockenheit, Schwindel,
einer reduzierten Kopfkontrolle, Blasenentleerungsstörungen sowie einem Schwächegefühl in
anderen Muskelgruppen kommen.
Da es sich um eine Injektion in den Muskel handelt, sind Blütergüsse oder auch lokale
Infektionen denkbar. Solange die Wirkung von Botulinumtoxin A anhält, sollten bestimmte
Antibiotika aufgrund möglicher Wechselwirkungen nur mit besonderer Vorsicht angewendet
werden. Die Einnahme von sog. Calcium-Antagonisten kann die Wirkung von Botulinumtoxin
abschwächen. Im Laufe der Therapie kann es zur Bildung von Antikörpern kommen (in ca. 4%
der Fälle). Dies kann dazu führen, dass Botulinumtoxin A nicht mehr wirksam ist, hat aber
keine weiteren Konsequenzen.
Botulinumtoxin A stellt für Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen, insbesondere
Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp, eine neue Option dar. Gerade
Kopfschmerzpatienten leiden unter der üblichen vorbeugenden Therapie oft unter Müdigkeit,
Konzentrationsreduktion, Appetitzunahme, Haarausfall und Veränderung der Libido aufgrund
der eingesetzten Medikamente. Bei Botulinumtoxin A sind solche Nebenwirkungen nicht
bekannt. Organschäden sind bis heute nicht berichtet worden. Auch allergische Komplikationen
sind bisher nicht beobachtet worden. Die Verträglichkeit und Sicherheit dieser
Therapiemaßnahme ist damit außerordentlich hoch. Die Langzeitwirkung über mehrere Monate
macht es nicht erforderlich, mehrmals täglich an eine Medikamenteneinnahme zu denken. Bei
Wiederholungsinjektionen nach drei Monaten setzt die Effektivität nicht am Ausgangspunkt der
ersten Injektion an, sondern kann auf dem Therapieerfolg der vorgehenden Behandlung im
Sinne eines Treppeneffektes aufbauen. Sind muskulärer Stress und sich selbst unterhaltende
Muskel-Trigger Ursache der Kopfschmerzerkrankung, kann mit einer einmaligen Behandlung
der Chronifizierungszirkel der Schmerzkrankheit aufgebrochen werden. In zahlreichen
klinischen Studien wird derzeit das neue Einsatzgebiet von Botulinumtoxin A im Bereich der
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speziellen Schmerztherapie detailliert untersucht. Die bereits jetzt vorliegenden Daten und
Erfahrungen zeigen die Verträglichkeit und Wirksamkeit dieser Therapiemethode und eröffnen
somit neue Wege in der Behandlung dieser chronischen Schmerzerkrankungen.
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