Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen Bienen - wichtige Bestäuber der Pflanzen Wespe ist nicht gleich Wespe! Für viele Menschen sind Hummeln, Wespen und Hornissen lästig, störend oder gefährlich, dennoch spielen sie eine wichtige, oft unterschätzte Rolle im Naturhaushalt. Die Familie der Bienen ist an der dichten Behaarung gut zu erkennen. Zu dieser Gruppe zählt nicht nur die uns allen bekannte „Honigbiene“, sondern auch verschiedene Wildbienen und die an der Größe gut erkennbaren Hummeln. Bienen und Hummeln ernähren sich und ihre Larven ausschließlich von Nektar und Pollen. Bei der Nahrungssuche bestäuben sie nebenbei zahlreiche Blütenpflanzen im Garten und auf dem Feld. Auch die Obstbäume sind auf diese Blütenbesucher angewiesen. Sie leben in gut organisierten Gemeinschaften mit einer Königin und vielen Arbeiterinnen. Die Männchen haben nur eine Aufgabe, sie begatten die Königin und sterben danach. Während bei der Honigbiene das ganze Volk überwintert, überleben bei den Hummeln nur die begatteten Jungköniginnen den Winter. Im zeitigen Frühjahr sieht man die großen Hummelköniginnen auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen durch den Garten schwirren. Häufige Arten sind die Gartenhummel, die Wiesenhummel und die Steinhummel. Wespen sind nicht schädlich und gefährlich Sie erfüllen wichtige Aufgaben im Naturhaushalt, aber auch in der Land- und Forstwirtschaft, denn für die Fütterung der Larven fangen sie Unmengen von Fliegen, Raupen und anderen Insekten. Genau wie alle anderen wildlebenden Tiere darf man sie nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 41 und 42 BNatSchG) nicht beunruhigen, nicht ohne vernünftigen Grund töten oder ihre Nester zerstören. Wildbienen, Hummeln, Hornissen und einige Wespen stehen aufgrund ihrer Gefährdung sogar unter besonderem Schutz. Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissen werden oft in einem Atemzug genannt, denn sie haben eines gemeinsam – ihren Stachel. Die Stiche dieser zoologisch nahe verwandten Tiere sind gefürchtet – vor allem Wespen und Hornissen werden als aggressiv und gefährlich angesehen. Diese Ängste sind aber völlig unbegründet! Der Stich einer Wespe oder Hornisse ist zwar unangenehm, aber für gesunde und normal empfindliche Menschen in der Regel harmlos. Bei einem Stich in den Rachen, in die Nähe des Auges oder wenn Sie unter einer Allergie gegen Insektenstiche leiden, sollten Sie allerdings sofort einen Arzt aufsuchen. Bei den Wildbienen handelt es sich um eine sehr artenreiche Gruppe. Sie bilden keine Völker, sondern leben solitär (einzeln). Im Frühjahr, wenn sie ihre Eier im Boden ablegen, kann an trocken-warmen Standorten gelegentlich das massenhafte Auftreten von Sandbienen beobachtet werden. Sie stechen nur äußerst selten und sind im Naturhaushalt unentbehrlich, da sie einen großen Teil der wildwachsenden Blütenpflanzen und Obstbäume bestäuben. Einige Tipps für interessierte Bienenfreunde: Imkervereine informieren gerne über die Bedeutung der Bienen und bieten Honig aus der Region an. Schulklassen und andere Gruppen erfahren in den Lehrbienenhäusern im Waldpädagogischen Zentrum Burgholz (Tel. 2478216) und an der Station Natur und Umwelt (Tel. 563 - 6291) viel Wissenswertes und auch der Wildbienenlehrpfad an der Biologischen Station Mittlere Wupper (Tel. 0212/ 2542727) ist einen Ausflug wert. Die echten Wespen sind an ihrer „Wespentaillie“ und der schwarz-gelben Warnfärbung leicht zu erkennen. Wespen bilden wie die Bienen gut organisierte Staaten mit einer Königin und vielen Arbeiterinnen. Ihre hauchdünnen Papiernester bauen sie aus zerkautem und eingespeicheltem Holz. Sie legen ihre Nester in Erdhöhlen oder in dunklen Hohlräumen auf Dachböden an. Andere Arten (z.B. Sächsische Wespe) haben unter ihrem Ruf zu leiden. Ihre gut sichtbaren freihängenden Nester auf Dachböden und in Schuppen werden leider oft zerstört. Nur zwei unserer heimischen Wespen (Deutsche Wespe und Gemeine Wespe) können im Sommer unangenehm werden, denn dann teilen sie mit uns Menschen die Vorliebe für Süßes und finden sich gerne auf unserem Pflaumenkuchen ein. Hornissen – zu Unrecht verfolgt Sie sind anhand ihrer Größe (ca. 4 cm) und ihrer braungelben Färbung gut von den gelb-schwarz geringelten kleineren Wespenarten zu unterscheiden. Die Hornisse ist besonders gefürchtet, weil angeblich schon wenige Stiche einen Menschen töten können. Diese Angst ist unbegründet. Ein Stich ist zwar unangenehm, aber für gesunde und normal empfindliche Menschen ungefährlich. Was kann man zum Schutz von Biene, Wespe & Co tun? Hilfe, ein Wespennest! • Bevorzugen Sie einheimische Bäume, Sträucher und Stauden. Viele exotische und gefüllt blühende Pflanzen in unseren Gärten können von den Bienen nicht genutzt werden. • Wählen Sie Pflanzen, die vor allem in der zweiten Jahreshälfte blühen, weil ab Juli das Nektarangebot stark eingeschränkt ist. Nicht jedes Wespennest muss entfernt werden Auf wenig genutzten Dachböden oder im Schuppen ist ein Wespennest in der Regel kein Problem. Befindet sich das Nest dagegen an häufiger genutzten Wegen im Garten oder in der Nähe eines Fensters, dann sollte man einige Verhaltensregeln beachten: • Verwenden Sie keine Pestizide im Garten. Sie vernichten damit nicht nur die Schädlinge, sondern häufig auch viele nützliche Tiere. • Durch die Anlage von Trockenmauern können Sie manchen Arten einen guten Nistplatz anbieten. • Markhaltige und hohle Pflanzenstängel werden von zahlreichen Wildbienen und Wespen als Nistplatz genutzt. Abgeschnitten und zu einem Bündel zusammengebunden bilden sie eine einfache Nisthilfe. • Mit Bohrungen versehenes Hartholz kann als Nistplatz angeboten werden. Die Bohrlöcher sollten einen Durchmesser von 3 – 10 mm und eine Tiefe von 5 – 10 cm haben. • Auch Nistkästen für Hummeln und Hornissen sind sinnvoll. Dafür sollten Sie allerdings einen ruhigen Platz in Ihrem Garten suchen. Nähere Informationen und Bauanleitungen gibt es in der Umweltberatung. Sie erreichen uns unter Tel. 563 - 5343. „Biene, Wespe & Co“ Durch Absperrungen, das Vermeiden von Erschütterungen und Störungen in direkter Nähe des Nestes oder die Verwendung von Insektengittern am Fenster kann man die Gefahren vermindern. Auch das Abdecken von süßen Speisen und Säften verhindert, dass Wespen angelockt werden. Sie fliegen nur einen Sommer Wer im Sommer von Wespen belästigt wird, sollte wissen, dass sich das Problem in kurzer Zeit von selbst erledigt. Hummeln,Wespen- und Hornissenvölker leben nur ein Jahr. Nur die begatteten Jungköniginnen überleben den Winter und suchen im Frühjahr einen neuen Platz für den Nestbau. Beauftragen Sie Fachleute mit der Umsiedlung Wenn die Entfernung eines Nestes im Einzelfall trotzdem notwendig ist, sollten Sie dies auf keinen Fall selbst in die Hand nehmen, denn ein bedrohter, wütender Wespenschwarm, der sein Nest verteidigt, kann tatsächlich zu einer Gefahr werden. Beauftragen Sie Fachleute (Imkereibetriebe oder Schädlingsbekämpfer). Dabei ist zu beachten, dass bei besonders geschützten Arten (Wildbienen, Hummeln, Hornissen und einigen geschützten Wespenarten) eine Genehmigung der Unteren Landschaftsbehörde notwendig ist. Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an das: Umweltschutztelefon unter Tel. 563 - 6789. Störenfriede oder nützliche Helfer? Impressum Herausgeber: Der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal Ressort Umweltschutz Redaktion: Susanne Varnhorst, Karin Ricono Fotos: Werner Mühlen, Landwirtschaftskammer NRW Design/Layout: Service Center Reprographie (R102) Druck: Roth, Solingen Papier: 100% Recyclingpapier Auflage: Juli 2006 Ressort Umweltschutz Wuppertal