Umgang in der Pflege mit Sterbewunsch von Patienten Informationsveranstaltung der Regionalkommission AR AI An der Abendveranstaltung der SBK-Regionalkommission Appenzell diskutierten wir über ein emotional besetztes Thema. Wie gehen die Pflegenden mit dem Wunsch von Patienten um, endlich sterben zu können und mit dem Appell an die Pflege die Hilfe für einen assistierten Suizid zu bekommen. Thomas Jansing, Pflegedienstleiter der Psychiatrischen Dienste Herisau beleuchtete die Wertehaltung in der Psychiatrie. „In Phasen einer Depression und Psychose sei der Sterbewunsch oft da. Die Aufgabe der Klinik sei, den Patienten zu therapieren und zu stabilisieren.“ Beispielhaft erzählte er, wie Personen nach einem Suizidversuch später dafür dankbar sind und das Schöne im Leben geniessen können. Zita Kirchner ist in ihrer Arbeit im Hospizdienst St.Gallen sehr nahe bei sterbenden Menschen. Auch sie wird ab und zu konfrontiert mit dem dringlichen Wunsch, doch beim Sterben zu helfen. In der Palliativpflege geht es darum, die Schmerzen und das Leiden bestmöglich zu lindern. Dabei sind die Herausforderungen gross und es kann nicht immer gelingen. Es stellt sich die Frage, welche Bedeutung der Sterbeprozess für einen Menschen bedeutet. Hier spielen die Religiosität und auch die Ethik in die Werthaltung hinein. Über die Rolle der Pflege in der ethischen Auseinandersetzung referierte Arndt Zettler als Pflegefachmann und Ethiker. „Wie handeln wir, wenn es um unsere Angehörigen geht? Dürfen wir unsere Werthaltung dem Wunsch des Patienten überstülpen?“ Das ethische Dilemma im Umgang mit dem Sterbewunsch von Patienten kam in den Referaten wie auch in der Diskussion deutlich zum Ausdruck. Dies ist eine Herausforderung jetzt und auch in der Zukunft. Pflegeinstitutionen werden sich zu einem Für oder Wider von begleiteten Suiziden positionieren. Das Fazit des Abends war: Im Umgang mit dem Sterbewunsch von Patienten spielt die persönliche Werthaltung einer jeden Pflegenden eine Rolle, sie soll sich aber dem Wunsch des Patienten unterordnen Die ethische Auseinandersetzung mit diesem Thema wird die Gesellschaft und die Pflege weiterhin beschäftigen. Edith Wohlfender, SBK Sektion SG TG AR AI