Die Reformation

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Die Reformation
(lat. reformatio = Rückformung, Neugestaltung, Erneuerung)
Unter der Reformation der katholischen Kirche versteht man
eine in Deutschland von Martin Luther und in der Schweiz von
Ulrich Zwingli und Johannes Calvin im 16. Jahrhundert
durchgeführte Veränderung der damaligen katholischen
Kirche, die schließlich in der Entstehung der protestantischen
Konfession endete.
Martin Luther, ein Augustinereremit und Theologieprofessur,
stieß am 31. Oktober 1517 mit seinen 95 Thesen, die er an
den Erzbischof von Mainz und gelehrte Freunde versandte
eine grundlegende Diskussion an. Mit Hilfe des Buchdruckes
wurden die Thesen, die die Ablassbriefe, die in Deutschland
vor allem von Johann Tetzel- einem Dominikanermönch
verkauft wurden- schnell verbreitet und wurden so von allen Bevölkerungsschichten
diskutiert. Die Ablassbriefe gelten heute als Hauptauslöser für die Reformation. Auf
dem Edikt von Worms verhängte der Kaiser die Reichsacht über Luther, da dieser
seine Schriften nicht widerrufen wollte.
Eines der Ziele Luthers war es die Gottesdienste in Deutsch, anstatt wie damals
üblich in lateinisch zu gestalten, sodass Menschen, die der lateinischen Sprache
nicht mächtig waren die Predigten mit der Bibel vergleichen konnten. Martin Luther
hat aufgrund dessen die Bibel von Grund auf neu gestaltet, indem er diese aus dem
Hebräischen bzw. Griechischen direkt ins deutsche übersetzt hat. Bei den von Luther
angestrebten Veränderungen war die Bibel die Messlatte. Unter anderem verkündete
Luther auch die Gleichheit von Priestern und Laien (allgemeines Priestertum).
Das Konzil von Trient (1546-1563) war die erste Reaktion der katholischen Kirche auf
diese Bewegung. Hier wurde die Lehre Martin Luthers verworfen. Die
Gegenreformation ging vor allem von einzelnen Glaubensorden, wie zum Beispiel
den Jesuiten, aus.
Während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam es zu Kriegen zwischen
Katholiken und Protestanten, die in Deutschland mit dem Augsburger
Religionsfrieden 1555 und dem Beschluss „ cuius regio, eius religio“ (wessen Land,
dessen Glaube), endeten. Folglich durfte sich der Fürst die Konfession seines
Gebietes aussuchen.
Die protestantische Konfession konnte sich neben der römisch- katholischen
etablieren, wodurch die katholische Kirche ihre Vormachtstellung in Europa verlor.
Ihre Macht wollte sie durch die Rekatholisierung einiger Gebiete wiedergewinnen,
dies gelang ihr jedoch nicht.
Die innerkirchliche Ausgangssituation zur Zeit der Reformation:
Die Reformation folgte der seit dem Spätmittelalter immer lauter werdende Kritik an
der Verweltlichung von Kirche und Papsttum.
Im 15. Jahrhundert erstellte die Kirche nach den Kozilen von Pisa und Konstanz
umfassende Reformprogramme, da sichtbare Verfallsprozesse in der Kirchfassung
und innerhalb des Klerus entstanden. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts baute der Papst
seine Position wieder aus, sodass die Kirchenreform scheiterte. Der damalige
Neubaus des Petersdoms und der Papst benötigten Unmengen von Geld, die die
Kirche zum Teil durch die Ablassbriefe einnahm. Diese Faktoren förderten die
antikirchliche Situation im Volk.
Die Grundgedanken der Reformation:
 Sola scriptura  allein die Schrift ist die Grundlage des christlichen Glaubens,
nicht die Tradition
 Solus Christus  allein Christus, nicht die Kirche, hat Autorität über Gläubige
 Sola gratia  allein durch die Gnade Gottes wird der glaubende Mensch
errettet, nicht durch sein eigenes Tun
 Sola fide  allein durch den Glauben wird der Mensch gerechtfertigt, nicht
durch gute Werke
Der linke Flügel der Reformation:
Die Gruppen des sogenannte linke Flügels der Reformation wurden sowohl von
Katholiken, als auch von Protestanten verfolgt. Sie forderten eine radikale
Reformation der Kirche, die mit der Umwälzung sozialer und politischer Verhältnisse
verbunden sein sollte. Hier entstanden die Wurzeln des Bauernkrieges (1524-1526)
in Deutschland.
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