Pressemitteilung 14. August 2006 A-THEOS - Kunstprojekt der Installations-Künstlerin Gaby Ludwig (Köln) Bereits seit über zwei Jahren bereitet die Kölner Künstlerin Gaby Ludwig eine umfassende Ausstellung mit dem Titel „A-THEOS“ vor, deren zentrales Thema „Religion und Philosophie“ ist. Schon der Titel der Ausstellung – A-THEOS – provoziert Diskussion und Kontroverse. Die Ausstellung stellt alle großen Weltreligionen wie Christentum, Islam, Judentum, Buddhismus und Hinduismus vor, ebenso Taoismus und Naturreligion. Auch der Atheismus ist in das Gesamtkonzept der Schau mit einbezogen. Vom 24. September 2006 bis zum 6. November 2006 werden die Installationen im Museum Wilhelm Morgner Haus in Soest zu sehen sein. Veranstalter ist der Kunstverein Kreis Soest. Die Einzel-Ausstellung setzt sich mit elementaren, zeitlosen Fragen auseinander, die – insbesondere im Kontext der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten – einmal mehr in den Fokus rücken: Was eint die Religionen dieser Welt, was trennt sie? Warum steht der Glaube im Zentrum menschlichen Lebens, aber auch im Zentrum menschlicher Auseinandersetzung? „In allen Religionen gibt es diese große Sehnsucht, sich mit dem zu verbinden, das größer ist als der Mensch“, beschreibt Gaby Ludwig den Kernaspekt ihres künstlerischen Projekts. „Das drückt sich insbesondere in der Mystik aller Religionen aus. Erst eine intensive Beschäftigung mit den Schriften der einzelnen Religionen schafft Raum für Erkenntnis und Verständnis, aber auch Raum für Austausch und Diskussion“, so die Künstlerin. In unterschiedlichsten Zeichnungen, Objekten und Installationen verarbeitet Gaby Ludwig deshalb u.a. die Genesis, den Lichtvers des Korans und die 81 Verse von LaoTses Tao te King. Im Juni diesen Jahres entstand der wohl schwierigste und mit ca. 7,00 x 1,70 m größte Teil der Ausstellung: Vier Tage lang hat Gaby Ludwig im Teil des „Archaeological Garden of David“ in Jerusalem die Struktur der Klagemauer auf 30 Büttenpapieren mit Kohle abgerieben. Die Rückseiten dieser so genannten Frottagen der insgesamt 10-teiligen Wandinstallation zum Judentum hat die Künstlerin mit den Zehn Geboten der jüdischen Tora in der deutschen Übersetzung beschrieben. „Es war ein beschwerlicher Weg, den israelischen Behörden die Genehmigung abzuringen, an dem größten jüdischen Heiligtum künstlerisch zu arbeiten“, so Ludwig. „Umso überwältigender war es, diesen Ort dann so intensiv erleben zu dürfen. Es berührt mich sehr, dass diese Erfahrung in meine Arbeit einfließen konnte.“ Mit ihren Werken spricht Gaby Ludwig alle Sinne an: Sie arbeitet mit greifbaren Materialien wie Wachs, Papier, Sisal und Kohle, passt ihre Installationen den Räumen an, bringt wirkungsvoll Licht und Schatten zum Einsatz und rundet die umfassende Erfahrung mit Geräuschen ab. So ist die Installation zum Hinduismus in intensivem Orange und Rot gehalten und beim Thema Naturreligionen arbeitet sie mit Mutterboden und lässt Pflanzen wachsen. Die letzte Station des Rundgangs, der Sinn-Raum, ist der persönlichen Besinnung gewidmet: Es gibt etwas zu schmecken, zu riechen, zu fühlen, zu sehen und zu hören. „Die Künstlerin breitet ihren ganz eigenen, persönlichen Zugang vor uns aus und trotz aller Gegensätze und –ismen wird die Dualität letztendlich überwunden und im „Raum der Sinne“ aufgehoben. Über die Sinne versucht uns die Künstlerin zur Erfahrung der letzt endlichen Wahrheit aller Religion zu bringen. Wir spüren, `das Herz aller Religion ist eins`(Titel eines Buches vom Dalai Lama)“, so die Kunsthistorikerin Frances de Schrevel. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie gegen den Uhrzeigersinn begehbar ist. Sie beginnt mit der Arbeit zum Buddhismus, die sich mit dem ewigen Kreislauf beschäftigt und endet nach der Besichtigung vom Sinn-Raum auch an dieser Stelle. Der Rundgang kann hier wiederholt und als ewiger Kreislauf beliebig fortgesetzt werden. Mit der Ausstellung „A-THEOS“ möchte Gaby Ludwig das Unmögliche möglich machen: „Ich bringe alles auf eine Ebene, in einen Kreislauf. Ich stelle Islam und Buddhismus gegenüber, Christentum und Judentum, Taoismus, Hinduismus, die Naturreligion und Atheismus - Alles bringe ich zusammen in einen Raum. Die Arbeit zum Atheismus steht sogar gegenüber dem Patrokli-Dom,“ beschreibt sie das Konzept des Projektes. „Ich möchte Diskussionen auslösen und ein Kopfschütteln genauso hervorrufen wie ein bejahendes Lächeln. Ich möchte die BetrachterInnen dazu anregen, selbst zu erfahren, zu spüren, zu hinterfragen und zu verstehen.“ Gaby Ludwig lebt und arbeitet in Köln. Ein ausführliches Konzept der Ausstellung und Bildmaterial der Ausstellungswerke werden auf Wunsch gerne zur Verfügung gestellt. Pressekontakt: Jutta Winkels Projektmanagement – Pressearbeit – PR Schanzenstr. 27 51603 Köln Tel: 0221 - 955615-60 Fax: 0221 - 955615-99 Mobil: 0173 - 5432307 [email protected]