Prof. Dr. Manfred Schmidt-Schauß Künstliche Intelligenz/Softwaretechnologie Fachbereich Biologie und Informatik / Institut für Informatik Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Einführung in die Methoden der Künstlichen Intelligenz Wintersemester 2002/03 Aufgabenblatt Nr. 5 Abgabe: Donnerstag, 21. November 2002 vor der Vorlesung Aufgabe 1 Der Forschungsminister soll über die Förderung verschiedener Forschungsprojekte entscheiden: • Pionenschleuder GABY • Mikrometer-Teleskop LAUSCHI • Satellitenprojekt SAUSI • Riesensternwarte GUCKI • Fusionsreaktor PLASMI • Supercomputer DENKI Er hat dafür ein Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Beurteilung folgende Aussagen enthält: 1. GABY soll verwirklicht werden, jedoch weder SAUSI noch DENKI. 2. Keinesfalls dürfen sowohl LAUSCHI als auch GUCKI errichtet werden. 3. LAUSCHI und DENKI sollen gebaut werden, nicht jedoch GUCKI. 4. Falls DENKI realisiert wird, dann auch PLASMI. 5. GUCKI soll nicht gefördert werden, wohl aber SAUSI. 6. Falls LAUSCHI nicht errichtet wird, dann auch PLASMI nicht, wohl aber soll dann GABY verwirklich werden. 7. Weder GABY noch DENKI sind zu bauen. Da diese Aussagen widersprüchlich sind, entsteht beim Minister eine leichte Irritation. Er weiß aber, daß der Gutachter logische Verwirrung liebt, und gelangt an die Information, daß die Aussagen in obiger Reihenfolge abwechselnd wahr oder falsch sein müssen. Weiterhin unklar bleibt aber, ob die erste Aussage wahr oder falsch ist. Lösen Sie durch eine systematische Vorgehensweise die Frage, welche Projekte laut Gutachten verwirklicht werden sollten. 1 Aufgabe 2 Eva Algor die sich mit Statistik und Stochastik nicht gut auskennt, sucht eine clevere Strategie im Würfelspiel gegen ihren Freund Carlo von und zu Fall. Das Spiel hat folgende Regeln: Jeder Spieler besitzt 3 Würfel und darf die Augen eines Wurfes frei als Ziffernfolge anordnen. Er kann in einem Spielzug entweder die durch den ersten Wurf gebildete Zahl notieren oder höchstens noch ein weiteres Mal würfeln. Dabei darf er vorher einen Würfel herauslegen, muß aber die nach dem zweiten Wurf entstandene Zahl notieren. Ziel ist, innerhalb einer vorher festgelegten Zahl von Runden eine möglichst hohe Summe zu erreichen. Entwerfen Sie eine Kodierung und spezifizieren Sie insbesondere die Parameter wie Fitness und genetische Operatoren, so daß Eva Algor mit ihrem selbstprogrammierten genetischen Algorithmus eine möglichst erfolgreiche Spielstrategie ermitteln könnte. Aufgabe 3 (Lösungen bis 28.11.2002) Eifern Sie Eva Algor nach und programmieren Sie in Haskell 98, Java oder Python einen genetischen Algorithmus gemäß den in der vorigen Aufgabe erarbeiteten Parametern. Geben Sie Ihr Programm in elektronischer als auch zusammen mit der Dokumentation in schriftlicher Form ab. 2