Exsikkose Definition: Eine Exsikkose bezeichnet die Austrocknung des menschlichen Körpers durch einen Mangel an Flüssigkeit und der daraus resultierenden Reduzierung des Körperwassers. Oft wird diese mit einer so genannten Dehydratation verwechselt, die aber lediglich einen akuten Wassermangel beschreibt, der eine Vorstufe der Exsikkose darstellt. Die Exsikkose kann verschiedene Ursachen haben. In jedem Fall handelt es sich aber um eine kombinierte Störung des Wasser- und des Elektrolythaushalts. Risikofaktoren: - vermindertes Durstgefühl im Alter - Diuretika - Diabetes - Durchfall - Schluckstörungen - Niereninsuffizienz Symptome: - Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) - Hauttugor – Haut und Schleimhaus sind trocken - Trockene Lippen, Zunge - Gewichtsverlust - Krampfanfälle - Nierenschmerzen - Geringes Wasserlassen - Verstopfung - Thrombose - Konzentrationsstörung - Schwindel - Kopfschmerz Pflegerelevante Therapie: Die Behandlung von Exsikkose ist zwar prinzipiell einfach: Nach Wiederherstellung (und bei nachfolgendem Aufrechterhalten) einer physiologischen Flüssigkeitsbilanz bilden sich die Symptome in der Regel innerhalb von Stunden oder Tagen zurück. Jedoch ist es in der Praxis ausgesprochen schwierig und/oder personalintensiv, diese Behandlung auch durchzuführen, da solcherart dehydrierte Patienten oft nicht zurechnungsfähig, unkooperativ und teilweise auch aggressiv sind und sich teils auch körperlich gegen die Flüssigkeitszufuhr wehren. Je nach Kooperationsfähigkeit und Personalausstattung wird: - - Wiederholt oral Flüssigkeit zugeführt (auch in Nahrung und/oder in kleinen Mengen, also löffel- oder schluckweise). Da nicht zurechnungsfähige Patienten meist nicht nach Instruktion weitertrinken, bedarf dies häufig der konstanten Anwesenheit einer Pflegeperson, die diese Patienten fortlaufend zum Trinken anleitet. Unter anderem auch weil Obiges äußerst zeit- bzw. personalintensiv ist, werden oftmals Infusionen zur Flüssigkeitszufuhr gelegt (cave: Elektrolytkontrollen!). Problematisch hierbei ist, dass sich Patienten oft, sobald sie kurzzeitig unbeaufsichtigt sind, die Infusionen herausreißen. Um dies zu verhindern, wurden insbesondere in der Vergangenheit diese Patienten häufig fixiert; dies ist aber inzwischen sehr umstritten. - In manchen Fällen bietet sich auch künstliche Ernährung, evtl. durch Magensonde oder perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG-Sonde), an; die Probleme sind jedoch dieselben wie bei Infusionen. Auffallend ist, dass, sobald sich die Flüssigkeitsbilanz wieder in Homöostase befindet, die Patienten oft plötzlich wieder bei völlig klarem Bewusstsein sind und sich an das Vorangegangene oft nicht erinnern können (und sich unter Umständen wundern, warum sie denn mit einer Infusionsnadel im Arm im Krankenbett liegen). Auch aus bis dato hochaggressiven Patienten werden dann plötzlich völlig normale, friedfertige und höfliche Mitmenschen. Gut ausgebildetes Pflegepersonal wird eventuell vorangegangene Konfrontationen nicht nachtragen und wissen, dass Patienten, die sich teilweise an ihren vorigen Zustand doch erinnern, Hilfe benötigen könnten, mit eventuellen Schamgefühlen umzugehen.