PRESSEINFORMATION DIE MURNAUER HORVÁTH-TAGE 2010 28. – 31.10.2010 „Künstlerfreunde und Zeitgenossen“ Ödön von Horváths präsentieren heuer die Murnauer HorváthTage, die seit 1998 in dreijährigem Turnus stattfinden. Von 28. bis 31. Oktober 2010 bietet die Ödönvon-Horváth-Gesellschaft im oberbayerischen Murnau am Staffelsee - dem Ort, den der Schriftsteller geliebt und in dem er am längsten gelebt hat, dem „schmucken Markt“, dessen Bewohner, Geschichten und Schauplätze viele seiner Hauptwerke inspiriert haben - ein erlesenes Programm. Die Uraufführung von Walter Serners „Letzte Lockerung – ein Handbrevier für Hochstapler und solche, die es werden wollen“ als Lesung mit Liedern von Kurt Weill, Friedrich Hollaender und Franck Adrian Holzkamp macht am 28.10. um 19.30 Uhr den Anfang. Die Texte des Dada-Kultbuches und die Songs mit dem Flair der wilden Zwanziger interpretieren Otto Beckmann und Eva Meier, am Klavier begleitet vom Komponisten Franck Adrian Holzkamp. Der edle Schauplatz dieser Lesung, die am 31.10. wiederholt wird, ist die vom Jugendstil-Stararchitekten Emanuel von Seidl erbaute Villa Riedwies. „Neue Perspektiven zum Werk Horváths“ bieten die Murnauer Horváth-Gespräche am 29.10.von 14 bis 18 Uhr. Die Themen des hochkarätig besetzten Symposiums, z.B. „Horváth und das Oktoberfest“, „Jugend ohne Gott. Neue Blicke auf einen bekannten Text“ oder „Horváth und das Theater heute“ bieten fundierte Einblicke in den aktuellen Stand von Forschung und Rezeption. Zu den HorváthExpertInnen aus Wien, München und Murnau gehört u.a. PD Dr. Klaus Kastberger, der Betreuer des Horváth-Nachlasses an der Österreichischen Nationalbibliothek und Herausgeber der neuen Wiener Ausgabe. Zudem wird um 11 Uhr die erst kürzlich neu eingerichtete Horváth-Abteilung im Schloßmuseum Murnau besucht. Mit „Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord“ von Alfred Döblin ist am Abend des 29.10. 19.30 Uhr ein theatrales Kabinettstück im Forum Westtorhalle zu sehen. Die in Berlin lebende Regisseurin Angela Hundsdorfer – sie spielte Hauptrollen in zahlreichen Horváth-Inszenierungen und arbeitete als Germanistin über den Murnauer Autor – hat das Meisterwerk der deutschen Essayistik für die Bühne bearbeitet: Ausgangspunkt der Inszenierung ist Döblins Beschreibung eines spektakulären Kriminalfalles der 1920er Jahre; zwei Freundinnen, in eine bizarre Liebesaffäre verstrickt, versuchen über Monate hinweg den brutalen Ehemann der einen zu vergiften. Die tragikomischen menschlichen Untiefen dieses Beziehungsgeflechts stellen Silvia Kemper, Jule Torhorst und Matthias Gerstner dar. Die Live-Bühnenmusik stammt von Frank Spaniol und Gudrun Gierszal. Am Samstag, 30.10., 19.30 Uhr präsentiert ein prominentes Trio die Lesung „Künstlerfreunde“ mit zum Teil erstmals öffentlich gelesenen Satiren Horváths und Werken seiner Freunde Klaus Mann, Carl Zuckmayer und Erich Kästner. Begleitet vom swingenden Metropol-Terzett tragen der bekannte BRModerator, Autor und Musikkabarettist Christoph Süß, die Theater-, Fernseh- und Filmschauspielerin Johanna Christine Gehlen und der als Konstanzer „Tatort“-Komissar bekannte Darsteller Sebastian Bezzel einige der geistreichsten Texte der 1920er- und 1930er-Jahre vor. Spielort dieses intelligenten Vergnügens ist stilecht die Ödön-von-Horváth-Aula. Weitere Informationen und Mediadaten: www.horvath-gesellschaft.de