FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ Digitalmeßtechnik Übersicht 1. Einführung 2. Fehler von Digitalmeßgeräten 3. AD - und DA - Umsetzer 3.1 Quantisierung 3.2 AD-Wandlertypen 3.3 Abtasttheorem und Codes 3.4 DA-Wandler 4. Digitale Meßgeräte 4.1 Digitalspannungsmesser 4.2 Universalzähler 4.3 Digitalmeßbrücken 4.4 Digitale Leistungs- und Arbeitsmesser 4.5 Transientenrecorder, dig. Speicheroszilloskope 4.6 Das Vektorvoltmeter 4.7 Wobbler 4.8 digitale LC-Messgeräte 4.9 PSOC 5. Computermeßtechnik _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 1/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 1. Einführung1 Der Bediener von Analoginstrumenten ordnet dem Zeigerausschlag mit Hilfe einer auf dem Instrument angebrachten Skala einen Zahlenwert zu. Diese Wertzuordnung (Quantisierung) ist mit Quantisierungs- und Ablesefehlern verbunden. Digitalinstrumente übernehmen die Quantisierung und stellen dem Ablesenden direkt den digital dargestellten Dezimalzahlenwert zur Verfügung. Ablesefehler entfallen. Der Zahlenwert wird oft mit einer 7-Segmentanzeige, einem Klein-LCD oder einem Rechnerbildschirm zur Anzeige gebracht. Zur digitalen Messtechnik im weiteren Sinn werden nicht nur digitale Messgeräte ( stand-alone-Meßgeräte, eventuell mit Schnittstellen ), sondern auch die PC gestützte Messtechnik mit Messkarten miteinbezogen (Computermesstechnik, PC basierte Messtechnik). Sie gestatten nicht nur die Messung vieler Kanäle gleichzeitig, sondern auch die Weiterverarbeitung, Darstellung und Analyse mit gängigen Programmen: LabView, Matlab, Excel, ... Die mögliche Ergänzung durch Analogausgangskarten, an die Aktoren angeschlossen werden können führt zu den Steuerungs- und Regelungssystemen. Von diesen wiederum existieren viele in unterschiedlichster Ausprägung ( SPS, Mikrokontroller-Steuerung, PC-Steuerung, DSP,..). Vorteile des Digitalinstrumentes - objektive Quantisierung, keine Ablesefehler - Messwerte meist gut digital weiterverarbeitbar (RS232, GPIB, Ethernet, USB) - Fehler und Auflösung meist besser als bei preislich vergleichbaren Analoginstrumenten - kürzere Einstellzeit, weil keine träge Mechanik vorhanden - größere Robustheit Nachteile des Digitalinstrumentes2 - sich ändernde Meßgrößen können schlecht verfolgt werden - die Übersicht über mehrere abzulesende Geräte ist kaum gegeben Preisvergleich von Analog- und Digitalinstrumenten Kosten Analoginstrument Digitalinstrument relativer Fehler 10-1 1 10-3 10-5 Bitte beachten Sie die den das Digitaltechnikskriptum begleitenden Matlab/Simulink-Übungsfiles! Den genannten Nachteilen wird durch Visualisierung entgegengearbeitet: Visualisierungen können Zeigerinstrumente und Balkenanzeigen nachbilden. Somit vermag das digitale System auch die Vorteile des analogen zu übernehmen. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 2/16 2 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 2. Fehler von Digitalmeßgeräten3 Die Fehlerangaben ( zunehmend durch Messunsicherheitsangaben nach EN13005 ersetzt ) bestehen aus zwei Komponenten: der des relativen Fehlers Fr (in % vom Anzeigewert) und dem relativer Anzeigefehler Fra (in % vom Meßbereiches). Fra = F1 / MB4 Fr = F2/ Xa Fges = F1+F2 Fr,messung = Fges/ Xa in Prozent: Fra% = F1 / MB *100% Fr% = F2/ Xa *100% Fr,messung % = Fges/ Xa *100% MB .. Meßbereich Xa .. Anzeigewert Fra .. rel. Anzeigefehler Fr .. rel. Fehler Fr,messung .. rel. Fehler der Messung Die extreme Zunahme des Fehlers bei Ablesung im unteren Drittel des gewählten Meßbereiches tritt bei Digitalinstrumenten nicht annähernd in dem Maße wie bei Analoginstrumenten auf : Digitalmeßgerät mit 5+1/2 Stellen Meßbereichsendwert : 1999995 Fehler : 0.5% der Anzeige und 0.01% des Meßbereichsendwertes zB.: Meßfehler in % Zum Vergleich Fehler eines Analogmessgerätes Klasse 0.5 1 0.5 Fehler aufgrund 0.5% 0.1 Fehler aufgrund der 0.01% 0.01 1 Beispiel-Digitalinstrument: Beispiel-Analoginstrument: 10 100 Meßbereichsnutzung in % Die Verdoppelung des Fehlers tritt bei ca. 1% Meßbereichsnutzung auf ! Die Verdoppelung des Fehlers tritt bei 50% des Meßbereichsendwertes auf ! Beim Analoginstrument ist eine Ablesung im oberen Drittel unbedingt nötig, beim vielstelligen Digitalinstrument nicht unbedingt !6 3 Beachten Sie, dass genaue Fehleranalysen von Messungen sich weitaus komplizierter darstellen: es müssen eventuelle Kalibrierdaten, Schwankungen der Meßgröße, systematische Fehler.. mitberücksichtigt werden! Diese Problematik wird ansatzweise im Skriptum ‚Statistik’ behandelt. Weitere Literatur: EN13005, Pesch: ‚Bestimmung der Messunsicherheit nach GUM’.. Nach dieser Sichtweise wird vorwiegend auf den komplexeren Begriff der Messunsicherheit übergegangen. 4 Statt MB (Messbereich ) auch FS (FullScale) verwendet; statt ‚% vom Meßbereich’ (Anzeigefehler) findet man bei älteren Instrumenten auch die Angabe in ‚digits’ oder auch ‚% form FS’; statt ‚% vom Ablesewert’ (relat. Fehler) findet man häufig ‚% from reading’ 5 die erste Stelle der Anzeige kann häufig nur die Werte –1,0,+1 annehmen; man spricht dann von einer ‚halben Stelle’; deshalb die Bezeichnung 51/2stellig. 6 Rechnen Sie einige Punkte im obigen Diagramm nach! _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 3/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 12 12 3. AD - und DA - Umsetzer U data 3.1 Quantisierung 12 A D data D A U U data 12 A/D D/A data U Analog- Digital- Umsetzer setzen eine analoges Eingangssignal in eine Zahl meist eine Dualzahl um. Dh. sie übernehmen die bei Analoginstrumenten vom Ablesenden vorzunehmende Quantisierung und stellen damit das Kernstück des digitalen Meßgerätes dar. Als Quantisierung bezeichnet man die Umsetzung des unendlich fein aufgelösten analogen Messwertes in eine Zahl endlichen Stellenumfanges ( also endlicher Feinheit bedeutet Wert-Quantisierung/Quantelung). Die in der Meßtechnik üblichsten AD-Wandler haben eine Auflösung von 10 bis 12 bit, selten 8 bit. Dies ergibt eine 4096 oder 1024 bzw. 256 Quantisierungsstufen und einen entsprechenden Quantisierungsfehler von 0.03%, 0.1% und 0.5%. Digitalwert 100 011 010 001 000 4 3 2 1 0 Analogwert 0 1.0 2.0 3.0 Quantisierungs fehler +0.5 0 Analogwert -0.5 3.2 Abtasttheorem und Codes 3.2.1 Nyquistgrenze Das Nyquistgrenze besagt, daß die Abtastfrequenz mehr als doppelt so hoch wie die höchste Signalfrequenz sein muß, damit das ursprüngliche Signal eindeutig erfaßt und rekonstruiert werden kann. Wird diese Bedingung verletzt – also das Signal zu niederfrequent abgetastet - entstehen gravierende Fehler7. Allerdings wird die absichtliche Verletzung der Nyquistgrenze bei der Samplingtechnik auch genutzt: beim Samplingoszilloskop und bei manchen Digitalspeicheroszilloskopen und auch bei (digitalen) Wobblern wird die Abtastfrequenz (fa) bei der Messung hochfrequenter periodischer Signale kleiner als die Signalfrequenz ( f signal) gewählt ( verletzt die Nyquistgrenze! ). Dadurch entsteht ein niederfrequentes (fa-fsignal) Abbild des hochfrequenten Signales ( fsignal). So können verhältnismäßig langsame AD-Umsetzer eingesetzt werden. Diese Technik ist nur für periodische Signale geeignet! Wie untersuchen folgenden Fall: ue uS&H S&H A D uDA D ua ideal wäre : ua= ue A Die S&H –Stufe ( Sample und Hold- Stufe) garantiert das in der Regel zu beachtende Kriterium der konstanten Abtastzeit. D.h., dass beispielsweise all 10us die Eingangsspannung abgetastet wird. Dies unabhängig davon wie lange der nachfolgende AD-Wandler für den Wandlungsvorgang benötigt (der Wandlungsvorgang darf beliebig lang dauern, aber muß kürzer als die Abtastzeit sein: twa < Ta). Beispielsweise benötigen Inkrementalwandler für den AD-Wandlungsprozeß großer Spannungen länger als für kleine Spannungen. Ohne S&H-Stufe ließe sich schwer eine konstante, definierte Abtastzeit gewährleisten. 7 Bei der Abtastung handelt es sich um eine Modulation und die Verletzung der Nyquistgrenze läßt eine niederfrequentes Abbild des hochfrequenten Meßsignales enstehen: fneu= fa-FSignal _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 4/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ Betrachtung im Zeitbereich: Hochfrequente, zulässige Abtastung Grenzfall, fa=2fs verletzt Nyquistgrenze fa<< 2fs fa>>2fs Ue US&H ,UDA Ua Praktisch wählt man die Abtastfrequenz 2.1-10 x höher als die höchste Signalfrequenz. Damit das Nyquistgrenze durch unzulässig hochfrequente Eingangssignale nicht verletzt werden kann, müssen Antialiasingfilter verwendet werden. Sie müssen die zu hohen Frequenzen stark unterdrücken. Betrachtung Signalspektrum (f-Bereich): TP(Antialiasing) Ue US&H S&H a)Nyquistgrenze beachtet abgetastet fs fmax UDA A D D Fall c) gelöst: c1) mit analogem Tiefpaß hoher Qualität fa/2 c) Shannon verletzt fmax=fa/2 fa fmax fa c2) oversampling, einfacher TP genügt! fa/2 fmax + einfacher TP fa gibt: fa/2 A b) Grenzfall fa fmax fa +teuerer Tiefpaß TP(Rekonstruktionsfilter) Ua fa/2 fa fa gibt: fa fa/2 fa _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 5/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ oversampling mit zusätzlichem digitalem Tiefpaß zur Reduktion der Datenrate Das Oversampling verlagert den Aufwand von der Analogtechnik zur Digitaltechnik: Das aufwendige steilflankige analoge Tiefpaßfilter wird durch ein einfaches analoges Tiefpaßfilter und ein steilflankiges digitales Tiefpaßfilter ersetzt. Aufgrund des Oversamplings entsteht eine vorerst zu hohe Datenrate f1. Die Rechenleistung des Digitalrechners müsste deshalb außerordentlich hoch sein, obwohl die Signalfrequenzen relativ niedrig sind. Das lässt sich vermeiden, wenn im Digitalrechner ein digitales Tiefpassfilter realisiert wird und anschließend mit niedriger Abtastfrequenz f2 (Dezimator) weitergearbeitet wird. Ue US&H UDA Ua S&H A D Dezimator Algorithmus Interpolator D A f1 f1 f1 f2 f2 f1 einfacher Tiefpaß! +dig.Tiefp,+Dez nötig +Interp.nötig einfacher Tiefpaß ! 3.2.2 Codes In der Quantisierungsphase werden vorwiegend Dual und Gray-Code verwendet. In der Anzeigephase beispielsweise 7Segmentcode ( kleine Digitalinstrumente )... In der Verarbeitung in Rechnern rechnerintern der Dualcode und auf der Programmierebene die 4byte ( single ) oder 8byte ( double ) IEEE - DezimalFließkommadarstellung, die auch direkt von Coprozessoren verarbeitet werden kann. 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Dualcode 0000 0001 0010 0011 0100 0101 0110 0111 1000 1001 1010 Graycode 0000 0001 0011 0010 0110 0111 0101 0100 1100 1101 Die Wertigkeit der Stellen beträgt beim Dualcode 8,4,2,1 beim Craycode +/-15, +/-7, +/-3,+/-1 Der große Vorteil des Graycodes liegt darin daß von einem Quantisierungschritt zum nächsten sich immer nur ein bit ändert ( einschrittiger Code ) 1: 00000001 2: 00000010 3: 00000011 4: 00000100 oder!: 5: 00000101 oder!: 6: 00000110 oder!: 7: 00000111 möglich! Nicht entscheidbar! Fehler ist beträchtlich! Graycode in der Sensorik (Beispiel Schiebelehre): a)Versuch mit dem Dualcode: Sensorbalken Sensorbalken 1: 00000001 2: 00000010 3: 00000011 5:00000101 oder: 6:00000110 möglich! Fehler ist gering ( max 1!) b)Graycode: Bei Zwischenstellung treten unkontrollierte Fehlablesungen auf! Der Dualcode ist nicht für die Sensorik geeignet! Bei Zwischenstellung treten maximal Fehlablesungen der Größe einer Quantisierungsstufe auf! Der Craycode ist für die Sensorik geeignet! 3.2.3 Codeumsetzung Die Umcodierung von Zahlen erfolgt mit Codeumsetzern. Als Codeumsetzer können zB. Diodenschaltungen, Mikroprozessoren(Softwareumsetzung), EPROMS oder PLA’s ( programmable logic array ) verwendet werden. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 6/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 3.3 AD-Umsetzer8 (beachten Sie die zugehörigen Matlab/Simulink-Simulationen) AD-Umsetzer (AD-US, ADU, ADC) schaffen die Verbindung zwischen analoger Umwelt und der Digitaltechnik. Sie stellen eine wichtige Komponente der digitalem Messsignalverarbeitung und der Digitaltechnik dar. 3.3.1 Inkremental AD-Umsetzer 10 S&H ue Schalt- clock Logik reset trig Zähler Digitalwert Register UDAVergleichsspannung A UDA D 10bit UDA,ue ue(t) UDA t Ureset t Der Zähler und mit ihm die Vergleichsspannung wird kontinuierlich erhöht bis der Komparator kippt. Die Wandlungszeit für den 10 bit Wandler beträgt im schlimmsten Fall: Zählertakt*210 ( ca. 10-5s ). Erreicht uDA ue setzt die Schaltlogik den Zähler zurück und startet den Vorgang des Hochzählens erneut. Dieser AD ist empfindlich gegenüber Störungen und Alaising und benötigt daher ein Antialiasing-Filter. Auflösung : bis 16 bit In der abgewandelten Form mit einem Vor/Rückwärtszähler ohne S&H-Stufe läuft dar Zähler der Analogspannung nach. Diese Version ist unempfindlicher gegenüber Störungen. 3.3.2 Sukzessive Approximation Bei der sukzessiven Approximation entfällt der Zähler. Die Schaltlogik ist wesentlich anders aufgebaut : sie setzt zuerst das höchstwertige Bit, läßt es gesetzt wenn der Komparator nicht schaltet sonst setzt sie es zurück. Dann wird das nächst niedere Bit gesetzt, ... Dieser AD ist empfindlich gegenüber Störungen und Alaising. 10 S&H ue SchaltLogik Vergleichsspannung clock trig D, Digitalwert Register Z A uDA ue uDA D 10bit ue uDA 11010100 11011000 11010000 11010000 11100000 11000000 11000000 00000000 10000000 t Z Bitte beachten Sie die zugehörigen Matlab/SimulinkSimulationen. Sie können dort die Funktion der Wandler studieren. Schließlich ist es auch möglich, die Wandler aus Matlab-Simulink heraus, automatisiert in FPGAs zu brennen oder auf Mikrokontroller und DSPs zu portieren und so die getestete Simulation unmittelbar in Hardware oder Software zu implementieren! t Wandlungszeit = Schaltlogiktakt*10 für 10 bit Wandler ( 10 -6s ); Auflösung : bis 16 bit 8 AD-US sind als integrierte Bauteile erhältlich, meist mit eingebauter Sample&Hold-Stufe; häufig sind sie in DSPs (digitale Signalprozessoren) und in uC (Mikrokontrollern) mitintegriert, sodaß keine externen AD-US angebaut werden müssen. Solche DSP/uC - AD-US weisen Abtastfrequenzen bis ca. 1MHz auf. Häufig sind Sample&Hold-Stufen mitintegriert. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 7/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 3.3.3 Parallelumsetzer ( Flash-AD ) ue= S&H 3.4V Uref=8V 3bit-Flash-AD Parallelumsetzer verfügen für jede Quantisierungsstufe über einen Komparator. Der Hardwareaufwand ist beträchtlich! Die Komparatorergebnisse werden einem Codeumsetzer zugeführt. Dieser AD ist empfindlich gegenüber Störungen und Alaising. Codeumsetzer 3 R R 011 Wandlungszeit : bis 10-9s erreichbar Auflösung : 6 oder 8 bit R 3.3.4 Dual-Slope-Umsetzer9 ue uDA -Uref 0 Logik 10 clock Zähler trig Z UDA,S Digitalwert Register Zuerst schaltet die Logik das das Signal eine feste Zeit lang auf den Integrator, anschließend die negative Referenzspannung. Gleichzeitig wird der Zähler gestartet. Erreicht das Signal des Integrators 0 wird die Zählung gestoppt. Die nächste Wandlung kann beginnen. Der Zählerstand repräsentiert den digitalisierten Wert. ue(t) uDA(t) t TK tz TK Z t UDA,S=∫Ue*dt=Ue*TK=∫Uref*dt =Uref*tz Ue*TK =Uref*tz Ue ~tz Beachten Sie: Eine S&H-Stufe benötigen die integrierenden Wandler nicht. Er verletzt aber das Kriterium der konstanten Abtastzeit. Mit einer kleinen Verbesserung der Schaltung ist eine konstante Abtastzeit erzielbar. Während alle vorher behandelten AD-Wandler empfindlich gegenüber hochfrequenten Störungen sind, besitzen integrierende AD-Wandler diesen Nachteil in geringerem Maß. Sie mitteln hochfrequente Störungen weg, indem Sie mit einer langen Sample-Zeit (TK) arbeiten. Störeinflüsse bekannter niedriger Frequenzen ( z.B. der Netzfrequenz ) können ebenfalls ausgeblendet werden, indem die Integrationszeit T k ein Vielfaches der Periodendauer des Störsignales gewählt wird. Die erzielbare Abtastfrequenz ist konstruktionsbedingt klein. DualSlope-Umsetzer werden bisweilen in Vielfachinstrumenten eingesetzt. ein ‚integrierender AD’; sie sind unempfindlich gegenüber hochfrequenten Störungen _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 8/16 9 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 3.3.5 AD-Umsetzer mit Spannungs-Frequenzwandlung10 Rückübersetzung in eine Dualzahl : clock reset reset Zähler ui ue 1 f-Signal 8 Rückübersetzung in Analogspannung : Uref MonoFlop ue Uref ui t Z t 3.3.6 Sigma-Delta trig Register ua Die Frequenz am Ausgang entspricht der Höhe der Eingangsspannung. Das Frequenzausgangssignal kann von einem Zähler über eine konstante Zeit gezählt werden. Dann repräsentiert der Zählerendwert die quantisierte Eingangsspannung. Frequenzsignale sind preiswert übertragbar (serieller Datenstrom => nur eine Datenader nötig!) und störunempfindlich übertragbar und gut weiterverarbeitbar ( f->Dualzahl, f->Analogspannung ). Die sichere SignalÜbertragbarkeit über große Entfernungen spielt aber inder modernen Digitalübertragung keine große Rolle mehr. Ohne S&H-Stufe ist der Umsetzer als integrierender Umsetzer störunempfindlich, aber verletzt in dieser einfachen Ausführung das Kriterium der konstanten Abtastzeit. Beachten Sie, dass durch eine lange Zählzeit auf der Empfängerseite eine beinahe beliebig große Auflösung erzielt werden kann (allerdings sinkt dann die Abtastfrequenz/Datenrate) Sigma-Delta-Modulators erster Ordnung Ue UDiff UInt UKomp PCM-bitstream D -Uref <Ue <Uref Q clock UV Tiefpaß +Uref -Uref => Mittelwert(bitstream) = Ue (Regelkreistheorie) Aufgrund des integrierenden Verhaltens sind keine Alaisingfilter nötig. Der Signalverlauf in einer analogen Version eines Delta-Sigma-Modulators sieht wie folgt aus: 10 integrierender AD _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 9/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ Ue UDiff UInt UKomp1 0 bitstream +Uref UV -Uref Man beachte, daß in diesem Beispiel die Taktrate, die hier gleich der Abtastrate ist, 64-mal höher ist, als die Nyquistgrenze es verlangt (2xSignalfrequenz). Durch Mittelung des PCM-Bitstreams über viele Takte erhält man eine reduzierte Abtastrate aber erhöhte Auflösung. Konventionelle Wandler erfordern eine Abtastrate, die mindestens doppelt so hoch wie die höchste Eingangsfrequenz. Delta-Sigma-Wandler erfordern sehr viel mehr, damit genügend Bitstream-Pulse generiert werden können. Es ist offensichtlich, dass: je mehr Bitstream-Pulse generiert werden, desto besser der Mittelwert des Bitstream-Signals dem Eingangssignal entsprechen kann. Der (tiefpassgefilterte) Mittelwert des Bitstreams entspricht dem Eingangssignal. Wenn allerdings die Differenzspannung klein ist, wird eine sehr niederfrequente Bitsequenz erzeugt, die durch die nachfolgende Mittelwertbildung (Tiefpassfilterung) nicht völlig geglättet werden kann, weil die Bitsequenz frequenzmäßig in den Durchlassbereich des Tiefpassfilters rückt. Der Fehler ist bei großen Differenzspannungen kleiner, also insgesamt nicht gleichverteilt. Grundsätzlich ist festzustellen, dass eine Überabtastung, Mittelung und Dezimation den Fehler reduziert. Dies gilt auch für die anderen früher behandelten Wandler. Durch die Mittelung der Wandlungsergebnisse kann auch dort die Auflösung verbessert werden... Wichtig ist allerdings eine Gleichverteilung des Rauschens. Der Sigma-Delta-Wandler extrapoliert diese Technik als 1-Bit-Wandler ins Extreme. Allerdings ist beim1-Bit-Wandler der Fehler nicht gleichverteilt. Besser gleichverteilte Fehler liefern Sigma-Delta-Wandler höherer Ordnung. So erreicht man in Audiosystemen mit 64facher Überabtastung und Sigma-Delta-Wandlern 5. Ordnung 24bit Auflösung. Beachten Sie auch, dass der Abstand zur Shannongrenze groß und billige Antialiasfilter (keine) ausreichen analog Ta digital Dezimation Ue US&H S&H A D 32 x64 oversa x2oversa _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 10/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 3.4 DA-Umsetzer (DA-US, DAU, DAC) 3.4.1 Addierer Die Zahl Z = Z3*8+Z2*4+Z1*2+Z0 wird am Ausgang als Analogspannung abgebildet. Uref R ua/8R=Z3Uref/R+ Z2Uref/2R+ Z1Uref/4R+ Z0Uref/8R Z3 2R ua = Uref[8Z3+ 4Z2+ 2Z1+ Z0] =Z*Uref Z2 4R 8R Z1 8R Z0 ua Problem : hochpräzise Widerstände unterschiedlicher Größe nötig! 3.4.2 R2R - Netzwerk Iges 16R I/2 2R Z3 I Uref I/2 Ua I/4 2R R I/4 I/8 2R R Z2 I= Uref /R ua = - 16R*Iges =16R[ Z3I/2+ Z2I/4+ Z1I/8+ Z0I/16] ua = -16R [Z3/2+ Z2/4+ Z1/8+ Z0/16] Uref /R ua = -[8Z3+ 4Z2+ 2Z1+ Z0] Uref Z1 I/8 Z0 I/16 2R R I/16 2R Anmerkung : DA-Wandler können auch als Multiplizierer verwendet werden. Die Referenzspannung und die Digitalzahl werden multipliziert. Vorteil: nur gleich große Widerstände nötig ( aus einer Fertigungscharge) 4. Digitale Meßgeräte 4.1. Digitalspannungsmesser 4.1.1 Einfaches Digitalinstrument : Bereichsanwahl ue Abschwächer ICL7106 DualSlope-AD 7Segment Codierer 7 Seg-Anzeige Dezimalpunktauswahl Als AD-Umsetzer kommen in Digitalinstrumenten vielfach Dual-Slope-Umsetzer in Frage. Durch Zuschalten eines Präzisionsgleichrichters und Shunts eignet sich das Digitalinstrument auch zur Messung von Wechselspannungen. Wird mit hoher Abtastrate der Verlauf der Wechselspannung gemessen (heute Standard) so kann der TRMS (True Root Mean Square, Effektivwert), der Gleichrichtwert, der Mittelwert, die Frequenz gemessen werden. Vorhandene Schnittstellen (RS232, USB) gestatten die Übertragung der Messwerte an angeschlossene PCs. Gleichzeitig kann das Messgerät über den PC bedient werden (siehe Meßübung ‚Meßgerätesteuerung’!). Niederohmige Stromshunts führen Ströme der Messbarkeit mit ADUs zu. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 11/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 4.1.2 Leistungsfähige Digitalmeßgeräte sind mikroprozessorgesteuert Vorteile der Mikrocontrollersteuerung: - Autorange - RS232, USB, Ethernet, GPiB zur Meßgerätesteuerung und Meßwertübermittlung - TRMS bis einige kHz möglich ( der Effektivwert wird gerechnet, siehe Mittelwerte + Matlab-Bsp ) - Frequenzmessung - Spitzenwertmessung ( bis einige kHz möglich) 4.2. Universalzähler Sie dienen der Frequenzmessung, der Zeitintervallmessung und der Zählung von Ereignissen. Die Bandbreite beträgt bis 500 MHz in Sonderausführungen auch mehr. Der Anzeigeumfang umfaßt 5-9 Dekaden. Ue Impulsformer Tor Teiler Zähler manuell start manuell stop extern start extern stop Impulsvorwahl Steuerung Anzeige Zeitvorwahl reset 0.1-10MHz Oszillator Zeitbasis Tor Teiler Zähler Impulszählung Die eintreffenden Impulse zwischen Start- und Stopimpuls werden gezählt und angezeigt. Start- und Stopimpuls öffnen bzw schließen das Tor des ersten Eingangskanals. Frequenzmessung Die Zeitvorwahl wird auf 1sec ( oder 0.1sec,.. ) gestellt. Tor 1 ist für diese Zeit offen und die vom Zähler gezahlten Impulse werden angezeigt. Intervallmessung Die Zeitbasis wird z.B. auf 1MHz gestellt. Die erste Eingangsimpuls öffnet Tor2, Zähler 2 zählt. Der zweite Eingangsimpuls schließt Tor 2 . Zähler 2 gibt das Zeitintervall zwischen den Impulsen in Mikrosekunden an. 4.3.Digitalmeßbrücken Messbrücken gestatten die fast rückwirkungsfrei Messung und sind für hochpräzise Messung gut geeignet. Allerdings ist die Bedienung aufgrund des manuellen Abgleichvorganges aufwendig. Dies gilt insbesondere für Wechselstrombrücken. Digitalmeßbrücken gleichen mikroprozessorgesteuert oder mit einer Schaltlogik selbständig ab. ( Bei Impedanzmessung nach Betrag und Phase ). Halbautomatische Brücken gleichen nur die Phase automatisch ab. Die eingestellten Werte der Abgleichwiderstände werden über einen Codeumsetzer zur Anzeige gebracht. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 12/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 4.4. Digitale Leistungs- und Arbeitsmesser sind digital sehr einfach ( auch dreiphasig ) zu realisieren : Strom und Spannung werden z.B. mit 10kHz abgetastet t T 1 1 n uidt wird die Näherung P u i ii oder U*I’/n11 angewandt. T t n 1 Auch die Scheinleistung, TRMS-Effektivwerte, der Leistungsfaktor und die Blindleistung werden meist mitberechnet und mitangezeigt (siehe auch entsprechende Matlab-Skripts). und statt dem Integral P 4.5. Digitalspeicheroszilloskop (und Transientenrecorder ) Sie dienen der Aufzeichnung von einmaligen oft schnellen Vorgängen zB Schaltvorgängen wofür das Samplingoszilloskop nicht geeignet ist ( das Samplingoszilloskop ist nur zur Aufzeichnung periodischer Vorgänge geeignet ! ). Schnelle AD-Flash-Umsetzer digitalisieren permanent das am Eingang anliegende Signal. Die Werte werden durch ein Schieberegister mit bis zu 32k-Worte geschoben. Tritt ein Start-Triggersignal auf, wird der Schreibevorgang nach einer einstellbaren Verzögerungszeit T v gestoppt. Dieses Verfahren ermöglicht die Aufzeichnung des Signalverlaufes von und nach dem Triggerzeitpunkt. Die Daten werden dann vom Mikrokontroller oder DSP12 dem Speicher entnommen und auf einem LCD-Bildschirm angezeigt. Beim Transientenrecorder hingegen werden die Schieberegisterdaten anschließend langsam und repetierend ausgelesen werden und stehen als Analogsignal an einem Ausgang an. Das Analogsignal kann z.B. auf Oszilloskopschirmen betrachtet werden, aber auch zur rechentechnischen Bearbeitung direkt an Rechner übergeben werden ( Ethernet-, IEEE - oder RS232 - Schnittstelle ). Abtastfrequenzen bis über 10GHz sind mit parallelen Parallelumsetzern möglich. Parallele Parallelumsetzer gestatten mit eine phasenverschobenen Wandlung und sehr schnellen S&H-Stufen die höchsten Abtastraten. Wichtig sind sehr schnelle und präzise Sample-Hold-Stufen. Transientenrecorder werden zunehmend durch schnelle Digitalspeicheroszilloskope ersetzt. Tv Trig A S&H uC 8 D clock D Schieberegister LCD ua A grau Transientenrecorder Digitalspeicheroszilloskope besitzen im Gegensatz zum Transientenschreiber die Merkmale und Bedieneinheiten ( AC/DC-Kopplung, Trigger, mindestens 2 Kanäle..) eines Analogoszilloskops mit der zusätzlichen Eigenschaft, wie der Transientenrecorder oder des analoge Speicheroszilloskop auch einmalige Signale aufzeichnen zu können. Die Anzeige erfolgt üblicherweise auf LCD-Schirmen. Zusätzlich bieten eingebaute Signalprozessoren zusätzliche Features wie: TRMS, Spitzenwertmessung, f- Messung, fft,.., Ankopplung an PCs ) 11 U.. Vektor enthält Abtastwerte von u(t), I.. Vektor ... DigitalerSignalProzessor (~sehr schneller Mikrokontroller) _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 13/16 12 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 4.6 Das Vektorvoltmeter Das Vektorvoltmeter ( auch Gain-Phase-Meter ) dient der Messung des Amplitudenverhältnisses zweier sinusförmiger Spannungen (Verstärkung) und der Phasenverschiebung zwischen den Spannungen (Bestimmung des Spannungszeigers nach Betrag und Phase). Sampling Stufe 20kHz Filter 20kHz Verstärker Rechteck Formung Kanal A Frequenzregelung Gleichrichter u. Verstärker A f-gesteuerter Oszillator Dividierer A/B Amplitude Phase Voltmeter Phasenmesser B Gleichri. Verstärker Kanal B Sampling Stufe 20kHz Filter 20kHz Verstärker Rechteck Formung Die Samplingstufen tasten die beiden Eingangssignale so ab, daß der erste Abtastimpuls der ersten, der zweite Abtastimpuls etwas verschoben der zweiten Signalwelle usw entnommen wird ( Samplingtechnik, vgl. Samplingoszilloskop ). Dadurch entsteht ein niederfrequentes Abbild ( z.B. 20 kHz Zwischenfrequenz ) des hochfrequenten Eingangssignals. Niedrige Signalfrequenzen werden normal abgetastet. Die Wahl der Abtastfrequenz geschieht automatisch über eine Berechnung der Abtastfrequenzregler auf die Weise, sodaß eine fixe Zwischenfrequenz von 20kHz entsteht. Die Zwischenfrequenz wird gefiltert und verstärkt. Eine Signalformerstufe formt aus den Sinussignalen Rechtecksignale. Die Phase wird durch Vergleich der Nulldurchgänge der beiden Rechtecksignale gewonnen ( EXOR). Die Amplituden werden durch Gleichrichtung der Zwischenfrequenz, das Amplitudenverhältnis durch Division der gleichgerichteten Signale erzeugt. Zur Anzeige kommt über einen Wahlschalter A, B oder A/B sowie die Phase ( arg(A) - arg(B) ). Meist wird A/B in dB angezeigt. Rechnergesteuerte Vektorvoltmeter in Verbindung mit Wobblern gestatten in der Nachrichtentechnik die direkte Darstellung des Frequenzganges oder der Smith-Chart von Prüflingen. In der Regelungstechnik sind allerdings Wobbler meist nicht einsetzbar, weil zuviel Aufwand betrieben werden müßte, um die zu wobbelnde Anlage sinusförmig anzusteuern bzw. die zur regelnde Anlage Sinusanregungen gar nicht erlaubt. In diesen Fällen wird der Frequenzgang über die Sprungantwort und fft oder über kleine aufmodulierte Signale bestimmt (siehe ‚Identifikation’!) _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 14/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ 4.7 Wobbler Ue Oszillator Pegelregelung Ua Prüfling Sampling x y Sägezahn Generator Der Sägezahngenerator steuert den spannungsgesteuerten Oszillator. Die Oszillatorfrequenz durchläuft einen einstellbaren Frequenzbereich. Das Signal wird dem Prüfling zugeführt. Das Ausgangssignal des Prüflings wird gleichgerichtet und auf einem Rechnerbildschirm oder einem Oszilloskopschirm dargestellt ( y-Achse ). Die xAblenkung wird durch das Signal des Sägezahngenerators gebildet. Man erhält ein anschauliches Bild Amplitudenganges und meist auch des Phasenganges ( siehe Vektorvoltmeter). Digitale Version Ue Oszillator Pegelregelung ADC Ua Prüfling Sampling IF .. intermediate frequency DSP.. dig. Signalproz. (Filter, Dezimation, FFT) IF x DSP y Sägezahn Generator 4.8 Digitale L,C - Meßgeräte a)Impedanzmeßbrücken müssen nach Betrag und Phase abgeglichen werden. Impedanzmessbrücken sind hochpräzise. Dieser unkomfortable manuelle Vorgang kann mit Stellmotoren automatisiert werden. Man erhält eine automatisch abgleichende Brücke. Auch halbautomatische Brücken, bei denen nur ein Abgleich durchzuführen ist, der zweite aber selbständig durchgeführt wird, sind verfügbar. b)Vielfachinstrumente zur LC-Messung messen meist den ohmschen Anteil oder die Phase nicht mit. Die Kapazität wird kurze Zeit mit einem Konstantstrom gespeist. Die Spannungszunahme wird gemessen und ist umgekehrt proportional der Kapazität. Die Induktivität wird kurze Zeit mit einer Konstantspannung beaufschlagt und die Stromzunahme gemessen. Die Stromzunahme ist umgekehrt proportional der Induktivität. _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 15/16 FH-Dornbirn, HTW-Chur,Digitalmeßtechnik V1.4 _________________________________________________________________________________________ _ c)Komfortablere Geräte, die den ohmschen Anteil oder die Phase mitmessen, beaufschlagen die zu messende Impedanz mit einem Wechselstrom konstanter Amplitude. Die Spannung an der Impedanz ist proportional dem Betrag der Impedanz. Die Phase wird über Rechteckformerstufen und einen Phasendetektor gewonnen. Bereichsumschalter Oszillator Stromq. Former Phasendetektor Phase Former Gleichrichter Amplitude Z Diese Geräte arbeiten meist mit einer fest eingestellten Frequenz und ein fest eingeprägten Strom. Dadurch können Strom (Spannung) und Frequenz der Einbausituation nicht nachgebildet werden und man erhält ein unvollständiges vereinfachtes R-L-Ersatzschaltbild, das beispielsweise Cu- und Fe-Verluste nicht trennt und für die konkrete Einbausituation nicht exakt gilt ( siehe Impedanzmessung!). Präzisions-Wechselstrombrücken erlauben die Anpassung von Frequenz und Spannung an die Einbausituation.. und sind u.a. deshalb präziser. d) C als f-bestimmendes Bauelement z.B. zur Füllstandsmessung: Die sich mit dem Füllstand ändernde Kapazität zwischen zwei am/im Tank isoliert angebrachte Elektroden bildet die die Frequenz bestimmende Kapazität eines NE555-Rechteck-Oszillators. Die sich ändernde Frequenz wird mit dem Zählereingang eines uC bestimmt und in eine Kapazität/Füllstand umgerechnet. Diese Technik gestattet in dieser einfachen Ausführung nicht die Bestimmung des ohmschen Anteiles. e) Messung des ohmschen Anteils einer Kapazität z.B. zur Konzentrationsmessungen in Flüssigkeiten Obiger Aufbau wird so verändert, dass die Elektroden auch bei niedrigem Flüssigkeitsstand eingetaucht sind. Der sich ändernde ohmsche Anteil verändert die Kondensatorladezeit und damit ebenfalls ( in geringem Maße) die Frequenz. Somit kann nun der ohmsche Anteil / Konzentration bestimmt werden. Außerdem gestattet diese Ausführung die exaktere Füllstandsbestimmung. 4.9 PSOC (programmable system on chip) Sie verbinden programmierbare Mikrokontroller und eine Vielzahl von konfigurierbaren und vernetzbaren Analog- und Digitalbausteinen auf einem IC. Damit lassen sich hochintegrierte, programmierbare, Sensoren,.. mit geringem schaltungstechnischem Aufwand aufbauen. Dieser Trend ganze Schaltungen ( Analogteile und Digitalkomponenten) auf einem IC konfigurierbar und programmierbar zur Verfügung zu stellen wird sich in Zukunft verstärken und zunehmend die konventionelle von der Digitaltechnik separierte Analogtechnik ablösen. Analogbausteine: Verstärker, Instrumentenverstärker, ADCs (bis zu 16bit), DACs, Analogfilter, Komparatoren, .. meist in rail-to-rail-Technik Digitalbausteine: Timer, Zähler, PWMs, SPI, Uarts, I2C, SPI, USB,.. Die Programmierung erfolgt in C, die Hardwareverdrahtung mit speziellen, komfortablen Designtools. Libraries die wichtige Konfigurationsblöcke enthalten sind vorhanden. Beispiel : http://www.cypress.com _________________________________________________________________________________________ _ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 16/16