FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ Einführung in die Messtechnik/Gleichstrommeßtechnik 1. Aufgabengebiete und Unterteilung der Meßtechnik 2. Einführung in die Meßtechnik 2.1 Der Meßvorgang 2.2 Das Meßsystem in Blockbilddarstellung 2.3 Begriffe 2.4 Das SI- Einheitensystem 2.5 Symbole für Meßgeräte und Meßgerätekennzeichnungen 3. Fehler 3.1Grundbegriffe 3.2 Fehlerberechnungen 3.3 Meßbereichsnutzung __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 1/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ 1. Aufgabengebiete und Unterteilung der Meßtechnik - analoge (analoge Signalverarbeitung, mechanische Meßwerke ) und digitale Meßtechnik ( AD-gewandelte Signale digital verarbeitet ) - Messung elektrischer Größen ( Strom, Widerstand,.. ) und Messung nichtelektrischer Größen ( Sensorik ) - Energiemeßtechnik ( Wandler, Schutzrelais ) - Messung kleiner Signale ( Messverstärker, Fehlerstatistik ) - Meßsignalübertragung ( Schirmung, Normsignale, Analog- und Digitalübertragung ) - Computermeßtechnik ( zB. IEEE-Bus, Bildverarb.,PC-Meßwertkarten mit Software zB. LabView,VisSim,Matlab.. ) - Beobachtermeßtechnik ( rechnerische Bestimmung schlecht/nicht meßbarer Größen : Computertomograph,..) 2. Einführung in die Meßtechnik 2.1 Der Meßvorgang Umwelt Störungen Meßgröße Meßobjekt Rückwirkung Meßwert Meßgerät Meßsystem Informationsnutzer Bedienung Hilfsenergie Bei der Messung tritt das Meßgerät in Wechselwirkung mit dem Meßobjekt. Die Rückwirkung besteht darin, daß dem Meßobjekt Energie entzogen wird. Die Rückwirkung verfälscht den Meßwert. Eine fast rückwirkungsfreie Messung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Allerdings kann in vielen Fällen mit einer nachfolgenden Meßwertverarbeitung die Rückwirkung und das unverfälschte Originalsignal weitestgehend berechnet und korrigiert werden. __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 2/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ 2.2 Das Meßsystem in Blockbilddarstellung Die Blockdarstellung wird in der Meß-, Regelungs-, und Verfahrenstechnik sehr häufig, auf anderen technischen Gebieten häufig angewandt. Nachfolgendes Meßsystem besteht aus 2 ( oder mehreren ) Einzelsystemen. Je nach Meßsystem können Teile entfallen. Vergleichsgröße (Meßnormal) Meßgr. MeßgrößenAufnehmer Meßumformer Meßverstärker Leitung Übertragu. Wertanzeige Rückw. Vergleichsgröße (Meßnormal) Fehlerangaben Ergebnisumformung Meßgr. MeßgrößenAufnehmer Meßumformer Meßverstärker Leitung Übertragu. Wertanzeige Meßwert verarbeitu. Meßergebnis Rückw. Der Meßgrößenaufnehmer setzt die zu messende physikalische Größe ( z.B. Temperatur ) in eine elektrische ( zB. Widerstandsänderung ) um. Der Meßgrößenumformer setzt die elektrische Größe in eine andere elektrische Größe um ( z.B Widerstandsänderung in Spannungsänderung ). Manchmal sind dem Meßumformer Meßwandler nachgeschaltet. Sie haben am Ein- und Ausgang dieselbe physikalische Größe. Meßverstärker dienen der Verstärkung, Abschwächung, Korrektur des dynamischen Verhaltens und der Umsetzung des Signales in ein Normsignal. Als Meßwertübertragungsleitungen dienen verschiedene Kabeltypen, Lichtleiter und Funkstrecken. Die Darstellung des Meßwertes erfolgt mit Zeigern, Digitalanzeigen und Bildschirmen. Die Meßwerteverarbeitung kombiniert die Einzelmeßwerte zum Meßergebnis ( z.B. R = U / I ) und bringt Fehlerkorrekturrechnungen zur Eliminierung von bekannten Fehlereinflüssen zur Anwendung, sowie eine statistische Abschätzung des verbleibenden Fehlers des Meßergebnisses. Sie erfolgt händisch oder halbautomatische ( Rechner ). 2.3 Begriffe Analogmessung Weisen sämtliche Blöcke des Meßsystems stetige und umkehrbar eindeutig zusammenhängende Ein- und Ausgangssignale auf, spricht man von analoger Messung. Die Zuordnung von diskreten Zahlenwerten zu dem stetigen Meßsignal erfolgt durch den ablesenden Menschen. Mit Analogmeßgeräten (Zeigerinstrumenten) können vornehmlich Strom, Spannung und Leistung und Blindleistung ( U,I,P,Q ) gemessen werden. Analoginstrumente werden zunehmend durch Digitalinstrumente ersetzt. In der Sensortechnik (Messung nichtelektrischer Größen) werden sehr häufig genormte analoge Ausgangssignale bereitgestellt( 0-10V, 4-20mA,..). Digitalmessung Bei der Digitalmessung ist eine Analog-Digital-Umsetzer vorhanden. Er wandelt das Analogsignal in ein Digitalsignal (binäre Zahl) um. Das stetige (analoge ) Eingangssignal wird quantisiert, dh. dem analogen Eingangssignal wird ausgangsseitig diskrete Zahlenwerte zuordnet. Meist beinhalten Digitalinstrumente auch kleine Mikrokontroller. Das Meßergebnis ist als Zahlenwert ablesbar oder wird häufig auch über eine Schnittstelle ( RS232, USB,..) ausgegeben und ist somit direkt mit angeschlossenen Rechnern weiterverarbeitbar. Mit Digitalinstrumenten können im Wesentlichen Spannung U, Strom I, Widerstand R, Impedanz Z, Induktivität L, Kapazität C, Frequenz f, Wirkleistung P, Scheinleistung S, Blindleistung Q gemessen werden. In der Sensortechnik werden zunehmend auch digitale Ausgangssignale bereitgestellt ( RS232, CAN, RS485, USB..). __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 3/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ Analog-Digital-Umsetzer (AD) Eine elektronische Einheit die das Analogsignal in eine binäre Zahl umwandelt. Diese kann dann auf dem Rechner weiterverarbeitet werden oder an einer Digitalanzeige angezeigt werden. Analog-Input-Karten von SPSSteuerungen beinhalten z.B. Analog-Digital-Umsetzer. Digital-Analog-Umsetzer ( DA) Elektronische Einheiten die binäre Zahlen in Analogsignale umwandeln. Analog-Output-Karten von SPSSteuerungen beinhalten z.B. Digital-Analog -Umsetzer. Sensoren Natur U U A-In (DA) CPU A-Out (AD) U U Aktoren Natur CPU...CentralProcessingUnit, Mikrokontroller Kontinuierliche Messung Das Eingangssignal wird kontinuierlich in einem unendlich feinen Zeitraster auf die Anzeige abgebildet. Diskontinuierliche Messung Das Eingangssignal wird nur zu diskreten Zeitpunkten verarbeitet und zur Anzeige weitergereicht. Digitale Meßsysteme arbeiten immer diskontinuierlich. Sie arbeiten also nicht nur wert- sondern auch zeitquantisiert. Statische Messung Die Höhe des Eingangssignal ist konstant, ändert sich nur sehr langsam gegenüber der dynamisch Leistung des Meßsystems. Einschwingvorgänge müssen nicht berücksichtigt werden. Dynamische Messung Das Eingangssignal ändert sich, das Ausgangssignal des Meßsystems ( Meßwert ) kann dem Eingangssignal infolge der im Meßsystem vorhandenen Energiespeicher ( Massen, Kondensatoren, Spulen ) nur verzögert folgen. Es treten dynamische Fehler auf. Direkte Messung Die Meßgröße ist die gesuchte Größe. Indirekte Messung Die gesuchte Größe entsteht aus mehreren Meßgrößen durch Berechnung ( z.B. R = U / I ). Ausschlagmeßmethode Dem Meßobjekt wird Energie zum Bewegen des Zeigers entzogen. Beispiel : Drehspulmeßgerät. Kompensationsmeßmethode Die Meßgröße wird mit einem physikalisch gleichen, bekannten und aus einer Hilfsenergie gespeisten Signal verglichen. Der Vergleich beider Singale erfolgt fast ohne Energiebedarf. Die Messung erfolgt nahezu rückwirkungsfrei. Beispiel : Brückenschaltungen. __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 4/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ Justierung Einstellen der Meßgeräteanzeige vor dem Meßvorgang. Kalibrierung Feststellung des vorhandenen Fehlers eines Meßgerätes mittels Vergleich mit einem genaueren Meßgerät. Manchmal ist die Aufnahme von Kalibrierkurven zweckmäßig : Xw Xw .. wahrer Wert Xa .. Anzeigewert Xa Eichung Von der Eichbehörde entsprechend den Eichvorschriften und mittels hochpräzisen Eichnormalen durchgeführte und mit Stempel gekennzeichnete Prüfung. Quantisierung Digitale Instrumente haben keine unendliche Auflösung. Sie bilden das unendlich feine Signal in Zahlen endlicher Ziffernlänge ab. Dabei geht Auflösung verloren. Schuld daran ist der Analog-Digitalwandlerbaustein im Digitalvoltmeter. Beispielsweise beträgt die Auflösung eines Digitalvoltmeters mit 10bit-Wandler im 10VBereich ( ca.) 10mV. Das bedeutet, daß der Analogwert 7.3418 als 7.34 dargestellt wird. Genauso wird der Analogwert 7.338 ebenfalls als 7.34 dargestellt. Wenn eventuell mehr Anzeigestellen vorhanden sind, als die Auflösung erlaubt, so sind die überzähligen Anzeigestellen wertlos. 2.4 Das SI-Internationale Einheitensystem 1954 wurden folgende Basiseinheiten vereinbart : Basisgröße Name der Basiseinheit Kürzel der Basiseinheit Länge Masse Ziet Stromstärke Temperatur Lichtstärke Stoffmenge Meter Kilogramm Sekunde Ampere Kelvin Candela Mol m kg s A K cd mol Die anderen physikalischen Größen sind aus den Basisgrößen ableitbar. Wichtige ableitbare physikalische Größen haben selbständige Namen erhalten ( zB. Volt ). Man findet eine Aufstellung in der Literatur. Meßgröße = Maßzahl * Maßeinheit Wichtige Normen: DIN 1313 Schreibweise physikalischer Gleichungen DIN 1304 Allgemeine Formelzeichen DIN 5494 Größensysteme und Einheitensysteme DIN 1301 Einheiten DIN 5488 Zeitabhängige Größen DIN 1333 Zahlenangaben DIN 5478 Maßstäbe in grafischen Darstellungen VDE 0100. L Physiologische Wirkung des elektrischen Stromes VDE 2600 Metrologie (Messtechnik) VDE 0410 Technische Anforderungen an anzeigende und schreibende Messgeräte VDE 0411 Elektronische Messgeräte VDE 0414 Messwandler __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 5/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ 2.5 Meßgeräte zur Messung elektr. Grössen : Symbole und Meßgerätekennzeichnungen Drehspulinstrument ( U, I ) Drehspul-Quotientenmeßwerk Drehmagnetmeßwerk Hitzedrahtinstrument Elektrodynamisches Meßwerk ( P ) ( eisengeschlossen ) Bimetallmeßwerk Elektrodynamisches Meßwerk eisenlos Drehspulmeßwerk mit Thermoumformer Dreheisenmeßwerk mit Gleichrichter ( hier Drehspulinstr.) für Wechselstrom mit Magnetschirm für Gleichstrom mit elektrostat. Schirm für Wechsel u. Gleichstrom Ziegernullstellung Gebrauchslage waagrecht 2 Gebrauchslage senkrecht 60° Gebrauchslage 60° Prüfspannung 2kV 10..1000 Frequenzbereich weitere Meßgerätesymbolik finden Sie in der Literatur. Diese Symbole und Kennzeichnungen sind auf der Skala des Meßgerätes oder auf der Rückseite des Meßgerätes angebracht. 3. Fehler Kraftmesssensor Ua= k*F Xa 3.1Grundbegriffe Fehler ( absoluter Fehler ) Fehler F = Anzeigewert Xa - wahrer Wert Xw Nullpunktsfehler Linearitätsfehler Nullpunktfehler Liefert ein Sensor am Messbereichsanfang nicht 0 sondern ein fehlerhaftes von 0 abweichendes Signal wird dieser Fehler Nullpunktfehler genannt. Xw Zum Hysteresefehler Xa Linearitätsfehler In der Regel sollte ein linearer Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgangssignal eines Sensors bestehen ( z.B. bei Einem Kraftmesssensor : Ua= k*F). Eine Abweichung davon Wird als Linearitätsfehler bezeichnet. Hysteresefehler Siehe Skizze rechts. Xw __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 6/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ Relativer Fehler Relativer Fehler Fr = ( Xa - Xw ) / Xa . Der relative Fehler ist auf den Anzeigewert bezogen. Relativer Anzeigefehler Bei analog anzeigenden Instrumenten wird der relative Anzeigfehler angegeben : Relativer Anzeigefehler Fra = ( Xa - Xw ) / Xm Xm .. Meßbereichsendwert Der relative Anzeigefehler ist also der auf den Meßbereichsendwert bezogene Fehler. ( Relativer Anzeigefehler Fra = ( Xa - Xw ) / Skalenlänge Variante bei nichtlinearer Skala ) Systematische Fehler Als systematische Fehler ( auch deterministische Fehler genannt ) bezeichnet man jene Fehler, die aufgrund genau bekannter Einflüsse das Meßergebnis beeinflussen. Systematische Fehler sind, weil ihr Einfluß genau bekannt ist, mittels Korrekturrechnung eliminierbar. Beispiele sind : Einfluß der Umgebungstemperatur, Einfluß durch den endlichen Eingangswiderstand des Meßfühlers Zufällige Fehler Zufällige Fehler ( auch statistische Fehler genannt ) entstehen durch unbekannte oder nicht erfaßbare Einflußgrößen. Sie streuen nach beiden Seiten des wahren Wertes. Der wahre Wert und die zufälligen Fehler lassen sich durch die Erhöhung der Anzahl der Messungen mit den Methoden der Statistik eingrenzen. Die Ursachen zufälliger Fehler sollten tunlichst beseitigt werden. Beispiele zufälliger Fehler : Ablesefehler, Reibungsfehler, Störstrahlung Fehlergrenzen Fehlergrenze = Fehlerangabe auf dem Meßgerät ( auch als 'Klasse' oder 'Fehlerklasse' des Meßgerätes bezeichnet ). Der Meßfehler liegt garantiert innerhalb dieser vom Hersteller auf dem Meßgerät angebrachten Grenzen, wenn die Messgerätespezifikationen eingehalten werden ( Gebrauchslage, Frequenzbereich,..). Die Fehlerklasse ist der unter schlechtest möglichen zulässigen Bedingungen der größtmögliche Fehler. Statische Fehler Statische Fehler treten in der statischen Messung auf. Dynamische Fehler Dynamische Fehler treten in der dynamischen Messung infolge der Energiespeicher des Meßsystemes auf. Zur Kennzeichnung des dynamischen Verhaltens werden gerne Testfunktionen als Meßsignal auf das Meßgerät geschaltet. Die wichtigsten Testfunktionen sind die Sprungfunktion, die Rampenfunktion und die Sinusfunktion. Sprungantworten eines dynamisch linearen Systems Xa und Sprungantworten eines dynamisch nichtlinearen Systems Xa t t Fehlerfortpflanzung Werden mit Formeln aus mehreren Meßwerten Meßergebnisse gebildet, so kann mit der Mathematik der Fehlerfortpflanzung aus den systematischen und statistischen Fehlern der Einzelmeßwerte der Fehler des Meßergebnisses bestimmt werden. Genauigkeit Der Begriff der Genauigkeit ist in der Meßtechnik streng genommen nicht erlaubt. Man verwendet stattdessen die Fehlerbegriffe. __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 7/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ 3.2 Fehlerberechnungen a) Zeigerinstrumente ( Analoginstrumente ) Die Fehlerangabe besteht bei Analoginstrumenten aus einer einzigen Angabe, nämlich der Fehlerklasse. Die Fehlerklasse gibt den relativer Anzeigefehler in % an. Fra = ( Xa - Xw ) / Xm= ΔX / Xm , Fra ist die auf dem Meßgerät angegebene Fehlerklasse Der relative Fehler ist also auf den Anzeigendwert ( Meßbereich) bezogen. Dadurch entsteht eine extreme Zunahme des Meßfehlers der Messung bei Ablesung im unteren Drittel des gewählten Meßbereiches ( siehe Grafik unten ). Es ist deshalb eine Ablesung im unteren Drittel des Meßbereichs zu vermeiden! Der Meßbereich soll so gewählt werden, daß immer eine Ablesung im oberen Drittel möglich ist. b) Digitalinstrumente Die Fehlerangaben bestehen aus zwei Fehlerkomponenten, nämlich einem relativen Fehler in % der Anzeige und einem relativen Anzeigefehler in % des Meßbereiches ( oder .. digits bei älteren Instrumenten ). Fra = ΔX1 / Xm = ( Xa - Xw ) / Xm Fr = ΔX2/ Xw = ( Xa - Xw ) / Xw Fra und Fr bilden zusammen den vollständigen Fehler des digitalen Messgerätes. Der relative Fehler des Messgerätes ist nicht mit dem relativen Fehler der Messung zu verwechseln. Die extreme Zunahme des Fehlers bei Ablesung im unteren Drittel des gewählten Meßbereiches tritt bei Digitalinstrumenten nicht annähernd in dem Maße wie bei Analoginstrumenten auf. 3.3 Messbereichsnutzung zB.: Digitalmeßgerät mit 5+1/2 Stellen Meßbereichsendwert : 199999 Fehler : 0.5% der Anzeige und 0.01% des Meßbereichsendwertes Meßfehler in % Zum Vergleich Fehler eines Analogmessgerätes Klasse 0.5 1 0.5 Fehler aufgrund 0.5% 0.1 Fehler aufgrund der 0.01% 0.01 1 Digitalinstrument: Analoginstrument: 10 100 Meßbereichsnutzung in % Die Verdoppelung des Fehlers tritt bei ca. 1% Meßbereichsnutzung auf ! Die Verdoppelung des Fehlers tritt bei 50% des Meßbereichsendwertes auf ! Beim Analoginstrument ist eine Ablesung im oberen Drittel unbedingt nötig, beim Digitalinstrument nicht unbedingt! Der Fehler des Digitalinstrumentes explodiert nicht in dem Maße wie beim Analoginstrument. __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 8/9 FH-Dornbirn, HTW-Chur, Meßtechnik-Übersicht 07.04.17 V2.0 __________________________________________________________________________________________ Vergleich von digitalen und analogen Meßgeräten hinsichtlich ihrer Fehler Relativer Fehler Wahrer Wert Analoginstrument mitLog-Skala Analoginstrument mit Log-Skala Digitalinstrument 3stellig, 0-99.9A Fehlerangaben : Fr=1%, Fra=0.1% Klasse 1 Meßbereich 100A 100mm Skala, Klasse 1 Meßbereich 1e-2 bis 100A Skalengleichung : = 1*I Skalengelichung : = 25*log(I*1e2) F = 0.01*100A = 1A Fr = 1A/100A = 1% F = 0.01*100mm = 1mm = 25*log(I1/ I2) I1=I210/25=100*101/25=109 A F = 109-100 = 9A Fr = 9A/100A = 9% Fr = 1A/10A = 10% I1=I210/25=10*101/25=10.9A F = 0.01*10+ 0.001*100 =0.2A F = 10.9-10 = 0.9A Fr = 0.2A/10A = 2% Fr = 0.9A/10A = 9% Fr = 1A/1A = 100% I1=I210/25=1*101/25=1.09A F = 1.09-1 = 0.09A Fr = 0.09A/1A = 9% 100A 10A 1A F = 0.01*100+ 0.001*100 =1.1A Fr = 1.1A/100A = 1.1% F = 0.01*1+ 0.001*100 =0.11A Fr = 0.11A/1A = 11% Beim Analoggerät mit linearer Skala steigt der Fehler im unteren Meßbereichsdrittel stark an. Der Fehler des Digitalinstrumentes steigt erst bei sehr geringer Meßbereichsausnutzung stark. __________________________________________________________________________________________ Stüttler PA, A6774 Tschagguns, Im Loch 2, [email protected] 9/9